Konsumentenschutz: Ärger mit der Deutschen Bahn
Liebe Leute,
diese Frage hat zwar mit dem Trading nur bedingt etwas zu tun, trotzdem Glaube ich, dass dieses Thema auch für andere von Interesse sein kann.
Wie Ihr wisst, lebe ich in Österreich und daher bin ich nicht mit den Konsumentenschutzinstitutionen in Deutschland vertraut. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, womit man den Übeltätern hier drohen kann.
Im konkreten Beispiel geht es um die Deutsche Bahn: Ich habe für eine größere Bahnreise einen Ticket bestellt, der jedoch irrtürmlicherweise an einen anderen Kunden verschickt wurde. Es sind mir dadurch erhebliche Mehrkosten entstanden. Die DB hat den Fehler zugegeben und noch vor meiner Abreise telefonisch zugesagt, diese Mehrkosten rückzuerstatten. Trotz dieser (protokollierten) Zusage kämpfe ich nun seit etwa 4 Monaten um die Überweisung. Die DB streitet jetzt sogar ab, den eingeschriebenen Brief mit den geforderten Unterlagen erhalten zu haben.
Welche Möglichkeiten gibt es in solchen Fällen in D nun?
Herzlichen Dank im Voraus
Cico
Problemfall hier schildern: http://www.pro-bahn.de/
gruß
@ Cicolia [#1]
Schwieriges Thema - da die Beschwerdestellen mit Reklamationen quasi "überschwemmt" werden. Es dürfte schwer sein einen "persönlichen" Ansprechpartner am Telefon ausfindig zu machen der sich dann um die Sache kümmert.
"eingeschriebenen Brief mit den geforderten Unterlagen erhalten zu haben"
Damit dürfte es ja keine Unklarheiten geben - insofern ein leichter Weg kann eine Verbraucherzentrale sein. Mit etwas suche dürfte man im Internet was finden - die Frage ist nur ob das dann auch von Erfolg ist.
@ Cicolia [#1]
""Die DB hat den Fehler zugegeben""
KANN nicht sein - eine DEUTSCHE Bahn macht keine Fehler <g>
gruss hans
@ Cicolia [#1]
"Trotz dieser (protokollierten) Zusage kämpfe ich nun seit etwa 4 Monaten um die Überweisung."
Da halt ich mit. Seit sechs Monaten streite ich jetzt mit der Bahn wegen einer angeblichen Schwarzfahrt, deren Umstände so zwielichtig sind, dass man sich an den Kopf fassen muss. Ging dann sogar soweit, dass mich der Schaffner aus dem Zug geworfen hat und ich mir dann einen Anwalt genommen habe. Das zieht sich jetzt schon ewig.
Wünsche Dir viel Glück.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#5]
Erklär mal bitte genauer*ggg.
@ Sebastian [#5]
Also das war so: <g>
Ich war auf dem Weg nach Stuttgart und konnte leider voher keine Karte lösen, weil der Automat kaputt war (ja das sagt jeder aber es war wirklich so, außerdem habe ich eine Bahncard wo jeder einsehen kann, dass ich immer bezahle und sehr viel mit dem Zug fahre). Auf jeden Fall bin ich dann in einen "Doppelstock Wagen" eingestiegen und als ich dann den Schaffner gebeten habe mir eine Karte zu verkaufen (bisher kosten Karten im Zug nur 10% mehr und das war es) sagte mir dieser, das seit dem Tag X (Datum weiß ich nicht mehr) keine Karten mehr in Doppelstockzügen verkauft werden. Anschließend habe ich freundlich gesagt, dass ich leider kein Schaffner bin und woher ich das wissen hätte sollen. Er meinte dann, dass ich ein Schwarzfahrer bin und 40€ bezahlen muss. Das ging dann etwas weiter, bis ich ihm meine Personalien gegen habe und in Ulm aus dem Zug gegangen worden bin, weil Schwarzfahrer nicht weiter fahren dürfen. Anschließend hab ich dann meinen Anwalt angerufen und der meinte, dass das auf keinen Fall geht und es nirgendwo Hinweise gibt, dass man nur in "Doppelstockzügen" keine Karten mehr kaufen kann und sonst aber in allen anderen schon.
Das geht jetzt seit sechs Monaten hin und her.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#7]
Ok. Soweit ich weiß, gibt es das generell nicht mehr, d.h. in Zügen bezahlen. SObald Du einen zug der DB betrittst, ohne eine gültige Fahrkarte zu haben, bist Du ein Schwarzfahrer.
Früher war das toll. man konnte in einen Zug steigen, hoffen daß der Schaffner nicht kommt, und wenn er doch kam, schnell auf ihn draufzugehen und eine Fahrkarte lösen, natürlich mit 10% Aufschlag, aber was solls, oft genug hats geklappt und man brauchte gar nicht zu bezahlen weil der Zug überfüllt war und Schaffner nicht durchkam u.ä. Außerdem hat man ja immer nur die letzte Station als Einstiegspunkt angegeben, also sogar oft mehr als die 10% gespart*g.
Aber heutzutage gibts das alles nicht mehr, denke ich. D.h. keine Karte=Schwarzfahrer, egal was für ein Zugtyp.
PS: Ich bin aber auch kein Schaffner, mir also ich nicht 100%ig sicher.
Daß Dein Anwalt sagt neeeiiin das geht auf gar keinen Fall leuchtet mir ein*gg.
Er verdient ja daran im Streitfalle. Wüßte er genau, ob es geht oder nicht, dann hätte er ja auch begründet warum es nicht geht, wann es doch geht usw;-).
Nach dem Mott
o: Tschakaaa, das Ding GEWINNEN wir.
Gruß
Scorpion
@ Sebastian [#7]
Das hätte ich ja nie von Dir gedacht: Millionen an der Börse scheffeln und dann schwarz fahren: Pfuiiii !
<g>russ hans
@ scorpion260 [#8]
Doch im ICE kannst du auf jeden Fall Karten lösen, da habe ich mich erst kürzlich in FFM erkundigt.
@ he96 [#9]
:)
@ Sebastian [#10]
"Doch im ICE kannst du auf jeden Fall Karten lösen, da habe ich mich erst kürzlich in FFM erkundigt."
Ja das Stück für 95 Bucks von FFM nach Stuttgart - wenn mit Vorlaufzeit übers Internetbestellt sogar nur die Hälfte - Frechheit!
@ pullPUSH [#11]
Ja deswegen lohnt sich die Bahncard 50 schon. Aber 95€ hab ich noch nie bezahlt, bin die Strecke schon öfters gefahren. Meinst du hin und zurück? Dann kommt es hin.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#12]
War eine einfache Fahrt ist aber schon eine Weile her. Seitdem schätze ich auf solchen Strecken wieder das Auto.
Grüße
@ pullPUSH [#13]
""Seitdem schätze ich auf solchen Strecken wieder das Auto.""
Bastl fährt ja immer schwarz - das ist ja noch billiger.
gruss hans
@ he96 [#14]
Ja - hab ich auch oft. Noch heute ist mein Fahnungsfoto am Stuttgarter Hauptbahnhof ausgeschrieben - seitdem steig ich nur noch in den Güternahverkehr ein.
@ he96 [#14]
"Bastl fährt ja immer schwarz - das ist ja noch billiger."
Ertappt. Mein Trick ist es Nachts am BHF zu warten bis eine Ladung Schweinehälften transportiert wird. Ich stelle mich dann schnell dazwischen, so dass es keiner merkt. Ist halt schlecht wenn man mit dem Anzug unterwegs ist und am nächsten in FFM ein Treffen hat. Aber man muss auch Abstriche machen können. Vor allem die Verbindung nach Zürich ist immer schlecht.
Gruss Sebastian
´tschuldigung, dass ich zum Thema Konsumentenschutzinstitutionen zurückkehre - in Ö gibt es so etwas z.B. bei der Arbeiterkammer. Und in D?
Ich glaube übrigens, dass das Verhalten der DB kein Zufall ist. Es würde mich daher interessieren, wie die DB nachdenkt und rechnet. Mit dieser Verzögerungstaktik wird sie kaum das Vertrauen der Kunden gewinnen können und jeder wird lieber mit dem Auto fahren. Aus meiner Sicht wäre ein wenig Freundlichkeit und eine rasche Erledigung der Angelegenheit die einzig richtige Strategie. Oder ist es günstiger einen Stab Leute in der Beschwerdestelle zu beschäftigen und hoffen, dass die durch Verzögerungen ersparten Zinsen den Vertrauensschaden decken?
Cic
@ Cicolia [#17]
"dass die durch Verzögerungen ersparten Zinsen den Vertrauensschaden decken?"
Das wird wohl bei der ausstehenden Masse an Reklamationen ein Grund dafür sein. Ehemalige Staatsunternehmen tun sich im Allgemeinen sehr schwer Kundenservice aufzubauen.
@ Sebastian [#7]
Mit Doppelstockzügen hat das weniger zu tun, sondern mit den Nahverkehrsverbänden.
Beispiel: Wenn ich hier (Hünfeld/Fulda) eine ICE Karte nach Frankfurt kaufe und den Zug verpasse, kann ich die Karte nicht wie früher für einen langsameren und preiswerteren Nahverkehrszug verwenden.
Diese gehört auf der Strecken zum NVV Rhein-Main (oder so ähnlich), und das obwohl wir etwa 125 km von Frankfurt entfernt sind und damit dem Einzugsgebiet von Frankfurt nicht mehr zuzuordnen sind.
Inzwischen fahren immer mehr Anbieter ausserhalb der Bahn AG im Nah- wie Fernverkehr, das System wird eher komplizierter.
Zur Frage der Nachlösung im Zug: Da ich Rückreisen nicht fest buche sondern mit dem nächsten IC/ICE fahre, wenn ich meine Termine erledigt habe, komme ich oft in letzter Minute zum Zug. Statt auf den nächsten zu warten, löse ich immer in der Bahn. Der Aufschlag ist stets sehr gering und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Bahn sind nahezu immer sehr freundlich.
Wenn Sie das nächste mal aus dem Zug geworfen werden, weigern Sie sich. Bahn Mitarbeiter dürfen keine physische Gewalt anwenden. Das bedeutet, die Polizei wird gerufen und es wird ein Protokoll aufgenommen. Den Bahnern kommt dieser Aufwand aber dermassen ungelegen, dass sie meist nichts unternehmen.
Ein ähliches Beispiel: In den letzten Jahren wurde ich an den Kassen der zwei örtlichen Supermärkte dreimal an der Kasse aufgefordert, meine Tasche zu öffnen und den Inhalt vorzuzeigen. Jedesmal bin ich quasi überrumpelt worden. Auch hier werde ich das nächste mal darauf bestehen, dass die Polizei gerufen wird um ein Protokoll aufzunehmen. Der Geschäftsinhaber darf ohne ausreichenden Verdacht den Kunden nicht festhalten und schon gar nicht durchsuchen.
@ Richard Ebert [#19]
"" In den letzten Jahren wurde ich an den Kassen der zwei örtlichen Supermärkte dreimal an der Kasse aufgefordert, meine Tasche zu öffnen und den Inhalt vorzuzeigen.""
Interessant - am Tageslicht ist Ihr auftreten offensichtlich nicht so seriös wie hier <g>. Bei mir hat sich noch nie einer getraut...
gruss hans
PS: wurden Sie erwischt - oder hatten Sie "es" gut versteckt ?
Also dieser Thread wird ja interessanter. Was man hier über manche Leute so erfährt. Danke Cicolia*g.
Bis jetzt haben wir drei Schwarzfahrer, einen Ladendieb, und einen Ladendieb der noch nie erwischt wurde*g.
Abgründe, Abgründe tun sich hier auf;-).
Gruß
Scorpion
@ scorpion260 [#21]
...nicht zu vergessen eine KFZ-Versicherungs-abzocker !
gruss hans
@ Richard Ebert [#19]
Das sehe ich genau so, es liegt nicht an der Wagengattung, sondern an der Zugart.Im Nahverkehr kann man meist nicht nachlösen, allerdings gibt es in manchen Nahverkehrszügen sogar Fahrkartenautomaten! Als Faustregel kann man sagen: In rote oder bunte Züge(Nahverkehr) nicht ohne Fahrkarte steigen, in die weissen mit dem roten Streifen (Fernverkehr) immer rein!Ich fahre sehr viel Bahn und alles geht immer gut aus, ausser man gerät an Kontrolleure von privaten Firmen, da sind einige unterwegs, die hier ihre Allmachstfantasien ausleben.
Defekte Automaten habe ich öfter. Automaten Nummer notieren, dann wird das ganze aufgenommen, man bekommt eine Zahlungsaufforderung für das erhöhte Beförderungsentgelt, der Automat wird überprüft und wenn er wirklich defekt war, muss man nur den regulären Fahrpreis überweisen. Natürlich nicht, wenn man an einem Riesenbahnhof startet, an dem 10 Automaten stehen.
Und wenn es mal gar nicht anders geht, schreibe ich immer an die Beschwerdestelle der Bahn, die sich dann entschuldigt und einen Reisegutschein beilegt.
Zum Thema "Nahverkehr" und "Bahncard": In den Verkehrsverbünden gelten die Bahncards nicht und ich kaufe dann eine Karte zum ersten Bahnhof, ausserhalb des Verbundsgebiets, egal welche Zuggattung ich nutze. Sagt einem Niemand, aber das macht, übers Jahr, schon einiges aus.
Beste Grüße,
redsnapper
@ redsnapper [#23]
Und wenn es mal gar nicht anders geht, schreibe ich immer an die Beschwerdestelle der Bahn, die sich dann entschuldigt und einen Reisegutschein beilegt.
Wohin? Wie lange dauert es so?
@scorpion260 & RE
drei Schwarzfahrer, einen Ladendieb, und einen Ladendieb der noch nie erwischt wurde
Nein, nein: Bei "Tasche zu öffnen und den Inhalt vorzuzeigen" sind nicht die geklauten Bonbons das Problem sondern der in der Trafik nebenan ehrlich gekaufte Playboy :-)
Im Ernst: damit hätte ich kein Problem. Welche Möglichkeiten bleiben dem Supermarkt sonst übrig?
Gruß
Cico
@ Cicolia [#24]
Hier,
http://tinyurl.com/yobhp2
unten auf der Seite, geht es per email. Habe ich aber noch nie gemacht. Die Postanchrift finde ich gerade nicht, aber jeder Fahrkartenschalter oder Service-Point rückt die raus. "Postanschrift Kundendialog" wären da die Stichworte. Normale Bearbeitungszeit: eine bis vier Wochen.
Beste Grüße,
redsnapper
@ Cicolia [#24]
Zitat: "Im Ernst: damit hätte ich kein Problem. Welche Möglichkeiten bleiben dem Supermarkt sonst übrig?"
Da stimmen wir schon überein. In meinen drei Fällen fanden die Kontrollen immer innerhalb kürzester Zeit nach dem Wechsel des Betreibers und Personals statt. Das ist es, was mich wirklich ärgert. Wenn ein System der Kontrolle mein Verständnis findet, dann ist es ein akustisches Zeichen, was bei jedem 50., 100. oder von mir aus 500. Käufer an der Kassa ertönt, rein nach dem Zufallsprinzip. Aber nicht nach dem Motto 'der hat schon eine dicke Einkaufstasche' (gerade gekauftes Brot aus dem Geschäft nebenan), mal schauen, was er aus dem Geschäft bei uns drin hat.
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http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,740416,00.html