Wer würde Friedrich Merz wählen ?

Nachdem Angela den Kohl, dann den Schäuble und danach einen der fähigsten Nachfolger, den das Land jemals hatte -Merz- aus dem Amt getrieben hat, finde ich es schade, dass es Merz nicht mehr gibt. Der hätte meine Stimme als Bundeskanzler!

Meine Befürchtung: La "Ossipissi" kommt locker über 10% dieses Jahr.

/W

Kobban
Member for 10 years 8 months

Die früher immerhin erhabene, heute nur noch trick-taktische Worthülsenakrobatik des politischen Geschäftsbetriebes ist bloß noch ein vorzügliches Abführmittel bei intellektuellen Verstopfungen.

Doch wir haben nunmal nur diese unsere Welt und KONSTRUKTIVE Kritik scheint in ihr so selten sein zu müssen wie die Richtigkeit einer Prognose.

Kritik ist ein ganz spezifischer Fall von Blindheit; denn sie schließt die Möglichkeiten aus, dass das, was als Gesellschaft sich realisiert hat, zu schlimmsten Befürchtungen Anlaß gibt, aber gar nicht wirkungsvoll abgelehnt werden kann.
(Wer den Tod ablehnt, wird dennoch sterben.)

StillhalterTrader
Member for 10 years 8 months

#leiter
Die Finanzprobleme sind so gewaltig, dass sie einfach zum Handeln zwingen.
Auch die SPD wird ihre Milliarden Wahlgeschenke wie Familiengeld, Abzug von Reperaturaufwendungen von der Steuer usw. nicht finanzieren können.

Es werden pro Jahr ca 150 Milliarden für Subventionen ausgegeben werden; diese werden einfach getrichen werden müssen, weil einfach kein Geld mehr in der Kasse ist; egal wer regieren wird. Und dafür ist der Kirchhoff der richtige Mann, der ständig den Abbau von Subventionen gefordert hat (und dies führt dann zwangsläufig zu einem einfachen Steuerrecht, wenn die Steuerausnahmetatbestände beseitigt sind)

cronopium
Member for 10 years 8 months

@leiter
"Also zusammengefaßt:
Die Mehrwertsteuer muss runter, vor allem aber die Verbrauchsteuer auf Alkohol, damit die Ärmeren wenigstens noch was zum saufen haben, wenn sie den gleichen Lohn-/Einkommensteuersatz zahlen wie die Reichen."

Das ist nicht konsequnt gedacht.
Da die Armen nur sehr wenig konsumieren, bedeutet 2 Prozentpunkte in Volumen nicht so viel.
Der Millionär dagegen, der ein Auto für Hundettausende fährt und für einmal Essengehen mehr ausgibt als das Budget einer armen Familie für den ganzen Monat umfasst, würde ein Vielfaches an Mehrwertsteuerzahlungen in die Kasse bringen.

Es wäre doch möglich, Niedrigeinkommen entsprechend der zusätzlichen Mehrwertsteuerbeslastung oder besser noch darüber hinaus steulich zu befreien, so dass sie besser dastehen als zuvor.
Ich glaube, dass eine deutlich höhere Mehrwertsteuerbefreiung + gleichzeitige Vereinfachung (und Verringerung) der Steuern inkl. radikale Streichung von Subventionen einen enormen Schub bringen würden und viel gerechter wären, weil nur so die Reichen tatsächlich mehr zahlen müssten.
Leider sind die Zusammenhänge zu komplex als dass der einfache Mann das versteht. Der liest dann nur, "Steuervergünstigungen für die Reichen".

Fakt ist doch, dass andere Länder längst in die Richtung umgeschwenkst sind – weg von der Leistungsbesteuerung hin zur Verbrauchsbesteuerung.

leiter
Member for 10 years 8 months

@cronopium
"Das ist nicht konsequent gedacht..."
Dem stimme ich voll zu, ich hab ja auch nur das zusammengefaßt, was Kirchhof in zwei Statements von sich gegegeben hat und was meines Erachtens entweder dumm oder verdummend war. Sprich entweder weiß er beim zweiten Satz nicht mehr, was er im ersten gesagt hat, oder aber er täuscht und argumentiert genauso rücksichtlos verdummend und dumm wie alle anderen Lobbyisten auch.

Kobban
Member for 10 years 8 months

"Leider sind die Zusammenhänge zu komplex als dass der einfache Mann das versteht" (cronopium)

Erstens gilt das nicht nur für den einfachen Mann.
Zweitens nicht nur für Steuergesetzgebung.

"Die einzigen Dinge, die sich in einer Organisation von selbst entwickeln, sind Unordnung, Konflikte und Fehlleistungen."(Peter Drucker)

Und anstatt hier zu minimieren, setzt die Politik immer noch drauf. Inzwischen ist die Lage so überkomplex geworden, dass Meinungen kaum noch einen Logiktest bestehen können. Sofort ist die entsprechende Gegenmeinung da, für die dann wieder dasselbe gilt.

Man hat den Eindruck, Politiker (und Wähler?) trainieren sich hauptsächlich im Sport des Herumbugsierens von Plausibilität, was einem aber wohl mehr als ein blindes Tappen erscheint. Jedenfalls haben wir den Faden verloren - und das in einer Zeit, in der so vieles auf Kante genäht ist.

Wenn wir uns aber kein klares Bild von der Zukunft machen (können), dann können wir auch nicht wissen, was wir tun sollen, da eines jedenfalls gewiss ist:

Wenn wir selbst nicht handeln, dann wird mit uns gehandelt.

Jetzt habe ich mich wieder von Walter anstecken lassen. Soviel Pessimismus hatte ich gar nicht vor zu verbreiten. Ich will ein Zitat über die Definition von Problem und Problemlösung posten und zwar aus dem Grund, weil diese Definition sowohl auf Politik/Wirtschaft als auch aufs (System)-Traden passt.

Also los:

"Die Definition eines Problems sowie die zu dessen Lösung unternommenen Massnahmen hängen weitgehend von der Sichtweise ab, in der die Individuen oder Gruppen, die das Problem entdeckt haben, jenes System auffassen, mit dem das Problem zusammenhängt.

Ein Problem kann daher etwa definiert werden als

-ein mangelhaft interpretierter Output,

-oder als fehlerhafter Output einer fehlerhaften Input/Outputvorrichtung,

-oder auch als fehlerhafter Output eines zwar fehlerfreien, aber gestörten Systems,

-oder schliesslich als zwar richtiger, jedoch unerwünschter Output eines fehlerfreien und folglich unerwünschten Systems.

Alle diese Definitionen ausser der letzten verlangen korrigierendes Eingreifen, die letzte Definition allein aber fordert Veränderung, und bietet somit ein unlösbares Problem für alle jene, die Veränderung ablehnen."

(Herbert Brün 1970/71)

Die Management-Bücher von Peter F. Drucker sollen lesenswert sein - hat da mal einer reingeschaut?

Gruss Kobban

Anonymous

@ kobban

Zitat: Jetzt habe ich mich wieder von Walter anstecken lassen. Soviel Pessimismus hatte ich gar nicht vor zu verbreiten.

Merke: Der Optimist ist meist genauso im Irrtum wie der Pessimist, aber er ist glücklicher dabei.

gruss

Anonymous

@Kobban
Super Tipp.
"Oder Paul Kirchhof! Dem würde ich viel zutrauen.
http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak2/kirchhof/ProfKirchhof.htm"

Leider nagen die Ratten bereits heftig am Sockel seiner Ernennung...

Hoch lebe unsere (S......) Demokratie!

/W

Kobban
Member for 10 years 8 months

@Ölscheich

Paul Kirchhof ist allergisch gegen Gänsefüsschen.
dieser link funkt:
http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak2/kirchhof/ProfKirchhof.htm

Hier noch schnell die beste Definition von Demokratie:
Demokratie = Spaltung der Spitze

Ich glaube, Merz wird früher oder später auch noch aus dem Hut gezaubert. Habe neulich ein gutes Interview mit ihm im TV aufmerksam verfolgt. Und da konnte mans zwischen den Zeilen lesen, bzw. zwischen seinen Worten hören. Er wartet auf den Ruf der Merkelin.

Gruss Kobban

leiter
Member for 10 years 8 months

Wer war denn nochmal der Kirchhof?
War das Merkel Burschi, der nicht mal genau wußte, was eine Sekretärin verdient?
Geschweige denn, wieviel Kinder oder Männer sie hat?!?

"Er hatte der "Passauer Neuen Presse" gesagt, eine Sekretärin mit 40.000 Euro Jahresgehalt zahle in seinem Modell 4000 Euro Steuern. Dagegen rechnete Unions-Fraktionsvize Michael Meister der Zeitung (Mittwoch) vor: "Für eine ledige Sekretärin beträgt die Steuer nach Paul Kirchhofs Modell 6750 Euro."

Kirchhofs Mitarbeiter in der CDU-Zentrale erläuterte diese Diskrepanz: Gemeint sei keine ledige oder verheiratete Sekretärin, sondern eine rechnerische Größe - die "Durchschnittssekretärin". Bei dieser Modellrechnung sei unterstellt, dass die Sekretärin 1,3 Kinder habe und zu einem gewissen Prozentsatz verheiratet sei"
http://www.n-tv.de

Anonymous

@Herr Leiter

also ich bin - als Trader und Kapitalanleger - sehr enttäuscht, dass die Steuerreform von Kirchhof durch die CDU Bonzen nur als "Vision" abgetan wurde. Falls innerhalb der nächsten 17 Tagen die CDU/CSU die Reform von Kirchhof nicht voll und inbrünstig unterstützt, muss ich wohl meine Stimme der Partei Bibeltreuen Christen geben.

Ein so großes Geheimnis ist es nun auch wieder nicht. Die meisten, die öffentlich die flat tax bejubeln – wie auch ich das tue - gehören solchen Einkommensschichten an, die davon am meisten profitieren würden. Das Sein bestimmt eben einmal mehr das Bewusstsein der Kirchhof-Fan-Gemeinde.
Entgegen der allgemeinen Medienbegeisterung für das Kirchhof-Modell sehen das die überwiegende Mehrheit der Menschen leider, leider ganz anders: Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des „Stern“ sprachen sich 56 % gegen eine einheitliche Einkommenssteuer bei Streichung aller Steuerprivilegien aus und lediglich 33 % befürworten eine flat tax. Zum Glück läß sich das Stimmvieh gut manipulieren und die CDU wird gewählt. Trotz Kirchhof.

Für die Anteilseigner der Kapitalgesellschaften wiederum sind Kirchhofs Vorschläge paradiesisch. Denn der Gewinn soll, in welcher Form auch immer er auftritt, nur beim Unternehmen selbst und bei anschließender Ausschüttung nicht mehr beim Aktionär belastet werden: Dividenden wären steuerfrei. Doppelbesteuerung sei unzulässig, lautet Kirchhofs Begründung, die er auf Vermögenswerte so konsequent anwendet, dass nach seinem Plan auch die auf Immobilien erhobenen Grundsteuern nicht mehr zu zahlen sind. Mit Kirchhof wäre die Bundesrepublik die erste Industrienation, die auf eine Besteuerung des Kapital-, Vermögens- und Immobilienbestandes vollständig verzichtet. Konsequent zu Ende gedacht, müssten irgendwann auch die Gewinne steuerfrei gestellt werden, weil sich Investitionen letztlich aus bereits versteuertem Einkommen speisen.
Wenn die Steuerprogression fällt, wenn wir - die Kapitalanleger - aus jeglicher Tributpflicht endlich entlassen werden, wenn folglich, wie Kirchhof explizit fordert, der Staat sich mit geringeren Einnahmen bescheiden muss, dann wird das Land zu Mekka der Trader udn Kapitalanleger werden. Da enstehen endlich die Arbeitsplätze - vor heimischen PC.

Sollte Merkels neuer Star tatsächlich mal Finanzminister werden, dürfte ein äußerst spannender Realitätstest folgen. Dass sein Modell nicht ungeschoren und unmittelbar Gesetz werden kann, weiß er selbst. Angesichts von Haushaltsrestriktionen verwandeln sich große Entwürfe zwangsläufig in kleine Schritte. Aber seine "Vision" steht im Raum und gilt für uns Trader und Kapitalanleger - bereits jetzt als Maßstab für moderne Steuerpolitik.
Wir sind nicht allein. Der Bund der Deutschen Industrie und andere Lobbygruppen werden die "Flat Rate" massiv propagieren und vielleicht genau so in eine Selbstverständlichkeit verwandeln wie es die Steuerprogression jahrzehntelang gewesen ist. Ebenso wahrscheinlich ist, dass Ausnahmen und Privilegien nur symbolträchtig, aber nicht im Kleingedruckten der Bilanzierungsvorschriften gestrichen werden. Am Ende bliebe ein halbierter Kirchhof. Der hochgelobte Professor mit dem verbindlichen Lächeln hätte wider Willen für eine Fortsetzung der katastrophalen rot-grünen Steuerpolitik gesorgt und sich wie Schröder, Clement und Eichel als nützlicher Idiot für uns - Kapitalanleger - erwiesen.

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