Abgeltungssteuer erweist sich als Flop
Die Abgeltungsteuer kostet den Staat offenbar Milliarden an Steuereinnahmen. Das Aufkommen aus Kapitalerträgen ist im vergangenen Jahr dramatisch eingebrochen, auf zuletzt 8,7 Milliarden Euro. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Zahlen des Bundesfinanzministeriums. Demnach sanken die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Milliarden Euro.
Und im laufenden Jahr könnten die Einnahmen erneut sinken. Laut Bericht erwartet das Ministerium einen weiteren Rückgang auf dann nur noch wenig mehr als acht Milliarden Euro. Im Jahr 2009 hatten die Steuern auf Zinserträge, Dividenden sowie auf Gewinne aus Wertpapiergeschäften noch 12,4 Milliarden Euro betragen. Im Jahr 2008 waren es sogar noch 13,5 Milliarden Euro - rund fünf Milliarden Euro mehr als jetzt.
@ benedikt54 [#1]
die stark gefallenen Zinserträge aufgrund des sehr niederen Zinsniveau sind hier besonders ausschlaggebend. das wirkt sich mit gewisser verzögerung aus, weil manche Kapitalanlagen eine längere Bindung und damit noch hohe Zinsen abwerfen. es könnte noch weniger werden meint SPOMI
@ benedikt54 [#1]
Na Klasse - und dafür hat man die Kursgewinne nach einjähriger Haltedauer "steuerfrei" hergeben. Wenn jetzt wieder die Eigenheimzulage zurückkommt um den Wohnimmobilienbausektor anzuheizen falle ich vom Stuhl!
Grüße
Die Überschrift scheint jemand formuliert zu haben, der eine eingängige Schlagzeile haben wollte.
Sie geht wohl völlig an den realen Verhältnissen vorbei.
Auch ohne Abgeltungssteuer würde, bei sinkenden Kapitalerträgen, das entsprechende Steueraufkommen sinken. Hat SPOMI schon allgemeinverständlich dargelegt.
Die Wortwahl Flop ist mir jedenfalls nur dann verständlich wenn man es für das einzig Vernünftige hält wenn eine neue Steuer mehr bringt als die abgelöste. Die Frage sollte doch eher sein ob die Abgeltungssteuer besser oder schlechter handhabbar ist als ihre Vorgänger und dann auch eventuell noch "gerechter", wenn es denn sein soll.
Aber die Freunde einer hohen Staatsquote hier sehen das sicherlich anders.
Der Autor des Eingangsbeitrags hat "leichten" Nachhilfebedarf in Mathe.
@ SPOMI [#2]
Das hat auch unser Bündesrollstuhlfahrer auch so gesehen.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:loch-in-der-kasse-steuern-aus-zinsertraegen-um-milliarden-gesunken/60001993.html
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:trotz-einnahmeeinbruchs-steinbruecks-abgeltungsteuer-taugt-doch-etwas/60002122.html
Fakt ist, dass die Steuersätze auf Aktientradinggewinne, Dividenden und Ausschüttungen mit der Abschaffung des Halbeinkünfteverfahrens und Einführung der Abgeltungssteuer gestiegen sind.
Sinkende Steuereinnahmen sind ausschließlich auf sinkende Bemessungsgrundlagen zurückzuführen.
In der Kriese gab´s mal ein Jahr, da waren die KöSt-Einnahmen negativ, und irgendwie hat keiner geschrien, man soll die KöSt abschaffen.