° Getreide: Die Korrekturphase scheint vorüber zu sein
Die Korrekturphase bei den "Grains" scheint vorüber zu sein – Neue Produktionsschätzungen von FC Stone und Sparks
(06.11.2003) Eine Momentaufnahme von der Lage an den Märkte für Getreide und Ölsaaten zeigt, dass eine recht heftige, gewiss überfällige Korrektur von einer Gegenbewegung abgelöst worden ist. Nach einhelliger Darstellung beruhte die Erholung vom Mittwoch in Chikago und an den anderen Märkten in den USA wesentlich auf neuen Kaufengagements der spekulativen Fonds.
Auf den ersten Blick mag dies störend erscheinen, denn mit diesen Käufen wächst die technische Belastung wieder. Doch man muss wohl noch einen Schritt weiterdenken, um zu erfassen, was wirklich geschieht. Die Fonds haben sich mit ihren Käufen nur durchsetzen können, weil die Liquidationsbereitschaft aus den gleichen Kreisen versiegte und auch die kommerziellen Gegenkräfte nicht mehr zu Abgaben bereit waren.
Die Erholung wurde ge- und befördert von der Tatsache, dass die Notierungen für Mais und Sojabohnen in Chikago charttechnisch auf bedeutende Stützung gestoßen sind. Weizen hat im Zuge seiner Erholung sogar charttechnischen Widerstand genommen.
Die Schätzungen der Broker über die Netto-Kaufpositionen der Fonds an den Terminmärkten in Chikago weisen gegenüber dem offiziellen Bericht nach dem Stand vom 28. Oktober einen spektakulären Anstieg der Engagements bei Mais aus. Auch bei Weizen haben diese Positionen, ausgehend jedoch von einem recht niedrigen Niveau, beachtlich zugenommen. Nur bei Sojabohnen sind sie um etwa 10 Prozent gesunken.
Sojabohnen und Weizen stehen unter diesem Aspekt technisch recht gesund da. Mais hingegen erscheint extrem anfällig für Rückschläge.
Letztlich entscheiden aber die fundamentalen Bedingungen über den Fortgang des Geschehens. Einiges spricht dafür, dass sich die internationale Nachfrage nach Mais und Weizen mehr und mehr auf die USA zu richten beginnt.
So hat zum Beispiel Südkorea gerade Mais bei amerikanischen Exporteuren gebucht. Dies gilt als Bestätigung dafür, dass sich China definitiv als Anbieter vom asiatischen Markt zurückgezogen hat.
Bei Weizen wird Interesse aus Osteuropa an US-Ware verzeichnet. Ferner halten sich hartnäckig Vermutungen, dass China auch hier in naher Zukunft als Käufer auf der Szene erscheint.
Die jüngsten Schätzungen zur Mais- und zur Sojabohnenproduktion in den USA sind am Mittwoch vorgelegt worden. FC Stone veranschlagt die neue Maisernte auf 10,408 Milliarden Bushel, während Sparks einen Ertrag von 10,317 Milliarden Bushel erwartet. Das USDA hatte die Ernte zuletzt auf 10,207 Milliarden Bushel geschätzt.
Die Sojabohnenernte in den USA dürfte nach den Erkenntnissen von FC Stone 2,462 Milliarden Bushel erbringen. Sparks schätzt sie auf 2,476 Milliarden Bushel. Das USDA hatte den Ertrag im Oktober mit 2,468 Milliarden Bushel angegeben.
Der nächste Erntebericht des USDA erscheint am 12. November.
(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)
An der WTB Hannover sorgte heute eine ausserordentliche Nachfrage des Kassamarktes für einen Preisanstieg des Dezember Futures um 9,20 auf 150,50 Euro je Tonne.
Am Vortag hatte die ZMP einen Kassapreis, Basis Hamburg, von 147,80 Euro je Tonne ermittelt, ein Anstieg um 9 Euro innerhalb einer Woche.