Die europäische Union könnte in der Lage sein, sich mittelfristig mit den großen Netto-Zuckerexporteuren der Welt zu messen. Die Produktionskosten sind vergleichbar oder günstiger als in Russland und in Pakistan, meint der französische Zuckerhersteller Tereos.
In der laufenden Vermarktungsperiode wurde die EU erstmals seit einem Jahrzehnt wieder zum Netto-Exporteur am Zuckermarkt. Aber der Anstieg der Zuckerproduktion in der EU trug in 2017/18 zu einem Überangebot von Zucker am Weltmarkt bei, was den Weltmarktpreis unter Druck setzte.
Nationen in Afrika, Pakistan, die Ukraine und Russland leiden zuerst unter den niedrigen Preisen und könnten jetzt ihre Produktion einschränken. Die Preise für Rohzucker und weißen Zucker haben sich im letzten Jahr um 1/3 verringert, teils auch durch die hohe Produktionsmenge in der EU.
Hier war die Produktionsmenge in 2017/18 auf 20,1 Mio. Tonnen gestiegen, weil die Anbaufläche (+17%) und die Erträge (+8%) sehr stark anstiegen. Die Verarbeitungskapazitäten seinen aber nicht ausgeweitet worden, man hat stattdessen die Saison verlängert. Einige Zuckerfabriken in der EU laufen immer noch – das ist schon außergewöhnlich.
Die EU exportierte in den ersten drei Monaten der Saison (Oktober/September) eine Mio. Tonnen Zucker. Käufer waren meist Länder im Mittelmeerraum und West-Afrika.
Für die Saison 2018/19 wird im März das Feld bestellt. Eine kleine Flächeneinschränkung wird erwartet. In der letzten Saison war das Wetter außerordentlich günstig für die Zuckerrüben. Wenn die Erträge sich dem Fünf-Jahres-Mittel nähern, kann die Ernte um eine Mio. Tonnen kleiner ausfallen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /