Schweine: Export als Ausweg
Heinen sieht Export von Schweinefleisch als Ausweg
Agrarheute.de / pd, Rhede (23.11.07) - Staatssekretärin Ursula Heinen besuchte letzten Mittwoch auf Einladung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) den Bio-Schweinemastbetrieb von Heinrich Rülfing in Rhede.
Nach Aussage der Staatssekretärin des Bundesministeriums für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz sei der Export von Schweinefleisch der richtige Weg aus der momentanen Situation, wohingegen die Private Lagerhaltung und die Gewährung von Exporterstattungen nicht wirklich aus der Misere helfen würden. Deshalb werde Staatssekretär Dr. Gerd Müller am nächsten Montag nach China fliegen, um dort ein Memorandum of Understanding, einen Vorvertrag zum beabsichtigten Veterinärabkommen, zu unterzeichnen. Um den deutschen Schweinehaltern den Zugang zum bisher von den Dänen dominierten, zweitwichtigsten asiatischen Importmarkt für Schweinefleisch zu öffnen, werde die Bundesregierung auch in Kürze Verhandlungen mit Japan aufnehmen.
Heinen besichtigte den Betrieb des ISN-Mitgliedes Heinrich Rülfing in Nordrhein-Westfalen, der diesen 2003 vom konventionellen Schweinemastbetrieb zum Biobetrieb umstellte. Rülfing bewirtschaftet 110 ha Acker, 30 ha Grünland und 30 ha Wald. Er baut unter anderem Raps für die Teutoburger Ölmühle, Kartoffeln, Erbsen und Bohnen für Tiefkühlkost sowie Fingermöhren an. Die restliche Fläche biete die Futtergrundlage für die Schweinemast. Auf dem Hof werden rund 1.000 Schweine gehalten, die über die Goldswien für die Edeka Minden-Hannover, die Bioladenschiene von Weiling und über einen regionalen Metzger aus Holland vermarktet werden. Außerdem werde zurzeit eine Spezialitätenvermarktung auf Basis des Bunten Bentheimer Schweins aufgebaut.
Einig war man sich bei der Besichtigung, dass die Bioschweinehaltung ein enger Markt mit begrenztem Wachstumspotential bleiben werde und das Gros der jährlich in Deutschland geschlachteten 52 Mio. Schweine konventionell erzeugt werde. Dass die Bäume in der Bio-Schweinehaltung auch nicht in den Himmel wachsen, machte Heinrich Rüling deutlich, denn bei Erzeugerpreisen um drei Euro/kg Schlachtgewicht sei Bio-Schweinefleisch fast zweieinhalb mal so teuer wie normales Schweinefleisch. Dies mache sich zurzeit bei der Verbrauchernachfrage negativ bemerkbar. So schreiben trotz des höheren Erlöses beim Bio-Schweinefleisch auch die Biobetriebe rote Zahlen, da deren Getreidepreise noch um ein Vielfaches höher als bei den konventionellen Betrieben liegen, stellte ISN-Geschäftsführer Detlef Breuer fest.