Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Ausbildungsplatz-Abgabe: Frankfurt muss Personal entlassen

Ausbildungsplatz-Abgabe - Allein Frankfurt müßte zwei Millionen Euro zahlen

02. April 2004 Die von der rot-grünen Bundesregierung geplante Ausbildungsplatzabgabe wird die Stadt Frankfurt nach ersten Berechnungen zwei Millionen Euro im Jahr kosten. Personalamtsleiter Eckhard Götzl sagte am Freitag auf Anfrage, die Stadt komme alles in allem gerechnet eigentlich auf eine Ausbildungsquote von elf Prozent. Da der Berliner Entwurf jedoch zahlreiche Einschränkungen bei der Anerkennung mache, blieben davon nur 3,5 Prozent übrig. Die geforderte Quote von sieben Prozent werde also deutlich unterschritten.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, http://www.faz.net)

Geschrieben von Richard Ebert am
hakl
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Ich kapiere die Mathematik unserer Politiker nicht.

Ich habe zwar gerade keine Statistik zur Hand, aber mein Modell sieht so aus:

Wenn man als durchschnittliche Arbeitszeit 40 Jahre ansetzt (von 20-60), scheiden jedes Jahr 2,5% durch Rente aus. Dann wird es noch einen gewissen Schwund durch Krankheit, Tod, berufliche Umorientierung etc. geben. Ich denke mal, 3,5% Auszubildende/Jahr würden völlig ausreichen, um den Eigenbedarf zu decken. Und welcher Unternehmer sieht einen Sinn darin, für mehr als den Eigenbedarf auszubilden? Deshalb ist die 7%-Quote sowieso zu hoch.

Die Ausbildungsplatzabgabe ist nur eine weitere Steuer und der Schuss wird nach hinten losgehen. Sie ist ein weiteres Element planwirtschaftlichen Denkens. Dass Planwirtschaft nicht funktioniert, sollte eigentlich in Berlin bekannt sein.

hakl

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Die Gewerkschaften kämpfen mit aller Macht für Lehrstellen ... bei anderen

Stutt­gart - Die großen Gewerk­schaf­ten ver.di und IG Metall sowie der Deut­sche Gewerk­schafts­bund bilden weit weniger junge Men­schen aus, als sie selbst von der Wirt­schaft for­dern.

Nach Infor­matio­nen der „Stutt­gar­ter Nach­rich­ten” müsste die Dienst­leis­tungs­gewerk­schaft ver.di bun­des­weit 16 Mal mehr Aus­zubil­dende beschäf­tigen als der­zeit, um die Min­dest­quote bei der von ihr unter­stütz­ten Abgabe zu erfül­len. Sie müsste nach den gegen­wär­tigen Plänen rund 635 000 Euro an Aus­bil­dungs­abgabe bezah­len.

Die IG Metall erfüllt die Vorgabe , wonach sieben Prozent der sozi­alver­siche­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten Aus­zubil­dende sein sollen, bun­des­weit nur zu rund 30 Pro­zent. Dafür wären nach den Regie­rungs­plä­nen 312 000 Euro fällig. Beim Deut­schen Gewerk­schafts­bund (DGB) liegt der Anteil der Azubis bei rund 2,4 Pro­zent.

Eine ver­.di-Spre­che­rin kün­digte an, die Gewerk­schaft werde prüfen, ob sie zusätz­liche Aus­bil­dungs­plätze schafft. Gleich­wohl stehe die Gewerk­schaft voll hinter dem poli­tischen Ziel der Abgabe: „Wir nehmen gern in Kauf, diese Abgabe zu zah­len.” Auch der DGB erklärte, er stehe unge­ach­tet der Unter­schrei­tung zur Abgabe. „Wir unter­stüt­zen die Pläne im vollen Wissen, dass auch wir betrof­fen sein werden. Das hat uns in keiner Weise abge­schreck­t.”

(Quelle: www1.rhein-zeitung.de)

Marzell
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ hakl

Hi,

Dein Rechenmodell mit 3,5 % ist sicherlich richtig. In Zeiten der Hochkonjunktur können es auch prozentual mehr Lehrlinge gewesen sein als 3,5 %, weil die Firmen Personal gebraucht haben.

Wenn ich die Handwerksbetriebe betrachte, dann komme ich dort auf Lehrlingsanteile weit über 10 bis 25%. Handwerker mit drei bis 10 Mitarbeiter und einem bis zwei Lehrlingen kenne ich zuhauf. Lehrlinge werden im Handwerk für die Mitarbeit dringend gebraucht.

Daß diese Betriebe diesen hohen Lehrlingsanteil verkraften liegt daran, daß die Betriebe entweder wachsen oder daß die ausgebildeten Lehrlinge in die Industrie abwandern. Andere Gründe mögen eine weitere Rolle spielen.

Was mich an der Wirtschaftsentwicklung stört ist, daß die Firmen zu immer größer und größeren Einheiten zusammenwachsen und für Neugründungen im Allgemeinen kein Platz mehr vorhanden ist. Überspitzt gesagt, wäre es für einen Firmengründer nahezu unmöglich eine Automobilfirma aufzubauen, weil der Kapitalbedarf so immens ist und die Aufgabe Autos zu bauen so komplex geworden ist.

Vielleicht deutet dies bereits auf die Reife und das baldige Ende dieser Branche hin.

Grüße
Albert

hakl
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Habe mir heute mal wieder nach langer Zeit "Sabine Christiansen" gegeben und gelernt:

Es heißt laut Benneter Ausbildungsplatzumlage und Laurenz Meyer mag das Wort Einschnitte nicht.

hakl

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