DER AKTIONÄR Online Tipp des Tages: Bilfinger Berger - Gefüllte Kasse
DJ DER AKTIONÄR Online Tipp des Tages: Bilfinger Berger - Gefüllte Kasse
Jetzt soll sie also kommen, die Energiewende. Und während an der Börse Solarwerte und Windturbinenproduzenten plötzlich ihren zweiten oder dritten Frühling verspüren, macht sich ein Unternehmen mehr als nur berechtigte Hoffnungen vom geplanten Atomausstieg zu profitieren: Bilfinger Berger (WKN 590 900).
Denn während der Übergangsphase weg von der Kernenergie hin zu regenerativen Energien dürften die konventionellen Kraftwerke deutlich ausgebaut werden. Und das eröffnet für Bilfinger Berger in der Sparte Power Services auch in Deutschland wieder ungeahnte Möglichkeiten.
In dieser Sparte bündelt der im MDAX notierte Konzern seine Geschäfte mit Kraftwerken, insbesondere die Dampferzeugung, die Rohrleitungstechnik oder auch die Energie- und Umwelttechnik. In der Vergangenheit hat Bilfinger Berger diese Sparte unter anderem durch die Übernahme der österreichischen MCE-Gruppe gestärkt. Im vergangenen Jahr konnte der Konzern in dieser Sparte ein EBIT-Wachstum von 14 Prozent verzeichnen - und das trotz fehlender Kraftwerksneubauten. Überhaupt heißt das Schlüsselwort Dienstleistungen. Unter dem scheidenden Konzernchef Herbert Bodner hat sich der einstige Baukonzern zum baunahen Dienstleister gewandelt. Das Geschäft ist heute nicht mehr so anfällig gegen konjunkturelle Risiken. Zudem gilt das Dienstleistungsgeschäft als margenstärker als das klassische Baugeschäft. Mittlerweile stammen bereits 80 Prozent des Umsatzes in Höhe von rund 8,1 Milliarden Euro bei Bilfinger Berger aus dem Dienstleistungssektor. Tendenz: Weiter steigend. Der Umbau kommt nicht von ungefähr, das klassische Baugeschäft hat den Konzern in der Vergangenheit viel Ärger beschert. Ein Beispiel dafür ist der Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Die Ermittlungen über die genauen Ursachen werden allerdings wohl noch bis 2013 dauern.
Eine Milliarde für Übernahmen Das dürfte sich auch unter Bodners Nachfolger nicht ändern. Der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch wird zum 1. Juli die Nachfolge Bodners antreten und hat bereits angekündigt, den eingeschlagenen Weg weiter forcieren zu wollen. Dabei setzt Koch auch auf Übernahmen, um die Dienstleistungssparte weiter zu stärken. Nach dem Verkauf der australischen Bauaktivitäten steht Koch nach Schätzungen rund eine Milliarde Euro für Akquisitionen zur Verfügung. Dazu soll auch das Baugeschäft in den USA mit einem Volumen von rund 50 Millionen Euro verkauft werden. Auch dieser Erlös könnte dann für weitere Zukäufe genutzt werden. ,,Wir werden allerdings keine Sanierungsfälle übernehmen, und wir machen auch keine feindlichen Übernahmen", sagte Koch mit Blick auf die feindliche Übernahme von Hochtief durch ACS.
Erfolge sind bereits sichtbar Die Strategie von Bilfinger Berger zahlt sich aus. Das mittelfristige Ziel einer EBIT-Marge von vier Prozent hat der Konzern bereits im vergangenen Jahre erreicht - und damit ein Jahr früher als ursprünglich gedacht.
Das dürfte allerdings noch nicht das Ende gewesen sein. In den kommenden Jahren sollte der Umfang des Baugeschäfts weiter reduziert werden. Die EBIT-Marge könnte aber durch eine weiter verbesserte Risikostruktur bei dem Konzern schon im kommenden Jahr in den Bereich von fünf Prozent klettern. Auch wenn sich der Umsatz in den kommenden Jahren durch den Verkauf der australischen Bauaktivitäten reduzieren wird, dürfte die höhere Marge und die nach wie vor günstige Bewertung der Aktie für Fantasie sorgen. Die anstehenden Übernahmen sollten dem Kurs zusätzliche Impulse verleihen. Auch die Charttechnik gibt grünes Licht für einen Einstieg.
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(END) Dow Jones Newswires
June 14, 2011 04:58 ET (08:58 GMT)