Schweine: US-Bestand 4,2 % über Vorjahr
Die jüngst veröffentlichte Schweinebestandsermittlung des USDA geht von einer jahresdurchschnittlichen Erhöhung der Schweineproduktion von 4,2 % aus. Die Zahl der Sauen ist gegenüber dem Vorjahr um 1,1 % gestiegen. Die Abferkelungen sollen im Zeitabschnitt Dez 07 bis Febr 08 um 2,8 % über Vorjahr betragen, danach im wesentlichen gleichbleibend.
In den ersten 3 Quartalen sollen die Schweineschlachtungen um 5 % über den Vergleichswerten liegen; erst im 4. Quartal rechnet man mit einem Stillstand des Produktionszuwachses auf hohem Niveau.
Die Preisprognosen lauten im Durchschnitt des Jahres : -7,7 %. Dabei sollen im Januar Tiefstpreise von 1,25 $/kg erreicht werden, im Sommer geht's auf 1,40 bis 1,50 $/kg und im 4. Quartal schätzt man 1,20 $/kg.
Die Terminkurse an der CME wurden heftig nach unten korrigiert. Spätere Termine des Jahres 2008 blieben bisher wenig beeindruckt.
In den USA geht man von anhaltend hohen Futtermittelpreisen auch im Jahre 2008 aus. Der break-even-point (Gewinnschwelle) wird mindestens bei 1,50 $/kg kalkuliert. Große Hoffnungen werden auf den Export gesetzt. Angesichts des schwachen Dollar ist US-Schweinefleisch weltweit konkurrenzlos billig.
Die EU setzt auf Exportbeihilfen, starke Nachfrage aus den neuen EU-Mitgliedstaaten und Russland. Der große asiatische Importmarkt scheint fest in der Hand der Amerikaner zu sein.
Bre
In den letzten Jahren wurde hier im Forum als Begründung für einen kommenden starken Preisanstieg geschrieben, dass die dortigen Preise in einem starken Aufwärtstrend wären.
In diesem Jahr ist es umgekehrt, die Chicagoer Schweinepreise sind im rasanten Abwärtstrend. Warum schreibt niemand, dass die Schweinepreise am deutschen Markt dem Markt in Chicago nach unten folgen werden ?
Oder sind Zusammenhänge nur dann von Bedeutung, wenn es um steigende Preise geht ?
Gibt es den Zusammenhang vielleicht gar nicht ?
Ich wünsche allen Lesern ein frohes Neues Jahr und lassen Sie sich durch meine manchmal provokativen Fragen nicht verunsichern.
Nette Geschichte dazu unter:
http://www.ftd.de/politik/international/:Stimmvieh%20Iowa/298084.html.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
Schönes neues Jahr an alle!
Hier eine Meldung von der anderen Seite des Globus:
Die Schweinepreise in China sind Ende 2007 elf Wochen in Folge gestiegen. Kurz vor Weihnachten erreichte der Verbraucherpreis für Schweinefleisch in China umgerechnet rund zwei Euro und liegt nun 53 % über dem Vorjahr.
Die Regierung ist besorgt über die gestiegene Inflation und befürchtet soziale Spannungen im Land. Durch die gestiegenen Lebensmittelpreise befindet sich die Inflation mit 6,9 % auf einem 11 Jahreshoch.
Experten erwarten, dass die Schweinepreise auch 2008 weiter ansteigen werden. Das Angebot bleibt zu gering. Mittlerweile fördert die Regierung Versicherungen gegen den Produktionsausfall durch die so genannte „Blau-Ohren-Krankheit“ (PRRS) und hofft, dass die Bauern so wieder mehr Sauen aufstallen.
(Quelle: http://www.schweine.net)
Es gibt also auf dem sogenannten einheitlichen Weltmarkt durchaus gegensätzliche Vorzeichen. Was uns dieses Jahr erwartet steht wohl noch in den Sternen.
@ Richard Ebert [#3]
Jetzt haben die Amis die tatsächliche Entwicklung erkannt.
10 % Steigerung der späten Börsenmonate innerhalb weniger Tage.
Gruß Paul
@ paul [#6]
Im Moment stehen wir wieder bei 74.25, der Juni-Kontrakt hat noch mehr Federn lassen müssen.
Gibt es Einschätzungen, wie es im Januar weitergehen wird ?
Alles eine Frage der Maispreise (hoch --> späte Kontrakte werden teuer) ?
Mit besten grüßen, Ernest
Hier ein Vergleich der wichtigsten Fälligkeiten für Schweine 2008:
Zu den Kursentwicklungen für Juni und Folgemonate Lean Hogs bitte unter der Adresse
http://www.cme.com/trading/prd/ag/moore.html
die Analysen lesen. Dann wird einiges verständlicher.
Bre