China will seinen Reisanbau einschränken. Das teilte heute das dortige Agrarministerium mit. Mit diesem Schritt will man die hohen Berge an unverkauften Agrarrohstoffen reduzieren.
Der weltweit zweitgrößte Reisanbauer will die Anbaufläche um 10 Mio. mu oder 670.000 Hektar reduzieren. Das entspricht 2,2 % der Anbaufläche im Jahr 2017.
Es ist überhaupt das erste Mal, das China die Reisanbaufläche einschränkt, zumal es das wichtigste Grundnahrungsmittel in China ist. Das bestätigt die Sorge um zu hohe Vorräte und besagt, dass es sich um einen bemerkenswerten Politikwechsel handelt. Bisher wurde immer darauf geachtet, dass die Reisproduktion stabil bleibt.
Die Anbaubeschränkung konzentriert sich auf den Nordosten des Riesenreichs, wo kaltes Wetter die Erträge des Japan-Reis begrenzt, sowie auf die Niederung des Yangtse-Flusses. Das Ministerium begründet seine Entscheidung mit einem geänderten Konsumverhalten und bezeichnet den Schritt als angemessen.
Diese Maßnahme erinnert aber auch an die Einschränkung der Maisanbaufläche in 2017 nachdem das staatliche Aufkaufprogramm in 2016 beendet wurde. Diese Intervention hatte zu riesigen staatlichen Vorräten geführt, die jetzt teils überaltert und in qualitativ bedenkenswertem Zustand zu Billigpreisen verkauft werden müssen.
Die Reisbestände in China werden, ähnlich wie die Maisbestände, auf 200 Mio. Tonnen geschätzt. Die Reisbestände abzubauen dürfte aber ungleich schwerer werden, da es im Süden des Landes, wo die Silos stehen, kaum industrielle Verarbeitungskapazitäten für Reis gibt. Die Bestände müssen also tatsächlich in der menschlichen Ernährung verbraucht werden. Deshalb wurden bereits erste Mengen in den Export gegeben.
Das heutige Dokument der Regierung verweist erneut auf die Notwendigkeit, die Maisanbaufläche in den Regionen zu reduzieren, in denen keine optimalen Wachstumsbedingungen herrschen. In Regionen, wo die Böden mit Nähstoffen überdüngt sind und das Grundwasser erschöpft ist, soll zudem weniger Weizen angebaut werden.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /