Wo sind die Villen der Aktionäre ?
David Yermak und Crocker Liu haben eine Studie mit dem Titel “Where are the shareholders’ mansions?” vorgelegt. Es wird dargelegt, in welchem Zusammenhang die Größe der Immobilie und der Finanzierungsweg zum Aktienkurs der gemanagten Firma stehen.
Using a database of principal residences of company CEOs, we study whether these 28
executives’ decisions about home ownership contain information useful for predicting the future path of their companies’ stock prices. We find that CEOs who acquire extremely large properties exhibit inferior ex post stock performance, a result consistent with large mansions and estates being proxies for CEO entrenchment. We also find that the method of financing a home’s acquisition is informative about future stock returns.
Die Studie kann hier herunter geladen werden:
http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=970413
P.S.: Wird schon an einem CEO-Property-Zertifikat gearbeitet? :-)
Villa vs. Aktienkurs - Wenn der Chef zu schön wohnt
Süddeutsche Zeitung / hgn (10.05.07) - Sagt das Domizil des Chefs etwas über seine Arbeitsleistung aus? Ja, sagen zwei US-Forscher - und warnen die Aktionäre.
In den neunziger Jahren blitzte Immobilienspekulant Jürgen Schneider bei der Commerzbank mit seinen Kreditwünschen ab. Der Grund war kurios: Walter Seipp, einer der großen alten Männer des Frankfurter Großbank, wohnte in Königstein im Taunus und damit in der Nachbarschaft von Schneider.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/661/113548/)
Der Titel paßt aber nicht ganz zum Text. Es geht doch um Immobilien der CEOs, nicht der Aktionäre.
@ scorpion260 [#3]
Der Titel spielt an auf den Spruch "Wo sind die Yachten der Kunden"?
Broker, Hedgefondsmanager und CEO´s verdienen sich eine goldenen Nase, wobei die Kunden und Aktionäre in die Röhre gucken.
In den sehr guten Lagen Londons steigen angeblich momentan die Immobilienpreise um 10 Prozent. Und zwar nicht per annum, sondern pro Monat!
@ wuelle [#4]
Danke. Ich kannte den Spruch bisher nicht. Allgemeinbildung ist nicht meine Stärke.
@ wuelle [#4]
"Broker, Hedgefondsmanager und CEO´s verdienen sich eine goldenen Nase, wobei die Kunden und Aktionäre in die Röhre gucken."
Wie geht denn so was? Die Aktionäre suchen sich doch "ihre" Coe`s aus und denen scheinen die Coe´s das Geld, dass diese verdienen Wert zu sein. Zum Bezaheln der Hedgfondsmanager wird doch auch keiner gezwungen.
Tummeln sich hier nur Neider?
Was haben die Kunden bei der ganzen Sache zu Melden? Der Kunde kauft oder lässt es bleiben wenn ihm Leistung und Preis nicht passen. Warum sieht er dabei in die Röhre?
@ rodeonrwdeo [#6]
"Tummeln sich hier nur Neider? "
Nein. Jedenfalls nicht in meinem Fall. Ich kann nur für mich sprechen.
Mir persönlich ist es scheißegal, wieviel ein CEO verdient, solange er sein Geld wert ist, d.h. er den AKTIENKURS im entsprechenden Geschäftsjahr steigern kann. Kann er ihn nicht steigern, ist er nichts wert. Dann muß halt ein anderer ran. Es gibt viele CEOs auf diesem Planeten.
So einfach mache ich mir das;-).
@ rodeonrwdeo [#6]
Die Aktionäre suchen sich doch "ihre" Coe`s aus und denen scheinen die Coe´s das Geld, dass diese verdienen Wert zu sein. Zum Bezaheln der Hedgfondsmanager wird doch auch keiner gezwungen.
Als Minderheitsaktionär hat man in der Praxis leider nicht die geringste Chance, seine CEOs auszusuchen. Zudem können sehr viele Firmen auch dann ein attraktives Investment sein, wenn an ihrer Spitze ein völlig überbezahlter CEO sitzt, der von seiner Leistung aber gar nicht viel zum Firmenerfolg beiträgt und den man problemlos gegen erheblich günstigere Kräfte austauschen könnte.
Das Thema exzessiv steigender CEO-Gehälter, die in keinem Verhältnis mehr zur Leistung stehen, die ein Einzelmensch erbringen kann, ist übrigens weder eine Neiddiskussion noch ein Thema linksgerichteter Politikanhänger. Sondern gerade in den USA gab es von verschiedener Seite, z.B. value-orientierten Pensionsfonds, Kritik an der "balloning CEO compensation".
Zum Bezaheln der Hedgfondsmanager wird doch auch keiner gezwungen.
richtig, und hier kann man sich im Gegensatz zu Aktieninvestments viel einfacher dem Problem entziehen, indem man einfach nicht in teure Fonds investiert.
Bei Aktieninvestments muss man dagegen vielfach Kompromisse eingehen und damit zwangsläufig viele astronmisch bezahlten CEOs von zweifelhaftem Wert akzeptieren.
@ Global_2 [#8]
Kritik an der "balloning CEO compensation".
Da fehlt ein 'o', gemeint war "ballooning..."
also
1- 10 von ungefähr 1.120.000 für ballooning CEO compensation
http://www.google.de/search?hl=de&q=ballooning+CEO+compensation&btnG=Google-Suche&meta=1
@ Global_2 [#8]
"Als Minderheitsaktionär hat man in der Praxis leider nicht die geringste Chance"
so ist das halt wenn man nicht genug investieren kann, kann man halt auch nicht bestimmen. Dann gehen Sie mit Ihrem Geld doch dahin wo Sie bestimmen könnten.
"CEO-Gehälter, die in keinem Verhältnis mehr zur Leistung stehen"
wer bestimmt das, was angemessen ist, wenn nicht die Aktionäre?
Auf jedenfall ist der Staat zur Festlegung von Preisen(Gehältern) doch wohl völlig ungeeignet.
@ rodeo
Die Diskussion über die Höhe der Vergütung von Vorständen, deren Offenlegung etc. wird an anderer Stelle bereits ausführlich geführt. Darum ging es mir mit diesem Beitrag nicht.
Wie sagte W. Buffet so treffend: "Man sollte nur in Firmen investieren, die auch ein absoluter Vollidiot leiten kann, denn eines Tages wird genau das passieren!"
Die Studie ist von daher für uns interessant, daß man offensichtlich die von W. Buffet gefürchtete "Managerelite" am ehesten in den besonders grossen Villen, nahe dem Golfplatz, finden wird.
Gier frisst Hirn. :-)
Paläste und Dienstjets als Verkaufssignal, das klingt doch viel schöner*g.
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Paläste als Verkaufssignal
Von Norbert Häring
Handelsblatt, Frankfurt (24.04.07) - Analystenberichte über Aktiengesellschaften könnten sich künftig so lesen: Der Vorstandsvorsitzende besitzt ein Anwesen auf Mallorca mit 400 Quadratmetern Wohnfläche, Hallenbad, Tennisplatz und Driving-Range. Empfehlung: Verkaufen. Denn je pompöser die Hütte, desto schlechter entwickelt sich der Aktienkurs.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.handelsblatt.com/news/Politik/%d6konomische-Nachrichten/_pv/_p/302030/_t/ft/_b/1258596/default.aspx/palaeste-als-verkaufssignal.html)
Wenn man bei seinen Investments den Hausbesitz und Lebenswandel des Unternemenschefs mit berücksichtigt, sollte man einer der 27 börsennotierten Firmen von Ratan Tata gegenüber den Papieren von Mukesh Ambani, Chef von Reliance Industries, den Vorzug geben.
Tata, einer der mächtigsten Manager der Welt, fährt in einem alten Volvo durch Bombay und lebt im Stadtteil Colaba in einer Altbauwohnung gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, einem Koch, einem Hausangestellten und zwei Hunden.
Amabani dagegen schenkt seiner Frau schon mal einen Airbus zum Geburtstag, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Von seinen geschätzten 50 Mrd. Dollar Vermögen werden 750 Mio. in ein neues Eigenheim gesteckt. 27 Stockwerke hoch wird der knapp 200 Meter mit allem erdenklichen Luxus gefüllte Wolkenkratzer in den Himmel ragen. Mukesh wird darin mit seiner Frau, seinen drei Kindern, seiner Mutter und rund 600 Hausangestellten wohnen.
Ich vermute, daß er in ein paar Jahren dort wieder ausziehen wird, mit der Begründung, er habe Abends, wenn er nach Hause kommt, immer so lange nach seiner Frau suchen müssen. :-)
@ wuelle [#13]
Ich hätte manchmal nichts dagegen, wenn die Familie nicht wüsste in welchem Stock ich heute mein ständig wanderndes Tradingbüro habe.