Getreide- und Futtermittelpreise steigen weiter – Gerste bei 18 Euro
"Wie wir aus dem Markt hören, steigen die Erzeugerpreise für Getreide weiter", so die ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands. "Wurde Anfang dieser Woche im Oldenburger Münsterland noch ein Erzeugerpreis 17,50 Euro/dt für Gerste genannt, so zahlen Handel und Genossenschaften mittlerweile bereits 18,00 Euro/dt frei Landlager, zzgl. 50 Cent Bonus bei Futterrücknahme." Die z.T. enttäuschenden Erträge täten ein Übriges. "Damit ist die Gerste über 70% teurer als im Vorjahr!", betont die ISN weiter.
Und diese Entwicklung gehe auch am Weizen nicht vorbei, für den es momentan schon Gebote bis zu 19,50 Euro/dt geben soll. Für Körnermais böten niederländische Käufer auf deutscher Seite in Grenznähe bereits 20 Euro/dt. Um sich die Ware zu sichern, werde der halbe Preis sogar im Voraus sofort bezahlt.
"Und viele Futtermittelunternehmen haben für die nächste Woche bereits eine erste Preissteigerung von 2 Euro/dt angekündigt", so die ISN. "In diesem Zusammenhang verweisen wir auch auf den Kommentar unseres Beiratsmitglieds Alf Asmussen zum Thema "Getreide- und Futtermittelpreise explodieren - Schweinehaltern drohen herbe Verluste."
(Quelle: http://www.schweine.net )
Habe heute beim Landhandel zwei Kollegen gesprochen die dort Weizen ablieferten.
Auf meine Frage, ob sie den Weizen nicht für die Mast ihrer Schweine brauchen äußerten die beiden folgendes:
Unsere Ställe sind nur noch geringfügig mit Kapitaldienst belastet. Wir lassen sie jetzt erst einmal leerstehen.
Der Weizen bringt mehr als 19 Euro. In der Mast erzielen wir in der Verwertung des Weizens höchstens 12- 14 Euro. Das Risiko lass andere tragen.
Jeder der beiden Kollegen hat etwa 1500 Mastplätze und die entsprechenden Getreideflächen.
Wenn das Denken Schule macht, gehen Ina, Berendorf und Brontosaurus im nächsten Frühsommer nach China zur Rohstoffbesorgung.
Gruß Paul
Soll "erst einmal" bedeuten bis zur Ernte 2008 oder rechnen die Kollegen mit vorher fallenden Preisen für Getreide/Mais/Fertigfutter (oder für Ferkel)?
Gruß
Laie
Einer der beiden Mäster (Getreidebauern)sagte auch:" Ich beobachte die Entwicklung. Wenn die Börse mir für spätere Verkaufsmonate entsprechende Schweinepreise bietet, steige ich mit Fertigfutter sofort wieder ein."
Übrigens, beide Betriebsleiter haben ihre Betriebe gut im Schuss.
Gruß Paul
@ paul [#4]
Deine Postings sind über die letzten Jahre hinweg höchst interessant.
Irgendwann lassen sie mich noch in die Spekulation über Getreide einsteigen.
Gruß ;-)
Scorpion
Hallo,
welche Maßeinheit ist dt?
Gruss Sebastian
@ scorpion260 [#5]
Danke für das Kompliment.
Wer die Weltmärkte im Getreidesektor beobachtet stellt schnell fest, daß dieser Rohstoff in Zukunft einer der sensibelsten überhaupt sein wird. Fast keine Reserven, wetterabhängig, Nutzung als Nahrungs- und Energiegrundlage,
da gibt es zum Spekulieren viele Argumente.
Wer einen Schritt weitergeht kommt schnell in einen anderen Bereich, die Fleischerzeugung. 40 bis 50 % der Kosten dort hängen am Getreidepreis. Die Preisexplosion des Getreides ist bei der Fleischerzeugung noch gar nicht im Preis honoriert worden.
Also, die Hogs in Chicago und die Schweine an der RMX warten auf Anleger.
Gruß Paul
dt=dezi tonne,entspricht 100kg.
@ Sebastian [#6]
dt ist 100 Kg., eben ein zehntel einer Tonne.
@ kotti [#8]
@ paul [#9]
Danke für die Information. Also bei uns in Bayern wäre das dann ein Doppelzentner.
Gruss Sebastian
hallo paul,
das mit dem rohstoff in china besorgen das wird nichts.. pustekuchen für ina und folgende.. die chinesen sind gerade in deutschland und kaufen hier, die haben auch nichts mehr. dort sind die schweine schon teurer als hier.. also dann ein hoch auf die chinesen.. "g"
mfg
JBH
Getreideversorgung bleibt eng
Höhere Ernteerwartungen in China, Indien und Kasachstan gleichen etwa die Einbußen aus, die zur aktuellen Weizenkampagne in der EU und in Kanada zu erwarten sind. Deswegen hat der Internationale Getreiderat IGC gestern die globale Weizenproduktion 2007/08 gegenüber dem Vormonat unverändert auf 614 Mio. t geschätzt. An der knappen Weizenversorgung im neuen Wirtschaftsjahr ändert sich nichts, denn der Verbrauch von schätzungsweise 619 Mio. t im Wirtschaftsjahr kann voraussichtlich nicht gedeckt werden. Folge ist, dass die weltweit ohnehin knappen Weizenvorräte weiter schrumpfen werden. Etwas optimistischer als im Vormonat beurteilt der IGC die Maiserzeugung 2007/08. Sie könnte auf ein Rekordniveau von 752 Mio. t anwachsen, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von immerhin 55 Mio. t. Doch hier ist das Versorgungsbild ebenfalls angespannt. Der Verbrauch 2007/08 könnte nach IGC-Schätzung mit 763 Mio. t um 11 Mio. t über der Erzeugung liegen und die ohnehin knappen Bestände weiter schrumpfen lassen.
quelle:http://www.agrimanager.de
In diesem Jahr könnte es sein das China mit seiner Getreideproduktion auskommt
da sie massive problemme mit ihrer Tierproduktion haben und dadurch der Getreideverbrauch sinken wird.Zuerst die Vogelelgrippe und jetzt hohe verlustraten bei der Schweinehaltung(PRRS).
MfG
Kotti
@ kotti [#12]
"In diesem Jahr könnte es sein das China mit seiner Getreideproduktion auskommt da sie massive Probleme mit ihrer Tierproduktion haben und dadurch der Getreideverbrauch sinken wird."
Gestern habe ich gelesen, dass man einen neuen sehr erfolgreichen Impfstoff gegen die "blue ear disease" in China eingesetzt hat, der offenbar sehr gut wirkt. Ein Analyst von ADM schrieb gestern, dass der Optimismus für den amerikanischen Schweineexportmarkt zu hoch sei, da China die Krankheit wieder schnell in den Griff bekommen wird. Somit könnte in China der Verbrauch weiterhin hoch bleiben.
Gruss Sebastian
Normalerweise gibt es am Kassamarkt zu Beginn der neuen Ernte mit Umstellung der ZMP-Notiz von 'alte Ernte' auf 'neue Ernte' einen Preisrückgang.
Bei Roggen sah dies anders aus; es gab einen weiteren Anstieg auf 162 Euro gegenüber 92 Euro vor einem Jahr: