LaMa
Member for 11 years 4 months
Erfahrungen mit Interactive Brokers, E-Trade & Co.
Hallo!
Ich suche einen guten, zuverlässigen und relativ günstigen Broker.
Dieser Broker soll einen guten und schnellen US-Zugang zu Aktien und ETF'S, die an der Amex und Nyse gehandelt werden, haben.
Welche Erfahrungen und Empfehlungen könnt ihr mir mitteilen?
Danke
LaMa
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Welche Erfahrungen und Empfehlungen könnt ihr mir mitteilen?
Eine direkte Empfehlung kann man Dir kaum geben, weil Du kaum was über Dich selber geschrieben hast. Z.B. hast Du keinerlei Angaben gemacht, was für Kenntnisse Du hinsichtlich des Handels an US-Börsen hast und ob Du auch hinreichend gut Englisch kannst, um mit einem englischsprachigen Kundenservice kommunizieren zu können (mindestens schriftlich). Interactive Brokers/I(A)B hat zwar ein paar deutschsprachige Support-Mitarbeiter in der Schweiz sitzen (u.a. für Support des Handels an deutschen/europäischen Börsen), aber bei mehreren von denen handelt sich fast mehr um Marketing-Personal; im Fall von Problemen und Fehlern (kommen gelegentlich mal vor) oder vom User gestellten Support-Anfragen (Trouble Tickets), wird die Bearbeitung durch das zuständige und rein englischsprachige Fachpersonal aus den USA erfolgen.
Solltest Du die genannten Voraussetzungen erfüllen, ist I(A)B eine gute Wahl, da günstig. Brauchst Du guten deutschsprachigen Kundenservice, nehme lieber einen Ableger eines deutschen Brokers wie z.B. Consors Penson. https://http://www.pentrader.net/consors/index.html
Hinweis an den TMW-Webmaster Heiko:
wenn eine URL mit HTTPS als URL-Scheme gepostet wird, fügt die TMW-Forensoftware nach den '//'-Zeichen noch ein http ein.
Beispiel (mit wiederum von der Forensoftware eingefügtem http)
https://http://www.pentrader.net/consors/index.html
Zum Thema Interactivebrokers:
ich handle seit 2003 über IB, nachdem ich vorher bei Refco war, die waren aber zu teuer und vor allem recht unproffesionell. "Trouble Tickets" und Fehlpositionen waren fast an der Tagesordnung.
Dies kam bisher bei IB kein einziges Mal vor bei mehreren tausend trades (toi-toi-toi).
Auch am deutschen support ist nichts auszusetzen.
Was mir besonders gefallen hat: nachdem es bei mehreren e-brokern Hackerangriffe und damit verbundene Vermögensschäden gab offensichtlich auch bei IB) haben die sofort reagiert und Sicherheitsmassnahmen ergriffen, Stichwort "Token Generator"
Damit kann niemand an die Gelder, selbst wenn er die Zugangsdaten kennt, hacken ist unmöglich, da der token Generator völlig unabhängig vom Rechner ist.
Das einzige, was gelegentlich vorkamm war, dass Stopp-Loss orders rausgeflogen sind. Das war aber sehr selten und ist zum letzten Mal vor ca. drei Jahren passiert.
nsofern kann ich IB guten Gewissens empfehlen.
@ TSX [#4]
ausgewählte Fehler, die bei IB während der letzten Jahre vorkamen.
- "vergessene" Dividendenzahlungen (ein bekanntes Problem hinsichtlich IB, kam häufiger vor, z.B. Buchung erst nach Kundenanfrage, nachdem lange (z.B. 3 Monate) nach dem Payment-Date noch keine Zahlung bei IB verbucht wurden, Kunden andere Broker diese jedoch schon zügig erhalten hatten).
- Doppelt-Buchung einer Corporate-Action (Stockswap nach Merger/Acquisiton), da diese doppelt im System war (wurde nach Trouble Ticket Eingabe dann umgehend korrigiert)
- nicht simultane Split-Buchung bei Aktien und zugleich geschriebenen Optionen
(somit im System temporär erhöhtes Margin Requirement, wäre für solche Kunden problematisch gewesen, die dadurch gefährlich nahe an die Grenze zur automatischen Zwangsliquidierung gekommen wären). Inzwischen funktioniert diese Split-Anpassung aber zuverlässig.
Über Fehler/Probleme im Zusammenhang mit Futures (z.B. rückwirkende Positionsbewertungen, Anpassung von Settelment-Kursen usw.) kann ich nichts berichten; es finden sich zu diesem Thema aber verschiedene Erfahrungsberichte im Web.
Meine Erfahrung zum IB-Kundenservice (ich benötigte ihn nur sehr selten; da ich nicht jemand bin, der "Hand-Holding" braucht und den Kundenservice mit Anfänger-Verständnis-Fragen nervt): Wenn ich Trouble Ticket Anfragen einreichte, wurde es am Ende meist kompetent durch das englischsprachige Fachpersonal und zu meiner Zufriedenheit geklärt, dauerte meistens aber einige Zeit. Vor Einführung des Trouble Tickets Systems war die Kommunikation teilweise sehr ineffizient, z.B. weil der Support auf Level-I bei schriftlichen Anfragen diese zunächst nicht gründlich las (ein hinreichend bekanntes Problem; insbesondere in den USA-beheimatete und somit native English-Speaker berichteten über so manche Freude mit dem IB Support auf Level-I).
Token-Generator: nett, aber der Nachteil ist, dass man man alles auf einen Schlag abheben kann, wenn man den korrekten Token hat oder irgendwie errät. Bietet das klassische Email-Token-Verfahren nicht mehr Sicherheit, weil hier der abzuhebende Betrag auf einen Maximalbetrag begrenzt ist?
@ TSX [#4]
zum IB-Tokengenerator: der ist doch auch nur ein Ersatz für die klassischen per E-Mail verschickten Tokens, oder?
Falls ja, kann er insofern nur als Schutz vor durch Hacker versuchten Abbuchungen wirken. Ein Schutz vor duch Hacker initiierten Trades ist es dann jedoch (noch) nicht. Ehrlich gesagt, in letzterer Möglichkeit sehe ich bislang das grössere Gefahrenpotential als bei Hacker-Abbuchungsversuchen, denn bei Abbuchungen werden in gewissem Masse ja immerhin die Geldflüsse zum Zielkonto aufgezeichnet.
Zum Token Generator:
der wesentliche Unterschied besteht doch darin, dass sich dabei nichts auf dem Rechner abspielt, was ggf. ausgelesen werden kann.
Angenommen jemand liest aus jemandes Rechner Benutzerkennwort, Passwort und Passwort des e-mail providers aus, dann muss er nur noch ein Konto unter falschem Namen eröffnen und kann jegliche Transaktion durchführen, denn der Token kommt an die e-mail adresse und wird dann wieder "zurückgeschickt".
Bei dem Token Generator sieht das so aus: Man erhält z.B.per e-mail:
1ADC VCH 75 FRTS 57
Das gibt man jetzt in ein Scheckkartengroßes Gerät ein, das nix mit dem Computer zu tun hat und das spuckt dann z.B. aus: JHFG 46 FG 756 SFD
Das schickt man jetzt per e-mail an IB zurück und erst jetzt wissen die, dass man der richtige ist und die Aktion wird ausgeführt. Das bedeutet doch wesentlich mehr Sicherheit, denn "erraten" ist unmöglich und der Token ist immer nur einmal gültig.
Nachvollziehbarkeit des Geldflusses: Also von Leuten, die auf Phishing mails bei Sparkassen, Volksbanken etc. hereingefallen sind weiss man, dass da keiner sein Geld zurückbekommen hat. Diese Gelder verschwinden innerhalb von Stunden in Ungarn, Rumänien oder sonst wo. Die waren alle auf "Kulanz" der Banken angewiesen.
Durch Hacker initierte Trades: wer es schafft ein Konto durch einen Trade bei dem er die Gegenposition einnimmt abzuräumen, der ist so genial, dass er sein Geld auch mit Trading verdienen kann. Wahrscheinlich geht das aber schief und man kann einen Gewinn verbuchen und das sollte man dann merken, wenn man täglich in das account schaut.
Nachvollziehbarkeit des Geldflusses: Also von Leuten, die auf Phishing mails bei Sparkassen, Volksbanken etc. hereingefallen sind weiss man, dass da keiner sein Geld zurückbekommen hat. Diese Gelder verschwinden innerhalb von Stunden in Ungarn, Rumänien oder sonst wo.
das ist ein guter Punkt. Es nützt nix, wenn das bei einer von Hackern durchgeführten Überweisung genutze Zielkonto zwar identifiziert werden kann, aber bereits von der Hacker/Phisherbande sehr schnell leergeräumt worden ist.
Ideal hinsichtlich des Token Generators wäre, wenn er auch das Einloggen in die Handelsplattform TWS absichern könnte (könnte konfigurierbar gehalten werden, so dass ein User einstellen kann, ob er das möchte). Vielleicht kann man das bei Gelegenheit ja mal anregen, wenn mehrere User es wünschen; auch die SSL-Sicherung der TWS erfolgte erst nach Anregungen durch die User.
@ Global_2 [#8]
"Vielleicht kann man das bei Gelegenheit ja mal anregen, wenn mehrere User es wünschen; auch die SSL-Sicherung der TWS erfolgte erst nach Anregungen durch die User."
Seit einigen Wochen kann ich mich nicht mehr mit SSL Sicherung in die TWS einloggen. Dann versucht das System es ewig oft, wenn ich dann das Häckchen bei SSL entferne, geht es sofort.
Vorher ging es auch mit SSL. Weiß jemand woran das liegen kann und gehe ich ohne SSL unkalkulierbare Risiken ein?
Danke und Grüße
tape
@ tape [#9]
geht der SSL-Login bei Dir dauerhaft über einen längeren Zeitraum gar nicht mehr? Dass er temporär mal nicht funktioniert, scheint wohl keine Seltenheit zu sein.
gehe ich ohne SSL unkalkulierbare Risiken ein?
Die SSL-Sicherung wurde in ~2003 (?) eingeführt; ich weiss das genaue Jahr nicht mehr, nur dass es vor einigen Jahren war. Einige User (mich eingeschlossen) hatten die SSL-Sicherung damals im offiziellen IB-Forum gefordert, zumal in Java dazu fast kein Programmieraufwand anfällt. Es war damals gar nicht so leicht, das durchzusetzen, weil es viele User gab, die argumentierten, dass die SSL-Sicherung einige Millisekunden Zeit kostet, und sie deshalb Nachteile beim Trading befürchteten.
Was ich von damals noch weiss ist, dass auch bei ausgeschalteter SSL-Sicherung das Login-Passwort verschlüsselt übertragen wird. Allerdings erfolgte damals die restliche Kommunikation zwischen TWS und IB Server (Fix Nachrichten?) unverschlüsselt. Das theoretische Risiko, dass jemand Datenpakete auf dem Weg zum IB-Server modifziert, um Trades zu modifizieren, dürfte aber in der Praxis äußerst gering sein.
Wenn Dir dauerhaft ein Login mit SSL nicht möglich ist, wäre es das beste, wenn Du die Sache im offiziellen IB-Customer Forum ansprichts (Subforum Technical Assistance Center)
Erst einmal Danke an Euch alle!
Jedes Sicherungssystem hat seine Vor- und Nachteil, das ist mir klar.
Meine Englischkenntnisse sind durchschnittlich.
Ich möchte US-ETF's handeln. Wo erfahre ich, welcher oben genannte Online-Broker
welche US-ETF's handelt?
Bei Consors Penson finde ich keine Info dazu.
Danke
LaMa
@ LaMa [#11]
Weil es ETF sind (Exchange Traded Funds), dürftest Du die mit jedem Broker handeln können, mit dem Du die betreffenden Börsen handeln kannst. Ein Grossteil der ETFs notiert an der AMEX. Gibt es denn überhaupt US-Broker, mit denen man die Amex NICHT handeln kann?
http://www.amex.com/etf/prodInf/EtPiMain.jsp?choice=&hid_securityType=ETF&choice1=All
Meine Englischkenntnisse sind durchschnittlich.
dann würde ich sagen, versuch's ruhig mal mit IB. Auf die Notwendigkeit von Englisch-Kenntnissen habe ich vorsorglich in [#2] hingewiesen, weil IB oft Personen empfohlen wird, die dann einfach davon ausgehen, dass sie sämtliche Kundenanfragen auf deutsch wie bei einem deutschen Broken erledigen können.
Bei Nordnet gibt's sonst auch noch US-Handel, aber teurer als bei IB; keine Ahnung, wie gut da der (deutsche?) Support ist
https://http://www.nordnet.se/NNDE/de/k/prislista.html
@ Global_2 [#12]
Zum Beispiel finde ich nicht bei Consors den Market Vectors Steel Index Fund (SLX)ETF und den PowerShares Dorsey Wright Technical Leaders (PDP) ETF.
Deshalb suche ich einen Broker, bei dem uneingeschränkt ETF's handelbar sind.
Die Kosten sollten sich unterhalb von Consors Penson-Kostenniveau liegen.
Danke für dein Hilfe.
LaMa
Dieser Broker müsste eigentlich alles haben was an der AMEX notiert ist:
http://www.gndt.com
Soweit ich weiß kann man leider nur US-Dollar Konten führen. Die Konditionen muss man selber aushandeln, es würde mich aber wundern, wenn diese weit von IB weg liegen. Ein wirklicher Vorteil gegenüber IB ist die sehr schnell Handelsplattform.
Bei deutschem Wohnsitz würde ich mir das handeln mit nicht registrierten EFTs aber sehr genau überlegen.
http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?ST=19230&CP=0&F=47#newmsg
@ TTrader [#14]
Danke für die Hinweise und Infos.
Das mit der steuerlichen Behandlung war mir leider nicht bekannt. Das spricht ja gegen die US-ETF´s. Dazu passt auch folgendes Zitat eines E*TRADE-Mitarbeiters, der antortete:
"Generell können Sie über ein US-Konto Fonds handeln, sofern Sie eine US-Sozialversicherungsnummer besitzen. Ansonsten gibt es nach unserem Kenntnisstand rechtliche Restriktionen."
Irgendwie fühlt man sich als Steuerzahler hier in Deutschland als Abschöpfungsobjekt.
Danke und Grüße