Das Comeback des Nikkei
(Quelle: Welt am Sonntag vom 13.06.04)
Das Comeback des Nikkei
Erstmals seit dem Ende der 80er steht Japan vor einer nachhaltigen Aufschwungphase der Wirtschaft
von Michael Höfling
Junichiro Koizumi konnte sich lächelnd zurücklehnen. Als George W. Bush die europäischen Teilnehmer des G-8-Gipfels wegen ihres schwachen Wirtschaftswachstums tadelte, war der japanische Ministerpräsident außen vor. Denn Japans Wirtschaft hat die Wende zum Besseren geschafft. Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaft real um 2,7 Prozent.
Und vieles spricht dafür, dass es sich diesmal - anders als bei den kurzen Erholungen in den vergangenen zehn Jahren - um einen fundamental nachhaltigen Aufwärtstrend handelt. So scheint etwa bei den High Techs, die als Erste vom Aufschwung profitierten, der neue Trend stabil zu sein. Der Kamerahersteller Canon hob erst in der vergangenen Woche seine Gewinnprognosen um satte 20 Prozent an. Und schon rechnen die Analysten, dass auch andere japanische High-Tech-Unternehmen in Kürze mit ihren Gewinnschätzungen folgen. "Seit der Trendwende im letzten Juli ist die Nachfrage nach elektronischen Komponenten stark geblieben", stellt Tomohiro Murata von Morgan Stanley fest. Die Erholung, die den japanischen Aktienleitindex Nikkei 225 von seinem Tief 2003 um mehr als 50 Prozent nach oben getragen hat, kann also noch weitergehen.
Ein Hauptgrund für die wachsende Zuversicht sind die sich häufenden Anzeichen für ein Ende der Deflation. "Am Immobilienmarkt etwa hat sich nicht nur die Fallgeschwindigkeit der Preise reduziert, in Top-Lagen ziehen sie sogar wieder an", sagt Thomas Gerhardt, Leiter des Emerging-Markets-Teams bei der Fondsgesellschaft DWS.
Zudem hat Corporate Japan endlich Konsequenzen aus der Dauerkrise gezogen. "Gerade die kleineren bis mittelgroßen Unternehmen haben erkannt, wie wichtig Restrukturierungen sind", sagt Yasuyo Yamada, die bei Maintrust den Fonds MAT Japan New Horizon managt. "So können sie inzwischen auch bei geringem Umsatzwachstum ihre Gewinnsituation verbessern."
Das entspannt die Lage auch bei den Banken, lange Zeit größter japanischer Problemfall. "Die durch die verbesserte Ertragssituation der Unternehmen gestiegenen Aktienkurse führen dazu, dass auch die Sicherheiten an Wert gewinnen", sagt Gerhardt. "Die Gefahr von Firmenpleiten und damit auch von faulen Krediten hat sich reduziert." So gehörten die Banken denn auch zu den Top-Performern der vergangenen 15 Monate. Dennoch sieht Gerhardt im Finanzsektor noch Potenzial. "In den Kursen aus dem Frühjahr 2003 war praktisch die Pleite eingepreist", sagt er. "Allein diese Einschätzung ist mit der bisherigen Rallye korrigiert worden."
Viele Unternehmen gehen inzwischen sogar schon den aufgelaufenen Investitionsstau an. "Freie Mittel werden wieder verstärkt in Ausrüstungsinvestitionen gesteckt, um die Produktionsanlagen und IT-Systeme zu erneuern und auszubauen", sagt Håkan Hedstroem, Senior Portfoliomanager bei der Asset-Management-Gesellschaft Cominvest. Da sich zudem der private Konsum erfreulich entwickle und das Exportwachstum - zumindest bisher - anhalte, ruhe die Erholung in Nippon auf einem soliden Fundament.
Die Einschränkung "bisher" bei den Verkäufen ins Ausland hält Hedstroem allerdings für wichtig, sodass er die Entwicklung in der Volksrepublik genau beobachtet: "China hat einen Anteil am japanischen Export von rund 12,5 Prozent", sagt er, "der Anteil am Exportwachstum in 2003 hingegen lag bei rund 33 Prozent - das zeigt die Abhängigkeit Japans von China."
Dennoch setzt DWS-Mann Gerhardt ("ausschließlich Qualität!") neben Banken (Tokyo Mitsubishi Financial) und Immobilien (Mitsubishi Estate) auf Exportwerte. "Toyota erobert nicht zuletzt wegen der hohen Benzinpreise Marktanteile in den USA", sagt er. Aber High Tech bleibt angesagt: "Für interessant halten wir auch den Roboterhersteller Fanuc", so Gerhardt.
Kamiyama hingegen favorisiert Nebenwerte, weil sie vor allem von billigen Krediten profitieren. Denn auch, wenn die zuletzt positiven Wirtschaftsdaten ein nachhaltiger Trend werden sollten - die Bank of Japan wird wohl auf absehbare Zeit an ihrer Null-Zins-Politik festhalten. "Die Notenbank hat schon einmal mit restriktiver Geldpolitik einen möglichen Aufschwung abgewürgt", sagt Håkan Hedstroem. "Dieses Mal hält sie sich alle Optionen offen, die Zinsen nicht anzuheben."
Risiken wie der Terror und der Ölpreis indes bleiben. So warnt Hedstroem auch davor, den Optimismus zu übertreiben. "Es hat sich für Japan eingebürgert, Wirtschaftsdaten zu anualisieren", sagt er. Die Wachstumsquote eines Quartals werde dabei einfach auf das Jahr hochgerechnet. Außerdem würden die realen Wachstumszahlen durch den rechnerisch zu stark ausgewiesenen Preisrückgang verzerrt. "Das ist methodisch nicht ganz sauber und hat die Euphorie im Frühjahr überborden lassen." Und auch Enno Berndt, in Tokio tätiger Wirtschaftsprofessor, mahnt zur Vorsicht. "Der Hinweis auf die mehr als zehn Jahre dauernde Krise mag strukturell und mental stimmen", sagt er, "doch zwischen 1990 und jetzt hat es mindestens zwei konjunkturelle Erholungen gegeben: erst jene von 1996/97, die dann mit restriktiver Zins- und Steuerpolitik sowie durch die Asienkrise gestoppt wurde." Und dann die von 2000, die mit Staatsverschuldung und öffentlichen Konjunkturprogrammen einhergegangen und durch den politischen Kurswechsel mit Koizumi beendet worden sei. "Ich will nicht unken, aber das sieht mir nach einem stabilen Drei- bis Vierjahreszyklus aus", sagt Berndt.
@ Franjo
Das ist mir schon klar, das der Bericht von der Welt am Sonntag Sie mehr interessiert als Fußball und Formel 1. :-)
Wenn der Nikkei den Weg geht habe ich auch kein Problem. :-)
Gruß select
;o) Trotzdem alles Gute beim Spiel gegen Holland.
Oh weh, bei dem Spread hat sich ja ein Aufwärtstrend gebildet. :-) Also wird der Nikkei besser als der Dow laufen. So, so, Franjo.
@ Herrn Ebert
Prima Charts. Wenn Sie weiter so machen, brauche ich mir ja keine MS 9.0 pro bei Ihnen kaufen, da ich ja alle Charts mit Zubehör hier bekomme. :-)
Gruß select
Thema: Frage an Nikkei-Interessierte: Springt er diese Woche über die 12.000 ?
Paljusevic, Franjo Am: 14.06.2004 16:02:25 Gelesen: 4
Servus.
Ich wollte nur mal ein Feedback von Euch haben, da ich davon ausgehe, dass er diese Marke bis spätestens diesen Freitag schaffen könnte.
Ciao
Franjo
@ Franjo
Wie sehen Sie die Entwicklung von USD/YEN zur Ihrer Frage? Sollten die 111 nachhaltig überschritten werden? Zumindest scheint der Bereich um 110 "gut" abgesichert zusein.
Ob das den Nikkei treibt, kann man wahrscheinlich noch nicht beurteilen.
Gruß select
Hallo select.
Was treibt den USD/JPY Kurs ? Keiner weiss das so richtig.
Es gibt Meinungen am Markt, die eine "gewaltige Yenabwertung" in den kommenden Jahren voraussehen, weil nur darin die einzige Lösung der gewaltigen Staatsverschuldung gefunden werden kann. Kurse von 200 JPY und mehr pro Dollar scheinen da kein Witz zu sein.
Aber das ist Zukunftsmusik. Mittelfristig sehe ich eher einen stärkeren Dollar sowohl zum Euro, wie auch zum Yen. Auch wenn ich die Zinsen in den USA eher moderat steigen sehe.
Aber die wachsende Attraktivität von Dollaranlagen wird den Dollar von alleine stärken. Dieses gibt wiederum den japanischen Exportfirmen enorme Vorteile. Die berühmte Ruhe vor dem Sturm, alles wartet auf Impulse, spätestens morgen wird sie vorüber sein.
110 JPY pro Dollar sollten der Boden sein, wenn folgende Faktoren gegeben sein werden.
- Die Inflationszahlen werden ungefähr die Prognosen treffen oder darüber liegen. (+ 0,4 oder mehr)
- Die FED beginnt Ende Juni mit den Zinserhöhungsschritten.
- Die US-Wirtschaft wächst kontinuierlich weiter.
Mittelzuflüsse nach Japan (Aktienkäufe durch auländische Investoren) sollten dadurch im Wechselkurs kompensiert werden, sprich ich sehe nicht wie vor einigen Monaten einen rapide steigenden Yen hervorgerufen durch Investments in japanischen Aktien, weil die Waage mit Investments in den USA gehalten wird.
Bis morgen.
Ciao
Franjo
Sehen Sie den Nikkei in dieser Woche über 12.000 ?
Eindeutig ist zZ ein Pattern zu erkennen:
Nikkei up, Yen up, Nikkei down, Yen down.
Das passt auch ins Bild, was gerade gezeichnet wird, der Focus liegt eindeutig auf:
- Inflation in China treibt Spekulation über eine straffere Geldpolitik in China und der Amgst einer harten Landung der Chinese Economy
- dies treibt eindeutig die Angst die angrenzenden Wirtschaftsräume würden geschwächt werden, Japan's Revocery ist direkt verbunden mit der Nachfrage aus China,
- zuletzt die schafen Worte der FED, die Zinsen auch stärker als erwartet zu erhöhen, lässt den US Dollar wiedererstarken.
Ich für meinen Teil bin da eher im AU Dollar zuhause, da dieser noch mehr mit diesen Faktoren verlinkt ist. Ziel etwa 6500.
Solange jedoch diese Hauptfaktoren dominat sind ist der Yen verwundbar gegen den Dollar.
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Franjo,
deshalb bin ich auch kurzfristig nicht so optimistisch im Nikkei, weil ich lerne wie sensibel die FX Märkte den Dingen vorauslaufen.
Japan ist zuletzt ganz gut gelaufen. Nikkei Future von knapp unter 10.600 auf knapp über 11.600.
Wer jedoch wirklich an einen Aufschwung in der asiatische Region glaubt, der sollte mal einen Blick nach Taiwan oder Korea riskieren. Der Taifex und der Kospi Future sind derzeit nahe den Mai-Tiefständen.
Sollten in Asien demnächst die Bullen tanzen, dann dürfte hier der Hebel am größten sein!
@ Franjo
Ich werde versuchen in USD/YEN long zugehen, aber den Nikkei sehe ich momantan kurzfristig short.
Auf Ihre Frage hin kann ich mir nicht Vorstellen, das der Nikkei die 12000 überspringt. Dazu wird nicht genügend Momentum aufkommen.
Bis dann
@ Franjo
Die Lizenz zum Gelddrucken gibt es nicht.
"Zinsen werden in den USA steigen u.s.w.". Wenn es alle sagen, muss es noch lange nicht eintreten. Zumindest ist die 110 nun doch wieder gefallen. Deswegen hatte ich "Bauchschmerzen" und bin kein Long eingegangen. Heute mal "Glück" gehabt. :-)
Gruß select
Hallo select,
dass dürfte aber durch den steigenden Nikkei wieder mehr als wett gemacht werden, oder ?
Ciao
Franjo
Der September Kontrakt steht in Chicago zur Zeit bei 11.540. Gute Vorzeichen für morgen früh. ;o)
Ciao
Franjo
Hallo.
Mir fiel vorhin auf, das Nikkei Calls meines Erachtens ziemlich günstig geworden sind.
Was halten die anderen Japan-Interessierten davon ?
Hält die 11.000er Marke ?
Viele Grüsse
Franjo
@ Franjo
Zu deiner Frage: In den letzten Wochen gab es sehr viele gute Meldungen aus Japan und auch ich als Skeptiker bin dort wieder eingestiegen, obwohl ich schon ein Vermögen vor Jahren dort verloren habe. Der Betrag ist zwar symbolisch und nach unten abgesichert, profitiert aber überproportional nach oben. Ob diese Marke hält, ist mir egal, ob 7000 hält, ist meine Frage.
Optionsscheine fasse ich nicht mehr an. Warum? Wenn du verkaufen willst, macht die Bank dicht! Wenn du kaufen willst, macht die Bank dicht!
Wenn du nix machst, verfallen die Scheine wertlos! Die Bank gewinnt also immer.
Hi Ölprinz,
hast Du´s schon mal mit den Nikkei-OS von Goldman-Sachs probiert ?
Die stellen "faire" Kurse (auch bei aus dem Geld Scheinen ;o), haben den kleinsten Geld/Brief Spread und sind überdies noch sehr freundlich am Telefon.
Weshalb rechnest/planst Du mit einer derart tiefen Unterstützung ?
Ciao
Franjo
@ Franjo
Ich bin da eher skeptisch:
1. Japan ist schon sehr gut gelaufen. Japan Small Cap Fonds liegen geschlossen in Front.
2. Laut Umfragen bei Fondsmanagern haben 2/3 japanische Aktien im Depot oder wollen welche kaufen.
3. Sollte es in Amerika weiter runter gehen, werden die amerikanischen Fondsmanager als erstes Geld aus Japan abziehen.
4. Das Alter-und Schuldenproblem in Japan ist bei weitem nicht gelöst. Wenn keine rigorosen Einschnitte kommen wird Japan in 10-15 Jahren eine Verschuldung erreichen die das Bip um das siebenfache (!) übersteigt.
5. China`s Wachstum schwächelt und trifft somit auch Japan. usw.
greetz
aureleus
Hallo aureleus,
ich sehe das nicht so skeptisch. :o)
In den USA stehen wir m. E. kurz davor, dass es erst richtig nach oben geht.
Jede Zinserhöhung, die "glimpflich" verläuft, bringt Mr. Greenspan dem Ziel Normalzinsniveau näher. Wenn sich dann noch herausstellen wird, dass diese dem allgemeinen Konjunkturverlauf nicht schaden, so sind Kursgewinne vorprogrammiert.
Ein gute robuste US-Konjunktur ist sehr wichtig für die japanische Exportindustrie, da die USA der wichtigste japanische Handelspartner sind. Ergo: Robuste US-Konjunktur = sehr positive Auswirkungen auf Japan.
China schwächelt meiner Meinung nach nicht, sondern muss "gezwungenermassen" die heisslaufende Wirtschaft etwas abkühlen. Die Wachstumsraten werden allerdings auch nach erfolgter Abkühlung immer noch enorm sein.
Es ist daher wieder das gleiche Spiel. Der Markt setzt diese Tatsache im ersten Moment mit Gewinnmitnahmen um.
Grundsätzlich bin ich im Hinblick auf die USA optimistisch und bin daher der Meinung, das Japan davon überproportional profitieren wird. Die jetzigen Stände der japanischen Indizes spieglen überdies nicht den realen Wert der Unternehmen wider.
Das Argument, die japanischen Märkte wäre seit ihren Tiefständen ja schon "dramatisch" angestiegen ?
Meiner Meinung nach, war das nur die Ausbügelung der "übertriebenen Delle". Es gibt immer noch genügend Potential nach oben.
Mach´s gut.
Tschüss
Franjo
@ Franjo
Ist ein Bonuszertifikat der HBV, Laufzeit bis 2010 oder so. Da brennt nix an.
Gruß und schönes Wochenende!
Hallo Ölprinz,
oder GS971V, zur Zeit für 0,062 € zu haben. Der günstigste seiner Art. Laufzeit bis 15. Dezember 2005.
Ciao
Franjo
Hallo, zur Korrektur:
Zertifikat ist von HypoVereinsBank (HVB), DE000HV0AYJ6, nicht HBV. 150% Partizipation, wenn Kurs nicht unter ca. 7600 fällt; währungsgesichert.
Gruß!
Hi,
für eine Aktienrendite von 1,5 % steige ich nicht ein! Da ist mit Rohstoffen mehr zu machen.
(04.08.04) Unterschied zwischen Japan und den USA
von Dr. Marc Faber
Wenn die Fed weiterhin so viel Geld druckt, wie sie es in den letzten
paar Wochen getan hat, dann besteht die Möglichkeit - unter der
Annahme, dass sich die Weltwirtschaft in einem starken synchronen
Wachstumsmodus befindet -, dass sich der inflationäre Druck erheblich
schneller beschleunigt, als es derzeit erwartet wird.
Dann würden sich die inflationären Symptome in stark steigenden
Großhandels- und Konsumentenpreisen zeigen, und nicht notwendigerweise
in steigenden Preisen von Investitionsobjekten wie Immobilien. Mit
anderen Worten: Die Inflation könnte von den Anlagekategorien zu den
Konsumentenpreisen wandern und zu höheren Zinsen führen. Das hat in
Japan ja bereits stattgefunden, wo die Renditen der japanischen
Staatsanleihen seit Juni 2003 um über 300 % gestiegen sind, was zu
deutlichen Rückgängen der Anleihenkurse geführt hat!
Jetzt - im Fall von Japan - gehen die steigenden Renditen am
Anleihenmarkt mit einer starken Erholung am Aktienmarkt Hand in Hand
(der Nikkei ist von weniger als 8.000 Punkten im April auf rund 11.500
Zähler vor kurzem gestiegen); deshalb könnte man sagen, dass auch in
den USA eine weitere Schwäche der Staatsanleihen nicht
notwendigerweise einen Bullenmarkt bei Aktien beenden müsste.
Aber es gibt einige wichtige Unterschiede zwischen Japan und den USA.
Zunächst einmal denke ich, dass der Anstieg der japanischen
Anleiherenditen von weniger als 0,5 % auf 1,9 % kaum einen Einfluss
auf den japanischen Immobilienmarkt hatte. Denn dort kann man mit dem
Vermieten von Immobilien Renditen von 6 % und mehr erzielen.
In den USA hingegen liegt die Rendite, die man durch Vermietung
erzielen kann, unter der Höhe der Hypothekenzinsen. Und wenn sich die
Hypothekenzinsen erhöhen, dann wird dieses Missverhältnis ja noch
drastischer. Eine Steigerung der US-Zinsen um 300 % sieht deshalb
zumindest jetzt unvorstellbar aus.
Außerdem:Als die japanischen Aktienkurse und Zinsen vor rund einem
Jahr ihren Tiefpunkt erreicht hatten, da waren die Prognosen für das
zukünftige Wirtschaftswachstum sehr schlecht, die Stimmung der
Investoren war extrem bearish, und die japanischen institutionellen
Investoren hatten japanische Aktien und Anleihen untergewichtet. Wie
hätte man sonst erklären können, dass die durchschnittliche
Dividendenrendite der japanischen Aktien bei über 1,5 % lag, während
japanische Staatsanleihen weniger als 0,5 % einbrachten?
Als sich dann in den letzten 12 Monaten die bearische Stimmung in
Bezug auf japanische Aktien und die japanische Wirtschaftslage
allgemein veränderte, da fand ein massiver Wechsel statt: Weg von
Anleihen, rein in die Aktien.
Ich hoffe, dass meine Leser(innen) das aktuelle, fundamental
unterschiedliche Umfeld in Japan und den USA verstehen. Japan hat auch
eine hohe Sparrate und einen großen Leistungsbilanzüberschuss, im
Gegensatz zu den USA. In den USA sind die Aktienkurse nicht 15 Jahre
gefallen, wie das in Japan der Fall war. Im Gegenteil: Die Kurse sind
gestiegen, als Ergebnis einer expansiven Geldpolitik.
Hinzu kommt noch, dass die US-Aktien eine erheblich niedrigere
Dividendenrendite als langlaufende US-Staatsanleihen haben. Und die
privaten Haushalte und Finanzinstitutionen halten in den USA einen
größeren Anteil ihres Vermögens in Aktien als in Japan.
Ich kann mein Fazit sehr einfach formulieren:
Eine steigende globale Inflation und steigende Zinsen werden
wahrscheinlich positiv für die japanische Volkswirtschaft sein. Denn
deren Problem war eine Deflation. Aber diese Entwicklung wird
wahrscheinlich für die USA nicht positiv sein. Denn das Problem der
USA ist, dass das massive Wachstum der Schulden zu einer Inflation am
Aktienmarkt und zu hoch verschuldeten Konsumenten geführt hat.
Ich könnte noch hinzufügen, dass die Fed meiner Meinung nach niemals
die Autorität haben sollte, den freien Markt für Zinsen durch
Geldpolitik zu beeinflussen. Hoffentlich sind die Marktmechanismen
jetzt stark genug, damit sich die monetären Manipulationen der Fed als
irrelevant erweisen.
http://www.investor-verlag.de/
Hallo zusammen.
Der Nikkei setzt auf seiner Unterstützung auf.
Parallelen zwischen heute und dem Zeitraum von August bis September 2003 scheinen sich zu ergeben, da damals einem 20%igen Anstieg des Nikkei ebenfalls Kursverluste im Juli vorangingen.
Heute sieht allerdings die wirtschaftliche Situation in Japan ganz anders aus.
Wenn nur nicht einige "geopolitische Tatsachen" den Markt lähmen würden.
Ciao
Franjo
Morgen ist deine "Unterstützung" Geschichte!
Auch die Statistik meint es nicht gut mit dir.
Viel Glück
aureleus
Wird der Nikkei nun Richtung 13800 Punkte laufen? Sieht "gut" aus, schließlich musste man fast ein Jahr "warten":-) Longpositionen scheinen ein gesundes Chance/Risiko Verhältnis aufzuzeigen. Wer nicht wagt .....
Gruß select
Hey, keine Meinung?
Franjo, wird Zeit das Du Dich wieder zurück meldest. Siehst ja, das keiner mit mir reden/schreiben will. Kaufe ich halt den Nikkei alleine:-)
Gruß select
@select
Mit LOG charts verlierst Du noch den letzten Freund hier :-))
Der Ausbruch aus dem Dreieck (LIN. chart) sieht gut aus, aber da steht ja noch ein double top im Wege was ja auch horizontal vermerkt wurde...
gruss hans
@he96
"Mit LOG charts verlierst Du noch den letzten Freund hier :-))"
Uuuuups, wie konnte das nur passieren? War bestimmt mein "Kleiner":-)
"aber da steht ja noch ein double top im Wege was ja auch horizontal vermerkt wurde..."
O.k. hätte ich natürlich schreiben müssen/sollen.
>12000 Punkte sollte Formation als Vollendet gelten (EL). > 11500 gilt als prozyklischer Einstieg.
Gruß select
Hallo,
was habt ihr denn gegen die logarithmische Chartdarstellung?
Was spricht dagegen?
schöne Grüße
@Hans im Glück
Hoffentlich wird he96 nach seinem Mittagschläfchen diese Diskussion nicht lesen:-)
Hier einfach nachlesen: http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/tmw-forum.pl?ST=6596&CP=0&F=JINJ
Muss verschwinden bevor he96 kom....
@select
""Muss verschwinden bevor he96 kom.... ""
Mist, kaum geht man mal einen Kaffee holen schon ist select wieder entwischt...
gruss hans
Bald oder doch irgendwann kommt die Vola zurück:-)
Gruß select
All
Hat von den TMW Usern jemand den Nikkei Währungsbereinigt?
Bei den schwankungen des Yen gegenüber Euro scheint mir dieser Faktor hier völlig ausser Acht gelassen.
gruss
@Walter
"Hat von den TMW Usern jemand den Nikkei Währungsbereinigt?"
Nikkei in Euro und auf den Yen schauen "wir" auch schon:-)
Gruß select
Interessant bezogen auf die "kommende" Vola ist auch der "ROC monthly". Sieht sehr gebündelt aus:-)
Gruß select
select
Du schon, aber viele andere nicht.
Danke für den Chart.
gruss
Das sind eindrucksvolle bullishe Charts!
@Berliner
"Das sind eindrucksvolle bullishe Charts!" (Preußischer Humor?):-)
Was meinen Sie bitte damit? Nikkei in Euro, in Yen....... Das der Nikkei im "großen" Fenster kein "Bulle" ist kann ja jeder selber sehen.
Gruß select
In welchem großen Fenster?
@ Berliner
In der Grafik "select Am: 14.02.2005 15:18:45 Gelesen: 325" kann man ja noch keinen "Bullen" sehen. Vielleicht entwickelt sich die Formation bullish!
Anbei nocheinmal der Nikkei in Euro versus Yen. Kaufgelegenheit?
@select
eigentlich warte ich auch noch auf eine Einstiegschance; der wöchentliche TOPIX sieht nicht schlecht aus; im daily sind noch reichlich Überschneidungen, die eher an ein korrektives als impulsives Muster denken lassen.
der weekly Chart:
Gruss
Cosa
@Cosa
Wenn man den Yen in Bezug zum Nikkei (Euro) nimmt, könnten mal wieder ein oder zwei "starke" Jahre folgen.
Gruß select
Los gehts. :-)
Nach dem Reversal sollte nun das nächste prozyklische Kaufsignal (>11900) folgen.
Gruß select
Volle Wucht nach unten durchgereicht. Nikkei "muss" jetzt drehen, sonst wird das nichts mit >12.000.
Gruß select
@select
""Nikkei "muss" jetzt drehen, sonst wird das nichts mit >12.000.""
MERKE: wenn Kurse fallen, dann steigen Sie nicht - Manche Sachen sind so sicher wie das Amen in der Kirche :-)))
gruss hans
@he96
"MERKE: wenn Kurse fallen, dann steigen Sie nicht - Manche Sachen sind so sicher wie das Amen in der Kirche :-)))"
Klar, es geht ja um die mittelfristige Richtung. Uns wenn nun die Vola auf short geht, ist mittelfristig nicht mehr von steigenden Kursen auszugehen. Somit werden eben nicht >12000 sondern <10000 Punkte als KZ stehen. Noch haben wir keine "klare" Entscheidung. Die Kurse fallen, das ist fakt:-))))
Gruß select
""Die Kurse fallen, das ist fakt. :-))))""
Oh, der DAX hat ein wenig Schnupfen - hat jemand das Fenster aufgelassen ?
Da hatte CHIRON aber Glück (des Tüchtigen?) !
gruss hans