Schweine: Neue Abrechnungsmaske - höhere Schlachtgewichte ?
ISN - Nach vier Jahren unveränderter Punktegewichtung plant die Westfleisch zum 1. Januar 2008 ein neues "AutoFOM-Abrechungssystem Handelswert" einzuführen. Zurzeit befindet sich der Vorschlag in der letzten Feinabstimmung.
Als Systemobergrenze sollen zukünftig 1,04 Punkte pro Kilogramm Schlachtgewicht gelten. "Die neue Maske lässt einen Trend zum schweren Schwein erkennen, was in einem gewissen Gegensatz zu den – bedingt durch höhere Futterkosten – aktuell eher leichteren Schweinen steht", meint die ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands. So werde der Optimalbereich des Schinkens mit vier Kilogramm um ein halbes Kilogramm enger gefasst und nach oben verschoben. Positiv falle auf, dass der Bauch bei der Bewertung der Indexpunkte eine bessere Beurteilung erfahre.
"Sieht die Westfleisch-Maske auf den ersten Blick recht gut aus, so stellen wir jedoch fest, dass damit versucht wird, leichtere Schweine preiswerter einzukaufen, weil sie am Markt schlechter zu platzieren sind", so die ISN. Denn der Schinken werde bis 16 Kilogramm um 0,1 bis 0,3 Indexpunkte pro Kilogramm schlechter bewertet. "Ab 19,5 Kilogramm Schinkengewicht werden 0,1 bis 0,3 Indexpunkte mehr bezahlt", so die ISN weiter.
Erste Berechnungen auf Basis des Westfleisch-Standard-Tiermaterials würden keine große Veränderung in der durchschnittlichen Bezahlung erwarten lassen. Jedoch sei davon auszugehen, dass die durchschnittlichen Schlachtgewichte durch die Maskenänderung steigen. "Wenn die Westfleisch die neue AutoFOM-Maske verabschiedet hat, werden wir über die konkreten finanziellen Auswirkungen berichten", kündigt die ISN an.
"Scheinbar versucht die Westfleisch, dem Verkaufsverhalten der Landwirte entgegenzuwirken, die ihre Schweine angesichts der gestiegenen Futterkosten tendenziell leichter vermarkten", so die ISN weiter. Allen Schlachtunternehmen würden zurzeit die Durchschnittsgewichte nach unten weg brechen. Dies führe intern zu einer Erhöhung der Stückkosten, was wiederum das Betriebsergebnis beeinträchtige.
(Quelle: http://www.schweine.net)
Dass die Systemobergrenze auf 1,04 gesetzt werden soll, finde ich klasse. Wenn die Westfleisch schwerere Schweine haben möchte, dann müssen eben entsprechende Anreize geschaffen werden.
Wie sieht es denn mit den anderen Schlachtunternehmungen aus? Gibt es dort ähnliche Bestrebungen?
Gibt es irgendwo eine Übersicht, in der alle oder zumindest viele Abrechnungsmasken gegenübergestellt werden? Ich kenne bisher nur die Möglchkeit, über den ISN-Schweinepreisvergleich an die Daten heranzukommen...
@ paul
Paul du als Insider bei der Westfleisch kannst uns doch sicher genauere Informationen über die Eckdaten der Maskenänderung geben!?
@ Paul
Dürfte ich noch um eine Antwort auf meine Frage bitten!
@ p. [#4]
Die Eckdaten werden in den nächsten Tagen in den landw. Fachzeitungen sicherlich vorgestellt und diskutiert und bewertet.
Schriftlich liegen sie mir noch nicht vor.
Die ISN - Bewertung der neuen Maske (oben) scheint mir sehr korrekt zu sein.
Die Westfleisch versucht anscheinend die neue Bewertung der Teilstücke an die tatsächlichen, derzeitigen finanziellen Erträge dieser Teilstücke anzupassen .
Bauchfleisch wird besser bepunktet, kleine Schinken werden abgestraft.
Das optimale Schlachtgewicht wird in der Regel beim neuen System um 1 bis 2 Kg höher liegen.
Gruß Paul
Hallo Paul,
jeder Discounter freut sich über geringe Schlachtgewichte ( Abzüge ). Man muss sich hier nur das Angebot dort ansehen. Schön, wenn höhere SG besser bezahlt werden. Das entspannt den Markt.
MfG
Berrendorf05