Die Vorgehensweise der Erzeugergemeinschaften ist eine Beleidigung an Ihre Erzeuger !
Im Süden gerademal ein Angebotsvolumen von 75 %, im Norden und Westen um die 90 %. Schlachtgewichte bewegen sich unterdurchschnittlich. Warum gelingt es der roten Seite immer wieder die Preismelder aus der Reserve zu locken?
1. Einige Preismelder haben kein richtiges Gespür für den Schlachtschweinemarkt. Man orientiert sich zu stark an Hauspreisvorgaben, die wie im aktuellen Fall total am Markt vorbeigehen.
2. Man hat immer stärker das Gefühl, das EZG´s nur noch 60 Cent Gebühr je Schlachtschwein sehen, aber den Weg des geringsten Widerstand bei der Preisfindung gehen. Keiner sieht sich mehr in der Verantwortung gegenüber den Erzeugern.
Wie kann man sich sonst das Ergebnis von heute erklären?! Würde gerne einmal eine ehrliche Antwort von Preimeldern erfahren!
Wenn wir die Chance bekämen würden es garantiert ne ganze Menge besser machen, als diejenigen die es im moment versuchen. Fehlten Dir grade die Argumente. Wenn sich auch mal einer so etwas gegenüber dem Einzelhandel traut zu sagen, da wird nur klein begegeben.
@ bernd
Du hast ja vollkommen recht, aber von denen Die da melden, da braucht niemand von den Schweinen leben. ´Die meisten fahren Firmenwagen und fahren nur rum um zu sagen wie viele Schweine nächste Woche kommen. Wo wird denn mal übern Preis, über die Maske, oder mal verhandelt das bei guten Schweinen mal bis 105 kg oder so durchbezahlt wird. Würde hier ja mal gerne Beispiele von EZG's erfahren, was Sie für die Landwirte tun, als die Schweine zu transportieren und Abrechnungen zu schreiben.
Schönes we und bedankt euch bei den bei euch bekannten Preismeldern.
Zitat: '1. Einige Preismelder haben kein richtiges Gespür für den Schlachtschweinemarkt. Man orientiert sich zu stark an Hauspreisvorgaben, die wie im aktuellen Fall total am Markt vorbeigehen.'
Wie hier im Forum zu erfahren war, müssen die EZG's, die den V-Preis verhandeln, denen von ihnen vertretenen Mästers die Differenz zwischen dem V-Preis und einem niedrigeren Hauspreis zahlen. Das kann richtig teuer werden, wenn der V-Preis 'zu hoch' im Sinne dieser Verpflichtung ermittelt wird.
Das bedeutet: Wenn der V-Preis gleich auf Basis der angekündigten Hauspreise festgelegt wird, ist die Gefahr einer finanziellen Inanspruchnahme der EZG's auf dem Weg geräumt.
Die Preismelder 'müssen' sich also an die Hauspreisvorgaben halten. Das sehe ich nicht als fehlendes Gespür an, sondern wenn Sie so wollen als 'Fehler im System'.
Auf den vergangenen V-Preis trifft das nicht zu, weil die Preismelder sogar 2 Cent über Hauspreis ermittelt haben. Bleibt nur die Frage, ob der kommende V-Preis dann um 2 Cent ermässigt wird, um ihn den zumindest teilweise gezahlten Haupreisen anzupassen.
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich weder die eine noch die andere Seite des Marktes vertrete, ich halte auch das ganze Jahr über weder Schweine- noch Ferkelfutures. Nur fallen mir manche Argumente alle Seiten auf, die mich sehr zweifeln lassen, ob wir schon in der Marktwirtschaft angekommen sind. Dann erlaube ich mir etwas 'nachzuhaken'.
Submitted by Richard Ebert on Sun, 06/24/2007 - 20:29
Keine Panik, wir sind in der Marktwirtschaft angekommen.
Nur nennt sich dieser Teil "einseitiges Oligopol".
Ja, das mit den EZGs stimmt; aber komischerweise hat Grossteil des privaten Viehhandels mit den Abnehmern ZMP-Preis abgemacht.
Also gab es in dieser Hinsicht in der vergangenen Woche nur ZMP Preis; zzgl. Montags/Dienstagszuschlag.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
Submitted by Muehlenbach on Sun, 06/24/2007 - 21:51
In der Schweinevermarktung befinden wir uns definitiv nicht in der Marktwirtschaft sondern in einer Diktatur. Der Preis wird von einen kleinen Kreis von Leuten aus den EZG´s ausgedacht und diktiert. Die Schlachtereien sollen diesen Preis dann bitte schön schlucken.
Marketing, Verhandlung und Vermarktung scheinen hier Fremdwörter zu sein.
Von irgendwelchen abgeschlossenen Geschäften ist mir jedenfalls nichts bekannt. Dieses System wurde ursprünglich von der ISN als Schweinekartell geplant.
Da dieser Druck, der sich seit Jahren aufgebaut hat, natürlich zu einem gewissen Gegendruck führt, ist ein Diktat der Käuferseite nur zwangsläufig.
Und so stehen beide Seiten mit Diktaten gegenüber.
Für die Vermarktung der Schweine ist dieses Vorgehen kontraproduktiv. Die Landwirte sind mit diesem System eigentlich schlecht aufgestellt, da eine offene Vermarktung durch diesen Vorgabepreis (Diktat) automatisch torpediert wird. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten die sich durch eine offene und dynamische Vermarktung ergeben würden, werden einfach nicht genutzt.
Warum dieses wirtschaftsfeindliche Vorgehen nicht nur toleriert, sondern auch durch die LW-Kammer in Oldenburg getragen und gefördert wird, müsste dringend aufgeklärt werden.
Von den Institutionen; die die Landwirtschaft fördern soll wird dieses niemals getragen werden können.
Aufgabe ist die Unterstützung aller Landwirte.
Was würde denn passieren; wenn dem nicht mehr so ist?
Der Markt würde sich nicht nur nach den Aspekten des Abverkaufs richten; sondern auch nach der Logistik im Einkauf.
Und hier sind enorme Einsparpotenziale; wenn sagen wir mal drei/vier Bauern einen mittelgrossen Schlachthof am Tag auslasten können; d.h. Stückzahlen.
Angefangen von der Annahmelogistik; der Warenrückverfolgbarkeit; der Abrechnungen usw.
Wie gesagt; ich kenne die Geflügelbranche aus sehr gut; genau sowas ist dort so üblich. Die Schweinehaltung ist eine "historische" Urproduktion; die Geflügelbranche hat sich aber erst in diesem Umfang vor guten 20 Jahren gebildet; und das sofort mit ordentlichen Betriebsgrössen; da musste keine "Vertretung" eintreten...
Aus diesem Grunde können wir seitens der Organisationen bestimmt keine Hilfe erwarten; gute Beispiele sind auch die GAP-Reformen.
Aber es gibt heute schon Mäster; die entsprechende Grössen haben; diese bekommen auch ganz andere Preise als "das Fussvolk"....
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
Submitted by Muehlenbach on Mon, 06/25/2007 - 08:52
Eigentlich kann ich das ständige Jammern und Meckern der Mäster über Hauspreise einerseits und das Versagen der satten EZGs in Preisverhandlungen andererseits nicht mehr ertragen. Ich möchte die Klagenden vielmehr auffordern endlich ihren Worten angemessene Taten folgen zu lassen anstatt sich in Selbstmitleid aufzulösen.
Es müssen eingefahrene bzw. festgefahrene Vermarktungswege auch einmal konsequent verlassen werden. Das heißt konkret: Nicht nur ständig Jammern sondern ans Telefon oder ins Internet und seine Schweine anderweitig anbieten und bitteschön auch tatsächlich alternativ verkaufen. Und wer die ISN nicht mag, der kann sich auch andere Händler oder Portale suchen, z.B. Viehvermittlung.de.
Außerdem: Bis heute konnte mich noch kein Vermarkter zwingen, einen unterhalb des V- Preises liegenden Hauspreis zu akzeptieren. Versuche gab es allerdings. Diese wurden jedoch ohne Diskussion mit einem sofortigen Wechsel des Vermarkters erfolgreich abgewehrt.
Merke: Nicht nur drohen und zähneknirschend akzeptieren sondern handeln!
Submitted by Glücksritter on Mon, 06/25/2007 - 10:34
ich kann Ihnen nur zustimmen! Nur auf unsere berufsständigen Vertreter einprügeln und deren Unfähigkeit feststellen hilft uns doch nicht weiter!
Die Betriebe, die Hauspreise zahlen, werden auch in Zeiten, in denen der Hauspreis und NordWestPreis übereinstimmen, keine Mastschweine von mir angedient bekommen.
jeder sollte bei seiner EZG Druck ausüben und Nachfragen an welche Schlachthöfe die Schweinen verkauft worden sind und warum die dorthin verkauft worden sind und zu welchem Preis!
= minus 3 Cent.
Die Vorgehensweise der Erzeugergemeinschaften ist eine Beleidigung an Ihre Erzeuger !
Im Süden gerademal ein Angebotsvolumen von 75 %, im Norden und Westen um die 90 %. Schlachtgewichte bewegen sich unterdurchschnittlich. Warum gelingt es der roten Seite immer wieder die Preismelder aus der Reserve zu locken?
1. Einige Preismelder haben kein richtiges Gespür für den Schlachtschweinemarkt. Man orientiert sich zu stark an Hauspreisvorgaben, die wie im aktuellen Fall total am Markt vorbeigehen.
2. Man hat immer stärker das Gefühl, das EZG´s nur noch 60 Cent Gebühr je Schlachtschwein sehen, aber den Weg des geringsten Widerstand bei der Preisfindung gehen. Keiner sieht sich mehr in der Verantwortung gegenüber den Erzeugern.
Wie kann man sich sonst das Ergebnis von heute erklären?! Würde gerne einmal eine ehrliche Antwort von Preimeldern erfahren!
M.f.G.
Bernd D.
Machs doch besser, wer hindert dich denn daran ?
@ ina
Wenn wir die Chance bekämen würden es garantiert ne ganze Menge besser machen, als diejenigen die es im moment versuchen. Fehlten Dir grade die Argumente. Wenn sich auch mal einer so etwas gegenüber dem Einzelhandel traut zu sagen, da wird nur klein begegeben.
@ bernd
Du hast ja vollkommen recht, aber von denen Die da melden, da braucht niemand von den Schweinen leben. ´Die meisten fahren Firmenwagen und fahren nur rum um zu sagen wie viele Schweine nächste Woche kommen. Wo wird denn mal übern Preis, über die Maske, oder mal verhandelt das bei guten Schweinen mal bis 105 kg oder so durchbezahlt wird. Würde hier ja mal gerne Beispiele von EZG's erfahren, was Sie für die Landwirte tun, als die Schweine zu transportieren und Abrechnungen zu schreiben.
Schönes we und bedankt euch bei den bei euch bekannten Preismeldern.
Mir fehlen keine argumente, es hat sich bestätigt, was ich heute morgen geschrieben habe.
gruss
@ Bernd D. [#3]
@ alle anderen Leser
Zitat: '1. Einige Preismelder haben kein richtiges Gespür für den Schlachtschweinemarkt. Man orientiert sich zu stark an Hauspreisvorgaben, die wie im aktuellen Fall total am Markt vorbeigehen.'
Wie hier im Forum zu erfahren war, müssen die EZG's, die den V-Preis verhandeln, denen von ihnen vertretenen Mästers die Differenz zwischen dem V-Preis und einem niedrigeren Hauspreis zahlen. Das kann richtig teuer werden, wenn der V-Preis 'zu hoch' im Sinne dieser Verpflichtung ermittelt wird.
Das bedeutet: Wenn der V-Preis gleich auf Basis der angekündigten Hauspreise festgelegt wird, ist die Gefahr einer finanziellen Inanspruchnahme der EZG's auf dem Weg geräumt.
Die Preismelder 'müssen' sich also an die Hauspreisvorgaben halten. Das sehe ich nicht als fehlendes Gespür an, sondern wenn Sie so wollen als 'Fehler im System'.
Auf den vergangenen V-Preis trifft das nicht zu, weil die Preismelder sogar 2 Cent über Hauspreis ermittelt haben. Bleibt nur die Frage, ob der kommende V-Preis dann um 2 Cent ermässigt wird, um ihn den zumindest teilweise gezahlten Haupreisen anzupassen.
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich weder die eine noch die andere Seite des Marktes vertrete, ich halte auch das ganze Jahr über weder Schweine- noch Ferkelfutures. Nur fallen mir manche Argumente alle Seiten auf, die mich sehr zweifeln lassen, ob wir schon in der Marktwirtschaft angekommen sind. Dann erlaube ich mir etwas 'nachzuhaken'.
Keine Panik, wir sind in der Marktwirtschaft angekommen.
Nur nennt sich dieser Teil "einseitiges Oligopol".
Ja, das mit den EZGs stimmt; aber komischerweise hat Grossteil des privaten Viehhandels mit den Abnehmern ZMP-Preis abgemacht.
Also gab es in dieser Hinsicht in der vergangenen Woche nur ZMP Preis; zzgl. Montags/Dienstagszuschlag.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
In der Schweinevermarktung befinden wir uns definitiv nicht in der Marktwirtschaft sondern in einer Diktatur. Der Preis wird von einen kleinen Kreis von Leuten aus den EZG´s ausgedacht und diktiert. Die Schlachtereien sollen diesen Preis dann bitte schön schlucken.
Marketing, Verhandlung und Vermarktung scheinen hier Fremdwörter zu sein.
Von irgendwelchen abgeschlossenen Geschäften ist mir jedenfalls nichts bekannt. Dieses System wurde ursprünglich von der ISN als Schweinekartell geplant.
Da dieser Druck, der sich seit Jahren aufgebaut hat, natürlich zu einem gewissen Gegendruck führt, ist ein Diktat der Käuferseite nur zwangsläufig.
Und so stehen beide Seiten mit Diktaten gegenüber.
Für die Vermarktung der Schweine ist dieses Vorgehen kontraproduktiv. Die Landwirte sind mit diesem System eigentlich schlecht aufgestellt, da eine offene Vermarktung durch diesen Vorgabepreis (Diktat) automatisch torpediert wird. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten die sich durch eine offene und dynamische Vermarktung ergeben würden, werden einfach nicht genutzt.
Warum dieses wirtschaftsfeindliche Vorgehen nicht nur toleriert, sondern auch durch die LW-Kammer in Oldenburg getragen und gefördert wird, müsste dringend aufgeklärt werden.
Von den Institutionen; die die Landwirtschaft fördern soll wird dieses niemals getragen werden können.
Aufgabe ist die Unterstützung aller Landwirte.
Was würde denn passieren; wenn dem nicht mehr so ist?
Der Markt würde sich nicht nur nach den Aspekten des Abverkaufs richten; sondern auch nach der Logistik im Einkauf.
Und hier sind enorme Einsparpotenziale; wenn sagen wir mal drei/vier Bauern einen mittelgrossen Schlachthof am Tag auslasten können; d.h. Stückzahlen.
Angefangen von der Annahmelogistik; der Warenrückverfolgbarkeit; der Abrechnungen usw.
Wie gesagt; ich kenne die Geflügelbranche aus sehr gut; genau sowas ist dort so üblich. Die Schweinehaltung ist eine "historische" Urproduktion; die Geflügelbranche hat sich aber erst in diesem Umfang vor guten 20 Jahren gebildet; und das sofort mit ordentlichen Betriebsgrössen; da musste keine "Vertretung" eintreten...
Aus diesem Grunde können wir seitens der Organisationen bestimmt keine Hilfe erwarten; gute Beispiele sind auch die GAP-Reformen.
Aber es gibt heute schon Mäster; die entsprechende Grössen haben; diese bekommen auch ganz andere Preise als "das Fussvolk"....
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
Eigentlich kann ich das ständige Jammern und Meckern der Mäster über Hauspreise einerseits und das Versagen der satten EZGs in Preisverhandlungen andererseits nicht mehr ertragen. Ich möchte die Klagenden vielmehr auffordern endlich ihren Worten angemessene Taten folgen zu lassen anstatt sich in Selbstmitleid aufzulösen.
Es müssen eingefahrene bzw. festgefahrene Vermarktungswege auch einmal konsequent verlassen werden. Das heißt konkret: Nicht nur ständig Jammern sondern ans Telefon oder ins Internet und seine Schweine anderweitig anbieten und bitteschön auch tatsächlich alternativ verkaufen. Und wer die ISN nicht mag, der kann sich auch andere Händler oder Portale suchen, z.B. Viehvermittlung.de.
Außerdem: Bis heute konnte mich noch kein Vermarkter zwingen, einen unterhalb des V- Preises liegenden Hauspreis zu akzeptieren. Versuche gab es allerdings. Diese wurden jedoch ohne Diskussion mit einem sofortigen Wechsel des Vermarkters erfolgreich abgewehrt.
Merke: Nicht nur drohen und zähneknirschend akzeptieren sondern handeln!
@Glücksritter:
ich kann Ihnen nur zustimmen! Nur auf unsere berufsständigen Vertreter einprügeln und deren Unfähigkeit feststellen hilft uns doch nicht weiter!
Die Betriebe, die Hauspreise zahlen, werden auch in Zeiten, in denen der Hauspreis und NordWestPreis übereinstimmen, keine Mastschweine von mir angedient bekommen.
jeder sollte bei seiner EZG Druck ausüben und Nachfragen an welche Schlachthöfe die Schweinen verkauft worden sind und warum die dorthin verkauft worden sind und zu welchem Preis!
MfG
agriculus