Richard Ebert
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Kimble Schmitz lockt mit einer 'Geldmaschine'

Kim Schmitz hat mit "Trendax -- The Money Making Machine" seinem "Kimperium" eine weitere Unternehmung hinzugefügt. Dies ist seiner Homepage, aber auch einer E-Mail ("the Kimpire strikes again") zu entnehmen, die anscheinend derzeit zumindest viele Leser von heise online unaufgefordert erreicht. Bei dem neuen Projekt von "Kimble" soll es sich um ein automatisches Handelssystem handeln, das gleichzeitig die Bewegungen auf verschiedenen Märkten beobachten kann. Es sei spezialisiert auf "alle wichtigen Future-Märkte". Dies seien Aktien, Anleihen, Sorten und Rohstoffe. Das System soll in Kürze starten.

"Neuronale Netze" sollen Marktbewegungen mit herkömmlichen Indikatoren "multidimensional" analysieren können, heißt es auf Trendax.com. Weitere Komponenten des "A.I. Brain" seien lexikalische und "intelligente Inhaltsanalysen" von Nachrichten und die Suche nach Daten und Schlüsselbegriffen. Die Ergebnisse der Interpretationen sollen in einer umfassenden Präsentation dargestellt werden, in der beispielsweise Handelsrisiken in dreidimensionalen Grafiken aufbereitet werden. Welche Technik dahinter steckt, wird nicht verraten.

Kim Schmitz, Gründer und CEO von Trendax, war im Mai 2002 vom Amtsgericht München zu 20 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem musste der schillernde Geschäftsmann und selbst ernannte Hacker eine Geldstrafe von 100.000 Euro ableisten. Schmitz wurde verurteilt, weil er dem Vorstandsvorsitzenden des niederländischen Internet-Unternehmens Letsbuyit.com seine Bereitschaft signalisiert hatte, 1,15 Millionen Euro zur Abwendung eines drohenden Konkurses zu investieren. Im Gegenzug sollte dieser eine positive Ad-hoc-Meldung mit dem Ziel eines Kursanstiegs der Firmenaktien herausgeben. Tatsächlich stiegen die Aktien Anfang 2001 um mehr als 100 Prozent, Schmitz machte mit den Wertpapieren erheblichen Gewinn. Außerdem warf die Anklage Schmitz vor, er habe Investoren für eine von ihm geplante Aktiengesellschaft auf seiner Homepage mit falschen Angaben anlocken wollen.

Investoren sucht Schmitz auch auf Trendax.com. Interessenten bekommen auf Anfrage einen Geschäftsplan zugeschickt. Die Geschäftsidee ist nicht vollends neu, kommt aber zumindest blau-schillernd und Flash-animiert daher. Trendax, also Schmitz, führt aber schon einmal vor, dass sich beispielsweise ein Kapital von 200.000 US-Dollar selbst bei einem "konservativen Trendax Growth Portfolio" potenziell innerhalb von zehn Jahren auf 1,2 Millionen US-Dollar vermehren lässt. Wohlgemerkt: potenziell. (anw/c't)

(Quelle: heise.de)

Geschrieben von Richard Ebert am
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