Richard Ebert
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° Silber: Ein Mythos löst sich digital auf

Silber: Ein Mythos löst sich digital auf

(29.09.2003) Gold hat zu der überfälligen Korrektur angesetzt. Die zuletzt extrem hohen spekulativen Kaufengagements am Terminmarkt für das Edelmetall in New York müssen auf ein akzeptables Niveau abgebaut werden, bevor die Notierungen zu einem neuen Aufschwung ansetzten können. Der Abbauprozess kann schmerzhaft werden, denn bis jetzt scheint nur die Spitze des Eisbergs abgetragen zu sein.

Preise von 370 Dollar je Feinunze und weniger sind vor diesem Hintergrund nicht außer Reichweite. Dies ist eine rein technische Sichtweise, die in keiner Weise etwas über die fundamentale Situation aussagen soll.

Doch hier soll nicht in erster Linie von Gold die Rede sein, sondern von Silber. Wir haben stets die These vertreten, dass Silber Preise von in der Spitze etwa 5,35 Dollar je Feinunze nur erreichen konnte, weil Gold den Vorreiter spielte.

Es ist nichts dagegen zu sagen, Silber zu kaufen, wenn eindeutige technische Kaufsignale erteilt werden. Auf Kaufsignale folgen früher oder später Verkaufssignale, und wer sie ebenfalls konsequent umsetzt, kann einen "guten Schnitt" machen.

Doch wer glaubt oder behauptet und womöglich auch noch Dritten suggeriert, Silber sei aus fundamentaler Sicht ein Kauf, liegt in unseren Augen –noch vorsichtig ausgedrückt- nicht richtig. In dieser Überzeugung sind wir in letzter Zeit gleich mehrfach gestützt worden.

Da war zum Beispiel der August-Bericht von Heraeus zum Silbermarkt, in dem es mit Hinweis auf einen sprunghaften Absatz digitaler Kameras hieß, die Zahlen würfen ein Schlaglicht auf die möglichen Probleme, denen sich die Silbernachfrage in den kommenden Jahren ausgesetzt sehen könne. Heraeus steht als bedeutender Raffineur und Händler nicht in dem Verdacht, ein ungerechtfertigt düsteres Bild vom Silbermarkt zu zeichnen.

Dann war da noch die in der vergangenen Woche verbreitete Nachricht, Eastman Kodak werde sich wegen des Umsichgreifens der digitalen Fotografie aus der herkömmlichen Herstellung von Filmen für den Massengebrauch zurückziehen.

Dresdner Kleinwort Wasserstein erklärt hierzu, auf die Hersteller von Filmmaterial entfielen gegenwärtig noch immer 20 bis 25 Prozent des jährlichen Silberbedarfs. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies schneller ändere, als es von vielen erwartete werde, nehme von Digitalkamera zu Digitalkamera immer mehr zu.

Seit Jahren vertreten wir die Ansicht, dass mit der Verbreitung des digitalen Fotografierens eines nicht zu fernen Tages ein wesentlicher Teil des industriellen Silberbedarfs ersatzlos wegbrechen wird.

Jetzt ist dies offenkundig geworden, auch wenn es noch eine Weile dauern dürfte, bis der Mythos von der akuten Silberknappheit begraben werden kann. Er ist zäh und somit außerordentlich langlebig. Die an Zahl nicht geringen fanatischen Silber-Haussiers sind jedenfalls gewarnt.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

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