Gagfah holt zum Gegenschlag aus und verklagt Dresden

DJ Gagfah holt zum Gegenschlag aus und verklagt Dresden
FRANKFURT (Dow Jones)--Zweieinhalb Monate nach der Milliardenklage der Stadt Dresden holt der Wohnimmobilienkonzern Gagfah mit einer Widerklage zum Gegenschlag aus. Gagfah wirft der sächsischen Landeshauptstadt Rechtsmissbrauch vor. Das Ende März eingeleitete Schiedsverfahren habe nicht wie behauptet dem Mieterschutz gegolten, sondern handfeste wirtschaftliche Eigeninteressen zum Hintergrund gehabt, heißt es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung des MDAX-Unternehmens aus Luxemburg.
Gagfah will deshalb vor Gericht klären lassen, welcher Schaden dem Konzern durch die Klage von Dresden entstanden ist. Denn nach Bekanntwerden des Vorhabens war der Aktienkurs auf Talfahrt gegangen. Auf über 800 Mio EUR, so eine vorläufige Schätzung, könnten sich die Ansprüche am Ende belaufen. Der Vorwurf von Gagfah: Durch eine gezielte Information der Medien über das Klagevorhaben mit einer unzutreffenden Darstellung der Sachverhalte sei Gagfahs Börsenwert gedrückt worden.
Anschließend habe Dresdens Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann angeboten, die Klage fallenzulassen, wenn die Stadt an dem zu erwartenden Kursanstieg der Gagfah-Aktie beteiligt würde. Gagfah-CEO William Brennan nannte dieses Vorgehen "ungeheuerlich" und "beispiellos". Die in der Klage von Dresden erhobenen Forderungen seien dagegen unbegründet. Mieterrechte seien nicht verletzt worden. Niemandem sei ein Schaden entstanden.
In ihrer Schiedklage fordert Dresden Vertragsstrafen in Milliardenhöhe für den Verkauf von 74 Objekten wegen angeblichen Verstoßes gegen die Sozialcharta. Finanzbürgermeister Vorjohann, der für die Stadt im Aufsichtsrat der Dresdner Wohnbaugesellschaft Woba saß, habe die Verkäufe zu einem früheren Zeitpunkt öffentlich als "ordnungsgemäß" bezeichnet. In einigen Fällen betreffe die Klage der Stadt Kaufverträge, die nachweislich mit ihr abgestimmt worden seien, heißt es in der Mitteilung weiter.
Gagfah habe Vorjohann deshalb "wegen schwerwiegender Sorgfaltspflichtverletzungen" als Aufsichtsrat der WOBA Dresden GmbH vor dem Landgericht verklagt. Die Klage der Stadt Dresden soll dagegen abgewiesen werden, beantragte der Wohnimmobilienkonzern.
Die Gagfah-Aktie reagierte positiv auf die Nachricht. Gegen 10.38 Uhr notierte sie 3,1% im Plus bei 5,23 EUR.

Webseite: http://www.woba-klagen.de/de

DJG/rio/brb

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June 14, 2011 04:43 ET (08:43 GMT)
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