Richard Ebert
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° Rohöl: Die Opec bleibt auf Kriegspfad / geringe OECD Vorräte

Die Opec bleibt auf dem Kriegspfad – Die geringen OECD-Vorräte verheißen für den Winter nichts Gutes

(14.10.2003) Der Preis für Rohöl ist in den vergangenen Wochen stark und zuletzt sogar exponentiell gestiegen. Damit wurde der auch Nachhinein schwer erklärliche Einbruch vom August und September weit mehr als ausglichen. Und es wird noch mehr nachkommen.

Wir haben uns immer wieder darüber gewundert, wie kurzsichtig sich der Ölmarkt darbietet. Phasenweise scheint es, als blickte er nicht mehr über den einzelnen Tag hinaus. Dabei war stets klar, dass die Ölvorräte in den OECD-Ländern bis zu Beginn des Herbstes nicht hinreichend aufgestockt werden könnten, um über den Winter hinweg eine reibungslose Versorgung ohne drastische Preissteigerungen zu sichern.

Nun hat die Opec am 24. September zu –aus der Sicht der Verarbeiter und Verbraucher- allem Überfluss auch noch eine Produktionssenkung beschlossen. Sie tritt am 1. November in Kraft. Am 4. Dezember will sich das Kartell dann wieder treffen, um über die Lage zu beraten.

Das Hauptargument der Opec lautet, ohne eine Produktionsdrosselung wäre eine Ölschwemme zu erwarten. Der Irak werde mehr und mehr Öl produzieren und exportieren. Gleiches gelte für Russland.

Dies sind Scheinargumente, an die auch innerhalb des Kartells niemand ernsthaft glauben kann. Höheres Angebot aus dem Irak stellt für den Markt selbst kein Problem dar. Saudi Arabien, aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate und wohl auch noch andere, fungieren als Regulativ für das irakische Angebot. Als der Irak nicht exportieren konnte, sprangen sie durch eine höhere Förderung ein. Jetzt, da das irakische Öl zunehmend fließt, wird die Produktion zurückgefahren.

Auch Russland stellt für die Opec nicht wirklich ein Problem dar. Die Produktion und der Export dort werden in Zukunft nur noch sehr langsam wachsen, wobei die Ausfuhr sogar bei zunehmender Förderung zurückgehen kann. Der russische Binnenverbrauch steigt nämlich nachhaltig.

Was geschieht, wenn der Irak wieder zum aktiven Mitglieder der Opec wird, ist ein internes Problem des Kartells. Dann müssen die bislang aktiven Mitglieder Quoten abgeben, um dem Irak wieder eine angemessen Quote zuteilen zu können. Doch das ist ein Thema für die fernere Zukunft, denn man kann sich kaum vorstellen, dass der Irak wieder zum Vollmitglied des Kartells wird, solange er unter amerikanischer Verwaltung steht.

Die jüngsten Ereignisse am Ölmarkt bestätigen uns in dem Urteil, dass die Opec dem Rest der Welt mit der am 24. September beschlossenen Produktionssenkung eine Art Krieg erklärt hat. Er kann die sich gerade erholende Weltwirtschaft sogar noch hinter den Ausgangspunkt der Erholung zurückwerfen.

Was mit dem Ölpreis und der Weltkonjunktur geschähe, wenn der Winter in größeren Teilen der nördlichen Halbkugel streng ausfallen sollte, wagen wir uns nicht auszumalen.

Unverändert gilt: Vorsicht ist bei Öl und seinen Destillaten gerade jetzt besser als Nachsicht.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

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