Affäre Sino-Forest: Kanadas Börsenaufsicht ermittelt
Peking 09.06.2011 (<a href="http://www.emfis.com/">http://www.emfis.com</a>) Die Ontario Securities Commission hat angekündigt, die Vorfälle untersuchen zu wollen, die in Zusammenhang mit dem Kursverfall der Aktie von Sino-Forest stehen.
Vergangene Woche hatten das amerikanische Finanzhaus Muddy Waters und der Shortseller Carson Block den börsennotierten Waldbetreiber bezichtigt, in seinen Büchern die Vermögenswerte und Grundstücke falsch ausgewiesen zu haben. Dies führte bei der Aktie zu einem heftigen Kursrutsch (EMFIS berichtete).
Sino-Forest wehrt sich vehement
Sino-Forest bestreitet die Vorwürfe, und will mit der Aufsicht der Börse Ontario eng zusammenarbeiten. Daneben hat das chinesische Unternehmen außerdem bei der Börse Toronto beantragt, die Kursbewegungen zu untersuchen, die vor und während der Veröffentlichung der Studie von Muddy Waters stattgefunden haben. Zugleich erklärte Sino-Forest , für eine Untersuchung des Sachverhalts den Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoppers engagiert zu haben.
Ein US-Analyst hatte Muddy Waters zuvor bezichtigt, die Studie mit den vermeintlichen Enthüllungen bereits an mehrere Hedge-Fonds verteilt zu haben, bevor diese schließlich veröffentlicht worden sei. Dadurch hätten viele Parteien vor der Veröffentlichung die Gelegenheit gehabt, sich mit Short-Positionen auf die Aktie einzudecken. Eine solche Vorgehensweise gilt aber nicht explizit als illegal, sofern sich die Unternehmen die Informationen auf legale Weise verschafft haben.
Aktie gestern deutlich erholt
An der Toronto Stock Exchange erholten sich Sino-Forest gestern um 22,7 Prozent auf 4,92 CAD; in den USA legte der Titel 21,2 Prozent auf 5,03 Dollar zu. Dagegen notiert die Aktie in Frankfurt aktuell 0,7 Prozent im Minus bei 3,72 Euro.