Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH

Die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH (im folgenden Finanzagentur) ist der zentrale Dienstleister für die Kreditaufnahme und das Schuldenmanagement des Bundes. Sie wurde am 19. September 2000 gegründet und hat ihren Sitz am Finanzplatz Frankfurt/Main. Die Gesellschaft, deren alleiniger Gesellschafter die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium der Finanzen, ist, erfüllt Aufgaben bei der Haushalts- und Kassenfinanzierung des Bundes. Diese Aufgaben wurden zuvor dezentral vom Bundesministerium der Finanzen, der Deutschen Bundesbank und der Bundeswertpapierverwaltung wahrgenommen. An den internationalen Finanzmärkten tritt die Deutsche Finanzagentur ausschließlich im Namen und für Rechnung des Bundes auf.

Die Aufgaben der Finanzagentur umfassen Dienstleistungen bei der Emission von Bundeswertpapieren, die Kreditaufnahme mittels Schuldscheindarlehen, den Einsatz derivativer Finanzinstrumente sowie die Geldmarktgeschäfte (Aufnahme und Anlagen) zum Ausgleich des Kontos der Bundesrepublik Deutschland bei der Deutschen Bundesbank. Mit der Auflösung der Bundeswertpapierverwaltung zum 31. Juli 2006 hat die Finanzagentur auch das Privatkundengeschäft für Bundeswertpapiere und das Führen des Bundesschuldbuchs übernommen.

Das Dienstleistungsspektrum der Finanzagentur für ihren Gesellschafter beinhaltet weiter die Erarbeitung von Marktanalysen und Modellen zur Portfoliosteuerung, die Vorbereitung von Entscheidungsalternativen zur Umsetzung der Geschäftspolitik, die Liquiditätssteuerung, die Risikoüberwachung sowie die Werbung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Bundeswertpapiere.

Das Instrumentarium sowie die organisatorische und personelle Struktur der Finanzagentur sind so ausgerichtet, dass sie schnell wechselnden Anforderungen der Kapitalmärkte Rechnung tragen. Die daraus gewonnenen Synergieeffekte liefern die Voraussetzungen, um die Bedingungen für die Finanzierung des Bundes nachhaltig zu verbessern, die Zinskostenbelastung mittelfristig zu senken und die Risikostrukturen im Schuldenportfolio des Bundes zu optimieren.

Die Kreditaufnahme und das Schuldenmanagement des Bundes unterliegen wegen seiner strategischen Bedeutung neben den üblichen Instanzen einer besonderen parlamentarischen Kontrolle. Haushaltsexperten der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien, zusammengeschlossen im Bundesfinanzierungsgremium, nehmen diese Aufgabe wahr. Die Finanzagentur bildet somit die Nahtstelle zwischen Politik und Markt.
http://www.deutsche-finanzagentur.de/finanzagentur/ueber-uns/

@ gautama2 [#2]

Rauskopieren kann ich auch und habe ich auch gelesen.

Die Frage ist nur warum eine GMBH gegründet wurde.

Mir erschliesst sich nicht der Sinn darin.

@ benedikt54 [#3]

Warum sie gegründet wurde war ja auch nicht deine ursprüngliche Frage.

Das WARUM steht da auch, man muss aber ein wenig mitdenken.

@ gautama2 [#4]

Es gibt manchmal Phasen wo man einfach auf dem Schlauch steht.

Man helfe mir bitte und gebe mir einen Hinweis.

Warum wird ein Segment das 50 Jahre seine Dienste geleistet hat in einer GMBH zusammengefasst?

@ benedikt54 [#5]

"Warum wird ein Segment das 50 Jahre seine Dienste geleistet hat in einer GMBH zusammengefasst?"

Damit Anleger nicht über die "Hausbank" kaufen müssen mag ein Grund sein. Somit ist also "Direktgeschäft" möglich. Früher ging das nicht. Oder?

@ select [#6]

Natürlich konnte man direkt bei der Bundesschuldenverwaltung kaufen, genauso wie man es auch dort verwalten lassen konnte.

Das erklärt aber nicht warum man dafür eine GMBH braucht.

@ benedikt54 [#5]
"Diese Aufgaben wurden zuvor dezentral vom Bundesministerium der Finanzen, der Deutschen Bundesbank und der Bundeswertpapierverwaltung wahrgenommen."

Ich sehe das so, dass man die Aufgaben, anstatt in 3 nun in einer Institution ausführen lässt, was sicher die Koordination vereinfacht als auch den Aufwand/Kosten verringert.

Und sie können jetzt problemloser zocken in Form einer dieser bösen Zweckgesellschaften, die sie den Banken verbieten wollten.
"den Einsatz derivativer Finanzinstrumente sowie die Geldmarktgeschäfte (Aufnahme und Anlagen) zum Ausgleich des Kontos der Bundesrepublik Deutschland bei der Deutschen Bundesbank"

@ gautama2 [#8]

Ist ja alles richtig und verständlich nur beantwortet das die Frage nicht.

Vorher waren es alles staatliche Institutionen, richtig?

Warum werden nun diese Aufgaben von einer GMBH erledigt? Man hätte doch auch sagen können, ok, legen wir alles zusammen und geben den Kind einen neuen Namen.

@ benedikt54 [#9]
Da spart der Bund endlich mal Steuergelder, gründet keine neue Behörde und erhöht mal nicht den Adminwasserkopf und dann isses auch nicht recht.
Dir kann es doch egal sein, es ging dir doch darum, ob dein Schuldner die GmbH oder der Bund ist. Es ist meiner Meinung nach der Bund. Der Rest ist doch schietegal. :)

@ gautama2 [#10]

Wundert mich das das schietegal sein soll.

Es muss einen logischen Grund geben, und den würde ich gerne verstehen.

Zu sagen ist mir egal ist nicht meine Intention.

Drei staatliche Institutionen zusammenzulegen und diese mit einer juristischen Rechtsform zu belegen muss einen Grund haben.

Der kann durchaus banal sein, oder eben auch nicht.

Ich habe gelernt Aktivitäten der sogenannten Obrigkeit stets zu hinterfragen und zu verstehen.