paul
Member for 11 years 4 months

Schweine: Unsere Schlachtkonzerne sind Spitze

Unsere Schlachtbetriebe in Deutschland sind eine Klasse für sich.

Sie schaffen es immer mehr sich in Europa alle Wettbewerbsvorteile anzueignen.
Sie haben die größte Verbraucherkonzentration unseres Kontinentes hinter ihrer Werkstür.

Sie haben mittlerweile fast die billigsten Arbeitskräfte,
sie kaufen Qualitätstiere ,deren QS-Standart bei der Bezahlung keine Aufschläge
erfordern.
Und jetzt haben sie es erreicht,daß ihr Einkauf auch noch fast der billigste in Europa ist. Laut ISN Preisvergleich der korigierten Preise zahlen sie 4 Cent weniger als die Dänen,30 Cent weniger als ihre Kollegen in Italien und Großbritannien.
Die Manager unserer Schlachtkonzerne sind Spitze.Sie zeigen uns wie man Geld verdient.

Jetzt gilt es diese Vorteile zu sichern.
Schlachten was die Bänder hergeben, die wieder anlaufenden Exporte nach Russland,Rumänien usw.kleinreden, alle Überschüsse aus den derzeitigen Billigeinkäufen in die Froster. So schafft man Wertzuwachs.

Vielleicht merken die Lieferanten der Schlachtschweine auch in der kommenden Woche noch nicht, daß eigentlich der Bedarf in nächster Zeit höher ist als das Angebot.
Die sind dann mit großzügigen 2 Cent Aufschlag dankend zufrieden.

Wir können stolz sein auf unsere cleveren Jungs der deutschen Schlachtkonzerne.

Gruß Paul

Submitted by paul on
Eiche
Member for 11 years 4 months

@Paul,
sind unsere Jungs aus der Schlachtindustrie denn cleverer als unsere Jungs von der Erzeugerseite oder gibt es lediglich zu viele Schweine?

Gruß Hogstrader

paul
Member for 11 years 4 months

@ Hogstrader [#2]

Sie sind cleverer in der Verfolgung ihrer Bilanzziele.

1.Ausnutzung des großen Angebotes zum "überzogenen Preisdumping".
Die derzeitige Marktsituation könnten alle mit 1,30 überstehen.

2. Ausnutzung des Nadelörs Schlachthof zum Dosieren.

3. Keine Rücksichtnahme auf die Belange der eigenen Rohstofflieferanten.

4. Nutzung der Verarbeitungskonzentration zum gemeinsamen Vorgehen.

5. Preisdumping für billige Frosterware zum späteren Einsatz bei Verknappung und teurerer Rohware.

Gruß Paul

Spekulatius_Maximus
Member for 11 years 4 months

Tja,

wenn die Manager schlecht wären, wäre es auch nicht gut für uns Erzeuger.
Ich denke das Problem liegt z.Z. im fehlenden Kräftegleichgewicht der Marktakteure. Ich frage mich immer wieder, was wir Bauern dagegen machen können (realistisch)? Größere EZG´s und VVG´s gründen und fusionieren, um das Angebot weiter zu bündeln? Am besten wieder selber Schlachthöfe bauen? Zumindest letzteres wird schwierig sein, es erfolgreich umzusetzen...

MfG S_M

paul
Member for 11 years 4 months

Hätten wir eine starke Bündelung der Anlieferung, so könnten wir schon in dieser Woche klotzen.
Die Schlachtgewichte sind in dieser Woche glatte 1,3 Kg unter Vorwoche.
Das ermöglicht eine dosierte Anlieferung.
Aber wer solls organisieren?
Unsere Preismelder,die das interessieren sollte,sind warscheinlich alle auf der Grünen Woche als Gäste der Konzerne.

Gruß Paul

schwabenfranke
Member for 11 years 4 months

Sehen wir die Sache doch realistisch. Die Strukturen in der Anliefer- und Erfassungsebene sind viel zu klein, um mit den Schlachtbetrieben auf Augenhöhe verhandeln zu können. Dazu kommt, dass die Vermarktung oft auf Zufall aufgebaut ist, was die zu vermarktendenden Mengen angeht. Gleichzeitig wird immer schon im Vorfeld laut herumposaunt, wenn mal zuviele Tiere am Markt sind.
Die Hausaufgaben, die hier zu machen sind, sind nicht einfach zu erledeigen. Eines aber ist sicher: Wenn man die Anlieferung bündeln will, ist es nicht damit getan, dass man als Landwirt sagt, man liefert aktuell immer nur dahin, wo es vermeintlich einen Cent mehr gibt. Disziplin durch alle Anlieferstufen hinweg ist gefragt. Das ist aber nur mit gegenseitigem Vertrauen möglich.

Eiche
Member for 11 years 4 months

Ich sehe das Problem in der Preisfindung. Warum bekommt man den Vereinigungspreis in einem positiven Marktumfeld nur geringfügig nach oben? Runter geht es auch in größeren Schritten.
Um flexibler auf eine Preisentwicklung reagieren zu können, halte ich zwei Preise in einer Schlachtwoche für sinnvoll.

Spekulatius_Maximus
Member for 11 years 4 months

Hallo Hogstrader!

In der Preisfindungskommission kann man sich nur durchsetzen, wenn man ein starker Handelspartner ist.
Wir müssen in irgendeiner Weise unser Angebot bündeln. Aber ich sehe da doch wirklich viele Hürden, die überwunden werden müßten! Zu nennen sind da die Rivalitäten zwischen EZGs, VVGs und Viehhändlern. Innerhalb dieser Organisationen hat dann noch wieder jeder Erzeuger einen oder zwei "Lieblingsschlachthöfe", die unbedingt beliefert werden sollen. Und dann gibt es natürlich auch immer noch die Einzelkämpfer, die grundsätzlich nicht gemeinschaftlich arbeiten wollen (aus den Unterschiedlichsten Gründen).
Der Leidensdruck ist wohl noch nicht groß genug, um an dieser Stelle konkrete Reformen einleiten zu können.

Ich z.B. habe auch einen Lieblingsschlachthof, mit dem ich mit meinen Schweinen sehr gut fahre. Wenn ich mal andere Schlachthöfe teste, kostet es eigentlich immer nur Geld. Folglich stünde ich einer weiteren Konzentration auf der vermarkterseite auch skeptisch gegenüber, obwohl ich weiß, dass uns langfristig nichts anderes übrig bleibt, als mehr zu bündeln!

Ich halte das jetztige System der Preisfindung für akzeptabel. Zweimal die Woche ist doch utopisch, wo es doch Bestrebungen gibt, den Preis zur noch alle zwei Wochen oder gar einmal im Monat feststellen zu lassen.

Eiche
Member for 11 years 4 months

Hallo Spekulatius Maximus,
das bestreben einen Zweiwochen oder Monatspreis zu etablieren, wird das auch von der Erzeugerseite gefordert oder nur von Schlachtstätten?
Will man sich damit noch den Schlachtstätten hingeben?
Ich halte das nicht für sinnvoll, denn auch die Schlachtereien leben von der Bewegung.

Gruß Hogstrader

Spekulatius_Maximus
Member for 11 years 4 months

Nun, es ist wohl allen voran die Vion-Gruppe, die gerne einen mehrwöchig gültigen Preis favorisiert.
Zur Volalität: Ich weiß nicht, wem hohe Marktschwankungen nützlich sind? Dem Handel? Der Schlachtbranche? Der Börse? Oder nur insgesamt dem Markt? Ich würde eher zu den beiden letzt genannten tendieren...

MFO
Member for 11 years 4 months

Ich denke die Diskussion darüber, wie oft eine Preisfindung stattfindet bringt uns überhaupt nicht weiter.

Die Erzeugerseite hat es letztlich in der Hand was sie mit ihren Schweinen macht. Es muß grundsätzlich klar sein, daß die Schlachthöfe ein Produkt brauchen das wir Erzeuger haben. Völlig unabhängig davon, daß die Schweine jeden Tag wachsen!

Eine größere Bündelung des Angebots macht keinerlei Sinn, wenn der Verkäufer nicht den Rückhalt seiner Erzeuger hat. Wenn in einer Situation wie im Moment, die Erzeuger nicht auch mal bereit sind den einen oder anderen Cent in die Hand zu nehmen, damit der Verkäufer (völlig egal ob EZG, VVG oder sont wer!) den Großen die Stirn bieten und die Schweine anders vermarkten kann, der soll bitte aufhören zu jammern.

Es ist mir schon klar, daß diese Meinung nicht von jedem geteilt wird. Doch wie soll es denn sonst möglich sein Mengen gezielt zu steuern. Und nur durch Mengensteuerung kann Preisdumping beämpft werden.

Ich bin auf euere Meinungen gespannt.

Gruß
MFO

picprofi
Member for 11 years 4 months

@MFO
hast recht,nur so gehts, ich machs auch so.
Möchte auch mal wissen wie die Händler das machen, 1 oder mehr cent weniger, die Fahrer im Stundenlohn auf den teuren Lkw's die ja nur eine Tour am Tag schaffen können und da nen halben Tag stehen. Frag mich nur was bekommt der Landwirt denn noch, oder wie kommen die Händler rund? Oder bekommen Sie doch hintenrum ihre " Aufschläge ", wenn sie die billigen Schweine rankarren. Glauben tu ich keinem mehr was, was da im moment abgeht ist schon haarstreubend.

mfg Picprofi

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