Arbeitslosigkeit bald kein Problem mehr?

Während die dt. Politiker ihre Religionskriege zum Thema Einwanderung führen verlasen jedes Jahr ca. 100.000 vor allem junge, gut ausgebildete Deutsche die Bundesrepublik. Meistens für immer. Als Gründe werden genannt: Zu höhe Sozialabgaben, miserable Infrastuktur im Bildungsbereich und mangelnde Kariereperspektiven für Doktoranden. Neben jungen Wissenschaftler verlassen Deutschland ebenfalls junge Handwerker (keine Möglichkeit eine Firma zu gründen ohne den Meisterbrief) und junge Ärzte (beklopptes Gesundheitssystem). Wenn die Auswanderung noch zunimmt (warum nicht? Das Land wird doch nicht reformiert, sondern die Mängel werden verwaltet und die Probleme in die Zukunft verschoben -Z.B. ie Abschaffung des Meisterbriefpflichts wurde ebenfalls für eine unbestimmte Zeit verschoben) Also wenn die Republikpflich zumimmt, wird bald einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften spürbar. Mann wird dann eine Spezialregelung schaffen und den unqalifizierten Deppen und anderen Mongo-Pushern eine Qualifikation bescheinigen. Dann haben wir die Frage der Arbeitslosigkeit gelöst.
Gute Nacht Deutschland!
(Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 13.09.03)

Geschrieben von Gast (nicht überprüft) am
gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo Joram,
schreibt die Hannoversche Zeitung wirklich derart salopp?
Ich glaube ich abonniere mir das Blatt :)

Viele Grüße

zocka

na ja, so direkt auch nicht. Die haben die Zahlen und Motive genannt. Die Schlußfolgerung war von mir. Die Deppen sind schon in Deutschland in die Politik genangen, als nächse gehen sie in die Wissenschaft. Einige sind schon dort angekommen - ein gewisser Rürup zum Beispiel.

Marzell.
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo,
die Pflicht, den Meisterbrief vorzuweisen, ist meines Wissens nur für die Lehrlingsausbildung erforderlich. Nicht für die Betriebsgründung.

Zum Schutz der Verbraucher halte ich darüberhinaus aber die Ausbildung zum Meister für einen guten Weg der sich bewährt hat. Deutschland ist damit gut gefahren. Stelle man sich vor, ein Mann wolle mir in meinen Rohbau eine Heizung einbauen. Wie kann ich feststellen, ob dafür qualifiziert ist?

Falls jemand mit der Meisteprüfung nicht zurechtkommt, entweder weil es ihm zu langsam geht oder weil er es nicht schafft, so kann ja sein Glück auf andere Art und Weise versuchen.

Zur Zeit scheinen sich die Medien in Defaitismus zu überschlagen und ziehen über Themen her, denen die Redakteure vom Hintergrund her nicht gewachsen sind oder die sie mangels Zeit (der Artikel wird morgen benötigt, Herr Redakteur!) nicht ausreichend recherchieren können. Dann wird so blabla etwas zusammenstopselt, was der zur Zeit herrschenden Meinung nahe kommen könnte.

Und morgen schreiben die gleichen Redakteure wieder über ein neues Thema und übermorgen über ein weiteres. Und bei allen Artikeln soll aber der Anschein vermieden werden, daß es die Leser hier eigentlich mit einem Halbinformierten oder Halbgebildeten zu tun haben.

Man darf die Inhalte der Presseerzeugnisse nicht auf die Goldwaage legen.

Grüße
Albert

zocka

@bruchband.

ich möchte nicht unhöfflich werden, aber kann es sein, dass du dich gewaltig irrst? Um einen Betrieb für Herrenschneiderei in Deutschland und in Österreich beim Ordnungsamt anmelden zu dürfen (egal ob mit Lehrlingdn oder ohne), muß man einen Meisterbrief vorlegen. Ohne Meisterbrief kann man höstens eine Änderungsschneiderei anmelden. Aber dann hilfe dir gott, wenn du einen Herrenjacket schneidest udn der Spitzel von Herrenschneiderinnung dich erwischt. Ähnlich ist mit Friseuren, Schustern und dem ganzen Mittelalterlichen Gildenkramm. Baugewerbe, KFZ-Gewerbe und ähnliche sollen weiterhin an die gewisse Qualitätzulassung gebunden werden. Und Deine Meinung:
"...die Ausbildung zum Meister für einen guten Weg der sich bewährt hat. Deutschland ist damit gut gefahren." so lasse ich nciht gelten. Willst Du damit sagen dass 180 Länder der Welt fahren damit schlechter als Deutschland? Obwohl dort es keinen Meisterzwang für Betriebsgründer gibt? Das halte ich aber für eine Anmaßung.

Ich gebe dir aber recht, dass die deutschen Journalisten (bis auf wenige Ausnahmen der älteren Jahrgänge) eher unkompetenten Trottel sind, die unter Zeitdruck Blödsinn von sich geben lassen. Es gibt wenig Schreiblinge, die Ahnung davon haben, wovon sie schreiben. Das mag aber in der Journalistenausbildung liegen. Die lernen zwar Artikel zu schreiben, aber vom fachlichen Inhalt der Artikel haben sie jahrelang keine Ahnng. Wenn sie Glück haben und sich spezialisieren können (in Wirtschaft, Innenpolitik, Kultur, Bildung, Außenpolitik u.s.w) dann schaffen sie vielleicht nach Jahren auch Kenner der Themen zu werden. Aber sonst... sie schreiben Blödsinn, der gerade dem Chefredakteur (oder dem Abteilungsleiter) in die Zeitungspolitik passt.

Und die Fachleute, die sich mit den Themen wirklcih auskennen und dann lesen so einen Schwachsinn in der Zeitungen, kriegen nur Anfälle. Und Lachkrämpfe.

Joachim Ruhmann
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Lieber Joram ,

bitte behandeln sie die "Federprofession" nicht gar so undifferenziert.
Ansonsten stellen Sie sich mit diesen Gescholtenen auf eine Stufe.

Gruß

zocka

Lieber Joachim.

ich bin (war)"vom Fach". Zwar nicht in diesem Land, aber...

hardworker
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

An Joram

Haben Sie wirklich die Übersicht über die Regelung in den anderen 180 Ländern? Würden Sie sich überall dort trotzdem die von Albert genannte Heizung einbauen lassen?

MfG

hw

harunm
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo zusammen,
Hier scheint sich die Diskussion ja nun um die Abschaffung des Meisterbriefes, ja oder nein zu drehen. Deshalb hier mal meine bescheidene Meinung.
Albert hat geschrieben, das er den Meisterzwang zum Schutz der Verbraucher befürwortet. Ich frage mich jedoch, warum der Verbraucher denn nicht selber entscheiden kann? Wenn sie zum Beispiel Arbeitern ohne Meisterbrief nicht vertrauen, können sie die Arbeiten doch immer noch von Arbeitern mit Meisterbrief erledigen lassen. Das sollte doch kein Problem sein...oder?

Der Verbraucher wird meiner Meinung nach nicht geschädigt.

Mit freundlichen Grüssen
Harun

Norden-Trader
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo,

das was wir unter Heizung verstehen, gibt es in den meisten der 180 Länder nicht ... es soll aber exemplarisch für komplexe Systeme stehen, und für solche würde ich keinesfalls auf den Meister verzichten.

Andererseits - z.B wenn Sie up-country in einem "primitiven" Land von einem örtlichen nicht-Meister Ihr Auto wieder repariert bekommen - oder von einem versoffenen ex-Arzt eine tropische Infektion eingegrenzt - wer fragt dann nach der Qualifikation? Ist mir beides -zum Glück- widerfahren.

Schütten wir nicht das Kind mit dem Bade aus!

Ich geh jetzt auf den Golfplatz und wünsche allen ebenfalls einén sonnigen Sonntag.

U. Norden

zocka

Im Prinzip halte ich Jorams Ansichten für richtig. Das Thema "Pfusch am Bau" (Heizung) ist doch nun auch "mit Meisterbrief" ein landläufiges Thema. Nach allem, was ich in meinem vierzigjährigen Leben an Erfahrungen und Erlebnissen sammeln konnte, sind es eher die schwachen Verbraucherschutzgesetze und die Uninformiertheit, die zum Ärgernis werden.

Letztlich geht es doch um die Freiheit, nicht um Qualität (die lässt sich immer sichern, aber bestimmt nicht durch den sogenannten Meisterbrief). Wer erinnert sich noch daran, dass in Deutschland bis Anfang der siebziger Jahre die Erteilung eines Gewerbescheins mit der Auflage verbunden war, einen Mindestumsatz zu generieren, sonst verlor man den Gewerbeschein wieder! Ja, ja, so ist unser liebes Vaterland. Der Beamte entscheidet, wie, wann und zu welchen Bedingungen ich mein Grundrecht auf freie Berufswahl ausübe.

Hierzu ein Zitat: "Es ist nicht möglich, den Tod eines Steuerpflichtigen als dauernde Berufsunfähigkeit im Sinne von § 16 Abs. 1 Satz 3 EStG zu werten und
demgemäß den erhöhten Freibetrag abzuziehen."
(Bundessteuerblatt)

@Norden-Trader
Happy Putting!

hardworker
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

An Norden-Trader wg. 14.9./11.30

Wir sprachen vonm Meisterbrief und der Heizung in Deutschland. Harunm`s Antwort klingt salomonisch. Aber dann muß jeder Handwerker vor Arbeitsbeginn seinen Meisterbrief oder eben die andere Quali vorzeigen. Wie kann der Verbraucher die verschiedenen Nachweise überhaupt einschätzen? Er kennt ja kaum die namen der einzelnen Gewerke.

MfG

hw

zocka

@hardworker,
Wenn man in den USA eine Dienstlestung unsachgemäß ausführt und daraus Schaden entstehen, ist man ruiniert. Schadnerersatz kann fast unbegrenzt werden. Kein Mensch, der bei Sinnen ist, wird in Amerika eine Dienstleitung anbieten, die er nicht qualitativ korrekt ausführen kann.

Die Argumentation, die Sie benutzen entspringt der Denkweise der deutschen Handwerker, die sich keine Konkurrenz von Gesellen wünschen. Der Rest is bloß Propaganda. Und wenn in den Niederlanden oder in Israel eine Gewerbe ohne Mesterbrief angemelden werden darf, bedeutet das nicht, dass die Israelis und Holländer schlechtere Handwerker als Deutschen haben. sie haben auch eine Zulassungsverfahren für viele Gewerben. Eine abgelegte Qualifikationsprüfung zum Beispiel.
Das Problem in Deutschland ist, dass man ohne den Meisterbrief vorzuweisen, sehr wenig Gewerben anmelden darf. Und es reicht nicht als einen Angstellten einen Meister zu haben. Oh, nein. Man muß selber ein Meister sein. Es sei denn, man gründet eine GmbH. Dann reicht es wenn ein Meister ein Angestellter ist. Wo ist die Logik?

Ich habe als Student viele Jahre als Fliesenleger gearbeit (schwarz). Ich kann bis heute sehr gut die Wände und Fußboden verfliesen. Aber weil ich ein Wirschaftsingenieur und kein Fliesenlegermeister bin, darf ich in Deutschland keine Fleisenwerkstatt aufmachen, es sei denn gründe ich eine GmbH und stelle ich einen Fliesenmeister an, für den muß ich die Sozialbeiträge und Lohnsteuer abführen. Aber ich brauche keinen Fliesenlegermeister. Und wenn ich meinen Bekannten in meiner Freizeit das Bad fliesen würde, und das Arbeitsamt das mitkriege, dann bin ich wegen Schwarzarbeit fällig.
Daher sage ich -> Quatsch.

Ich denke dabe, was ist wichtiger? Die Kinder ordentlich zu erziehen oder die Heizung ordentlich einzubauen?
Wenn ich mir diese "Monstern" anschaue, die grollend durch die City ziehen und die NPD Fahnen schwenken oder mit Bierflaschen rumwerfen und die Passanten anpöbelen, oder einen Bombenanschlag vorbereiten, dann wünsche ich mir dass man keine Kinder bekommen sollte, ohne einen "Elternbrief" zu haben. Es wundert mich, dass man von "Hundenführerschein" redet (Hunde sind doch bissig), spricht man aber von keinem "Elternführerschein". Und so bekommen die Mongopusher die Kinder, die dann eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen. Eine Bedrohung, die viel höher ist, als mangelhaft eingebaute Heizung.

hardworker
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

An Joram

In Sachen Fliesenleger und NPD sind wir uns einig.

Im Thread ging es eigentlich um Arbeitslosigkeit. Es würde mich interessieren, wie die Forumsteilnehmer dieses Problem langfristig sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Arbeitslosenzahl in den nächsten Jahren abnimmt. Die Auswirkung auf die betroffenen Menschen und unsere Sozialsysteme bedeuten doch eine Zementierung des Kasten/Klassen-Systems. Viele werden ab- und immer weniger können in die höhere Klasse aufsteigen. Oder sehen Sie das anders?

MfG

hw

Kobban
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Dänen jagen schon den "letzten Arbeitslosen"

KOPENHAGEN (22.01.20) - Ganzseitig hat Dänemarks grösste Zeitung "Jyllands-Posten" ihren Lesern per Schlagzeile und Karikatur das eigentlich einzige echte Wirtschaftsproblem im boomenden Königreich präsentiert: den akuten Arbeitskräftemangel.

"Die Jagd auf den letzten Arbeitslosen" sei schon im Gange, hiess es zum Wochenauftakt in der Schlagzeile über dem Bild eines gähnend leeren und selbst arbeitslos gewordenen Arbeitsamtes.

"Der massive Privatkonsum in der zweiten Hälfte 2005 hat unsere Prognosen ziemlich über den Haufen geworfen", freut sich Chefökonom Steen Bocian von Danske Bank. Auf 4,4 Prozent Plus musste das grösste Geldinstitut im Lande die Erwartungen zum Jahresende nach oben schrauben.

Finanzminister Thor Pedersen rechnet auch 2006 wieder mit einem Plus von 30 Mrd. Kronen (6 Mrd. Fr.) in der Staatskasse, und das nach vier Jahren ohne Steuererhöhungen.

Nach einem beispiellosen "Kauffest" der seit Jahre notorisch optimistischen Konsumenten zu Weihnachten konnte der rechtsliberale Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen zusammenfassend in seiner Neujahrsansprache den schlichten Satz vom Manuskript oder wahlweise dem Tele-Prompter ablesen: "Ja, es läuft gut in Dänemark."

Der von ihm beim Amtsantritt Anfang 2002 verkündete "Steuerstopp", ein prinzipielles Verbot von Steuererhöhungen, habe jeder dänischen Durchschnittsfamilie ein jährliches Plus von 10 000 Kronen in die Haushaltskasse gebracht. Gleichzeitig habe man mit gut 5 Prozent die niedrigsten Arbeitslosenquote seit 1979 erreicht.

Für zusätzlichen Optimismus sorgt der sich bei der einstigen Konjunkturlokomotive Deutschland abzeichnende Aufschwung. "Es gibt hier noch Unsicherheit, aber insgesamt herrscht bei uns doch Optimismus Richtung Deutschland vor", sagt Bankökonom Bocian. Der deutsche Markt ist mit einem Anteil von 20 Prozent aller dänischen Warenexporte mehr als nur eine Randfrage für die eigene Konjunktur.

(Quelle: http://www.swissinfo.org/sde/swissinfo.html?siteSect=167&sid=6402609)

"Da stehen sie umher und staunen,
Vertrauen nicht dem hohen Fund;
Der eine faselt von Alraunen,
Der andre von dem schwarzen Hund." (Mephistopheles, Faust II)

Und ich kann nur mitstaunen!

Gruss Kobban

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Kobban [#15]

"ein prinzipielles Verbot von Steuererhöhungen"
Was soll denn das sein?

Mit Frau Merkel hat das sicher nichts zu tun!

deriva
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Kobban [#15]

So heiß als einen Fremden es willkommen.
Es gibt mehr Ding' auf Himmel und auf Erden,
als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio.

Hamlet, Prinz von Dänemark

Gruß deriva

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