Börsenhandel mit Wettkontrakten
Börsenhandel mit Wettkontrakten - Sportwetten boomen
Von Udo Rettberg
Handelsblatt, Bürgenstock (15.09.06) - Am Thema Sportwetten scheiden sich die Geister der Experten. Gegner führen ethisch-moralische Bedenken ins Feld – Befürworter betrachten Sportwetten als ökonomisch sinnvoll. Während sich auf politischer Ebene die Diskussion über die Abschaffung staatlicher Wettmonopole verschärft, erleben Sport- und Wettbörsen in zahlreichen Ländern einen exorbitanten Aufschwung.
Auch hier zu Lande schlägt das Thema hohe Wellen.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.handelsblatt.com/news/Vorsorge-Anlage/Anlagestrategie/_pv/_p/200729/_t/ft/_b/1135929/default.aspx/sportwetten-boomen.html)
Frankfurter Börse stoppt Sportwetten
Weltexpress, Frankfurt (03.04.07) - Die Frankfurter Börse hat sich von dem gerade erst gestarteten Handel mit Sportwetten-Zertifikaten eingestellt. Der Kauf und Verkauf von 36 Sportwetten-Zertifikaten sei auf Veranlassung der hessischen Börsenaufsicht ausgesetzt worden, bestätigte ein Sprecher einen Bericht der «Börsen-Zeitung» vom Wochenende.
Zuvor habe die Frankfurter Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels aufgenommen. An der Berliner Börse und im Internet ging der Handel mit den Papieren dagegen weiter. Der Börsenhandel mit den Sportwetten-Zertifikaten war erst Anfang März aufgenommen worden. Dazu hatte die Firma Extra Sportwetten AG aus Wien 36 Papiere in Österreich aufgelegt, die von den dortigen Aufsichtsbehörden auch genehmigt worden waren. Da EU-Regelungen gelten, könnten die Zertifikate damit grundsätzlich auch in Deutschland zum Handel zugelassen sein. Mit der Notierung an der Börse sollte nach Einschätzung von Händlern allerdings das umstrittene staatliche Wettmonopol umgangen werden.
Die Extra Sportwetten AG ist ein Tochterunternehmen der Berliner Effektengesellschaft. Deren Vorstandsvorsitzender Holger Timm kündigte an, rechtliche Schritte gegen die Börse zu prüfen. Bei den Papieren handele es sich um Schuldverschreibungen, die auf jeden Fall auch ohne weiteren Handel zum Laufzeitende ausgezahlt würden. An der Frankfurter Börse gekaufte Papiere könnten aber auch in Berlin oder auf der firmeneigenen Online-Plattform Tradegate gehandelt werden. Nach seiner Schätzung haben Sportbegeisterte bislang zusammen rund eine Million Euro in die Papiere gesteckt.
Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft bestätigte die Aufnahme von Ermittlungen wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels, konnte zunächst aber keine Einzelheiten nennen. Die hessische Börsenaufsicht wollte sich mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht äußern. Es werde aber noch in dieser Woche eine offizielle Mitteilung an die Frankfurter Börse gehen.
An der Frankfurter Börse sind derzeit rund 150 000 so genannte strukturierte Produkte verfügbar. In der Regel gewinnen oder verlieren Anleger dabei je nach Kursentwicklung von Aktien oder Rohstoffen Geld. Bei den Sportwetten-Zertifikaten geht es dagegen zum Beispiel darum, welcher Fußball-Verein in der Bundesliga auf welchen Platz kommt.
In der Finanzbranche hatten die börsennotierten Sportwetten laut «Börsen-Zeitung» für Aufsehen gesorgt, weil Anbieter ihre klassischen Produkte damit in die Nähe der Zockerei gerückt sahen. «Sportwetten gehören nicht an die Börse», zitierte die Zeitung einen Vertreter des Deutschen Derivate Instituts.
(Quelle: http://www.weltexpress.info/index.php?artikel_id=40084&lan=de&rubrik=3)