scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Best-of-Two Strategie: Aktienfonds für kontinuierliche Renditen

Kann mir irgendjemand diese "Strategie" erklären? Ich hab das aus diesem Text heraus nicht begriffen.

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„Best-of-Two“-Strategie - Aus zwei Welten wählen

Von Christian Schnell

Handelsblatt, Frankfurt (27.10.06) - Der Wunsch nach Anlagen mit wenig Risiko, aber attraktiver Rendite ist so alt wie der Handel mit Wertpapieren. Ein neuer Ansatz, die „Best-of-Two“-Strategie kommt diesem Wunsch jetzt relativ nahe.

Zwar ist das Konzept hinter der „Best-of-Two“-Strategie mathematisch hochkompliziert, doch die Ergebnisse von Produkten, die diesen Ansatz verfolgen, ist überzeugend.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.handelsblatt.com/news/default_200729_1155930.aspx)

Geschrieben von scorpion260 am
TraderLux
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ scorpion260 [#1]

Das Wort Austauschoptionen hat mich schon etwas stutzig gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Jungs Chooser Options wirklich im Buch haben dürfen. Dachte auch immer, dass es Chooser Options nur auf ein Underlying gibt. Aber vielleicht bin ich auch schon zu lange draussen aus dem Geschäft.

Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem Konstrukt um ein Bondportfolio handelt und die Zinserträge je nach Gewichtung in Index Calls (Eurostoxx oder DAX) und die andere Hälfte in Zins Calls (RexP) investiert werden.

Ist aber nur eine Vermutung.

Prowler
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Ich hab von der Strategie bis eben auch noch nichts gehört. Bei Google findet sich dieses Dokument - ich hoffe es hilft zum besseren Verständnis:

http://www.alphaport.de/fileadmin/downloads/HDCS_bank_bo2langfrist.pdf

Gibt es auch kritische Meinungen zu dieser Strategie?

Cicolia
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Ich kann mich erinnern, dass vor einiger Zeit Goldman Sachs Zertifikate emittiert hat, bei denen rückwirkend die "bessere" Anlageklasse (Index, Rohstoff etc.) übergewichtet wird. Sie haben aber Black und Scholes in Ruhe gelassen und dafür Markowitz zur Hilfe bestellt.
Gruß C.

CK
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

@ TraderLux [#2]

Ich hätte eine Frage zu den Chooser Options (Bsp. Call/Put).

Worin liegt denn deren Vorteil im Vergleich zu einem Straddle, abgesehen von den geringeren anfallenden Kosten???

Grüsse

TraderLux
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ CK [#5]

Chooser Options sind nicht wirklich vergleichbar mit Straddles. Bei einer Chooser Option gibt es einen "Chooser" Termin. Der liegt vor dem Verfall der Option und an diesem Tag mußt du dich dann entscheiden, welche Option am leben bleiben soll.

Chooser Options sind billiger als ein Straddle, was auch klar ist, denn an diesem Choice Date kannst Du ja auch die falsche Entscheidung treffen und die falsche Option am leben lassen.

Anders gesagt, bei einem Straddle hast Du immer einen payout. Ausser das Underlying stirbt direkt am Strike. Bei einer Chooser Option kann es auch nix geben.

Gruß

wuelle
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Beim Chooser, auch as you like it Option genannt, kann man wählen ob nach einer festgelegten Zeitspanne aus der Option ein Call oder Put sein soll. Die best of two Strategie wird mit Exchange (Austausch-) Optionen umgesetzt.

Exchange Options beinhalten das Recht, eine Asset (z.B. vorhandene Bunds) gegen ein anderes (z.B. Dax oder Stoxx) auszutauschen. Da diese Austauschoptionen nicht an organisierten Wertpapierbörsen gehandelt werden, bildet man diese (mit Futures) mittels der Optionspreistheorie nach.

Best of two sichert also das Portfolio mit synthetischen Austauschoptionen ab. Zum Vergleich müßte man ein Portfolio mit protective Put Absicherung gegenüberstellen.

Als einen Kritikpunkt könnte man anmerken, daß die Strategie ausschließlich mit synthetischen Optionen nachgebildet werden kann.

Portfolio Insurance mittels synthetischer Puts war in der zweiten Hälfte der 80er schwer in Mode. Im Oktober 1987 waren die Constant Proportion Portfolio Insurance Strategen jedoch nicht in der Lage, die von ihren Modellen vorgegebenen Transaktionen auszuführen und erzielten nicht die von ihnen erzielte Absicherung, weil der Markt zu schnell fiel und die Systeme überlastet waren.

Nach dem 19. Oktober 1987 waren synthetische Puts erstmal aus der Mode. :-)

wuelle
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Der Optimix Fonds des Bankhaus Donner weist folgende Kostenstruktur auf:

Managementgebühr: 1,8 % p.a. (0,15 p.m.)
Depotbankvergütung: 0,25 %
Managementgebühr der gekauften Fonsanteile: 0,64 % p.a.

In der Summe ergibt sich 2,69 Prozent Gebühren pro Jahr.

Donner Wetter! :-)

wuelle
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Marcus Vitt, Fondsmanager des Optimix Fonds, im Interview mit der FAZ:

FAZ: Die Austauschoptionen werden nicht kostenlos sein. Wie wirkt sich das auf die Gebühren des Fonds aus?

M. Vitt: Das haben Sie falsch verstanden. Wir erwerben ja keine Optionen am Markt, zahlen also auch nichts für Optionsprämien und Volatilität. Wir reproduzieren die Austauschoptionen lediglich, sind also selbst der virtuelle Emittent. Und das Modell, das auf diesen virtuellen Optionen basiert, steuert wiederum unsere Aktienquote. Die jährlichen Gebühren für den Fonds betragen 1,7 Prozent.

Quelle: http://www.faz.net

Herr Vitt erwirbt zwar keine Optionen am Markt für den Fonds, sondern repliziert diese synthetisch.

Ganz normale Put Optionen kann man auch synthetisch über dynamisches Umschichten nachbilden. Statt also ein Portfolio mit gekauften Puts gegen Bezahlung der Prämie abzusichern, schichtet man gemäß der Optionspreistheorie das Portfolio um. Dabei fallen Opportunitätskosten in Höhe der Putprämie an. Das gleiche gilt natürlich für Austauschoptionen, diese verursachen auch Kosten.

Die FAZ hat nicht falsch verstanden, auch Austauschoptionen gibt es nicht kostenlos!

Global_2
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

ich verstehe hier ehrlich gesagt NIX. Zwar hab ich Basiswissen im Bereich Optionen, aber mit Konzepten wie Austauschoptionen usw. habe ich mich bislang noch nie beschäftigt; würde dazu derzeit auch kaum kommen.

Der Marcus Vitt sagt also, sie würden keine Optionen am Markt kaufen. Sondern sie verstellen einzig dynamisch die Aktienquote, in Abhängigkeit von einem bestimmten Modell für virtuelle Optionen.

Soweit so gut. Bloss wo ist dann der Unterschied zu einem ganz normalen Mischfonds (Aktien/Renten), wo man ebenfalls unterstellen würde, dass der Manager aktiv die Aktien und Rentenquote laufend nach Marktlage verstellt? Wenn ich keinerlei Optionen am Markt kaufe, dann kann ich mit dem Aktienanteil einfach keine Performance erzielen, die prozentual höher ist, als die Steigerung des des Aktienkurses am Markt.

Wenn ich einen Hebel auf mein eingesetztes Kapital haben möchte, dann muss ich irgendwie Derivate kaufen... (wenn nicht am Markt, dann eben woanders her).

wuelle
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Global_2 [#10]

Die oben dargestellten Fonds sind gemischte Renten- und Aktienfonds, die bei der Asset Allocation eine prognosefreie Strategie verfolgen. Ein "ganz normaler" Mischfonds wird mit einer prognosebasierten Strategie gemanagt.

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