Aktien-Fonds: Index-Benchmarkdenken hat ausgedient
Harte Töne beim Fondsmanager-Treffen unter der Sonne Nizzas: „Eine Abkehr vom Benchmark-Denken ist unabdingbar“, fordert Thomas Schulz, Analyst von der Credit Suisse Asset Management (CSAM). „Der Absolute-Return-Ansatz wird immer wichtiger, und das ist auch im Sinne des Anlegers. Es bringt nichts, vielleicht 1,0 Prozent weniger einzufahren als die Messlatte des Fonds. In schwierigen Zeiten legen die Anleger mehr Wert auf die Vermeidung von Verlusten als auf das relativ gute Abschneiden im Verhältnis zum Index“, erklärte Schulz an der Cote d´Azur.
Rund 1000 Fondsmanager und Analysten trafen sich zur jährlichen Fonds-Konferenz und analysierten die Lage der Branche. Sie steht vor einem Abspeckungs-Prozess. Neben einer neuen Ausrichtung der Fonds soll laut Thomas Schulz auch die Zahl überdacht werden. „Wir brauchen in Europa keine 30.000 Fonds mehr, es reichen auch weniger als 10.000 – und das ist schon großzügig bemessen.“
Nur durch eine Reduzierung der Fondsanzahl sollen die Produkte wieder betriebswirtschaftlich sinnvoll und kostengünstig zu managen sein. „Ich rechne auch mit einer Steigerung der Performance, wenn sich Teams mit einer großen Kompetenz um weniger Produkte kümmern“, erklärt Schulz in Nizza.
INFO: Die Credit Suisse Asset Management (CSAM) gehört zur Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB), die wiederum ein Teil der Züricher Credit-Suisse-Group ist. CSAM managt 284,3 Milliarden Dollar Kundengelder (per September 2002). CS ist einer der größten Finanzdienstleister der Welt mit einem verwalteten Vermögen von über 819 Milliarden US-Dollar. In Deutschland verwaltet die CSAM in acht Fonds 210 Millionen Euro (Mai 2003I).
Quelle: fonds.com