Weizen: EU Getreideüberschüsse sind Vergangenheit
Getreide-Überschüsse in der EU sind Vergangenheit
Ernährungsdienst / lid (28.03.07) - Experten erwarten für das laufende Jahr eine höhere Getreideernte als 2006. Das Mehrangebot wird aber sowohl in der EU als auch im Export auf eine starke Nachfrage treffen, schreibt der "Ernährungsdienst".
Ein Überangebot sei nicht wahrscheinlich, hiess es aus dem zuständigen Beratenden Ausschuss in Brüssel. Trotz der um geschätzte 20 Millionen Tonnen höheren Getreideernte in der EU dürften sich 2007/08 kaum Bestände aufbauen.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.landwirtschaft.ch/deutsch/aktuell/newsdetail.cfm?ObjID=F89327CC-C668-428E-B19F88658A45FF1C&language=de)
Ernteprognosen: EU-Getreideangebot aus kommender Ernte weit weg von Überschuss
Agrar Heute / aiz, Brüssel/Wien (01.04.07) - Weltweit wird in der kommenden Saison 2007/08 wieder mehr Weizen zur Verfügung stehen. Auf der Nordhalbkugel werden sich die Erträge 2007 nach bisherigen Schätzungen normalisieren.
Aber von Überschüssen oder gar einem Preisdruck könne dennoch keine Rede sein, waren sich die Branchenverbände am Freitag im Beratenden Ausschuss in Brüssel einig.
Die EU-Kommission veranschlagt das globale Weizenangebot im kommenden Wirtschaftsjahr 2007/08 auf 625 Millionen Tonnen. Das ist mehr als der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre mit 600 Millionen Tonnen. Besonders in der Schwarzmeerregion, aber auch in der EU und in den USA wird mit steigendem Weizenangebot gerechnet, etwa in der EU-27 um rund 10 Mio. Tonnen mehr als im laufenden Wirtschaftsjahr 2006/07.
Österreichische Experten bestätigen, trotz größerer Weizenanbauflächen und möglicherweise höherer Erträge müsse die Gesamtverfügbarkeit von Weizen 2007/08 nicht gezwungenermaßen auch ansteigen, weil die Märkte gleichzeitig auch mit geringeren Endbeständen aus 2006/07 und Reserven ins neue Wirtschaftsjahr gehen werden. Sie verweisen auf Daten des IGC (Internationaler Getreiderat): Demnach sank vom vergangenen Wirtschaftsjahr 2005/06 auf das laufende Wirtschaftsjahr 2006/07 die globale Weizenerzeugung von 620 auf 590 Millionen Tonnen, während gleichzeitig der Verbrauch auch zurückging, aber nicht so stark wie die Erntemenge, nämlich von 624 Millionen Tonnen auf 607 Millionen Tonnen. Damit seien die globalen Weizenreserven aus den Endbeständen übers Jahr von 133 auf 116 Millionen Tonnen geschmolzen.
Alle Ernteschätzungen prägten zudem zu diesem Zeitpunkt noch große Unsicherheitsfaktoren, betonten die Verbände in Brüssel. Im Ausschuss wurde festgehalten, wie empfindlich die zu weit entwickelten Getreidebestände gegen Krankheiten seien. In Spanien und in Ungarn gebe es zudem erste Anzeichen für Trockenheit.
Die jüngste Ernteschätzung von COCERAL, dem europäischen Verband des Getreidehandels, beziffert die EU-Getreideerzeugung im Wirtschaftsjahr 2007/08 (Ernte 2007) mit 278,4 Millionen Tonnen, im Vergleich zu 258,5 Millionen Tonnen aus der Ernte 2006. Der größte Teil dieses Zuwachses beruht auf im Jahresvergleich höheren Flächenerträgen. Sie waren zur Ernte 2006 in fast allen EU-Ländern unterdurchschnittlich ausgefallen und sollten 2007 wieder Durchschnittsniveau erreichen. Die Rapsproduktion der EU-27 könnte laut dieser Prognose zur Ernte 2007 auf 18,9 Millionen Tonnen anwachsen. Das wäre gegenüber 2006 ein Plus um fast 3 Millionen Tonnen. Der Anstieg gehe hauptsächlich auf eine Flächenausdehnung zurück.
Die neuen EU-Mitgliedsländer Rumänien und Bulgarien könnten zur Gesamternte 2007 etwa 620.000 Tonnen beitragen. COPA/COGECA, der europäische Dachverband der nationalen Bauern- und Genossenschaftsorganisationen, vermutet eine fast gleich hohe EU-Erntemenge im kommenden Sommer wie COCERAL. Trotz der um 20 Millionen Tonnen höheren Getreideernte werde sich der Bestand am Ende der Saison 2007/08 nur um 4 Millionen Tonnen erhöhen, schätzt COCERAL in seiner Bilanz. Dies liege vor allem an den niedrigen Anfangsbeständen, mit denen man ins kommende
COCERAL vermutet, dass die Interventionsbestände in der EU bis zum Ultimo des Wirtschaftsjahres 2006/07 am 30.Juni 2007 auf 2,7 Millionen Tonnen schmelzen werden. In das laufende Wirtschaftsjahr 2006/07 war die EU-27 mit Anfangsbeständen in den Interventionslagern von 13,97 Millionen Tonnen gegangen. Der Verbrauch an Getreide steige im kommenden Jahr um rund 2 Millionen Tonnen.
Vorsichtig ist COCERAL mit den Schätzungen für Bioethanol. Der Getreidebedarf des Energiesektors soll von 3,3 Millionen Tonnen in dieser Saison auf lediglich 4 Millionen Tonnen ansteigen. Der Verband ist nicht davon überzeugt, dass alle Investitionspläne umgesetzt werden.
Die Getreideexporte könnten sich von angenommenen 17,7 Millionen Tonnen im Wirtschaftsjahr 2006/07 auf 20,2 Millionen Tonnen erhöhen, wenn die Ernte in der EU wieder ihr normales Niveau erreichen wird.
(Quelle: http://www.agrarheute.com/index.php?redid=144171)
Ukraine will 2007/08 auf Einschränkungen beim Getreideexport verzichten
Agrarheute / AgE, Kiew (12.04.07) - In der Ukraine soll es im Wirtschaftsjahr 2007/08 keine Einschränkungen mehr bei der Ausfuhr von Getreide geben.
Wie der für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zuständige stellvertretende Ministerpräsident des Landes, Viktor Slauta, auf einer Konferenz in Kiew ankündigte, wird die Regierung nicht nur auf die Kontingentierung der Getreideexporte, sondern auch auf die Lizenzpflicht verzichten. Die weiteren Spielregeln für den Getreidemarkt würden ebenfalls rechtzeitig bekanntgegeben, betonte Slauta laut einem Bericht des ukrainischen Agrarinformationsdienstes ProAPK. Ob die noch geltenden Exportbeschränkungen beim Weizen gemildert oder ganz aufgehoben werden könnten, solle demnächst entschieden werden. Die Forderung der Ukrainischen Getreideassoziation (UGA), die Ausfuhren von Brotweizen ab Anfang April komplett freizugeben, blieb damit unerfüllt. Sicherheitshalber, so Slauta, wolle die Regierung sowohl die Getreidehändler wie auch die Backwarenindustrie zu weiteren Konsultationen einladen.
Der ukrainische Wirtschaftsminister Anatolij Kinach stellte unterdessen einen Zusammenhang zwischen der möglichen Abschaffung des Weizenexportkontingents mit den Ergebnissen der Frühjahrsbestellung zur Ernte 2007 her und ging damit auf eine Anfrage von Agrarhandelskonzernen der Vereinigten Staaten ein, die in der Ukraine operieren. Gerade auch in US-Wirtschaftskreisen würden die Exporthürden für Getreide als Hindernis für den Beitritt der Ukraine zur Welthandelsorganisation (WTO) angesehen, gab das ukrainische Wirtschaftsressort in einer Presseinformation zu bedenken. Im vergangenen Jahr war die Getreideproduktion der Ukraine gegenüber 2005 um rund 10 Prozent auf knapp 34,3 Millionen Tonnen zurückgegangen. Nach einem schwunghaften Auftakt der Exportsaison hatte die Regierung in Kiew dann im Herbst erstmals seit Jahren Ausfuhrkontingente für Getreide eingeführt. Nach Protesten wurden im Februar dieses Jahres die Mengenbeschränkungen für Gerste und Körnermais aufgehoben.
(Quelle: http://agrarheute.com/index.php?redid=149413)
Getreidemarktordnung: Getreideexporte der EU deutlich gesunken
Agrar Heute, Brüssel / age (09.05.07) - Die Europäische Union hat im laufenden Wirtschaftsjahr bis Anfang Mai deutlich weniger Getreide exportiert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Laut Angaben der Europäischen Kommission wurden vom 1. Juli 2006 bis zum 1. Mai 2007 Exportlizenzen für insgesamt rund 15,39 Millionen Tonnen Getreide einschließlich der auf Getreideäquivalente umgerechneten Erzeugnisse gezogen; das waren 3,34 Millionen Tonnen oder etwa 18 Prozent weniger als in der vergleichbaren Periode des Wirtschaftsjahres 2005/06.
Gleichzeitig wuchs der Umfang der gezogenen Importlizenzen für Getreide um 1,65 Millionen Tonnen beziehungsweise mehr als 18 Prozent auf rund 10,62 Millionen Tonnen. Nach wie vor läuft der Export ausschließlich über Droit Commun. Der Handel zog in der Woche zum 1. Mai 2007 Ausfuhrlizenzen für 41.000 Tonnen Hartweizen, 121.858 Tonnen Weichweizen, 8.400 Tonnen Mais, 11.812 Gerste, 52 Tonnen Hafer, 15.814 Tonnen Weizenmehl sowie 31.211 Tonnen Malz. Die Zuschläge im Verwaltungsausschuss konzentrierten sich erneut auf den Verkauf von Getreide aus der Intervention auf dem Binnenmarkt.
Auf der Sitzung am Donnerstag in Brüssel wurde die Freigabe von insgesamt rund 187.000 Tonnen gebilligt. Die Zuschläge betrafen im Einzelnen 48.282 Tonnen deutschen und 5.642 Tonnen ungarischen Weizen, ferner 49.676 Tonnen deutsche, 771 Tonnen ungarische und 280 Tonnen finnische Gerste sowie 6.788 Tonnen deutschen Roggen und 74.472 Tonnen ungarischen Mais. Der Weizen aus deutschen Interventionsbeständen wurde zu einem Mindestpreis von 148,04 Euro/Tonne abgegeben, der Roggen für 143,06 Euro/Tonne und die Gerste für 134,00 Euro/Tonne. Die Binnenmarkt-ausschreibung für Mais aus der ungarischen Intervention wurde von der EU-Kommission um 500.000 Tonnen aufgestockt.
(Quelle: http://www.agrarheute.com/index.php?redid=150636)
Lebensmittel werden immer teurer - An der Supermarktkasse wird künftig wohl noch mehr Geld liegen bleiben - Preisanstieg durch Nachfrage in Asien - Weizen kostet 59 Prozent mehr als 2006
Berliner Morgenpost (23.07.07) - "Brot wird teurer", "Bier kostet bald mehr" - an derartige Schlagzeilen werden sich Verbraucher gewöhnen müssen. Denn die Preise der landwirtschaftlichen Produkte, die Ausgangsprodukte für viele Lebensmittel sind, steigen unaufhörlich. Für Weizen müssen Mühlen heute 59 Prozent mehr bezahlen als noch vor Jahresfrist. Bei Sojabohnen beträgt der Aufschlag 44 Prozent, bei Mais ein Drittel.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.morgenpost.de/content/2007/07/23/wirtschaft/912049.html)
Getreide ist in Europa Mangelware. Der Preis für Brotgetreide hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Und jetzt sind die Speicher leer. Darum wird Brot wohl teurer
WELT ONLINE (23.07.07) - Brotgetreide wird an den Warenbörsen in Deutschland derzeit zwischen 185 und 210 Euro pro Tonne gehandelt - nach der Ernte 2006 kostete die Tonne noch 110 Euro. Und nach Angaben des Verbandes deutscher Mühlen ist die Ernte in den EU-Ländern 2006 niedriger als erwartet ausgefallen. Da gab es aber noch ordentliche Getreidevorräte in den staatlichen Lagern. Die sind inzwischen stark zurückgegangen: von 14 Millionen Tonnen zur Beginn des Wirtschaftsjahres 2006/2007 auf gegenwärtig 2,5 Millionen Tonnen. In Deutschland sind den Angaben zufolge sämtliche Brotgetreidebestände geräumt.
"Die ersten Ergebnisse der diesjährigen Gerste- und Weizenernte fallen, von Spanien abgesehen, bescheiden aus und die Erntearbeiten in den westlichen Mitgliedstaaten werden durch die nasse Witterung weiterhin erschwert und verzögert", zitiert der Verband EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel. Sie fürchtet, dass die Bestände am Ende des Wirtschaftsjahres 2007/2008 in Europa mit 111 Millionen Tonnen auf ihren tiefsten Stand seit 28 Jahren fallen.
Davon entfielen nur 31 Millionen Tonnen auf die fünf größten Exportländer. Wegen der schlechten Ernten in wichtigen Anbauländern und der gleichzeitig wachsenden Nachfrage nach Getreide für die Herstellung von Bioethanol sei weiterhin mit außergewöhnlich hohen Preisen zu rechnen.
So hält der Verband Deutscher Mühlen in den kommenden zwölf Monaten Preise von mehr als 200 Euro pro Tonne für Mahl- und Brotweizen für realistisch. Weizen in Futterqualität werde an der europäischen Warenterminbörse Matif in Paris bis zur Ernte 2008 bereits mit über 190 Euro je Tonne gehandelt. Da der Preis von Mehl zu 80 Prozent vom Getreide bestimmt werde, würden diese Entwicklungen für die Abgabepreise der Mühlen auch in Deutschland nicht ohne Auswirkungen bleiben können.
Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, Eberhard Groebel, hat bereits darauf hingewiesen, dass der Mehlpreis in den vergangenen 12 bis 14 Monaten um deutlich über 20 Prozent gestiegen ist. Dies müsse auch Auswirkungen auf die Preiskalkulation der Bäcker haben.
http://www.welt.de/wirtschaft/article1048590/Getreide_ist_knapp__Brot_kostet_kuenftig_mehr.html
Normalerweise orientieren sich die europäischen Getreidepreise an dem, was in Chicago passiert. Jetzt scheint es umgekehrt. Der Preisanstieg an den Getreide- und Rapsmärkten hat zum Anfang der Woche alles bisher da gewesene übertroffen. Die Weizenkurse an der Matif nähern sich für September 2007 der Marke von 200 €/t. Die Marktteilnehmer an der Chicagoer Börse (CBoT) blicken in diesen Tagen nach Europa. "Die Preisentwicklung beim US-Weizen folgt den Kursen hierzulande, das hat es noch nicht gegeben", meinte ein Hamburger Exporthändler. Die Kaufideen am Hamburger Markt liegen beim B-Weizen jetzt auf der bisherigen Rekordhöhe der Saison 2007/08 von 210 €/t angeliefert ex Ernte. Der Handel ist sehr ruhig. Landhandel und Genossenschaft sowie die Großbetriebe wollen erst einmal die weitere Wetterentwicklung abwarten
Qelle.http://www.agrimanager.de
Getreidepreise auf Rekordniveau
"Schuld daran ist auch die Spekulation .... seit Frühjahr seien Fondsgesellschaften verstärkt an den Agrarbörsen tätig. Sie setzten auf eine anhaltende Agrarhausse ... der Spekulationsaufschlag beim Getreide dürfte bereits 20 bis 30 Euro je Tonne ausmachen"
HAZ.de (24.07.07) - Die Getreidebauern sind in diesem Jahr die Gewinner unter den Landwirten. Zwar fahren sie derzeit wegen der Wetterkapriolen in Deutschland nur eine unterdurchschnittliche Ernte ein. Aber ihr Rohstoff ist so gefragt wie nie.
Die Folge: Die Preise steigen rasant. Innerhalb der vergangenen vier Tage sind die Preise für Brotweizen um rund 25 Euro je Tonne geklettert, wie Hermann Kaack, Makler an der RMX Hannover, der Börse für Warentermingeschäfte mit Agrarerzeugnissen, an diesem Dienstag sagte. Damit habe der Terminkontrakt für Weizen (50 Tonnen) zur Lieferung im November gestern die Rekordnotierung von 212 Euro je Tonne erreicht. Vor Jahresfrist kostete Weizen nur 120 Euro.
Eine Entspannung an den Agrarmärkten ist nach Einschätzung von Kaack nicht in Sicht. In den wichtigsten Anbauregionen der Welt werde wegen Dürre wie in Australien oder wegen andauernden Regens wie in den USA in diesem Jahr weniger Getreide geerntet. Auch in Europa sind die ersten Ergebnisse der Gerste- und Weizenernte bescheiden ausgefallen, wie EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel jüngst berichtete. Weil es bereits eine „Versorgungsknappheit“ gebe, will Fischer Boel die obligatorische Flächenstilllegung für die EU-Landwirte im Herbst und im nächsten Frühjahr aufheben.
Weltweit wird derzeit mehr Getreide verbraucht als produziert, wie RMX-Makler Kaack sagte. Zugleich sind die Getreidevorräte aus der vergangenen Ernte so gut wie aufgebraucht. Die Lager der EU, die sogenannte Intervention, sind nahezu leer. Als es noch Ernteüberschüsse gab, kaufte die EU-Kommission sie zum garantierten Mindestpreis auf und lagerte sie ein. Da Landwirte inzwischen ihr Getreide für weit mehr als den Interventionspreis von 100 Euro je Tonne am Markt verkaufen können, bleiben die EU-Lager leer.
Aber viele Landwirte wollen ihr Getreide zurzeit noch nicht einmal verkaufen, wie Landhändler Erwin Fromme aus Salzgitter-Ringelheim erklärte. „Sie lagern ihr Korn lieber ein, weil sie mit noch höheren Preisen rechnen.“ Diese zusätzliche künstliche Verknappung habe der Landhandel bereits zu spüren bekommen. „Die Bauern liefern im Moment fast nichts“, so Fromme.
Schon schlagen Mühlen und Futtermittelbranche Alarm. Vor allem die Mühlen, die das Brotgetreide zu Mehl mahlen, haben wegen der bereits 2006 anziehenden Notierungen wenig Vorverträge mit Landwirten abgeschlossen, um sich den Rohstoff zu sichern, sagte der Getreideexperte. Das räche sich nun angesichts der Rekordpreise. „Noch bleibt jedoch keine Mühle stehen“, weil die Branche von den Resten der letztjährigen Ernte zehre.
Zunehmen wird nach Ansicht von RMX-Makler Kaack die „Konkurrenz ums Produkt“ – zwischen Mühlen, Futtermittelherstellern, Schweine-, Geflügel- und Rindviehhaltern sowie den Produzenten von Bioenergie. „Und auf sie alle rollt mit steigenden Preisen eine Kostenlawine zu.“
Schuld daran ist auch die Spekulation, wie Fromme sagte. Seit Frühjahr seien Fondsgesellschaften verstärkt an den Agrarbörsen tätig. Sie setzten auf eine anhaltende Agrarhausse. Nach Frommes Schätzung dürfte der Spekulationsaufschlag beim Getreide bereits 20 bis 30 Euro je Tonne ausmachen. / von Carola Böse-Fischer
(Quelle: http://www.haz.de/newsroom/wirtschaft/art659,86388)
@kobban
Es sollte doch bitte nicht alles durcheinander gewürfelt werden.
Herr Kaack sollte sich die aktuellen Wetterberichte anschauen und nicht in denen vom letzten Jahr wühlen. Weder gibt es aktuell eine Dürre in Australien (es läuft dort im Moment recht gut) noch gibt es übermäßig Regen in den USA, im Gegenteil, einige Bereiche sind heiß und trocken, keineswegs wird dort weniger Getreide geerntet. Derzeit versorgt die USA sogar Nordafrika mit Weizen, anstelle der EU.
Kritisch ist in der EU im nördlichen Bereich durch zuviel Regen und im südlich / südöstlichen Bereich durch Trockenheit. Natürlich gibt es aufgrund dieser Witterung Probleme und man sollte auch soviel Verständnis aufkommen lassen, den Landwirt erst einmal feststellen zu lassen, was und wieviel er hat. Landwirte, die wie in den Vorjahren die üblichen Mengen vorkontrahiert haben, werden dafür jetzt bestraft.
Der Landhandel wird sich grundsätzlich auf ein anderes Vermarktungsverhalten einstellen müssen, eben anders wie in den Überschussjahren. Hier ist jetzt die Kreativität gefordert und keine Beschimpfung der nicht abliefernden Landwirte. Mittelfristig werden auch wieder Mengen zur Verfügung stehen. Jetzt in Verzweifelungsgeschrei auszubrechen, ist wirklich verfrüht.
Natürlich wird es Konkurrenz um das Produkt geben, aber eben nur bis zu dem Punkt, an dem ein betriebswirtschaftlicher Einkauf noch gerechtfertigt ist. Die Bioethanolindustrie in Deutschland hat schon die Konsequenzen gezogen und wird an zwei Standorten ab August nicht mehr arbeiten. Diese Mengen (geschätzt ca. 1 Mio to) werden dem Markt wieder zur Verfügung stehen.
Etwas abenteuerlich sind die Schuldzuweisungen des sehr geschätzten Herrn Fromme hinsichtlich eines Spekulationsaufschlages durch die Fonds. Es ist nur natürlich, dass sich Fremdkapital auch an unseren Börsen bewegt, da wir auch die Mitspieler brauchen. Diese Fonds sind allerdings so elastisch aufgestellt, dass sie kurzfristig in Markt gehen und ebenso kurzfristig diesen wieder verlassen. Der Spekulationsaufschlag des Herrn Fromme kommt hauptsächlich durch den Erfassungshandel zustande, der mit großem Trompetengeschrei von Hof zu Hof und hier haben wir die wahren Preistreiber!
@ Graintrader [#9]
Danke für die ausführliche Antwort.
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Bauern enttäuscht von bisheriger Getreideernte
Berlin (26.07.07) - Deutschlands Bauern sind von der Getreideernte in diesem Jahr bislang enttäuscht. In seinem gestern in Berlin veröffentlichten zweiten Erntebericht klagt der Deutsche Bauernverband über Einbußen von bis zu 20 Prozent bei Wintergerste, Sommergerste und Winterraps.
Beim Winterweizen rechnen die Landwirte mit einem Ertragsrückgang von bis zu 15 Prozent. Nur in Bayern sei die Ernte bei Weizen und Raps stabil, heißt es in dem Bericht.
Derweil steigen die Getreidepreise: Die Kurse für Raps explodierten laut Verband geradezu und kratzten an der Marke von 300 Euro pro Tonne. Der Weizen erreiche Preise oberhalb von 180 Euro pro Tonne. Die Bäcker halten es wegen steigender Mehlpreise für möglich, dass Brot und Backwaren teurer werden.
Trockenheit im Osten
Die Trockenheit hatte in manchen ostdeutschen Regionen zu schweren Schäden geführt. Die Niederschläge seit dem Frühjahr konnten dies nach Angaben des Verbands bei der Gerste nicht mehr auffangen. Die Bauern legten sich in den vergangenen Tagen ins Zeug, um die ins Stocken geratene Getreideernte voranzubringen.
Während die Ernte bei der Wintergerste so gut wie eingefahren ist, stehen Winterweizen, Sommergerste und Winterrogen noch auf den Feldern. Die Qualität der Wintergerste gilt als zufriedenstellend.
Schlechte Rapsqualität
Beim Weizen sind nach Angaben des Verbandes in Ostdeutschland erst zehn Prozent geerntet, während es im Rheinland schon rund 70 Prozent sind. Die Bauern befürchten, dass anhaltender Regen die Probleme verschärft. Beim Winterraps gibt es nach Angaben des Bauernverbands noch Restflächen. Spätfröste und Trockenheit hätten zu einer überraschend schwachen Rapsernte geführt. Der Ölgehalt sei wegen der Witterungsbedingungen auffallend niedrig.
Den höheren Erzeugerpreisen stehen auch höhere Kosten gegenüber: So müsse das Getreide wegen der Niederschläge getrocknet werden. Im vergangenen Jahr war der Gesamtertrag für Getreide nach Angaben aus den Bundesländern um 5,4 Prozent auf 43,5 Millionen Tonnen zurückgegangen. (dpa/ck)
Mehr Information: Zweiter Erntebericht 2007
http://www.bauernverband.de/index.php?redid=152813&mid=171759
Rumänien erntet wenig Weizen
An Weizen hat Rumänien nach Informationen aus dem Land nur 2,9 Mio. t geerntet. Das ist etwas mehr als die Hälfte der Vorjahresmenge von 5,0 Mio. t. Dagegen erwartet der Internationale Getreiderat IGC nur noch eine Weizenerzeugung von 2,5 Mio. t. Getreideexperten gehen davon aus, dass der meiste Weizen Mahlqualitäten aufweisen wird, berichtet Agra Europe London. Grund für den deutlichen Mengenrückgang ist die lang anhaltende Trockenheit in dieser Saison. Den Importbedarf Rumäniens in der Saison 2007/08 schätzen Marktbeobachter inzwischen auf 1 Mio. t. (AW)
quelle:http://www.agrimanager.de
So schnell wird man vom zum Importland
MfG
Kotti
Ab Montag zahlen die ersten Kraftfutterfirmen am Niederrhein für Weizen 20€. Fast doppelt so viel wie in der Ernte 2006.
Gibt es eine Unterversorgung der Kraftfutterfirmen mit Rohware? Wird der Weizenpreis weiter steigen?
Sicher ist, dass viele Schweinehalter einem enormen Preisanstieg beim Futterkauf ausgesetzt sind. Die Futterkosten sind seit Januar um 8€ pro dt. gestiegen. Bei 20€ Weizenpreis werden sie rasant weiter steigen. Das bekommen gerade die Ferkelerzeuger zu spüren. Oft mit wenig Fläche ausgestattet und niedrigen Ferkelpreisen muss er die Zeche zahlen.
Die Schlachtereien werden jeden auslachen, der höhere Notierungen auf Grund von gestiegenen Futterkosten fordert. Wahrscheinlich würde sich jeder Schweinehalter genau so verhalten.
Wie geht es weiter?
Die Ernte gehört nicht in den Tank - Immer mehr Autos fahren mit Biokraftstoff. Das freut die Bauern, weil sie damit viel Geld verdienen. Doch der Nutzen fürs Gemeinwohl ist umstritten. Denn die Lebensmittelindustrie bangt um ihre Rohstoffe - und die Preise könnten weiter stark steigen.
WELT ONLINE (28.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.welt.de/wirtschaft/article1061759/Die_Ernte_gehoert_nicht_in_den_Tank.html)
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Tauziehen um Agrarrohstoffe - Mit Spannung beobachten die Akteure der Finanzwelt die sich abzeichnenden fundamentalen Veränderungen am Agrarmarkt. Dort kämpfen Energie- und Nahrungsmittelkonzerne derzeit bei steigenden Preisen und höheren Kursen um Zucker, Mais, Weizen und Raps.
HB,FRANKFURT (28.07.07) - Der sehr lange Zeit vernachlässigte primäre Sektor – die Agrarwirtschaft – gewinnt wegen der steigenden Weltbevölkerung und des absehbaren Ende des Ölzeitalters an Bedeutung. Diese Erkenntnis löst an den Finanzmärkten ein Umdenken aus. Der Agrarwirtschaft wird an den Börsen wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil. Die Renaissance des Wirtschaftszweigs findet in steigenden Preisen agrarischer Rohstoffe und höheren Kursen der Aktien von Agrarunternehmen ihren Ausdruck.
Entscheidende Impulse für das Geschäft mit agrarischen Rohstoffen erwarten die supranationalen Organisationen OECD und FAO in den kommenden Jahren aus der steigenden Nachfrage nach Bioenergie. Der jüngste Anstieg der Agrarpreise sei jedoch vor allem auf temporäre – meist witterungsbedingte – Faktoren und alarmierend niedrige Getreidevorräte zurückzuführen. Allerdings sei vor dem Hintergrund struktureller Veränderungen vor allem auf der Nachfrageseite für das kommende Jahrzehnt mit anhaltend hohen Agrarpreisen zu rechnen, meint das von Loek Boonekamp und David Hallam angeführte Researchteam dieser Organisationen.
Die Experten sagen, dass geringere Ernteüberschüsse auf der einen und der Rückgang von Exportsubventionen auf der anderen Seite zu nachhaltigen Veränderungen des Weltagrarmarktes führen werden. Am bedeutendsten für die Zukunft des primären Sektors sei jedoch die künftig stärkere Nutzung von Getreide, Zucker, Ölsaaten und Pflanzenölen zur Produktion von Biotreibstoffen wie Ethanol und Biodiesel. Hiervon seien auf Jahre hinaus positive Impulse für die Getreidepreise und – über höhere Futtermittelkosten – auch für Fleischprodukte zu erwarten.
Die Analysten von Goldman Sachs und anderen Finanzhäusern sprechen in diesem Kontext sogar von einem „Kampf um Agrarrohstoffe“ zwischen der Energie- und Nahrungsmittelwirtschaft. Dieser Kampf betreffe jene Rohstoffe, die für die Produktion von Bioenergie und die Herstellung von Nahrungsmitteln genutzt werden. In ihrem Bericht zeigen OECD und FAO die Gefahr auf, dass höhere Agrarrohstoffpreise vornehmlich in jenen Ländern Besorgnis hervorrufen, die Nettoimporteure von Agrarprodukten seien. Auch für arme Entwicklungsländer wird in hohen Agrarpreisen eine Gefahr gesehen.
Vor diesem Hintergrund wird für die kommenden Jahre eine deutliche Steigerung des Welthandels mit landwirtschaftlichen Rohstoffen und Agrarprodukten erwartet. Zunehmende Risiken sehen die Experten auch für jene Farmer, die ihr Einkommen vornehmlich in der Viehwirtschaft erzielen. Grund: Dieser Bereich müsse wegen höherer Getreidepreise mit steigenden Futtermittelpreisen kalkulieren.
Das auf dieser Sachlage basierende zunehmende Interesse am Agrarsektor hat die Deutsche Börse veranlasst, den DaxGlobal Agribusiness Index zu kreieren, der die Kursentwicklung von Aktien der 40 größten Agrarunternehmen reflektiert. Er gehe davon aus, dass Emissionsbanken schon bald Zertifikate auf diesen Index lancieren werden, sagt Heiko Geiger von der Deutsche Börse AG. / Udo Rettberg
(Quelle: http://www.handelsblatt.com/news/default.aspx?_p=202148&_t=ft&_b=1300588)
Gibt es eine Übersicht aller Werte, die in diesem Index enthalten sind?
Auf der Website der Dt. Börse selbst ist das nicht ersichtlich, zumindest habe ich es nicht gefunden.
http://deutsche-boerse.com/dbag/dispatch/de/isg/gdb_navigation/market_data_analytics/20_indices/2710_international/470_agribusiness?module=InOverview_Index&wp=DE000A0ME7A0×pan=36m&foldertype=_Index&lang=de&wplist=DE000A0ME7A0&view=InOverview_Index
@ scorpion260 [#14]
http://kURL.de/agribusiness
steht auf Seite 9 und 10
@ Kobban [#15]
Danke Dir Kobban.
@ hesperidin
Hallo zusammen,
hier ein Situationsbericht aus einem norddeutschen Veredlungsraum.
Bei dem hiesigen Erfassungslager eines Landhandels wurde in den vergangenen Jahren immer ca 1000 - 1200 t Gerste angeliefert. In diesem Jahr waren es nur gut 300 t. Was ist passiert?
Im Umkreis von ca 20 km sind 4 Biogasanlagen entstanden die gerade im letzten Jahr in großem Umfang Flächen von ausscheidenden Bertieben zu hohen Preisen zugepachtet haben. Diese Flächen sind mit Siloimais bestellt worden, wärend in der Vergangenheit hier häufig Gerste für den Verkauf angebaut wurde.
Aufgrund der schlechten Getreidepreise in der vergangenen Ernte haben viele Betriebe Raps in die Fruchtfolge aufgenommen. Noch vor gut 5 Jahren gab es in unserer Region fast keinen Raps. In diesem Frühjahr war die ganze Gegend gelb!
Gab es in unserem Dorf bis leztes Jahr noch einen Gerteideüberschuß, ist in diesem Jahr der Markt wie leergefegt. Neben den Biogasanlagen sind noch ca 5000 Schweinemastplätze entstanden. Die Betriebe haben neben den Ställen in entsprechende Lagerkapazitäten für Futtermittel investiert um sich, wie im vergangenen Jahr in der Ernte mit preiswerten Gerteide einzudecken.
Wie geht es weiter?
Wer in diesem Jahr Getreide eingelagert hat und liquide ist, wird in Erwarung weiter steigender Preise erst einmal nicht vermarkten.
In der Schweinemast geht die Rechnung aufgrund der niederigen Fereklpreise gerade noch auf. In der Ferkelerzeugung werden zum Teil nicht mal mehr die variabelen Kosten gedeckt.
Die Geflügelhalutung kann sich durch kurze Produktionsintervalle schnell an die Situation anpassen und die Mengen reduzieren um einen höhren Preis durchzusetzen.
Veredlungsbetriebe die sich frühzeitg über Futtermittelkontrakte und Warenterminbörse noch preiswerte Futtermittel gesicher haben, stehen spätestens im nächsten Jahr vor höheren Preisen.
Der Rapsanbau wird hier im nächsten Jahr eingeschränk, da bei 200 €/t für Weizen der Gerteideanbau wirtschaftlicher ist.
Sollte erwarungsgemäß die Sillegungsverpflichtung ausgesetzt werden, wird auf diesen Flächen im nächsten Jahr Getreide anstatt Nawaros angebaut, was wiederunm den Biogasanlagen Probleme nit der Silomaisbeschaffung bringen kann.
Diese werden dann wieder verstärkt Gerteide nachfragen.
Fazit: Duch knappe Ernte und Bioenergeie sind landwirtschaftlichen Produkte knapp. Der Preisanstieg kam sehr viel schneller und höher als viele das erwartent habe.
DIE PREISE FÜR NAHRUNGSMITTEL WERDEN DEUTLICH STEIGEN !!!!!
Eure Meinung?
Gruss
Schweinetreiber
Hallo Schweinetreiber
Wer an der Börse Geld verdienen will muss sich über die Zukunft Gedanken machen.
Nun du hast geschrieben, dass die meisten mit der Vermarktung warten möchten weil die Preise noch weiter steigen. Aber ist das tatsächlich der Fall?
Diskutieren wir zuerst über die Fakten.
Das Wj 2006/2007 ist gelaufen und es sind keine neuen Überraschungen mehr dazugekommen. Für 2007/2008 hat der IGC in seiner Schätzung vom 26.07.2007 seine Mengen nicht wie erwartet zurückgenommen sondern hat diese sogar leicht angehoben.
Die misslichen Erntebedingungen in Europa, sowie die Ausfälle in Russland und Ukraine sind also schon eingerechnet. Es verbleibt ein Defizit, das die Mengensituation weltweit zwar verschärft aber beherrschbar sein dürfte.
Meiner Meinung nach wird sich die Preisentwicklung schon bald danach richten was im nächsten WJ angebaut bzw. erwartet wird. Eine Hausse wie sie momentan läuft braucht immer neue News. Die schlechten Ernten sind aber schon eingepreist. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bald der eine oder andere Fonds kalte Füße bekommt und seine Gewinne realisiert. Möglicherweise sehen wir dann kurzfristig auch wieder deutlich niedrigere Preise. Vorstellbar wäre dies auf jeden Fall.
Thomas
@ Schweinetreiber [#17]
Für mich als Laien klingt das ein bißchen nach "Schweinezyklus"... Hat es damit zu tun, oder nicht? Nur "andere" Erwartungen sind ja noch kein Schweinezyklus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklus
Hallo bbw
Hauptgrund für die Verteuerung von Getreide sind nicht Fonds oder Biogasanlagen, sondern das rasante Wachstum in Ländern wie China, Indien u.a.. Wenn die Chinesen irgendwann unseren Lebensstandard haben, wird die Lage ernst. Sie sind gerade auf dem Weg dies in nicht allzu langer Zeit zu erreichen. Der Wirtschaftsexperte Thomas Oliver berichtet in einer holländischen Zeitung, dass die amerikanische Bank Morgen Stanley davon ausgeht, dass China in allen Bereichen der Welt massiv investieren wird. Vor einigen Jahren freute man sich, wenn China im Ausland investierte. Heute bekommen die großen Wirtschaftsbosse es mit der Angst zu tun, wenn China investieren will. Nach Aussagen von Morgan Stanley investieren die Chinesen sehr seriös. Sie beteiligen sich an Banken und Technologiebetriebe. So will der chinesische Staat gerade Geld in die holländische Bank ABN AMRO investieren. Diese Entwicklung hat gerade erst begonnen. Riesige Summen wird China bis 2015 im Ausland investieren. Und irgendwann wird auch das chinesische Volk von dieser Entwicklung profitieren.
Auch ich bin der Ansicht, man sollte als Landwirt nun verkaufen.
Was man hat; hat man.
Aber da Landwirte ja nun mal keine Kaufleute sind rechnen diese ganz anders.
Da werden keine Lagerkosten; kein Atmungsschwund; keine Ungezieferbekämpfungskosten; keine Ein-Auslagerungskosten und vor allen Dingen keine Zinskosten brechnet; es hat sich in den letzten zehn Jahren keinesfalls gerechnet das Getreide zum späteren Verkauf hineinzulagern; die Situation sieht anders aus wenn man das Getreide selbst verbraucht; Gewinne haben andere gemacht.
Und da liegt wiedermal der Hase im Pfeffer; der Landwirt selbst bekommt dieses Jahr "verlockende" 60 % mehr für das Getreide; 30% davon werden wiedermal durch die unterdurchschnittlichen Erträge wieder relativiert; aber im Großen und ganzen wird die Lebensmittelindustrie der grosse Gewinner sein.
Denn die "Rohstoffknappheit" ( hört sich an als wenn die westliche Welt in Hungersnöte fällt...) kann nun als grosser Vorwand genommen werden längst fällige Preiserhöhungen durchzusetzen.
Wir müssen uns in Deutschland immer im klaren sein; dass es nirgendwo sonst so günstige Lebensmittel gibt(gab?).
M.E. kommt die Preistreiberei nur als dem weiterverarbeitenden Gewerbe; da hier der Rohwarenanteil ( nun muss man fairerweise sagen dass die rote Seite nicht damit gemeint ist..) schwindend gering ist; und selbst Mehlpreissteigerungen von 1000% nicht dazu führen dass das Brötchen im Preis verdoppelt werden muss.
Der Bauernverband springt hier nur zugerne auf den Zug auf.
Wir können es uns sogar noch leisten; Flächen aus der intensiven Produktion zu nehmen; sei es für den Vogelschutz; Naturschutz; Wiedervernässungsprogramme; Ackerrandstreifen usw.usv....
Also kann die Lage so gravierend nicht sein.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
Die Welt verhungert; oder wie die Landwirtschaft "verarscht" wird....
Auf allen Medienkanälen kommt die Nachricht: Ab Mittwoch werden Milchprodukte bis zu 50% teurer; Grund ist die hohe Nachfrage nach der Rohware.
Auch Getreiderzeugnisse sollen aller vorraussicht nach um 30 % steigen; Obst und Gemüse sowie Fleisch werden folgen....
Hab ich etwa verpasst dass der BDM schon 40 ct je liter Milch "durchgedrückt"hat?
Man redet hier doch von Preissteigerungen von 27 ct auf 30 ct; das sind um 10 %...
Dann müssten wir ja Schweinepreise am Ende des Jahres von 2 Euro sehen?
Verdammt; wohin mit dem ganzen verdienten Geld?
Mit ein bisschen Sarkarmus
MFG
Mühlenbach
Hier eine Grafik zum nachdenken.
Die Linie der Lagerbestände wird wahrscheinlich 2007/2008 noch tiefer sein und wahrscheinlich den niedrigsten Stand seit 30 Jahren erreichen.
MfG
Kotti
@ Muehlenbach [#22]
Als Landwirt solltest Du die derzeitige Entwicklung positiv sehen und dich nicht wieder gleich verarscht fühlen.
1.Preissteigerungsmeldungen sind täglich in den Medien, egal ob Heizöl,Btot, Milch, Kaffee oder Wasser und Strom.
Der Verbraucher nimmt es zur Kenntnis und stellt irgendwann fest, daß Rohstoffe ihren Wert haben.
2. Als Landwirt ist es doch toll aus dem Verruf herauszukommen als Subventionsempfänger dem Verbraucher auf der Tasche zu liegen.
3. Die Wertigkeit Deiner Produkte steigt am Markt und nicht mehr bei der Interventionsstelle in Brüssel.
4. Das Wichtigste: andere finanzkräftige Marktteilnehmer interessieren sich plötzlich für Dein Produkt. Was Besseres kann der landwirtschaftlichen Erzeugung doch gar nicht passieren.
Alles drum herum wie Flächenstillegung oder Mehlpreis regelt sich von allein.
Auch die von Dir erwähnten Schweinepreise werden irgendwann ohne große Diskussion über 2 Euro steigen.
Die Landwirtschaft ist endlich im offenen Markt angekommen.
Das Beste daran, Deine Preise werden in Zukunft vom Weltmarkt gesteuert, nicht von Brüssel.
Gruß Paul
Hier noch eine Grafik zur Entwicklung der Weizenpreise seit 1860.
Interessant ist wenn man die letzten 30 Jahre vergleicht mit den Lagerbeständen in der Grafik oben.
Sollten wir Landwirte nicht in der Lage sein in Zukunft die Lagerbestände wieder zu steigern oder zumindest stabil zu halten, werden uns die heutigen Getreidepreise noch günstig vorkommen.
Würde gerne eure Meinung dazu lesen.
MfG
Kotti
@ kotti [#25]
Grossartig, der Weizenpreis im historischen Vergleich. Vielen Dank.
Zitat: 'Sollten wir Landwirte nicht in der Lage sein in Zukunft die Lagerbestände wieder zu steigern oder zumindest stabil zu halten, werden uns die heutigen Getreidepreise noch günstig vorkommen.'
Warum sollten Sie denn überhaupt steigende oder stabile Lagerbestände wollen ? Als Landwirt kann Ihnen nichts besseres passieren als eine in Menge und Qualität gute Ernte mit gleichzeitig niedrigsten Lagerbeständen.
@Richard Ebert
Wahrscheinlich habe ich mich etwas falsch ausgedrückt denn auch ich sehe die Sache positiv für die Landwirtschaft,auch wenn es noch einige Zeit dauern wird bis Veredelungsbetriebe mit wenig Landwirtschaftlicher Nutzfläche durch höhere Fleischpreise davon profitieren können.
Zu ihrer Bemerkung in Sachen historischer Weizenpreis Vergleich kann ich nur sagen. Bitte Schön.
Was den Getreidepreis angeht glaube ich trotz kleiner Kursschwankungen nicht an eine Spekulationsblase sondern sehe wenn auch langsamer eine weitere Aufwärtsbewegung bis zur nächsten Ernte.
MfG
kotti
Maisnotierungen runter, Weizennotierungen rauf
Agrarheute, age, Chicago/Washington (29.07.07) - Die Notierungen an den Getreidemärkten in den Vereinigten Staaten als Impulsgeber für die internationale Preisentwicklung sind zuletzt auseinander gelaufen. Während die Mais- und die Weizenpreise in den USA und auch global im Frühjahr noch unisono kräftig angezogen hatten, war in den vergangenen Wochen ein konträrer Verlauf der Notierungen zu beobachten.
Der in Chicago gehandelte September-Kontrakt für Mais, der Mitte Juni in der Spitze noch mit mehr als 420 cts/bu (11,97 Euro/dt) bewertet worden war, näherte sich zuletzt mit raschen Schritten der Marke von 300 cts/bu (8,55 Euro/t). Am Dienstag voriger Woche schloss der Kontrakt mit 311 cts/bu (8,86 Euro/t); ein solches Kursniveau war zuletzt im Oktober verzeichnet worden. Maßgeblich für den Preisdruck ist die aktuell deutlich bessere Beurteilung der Ernteaussichten im Mittleren Westen, dem "Maisgürtel" der USA. Dies spiegelte sich bereits in der zweiten Ernte- und Bilanzschätzung des Washingtoner Landwirtschaftsministeriums wider. Die Fachleute revidierten ihre Prognose für die US-Maisernte, die rund 40 % der weltweiten Produktion ausmacht, gegenüber der Juni-Vorhersage um 9,7 Mio t nach oben, und zwar auf 326,2 Mio t; das wären 58,6 Mio t oder 22 % mehr als im Vorjahr.
In der Europäischen Union zeigt die Preiskurve für Mais nach Darstellung der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) auch weiterhin klar nach oben. Wie die Bonner Experten vergangene Woche berichteten, zogen die Maisnotierungen am französischen Terminmarkt Matif seit April zunächst verhalten, zuletzt aber mit kräftigen Ausschlägen an. Der August-Kontrakt notierte am vergangenen Mittwoch nahe 220 Euro/t; das bedeutete im Vergleich zum Vormonat ein Plus von 45 Euro/t und gegenüber dem Vorjahr sogar einen Anstieg von rund 80 Euro/t. Angetrieben wird diese Preisentwicklung der ZMP zufolge in erster Linie durch die Hausse an den weltweiten Getreidemärkten. Dazu kommt, dass das Maisangebot in der EU voraussichtlich stagnieren beziehungsweise leicht sinken wird
Beim Weizen rechnet das US-Agrarressort mit einer deutlich höheren Produktion als 2006: Die Schätzung für die amerikanische Ernte wurde zwar um 800000 t auf 58,2 Mio t gesenkt; das schlechte Vorjahresergebnis würde damit aber noch um 8,9 Mio t übertroffen. Anders als beim Mais erwarten die Experten jedoch für Weizen im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2006/07 eine deutliche Steigerung der US-Exporte. Gestützt wurde diese Erwartung zuletzt auch durch Meldungen über eher enttäuschende Weizenerträge in Europa. September-Weizen, der im Mai in Chicago noch für weniger als 500 cts/bu (13,29 Euro/dt) gehandelt worden war, schloss am Dienstag vergangener Woche mit 641 cts/bu (17,04 Euro/dt).
In Europa zeigt die Preiskurve für Gerste und Weizen weiter klar nach oben. Hier wurden sogar historische Höchststände verzeichnet. Maßgeblich sind hier Ertragserwartungen, die unter dem mehrjährigen Mittel liegen und verbesserte Absatzmöglichkeiten auf internationalen Märkten.
(Quelle: http://www.agrarheute.com/index.php?redid=171984)
@ Richard Ebert
Grossartig, der Weizenpreis im historischen Vergleich. Vielen Dank.
Vielleicht ist der Vergleich gar nicht so lächerlich. Frage mich z.B. welche Gründe bzw. Fakten mitte der 70er Jahre zu dem plötzlichen Anstieg der Weizenpreise geführt hat und ob es vergleichbar ist zur jetzigen Situation.
MfG
Kotti
@ kotti [#29]
Die Situation von damals habe ich noch so halbwegs mitbekommen. Hauptgrund waren hohe Getreide Terminverkäufe der USA, besonders nach Russland. Als es dann zu schlechten Ernten in den USA und anderen wichtigen Ländern kam, war guter Rat wortwörtlich teuer, da die Abnehmerländer auf Lieferung bestanden.
Es musste um jeden Preis geliefert werden und die Knappheit schlug sich in den extremen Bewegungen mit tagelangen Limitbewegungen nieder. Am Chicago Board of Trade gab es einen Tag, an dem ALLE Warenterminmärkte ohne Ausnahme Limit up geschlossen haben.
Die damaligen Märkte waren für mich der Grund, mich näher mit Terminmärkten zu beschäftigen und daraus einen Börsenverlag zu gründen.
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Getreidemarkt: EU hofft beim Weizenexport zum Zug zu kommen
Agrarheute, Wien (07.02.08) - Laut einer Meldung des Agrarischen Informationszentrums (aiz) ist weiterhin Nachfrage vorhanden. Die Ausfuhren von Getreide aus der EU hätten sich im Laufe des Januar auch tatsächlich wieder etwas belebt.
Die EU-Kommission habe im Verwaltungsausschuss in Brüssel Zahlen für die Nachfrage nach Exportlizenzen vorgelegt. Demnach steigerte sich der Bedarf von je rund 70.000 t Weizen in der 2. und 3. Januarwoche auf 160.000 t in der letzten Woche des Monats. Die meisten Anträge auf Ausfuhrlizenzen kämen wie üblich aus Frankreich. Die Kommission berichtete von einem Weizengeschäft über 180.000 t an Ägypten, an dem Händler aus der EU, aus Russland und aus Kasachstan beteiligt sein sollen. Zur Lieferung im März wurde ein cif-Preis von USD 420,99 (EUR 284,76) pro t gezahlt. Die USA sollten zum gleichen Preis ebenfalls 180.000 t an Ägypten verkauft haben.
Weiterhin berichtete die Kommission, dass 25.000 t Weizen aus Deutschland nach Israel zu EUR 270,- pro t fob verkauft wurden. Russland und die Ukraine seien zurzeit vom Markt und in die entstandene Lücke könnten Exporteure aus der EU springen, fasse die Kommission zusammen. Marokko und Algerien bräuchten bis zur eigenen Ernte im Mai noch 1,4 Mio. t Getreide. Die Liberalisierung der dortigen erleichtere es europäischen Händlern zudem, mit den Nordafrikanern ins Geschäft zu kommen.
Auch die Nachfrage nach Gerstenexportlizenzen habe sich in der EU von wöchentlich 7.000 t in der 2. Januarwoche über 28.230 t in der 3. auf 62.000 t in der 4. Januarwoche gesteigert. Im Gerstenexport der EU seien Händler aus Deutschland am stärksten vertreten. Die Kommission berichtete, der Iran habe eine Ausschreibung für den Einkauf von 110.000 t Gerste eröffnet. Saudi-Arabien sei zwar zurzeit nicht am Markt, habe aber noch Bedarf. In der EU dominiere weiterhin insgesamt aber die Einfuhr von Getreide über die Ausfuhr. Zwischen dem 09. und 29.01.2008 wurden Einfuhrlizenzen für knapp 500.000 t Mais, 76.000 t Weizen hoher Qualität und 218.000 t Weizen einfacher und mittlerer Qualität in Brüssel beantragt.
(Quelle: http://agrarheute.com/index.php?redid=204763)