ETCs: Einfacher Handel mit Rohstoffen an der Eurex Frankfurt
ETCs - einfacher Handel mit Rohstoffen
FAZ.NET (03.04.07) - Nach deutlichen Kursrückschlägen in den vergangenen Wochen boomen die internationalen Börsen wieder unbeirrt von hohen Energie- und Rohstoffpreisen, von geopolitischen Risiken und auch unbeirrt von einer sich immer deutlicher abzeichnenden Wachstumsschwäche in den Vereinigten Staaten.
Die Anleger scheinen davon auszugehen, dass die Unternehmen ihre hohen Gewinnmargen nicht nur halten, sondern gleichzeitig auch noch ihre Umsätze steigern können. Ob das realistisch ist, wird sich erst noch zeigen müssen. Fakt ist jedoch, dass die Märkte wieder eine gewisse Eigendynamik nach oben haben. Einzelne Indizes wie der Dax, die Märkte in Mexiko und Brasilien oder auch der australische Aktienmarkt können seit Jahresbeginn schon Kursgewinne von bis zu acht Prozent verbuchen.
Deutliche Kursavancen an exotischen Börsen ...
Von den massiven Kursavancen in China - der Shenzen Composite Index liegt mit knapp 55 Prozent im Plus -, in Vietnam mit einem Plus von 35 Prozent oder auch Pakistan, in Malaysia, in Island, in Polen, der Ukraine, Serbien, Kroatien, Slowenien, Peru und bei den europäischen Small- und Midcaps erst gar nicht zu reden.
Bei näherer Betrachtung bergen diese Märkte jedoch beträchtliche Risiken. Denn sie sind einerseits stark abhängig von der anhaltenden Risikoneigung der internationalen Anleger, einer anhaltend „rund laufenden“ Weltkonjunktur und nicht zuletzt von einer starken Liquiditätsversorgung. Auf der anderen Seite sind manche dieser Märkte inzwischen auch schon ziemlich teuer geworden und werden gegenwärtig vor allem spekulativ getrieben.
In diesem Sinne kann sich der Blick einmal mehr auf die Preisentwicklung bei Rohstoffen als alternative Anlageform richten. Auch dort ließen sich seit Jahresbeginn bei guter Wahl gute Gewinne erzielen. Der Preis von Nickel liegt vorne mit einem Preiszuwachs von knapp 25 Prozent in Euro, gefolgt von Benzin mit einem Preiszuwachs von 24,12 Prozent, den Schweinefutures mit einem Plus von knapp 20 Prozent, Erdgas mit einer Performance von 18,5 Prozent und nicht zuletzt auch Zinn, Gummi, Wolle, Blei und Heizöl. Alle diese Rohstoffpreise sind stärker gestiegen als die Standardindizes an den Börsen.
Auf Basis der in den vergangenen Jahren veränderten Angebots- und Nachfrageverhältnisse dürften selektiv ausgewählte Rohstoffe Anlegern nach wie vor gewisse Reize bieten, auch wenn es zwischendurch immer wieder zu deutlicheren Korrekturen kommen kann. Während sich bei einzelnen bisher gut gelaufenen Commodities inzwischen so etwas wie ein ausgeglichener Markt abzeichnet - zum Beispiel bei Nickel -, dürften andere interessant werden oder bleiben.
... aber auch bei einzelnen Rohstoffen
So zeichnet sich bei Weizen mittel- und längerfristig eine Verknappung ab, bei Mais wirken sich Subventionen für die Umwandlung in Energie Preis treibend und der Preis von Soja wiederum läuft nach oben, weil Anbauflächen zunehmend für höher margige Produkte verwendet werden. Auf diese Weise zieht eine Subvention eine ganze Kette von Konsequenzen nach sich.
Wer als Anlege von solchen Entwicklungen profitieren möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Er kann auf Unternehmen setzen, die davon profitieren. Dazu zählen gegenwärtig mit einiger Wahrscheinlichkeit die Saatgut- und Pflanzenschutzunternehmen wie Syngenta oder auch Monsanto. Immerhin verfügen sie über eigene Patente und Marken und damit über eine starke Marktstellung. Bei Bodenschätzen können die Minenunternehmen interessant erscheinen. Allerdings sind bei diesen die operativen Risiken hoch.
In diesem Sinne raten manche Experten wie etwa Jim Rogers, direkt auf die Preisentwicklung bei Rohstoffen zu setzen. Dafür bieten sich Rostoff-Fonds, Zertifikate oder auch Termingeschäfte wie Futures an. Der Umgang mit Futures ist kompliziert, Zertifikate sind oft intransparent und selten günstig, ähnliches gilt für aktiv verwaltete Fonds. Aber es gibt einen Ausweg: So genannten ETCs oder Exchange Traded Commodities.
ETCs sind einfache und transparente Wertpapiere, die den Anlegern die Möglichkeit zum Handel mit Waren an regulierten Börsen über gewöhnliche Maklerkonten bieten. Bei den ETCs handelt es sich um eine relativ neue Klasse von Vermögenswerten, die den so genannten Exchange Traded Funds (ETFs) sehr ähnlich sind, indem sie die Preisentwicklung des Basisproduktes möglichst genau und günstig nachbilden.
Das Unternehmen ETF Securities hat eine ganze Plattform mit 30 ETCs gelistet und eröffnet damit den Anlegern eine einfache Methode für den Zugang zu einer umfassenden Reihe von Waren an zahlreichen Börsen. Die Anleger haben auf diese Weise die Möglichkeit, Commodities mit ihren Kapitalmarkt-, Anleihen- und Immobilienportfolios zu kombinieren. Die ETCs der Marke ETFS sind durch Terminkontrakte gedeckte unbefristete Wertpapiere, die bei dritten Parteien mit der Klassifizierung AA erworben werden. Da mehrere Market Maker vorhanden sind, sollen knappe Spreads zwischen Geld- und Briefkurs gewährleistet werden. ETCs können über dieselben Orderarten wie Aktien gehandelt werden, seien es Bestens-, Limit- oder Stopp-Order. Auch Leerverkäufe und Margin-Käufe sind unter bestimmten Bedingungen möglich.
Quelle:
http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF5F46CE28AC585D/Doc
~EE1F55EBC11C14508B42D837C882AE218~ATpl~Ecommon~Scontent.html
ETC kann man nicht leer verkaufen.
Grüsse
MArzell
Gold schützt vor Inflationsverlusten
Von Stefan Mayriedl
Ob als Exchange Traded Commodities, währungsgesichert oder gehebelt – das edle Metall eignet sich für jeden Anleger. Umsatzsteuer und Abgeltungsteuerpflicht entfällt hierbei.
Gold im Depot wird immer populärer. Von einem Hype ist der Markt aber noch weit entfernt. Das gelbe Metall ist die klassische Anlage, wenn man an Edelmetallinvestments denkt - und, da von der Umsatzsteuer befreit, auch eine, bei der ein physischer Kauf Sinn macht.
Probleme der Lagerhaltung und der breite Spread zwischen An- und Verkaufspreis werden durch eine Innovation vermieden: Seit November gibt es Exchange Traded Commodities (ETC) auf Gold. Deren Preis bezieht sich auf ein Gramm Gold, das in Deutschland physisch hinterlegt ist.
Damit entfällt nicht nur das Emittentenrisiko, sondern auch - Steuerfüchse aufgepasst - die Abgeltungsteuerpflicht. Das gilt selbst dann, wenn man sich das "Xetra-Gold" nie ausliefern lässt, sondern den Wertzuwachs realisiert. Der Emittent Deutsche Börse Commodities hat die steuerrechtlichen Fragen überprüfen lassen.
(Quelle und weiter lesen: -> http://www.ftd.de/boersen_maerkte/derivate/:Derivate_Gold_sch%FCtzt_vor_Inflationsverlusten/392699.html)
Ist das Gold aus ETCs jederzeit lieferbar?
Von Daniela Knauer
Nebenwerte Daily (17.10.08) - Heute möchte ich hier eine wichtige Leserfrage beantworten. Herr Anton M. schreibt: "Könnten Sie bitte in der kommenden Ausgabe noch darauf eingehen, wie die Handhabung der ETF abläuft. Ich stelle mir vor, dass auch dabei nicht das Material hin- und her transportiert wird, also lagert es irgendwo, folglich besteht das Risiko in der ordnungsgemässen Buchhaltung. Wer überwacht denn die? Gegenwärtig ist ja von Lieferschwierigkeiten für physisches Gold zu lesen, dessen ungeachtet sind die ETF täglich handelbar, also müssen die Wertschriften ja wohl über Futures abgepuffert sein. Dabei könnte ja durchaus der Fall eintreten , dass einmal mehr Wertschriften herausgegeben wurden, als effektive Ware gelagert ist, demnach wäre auch eine reine Handelsfirma nicht so risikoarm und die ETF-Anteile würden doch etwas vom Risiko der Zertifikate mit beinhalten ."
ETFs sind Sondervermögen auf einen Index
Erst einmal grundsätzlich: Der Leser vermischt hier verschiedene Dinge. Er spricht von ETFs, meint aber anscheinend ETCs, denn diese sind mit physischem Gold hinterlegt. Ein ETF, ein Exchange Traded Fonds, ist ähnlich wie ein normaler Fonds rechtlich gesehen ein Sondervermögen, das aktiv oder passiv gemanaged werden kann und sich auf einen bestimmten Index von Werten bezieht. Dies können genauso Aktienindizes wie auch Rohstoffindizes (z.B. der GSCI-Familie, oder CRB) sein. Als Basiswert beinhalten sie jedoch keine einzelnen Rohstoffe, auch wenn manche ETCs verwirrenderweise ETF genannt werden.
ETCs dagegen sind nur Schuldverschreibungen
Im Gegensatz zu ETFs sind ETCs, Exchange Traded Commodities, kein Sondervermögen wie ein Fonds. Sondern sie sind eine Schuldverschreibung wie ein Zertifikat und beinhalten daher ein Emittentenrisiko. Sicherer als dieses werden sie jedoch dadurch, dass ihnen physische Ware hinterlegt ist. Das kann ebenso ein Öl-Future sein (denn das Öl selbst können Sie schlecht einlagern) wie auch Gold- oder Silberbarren. Über deren Vorhandensein müssen die ETCs genau Buch führen. Sie können diese Angaben bei den jeweiligen Emittenten überprüfen. Auf deren Homepages gibt es immer irgendwo ein Dokument, in dem die einzelnen Nummern der hinterlegten Goldbarren etc. verzeichnet sind.
(Quelle: http://www.investor-verlag.de/boersenwissen/nebenwerte/ist-das-gold-aus-etcs-jederzeit-lieferbar/?56154)