pullPUSH
Member for 11 years 4 months
Preisabsicherung für Futtermais
Hallo,
mich beschäftigt eine Frage wie man am besten für einen Milch/Zuchtbetrieb eine Preisabsicherung für den Futtermais bewerkstellingen kann.
Schlicht Corn/Wheat Spread? 1:1, 1:2, 2:5?
Submitted by pullPUSH
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Mal der Spread für Corn/Wheat 1:1
Da würden sich aber auch Optionen anbieten, Long Call auf den Kurs, ab den man den weiteren Preisanstieg gehedgt haben will, der Vorteil ist der im Verhältnis zum Future geringere Kapitalbedarf und auch die Sicherheit bezüglich möglicher Verluste, diese sind nämlich auf die Optionsprämie begrenzt.
@ pullPUSH [#1]
Wenn Du Mais hedgen willst, für was brauchst Du dann den Corn/Wheat Spread?
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#4]
Weil ich davon ausgehen würde das der Spread weiter läuft.
@ goso [#3]
Eine nackte Optionsposition schmeckt mir nicht - da möchte ich schon an der Preisänderung ohne Zeitwerte dranhängen.
Grüße
@ pullPUSH [#5]
Das mag sein, aber das hat dann mit einem Hedge nichts zu tun. Eher mit Spekulation.
Oder hab ich was überlesen.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#6]
Nein das stimmt so schon - ich hab mich nicht genau ausgedrückt sorry - einen sauberen Hedge könnte man einfach über den Future fahren. Das allein soll nicht Sinn und Zweck sein. Aber anhand des Spreads wird ja deutlich das Mais (warum auch immer) stärker angezogen hat als Weizen.
Wenn das die ersten sasionalen Bewegungen der Ethanolerzeuger sein sollten die den Markt ziehen ist es mir ja recht - ich will nur aufspringen wenn die Reise weitergeht.
@ pullPUSH [#7]
Im neuen Corn & Oil NL (kommt morgen) habe ich den KW - C Spread empfohlen. Kannst Dir die Analyse mal durchlesen. Bin jetzt eher Weizen bullish.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#8]
"Bin jetzt eher Weizen bullish."
Aha - na das muss einen Grund haben - bin gespannt.
Grüße
@ pullPUSH [#1]
Mir ist nicht klar, welches Risiko Sie exakt absichern möchten.
Wenn Sie Mais zur späteren Verfütterung gegen ansteigende Preise absichern möchten, können Sie Mais Futures an der Matif in Paris kaufen. Diese werden in Euro gehandelt, die Chicagoer Märkte hingegen in US-Dollar.
Auch nach angestrengtem Stirnrunzeln erschliesst sich mir nicht, was Sie mit einem Spread Chicago Weizen gegen Mais gegen steigende Preise in Deutschland erreichen möchten.
@ Richard Ebert [#10]
"mit einem Spread Chicago Weizen gegen Mais gegen steigende Preise in Deutschland erreichen möchten."
Um es offen zu sagen stochere ich im Nebel, weil mir die fundamental Daten fehlen. Ob in Dollar oder Euro gehandelt ist (fast) egal weil ich für meinen Teil die Währungssicherung immer unterstelle.
Die Ausgangsposition war schlicht auf einen Deutschen Milch/Zuchtbetrieb heruntergebrochen - und dabei das Anliegen auf steigende Mais sowie fallende Weizenpreise zu setzen.
@ pullPUSH [#11]
Einen Spread Weizen / Mais zu handeln, mag lukrativ sein. Mit einer Absicherung eines deutschen Milch/Zuchtbetriebes hat das aber nichts zu tun.
Heute habe ich gelesen, dass in 2015 der Ausstieg aus dem Quotensystem mit Milch kommen soll. Noch 8 Jahre, dann gibt es dort auch Marktwirtschaft statt Subvention.
Die USA ist weiter: Keine Michelquote, dafür jedoch Handel mit mehreren Milchfutures an der CME. Täglich werden rund 1.500 Milch Kontrakte gehandelt bei insgesamt über 30.000 offenen Kontrakten.
Dauerhaft wird das System der gestützten Preise nicht finanzierbar sein, egal in welchem Bereich, meines Erachtens wären alle Beteiligten gut beraten sich schon jetzt mit den Marktmechanismen auseinanderzusetzen, denn ohne Preisabsicherung sind diese Güter für Produzenten wie Verbraucher sehr riskant.
Ich bemerke bei einigen Bekannten immer mehr Interesse am Thema Hedging - zwar nicht bei Agrargütern, sondern bei Industriemetallen und Energie - aber der Wandel in der Denkweise ist offensichtlich.
@ goso [#13]
"Ich bemerke bei einigen Bekannten immer mehr Interesse am Thema Hedging - zwar nicht bei Agrargütern, sondern bei Industriemetallen und Energie - aber der Wandel in der Denkweise ist offensichtlich."
In welchen Kreisen bewegst du dich? Welche Bekannten sind das?
Naja, diese Gespräche ergeben sich "klassisch" am Golfplatz oder bei irgendwelchen Charity Events, da sind immer wieder Leute dabei, die in leitenden Positionen tätig sind, und nachdem es bekannt ist auf welche Weise ich meinen Lebensuterhalt verdiene werde ich um meine Meinung zu diesem Thema gefragt.
@ goso [#15]
"werde ich um meine Meinung zu diesem Thema gefragt."
Und dann hältst du an Loch 19 ein kleinen Vortrag, was zu tun ist, damit man bei zukünftigen Öllieferungen nicht in die Knie geht? (Spass)
Das sich kleine und mittlere Betriebe neuerdings mit den entsprechenden Instrumenten um die Absicherung der Einkaufspreise kümmerten, geht an mir noch vorbei. Vernünftig wäre es, aber meine "kleine Erfahrungswelt" zeigt diese Veränderung im Verhalten noch nicht. Das Auf und Ab der Einkaufspreise wird fatalistisch weiterhin hingenommen.
Darum habe ich gefragt, wo du dich bewegst.
Diese Gespräche sind immer wieder amüsant, meist ist es wirklich Aufklärungsarbeit, denn es ist nicht immer klar, dass Hedgen vordergründig Geld kostet ( Kapitalbedarf etc ).
Bis jetzt sind es auch erst zwei Betriebe, die auch tatsächlich hedgen - beides aluminiumverarbeitende Betriebe -, allerdings sind beide Betriebsinhaber über die neu gewonnene Kalkulationssicherheit begeistert und das spricht sich natürlich herum, daher auch immer mehr Fragen zum Thema.
@ goso [#17]
"Bis jetzt sind es auch erst zwei Betriebe, die auch tatsächlich hedgen - beides aluminiumverarbeitende Betriebe -,"
Weißt Du auch was die Betriebe hedgen? Wahrscheinlich mal das Alu, aber wird auch der Strombedarf gehedgt?
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#18]
Klar weiss ich das, immerhin fungiere ich für diese Betriebe als Consulter. ;-)
Also, Alu wird an der LME gehedgt, Energie ist aber ein ziemliches Scheissthema, denn der Energiepreis, den der Kunde zu bezahlen hat - egal ob Öl, Gas, oder Strom - ist nur zu einem Teil vom effektiven Marktpreis der Ware abhängig, so setzt sich der Strompreis aus Leitungsgebühren, Durchleitungstaxen, Abgaben zur Förderung alternativer Energien etc. zusammen, daher korrelieren die Preisschwankungen des Verbaucherpreises nur bedingt mit den Kursen der Terminbörsen.
Das beste Beispiel dafür gibt es in A im Moment bei Diesel und Benzin, die neue Regierung hat beschlossen die Mineralölsteuer auf Diesel um 5 Cent, jene auf Benzin um 3 Cent anzuheben, da hilft dann der ganze Hedge nichts.
Leider ist es beim Strompreis auch so, dass da sehr viele politische Einflussfaktoren ins Spiel kommen, somit ist absolute Preisabsicherung nicht möglich.
Ein weiteres Thema sind noch die CO2 Zertifikate, aber da bin ich absolut planlos, da gibt es ein paar spezialisierte Consulter.
@ goso [#19]
"Klar weiss ich das, immerhin fungiere ich für diese Betriebe als Consulter. ;-)"
Bist ja ein Multitalent :)
Wird das Alu dann per Future oder über Options gesichert?
Mich würde auch interessieren wie man sowas hedgt? Sichert ihr den ganzen Bestand ab oder habt ihr hier eine Formel die auch die Korrelationen zwischen Kassa und Futuresmarkt berücksichtigt?
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#20]
Antwort folgt am WE
Morgen früh erscheint ein neues Thema 'Preisabsicherung für Aluminium'
Zu Aluminium bitte DORT weiterschreiben,
zu Futtermais bitte HIER weiterschreiben.