Marktanalysten erwarten nicht mehr viel Bewegung im Rapsmarkt in der EU. In anderen Jahren ergaben sich im Übergang zur neuen Ernte noch gute Absatzmöglichkeiten. In diesem Jahr sei aber alles anders.
So mussten die hiesigen Ölmühlen ihre Produktion drosseln, weil große Mengen Biodiesel aus Argentinien in die EU strömen. Dadurch sind auch die Margen kleiner als üblich. Weil die deutschen Landwirte bisher ihren Raps nur verhalten anboten; sie spekulieren auf steigende Preise. Die Ölmühlen haben ihren Bedarf geringeren durch Importe aus Australien, Kanada und der Ukraine eingedeckt.
Aus diesen Gründen erwarten die Marktbeobachter bis zur neuen Ernte keine Versorgungslücken mehr. Die größten Mengen an Rapssaat in Deutschland lagern noch bei den Landwirten. Wenn sich die Ölmühlen mit ihren Rohstoffeinkauf weiter zurück halten, gibt es für höhere Erzeugerpreise nur noch wenig Spielraum. Am Pariser Matif handelte der Rapsfuture in dieser Woche auf den niedrigsten Stand seit April 2015.
Am Weltmarkt für Ölsaaten gab es in der zurückliegenden Woche dagegen den größten Preisanstieg seit sieben Monaten. Allein in dieser Woche stiegen die Kurse der CBoT-Sojabohnen um 4 %. Das Wetter in Argentinien herrscht unter den Händlern an den Terminbörsen vor. Eine seit Monaten anhaltende Trockenheit lässt eine kleinere Ernte erwarten.