* Das Jahrzehnt der Inflation hat begonnen / Gold auf 3.000 Dollar ?

Bei meinen Analysen wurde mir eine interessante Komponente zugetragen, welche ich in Auszügen weitergebe.

Seit dem Platzen der ´Aktienblase´ (Anfang 2000) und dem darauffolgenden Beginn der Extrembaisse war bezeichnend, dass sehr viele Anleger jeweils beim Einsetzen der Teilerholungen in große Hektik geraten sind und überstürzt massive Käufe vorgenommen haben. (Dies hat sich übrigens bislang noch in jedem Fall als äußerst verlustbringend erwiesen). Dabei wird absolut davon ausgegangen, dass nach der gegenwärtigen Baisse die exzessive Aktienhausse des vorigen Jahrzehntes neuerlich eine Fortsetzung finden wird. Solche Parolen werden übrigens von jenen Kreisen und Medien ´ausgegeben´, welche sich auch schon dadurch ausgezeichnet haben, dass sie breite Bevölkerungskreise in der Schlussphase der Extremhausse noch zu den exorbitant hohen Phantasiekursen in die Märkte gelockt haben.

Sie werden aber auch von vielen Privatanlegern aus verständlichen Gründen nur allzu gerne geglaubt. Ein derartiges Verhalten der maßgeblichen Commercials, Medien und Privatanleger war noch nach jedem Platzen von Finanzblasen in der ersten darauffolgenden, bislang meh als zweieinhalb Jahre andauernden, Extrembaisse typisch (South Sea Bubble 1720 bis Mitte 1722, Dow Jones Ende 1929 bis Mitte 1932 u.a.). Persönlich habe ich dieses typische Verhalten in den Jahren 1980 bis Mitte 1982 bei den Edelmetallen und in den Jahren 1990 bis Mitte 1992 bei den japanischen Aktien ´hautnah mitverfolgen´ können. Zwischen Januar 1980 und Mitte 1982 ist der Goldpreis von US$ 850 auf US$ 290 und der Silberpreis von US$ 50 bis auf US$ 5 gefallen. Diese Kursstürze sind in etwa zwei innerhalb Jahren, in mehreren Schüben mit einigen trügerischen Teilerholungen erfolgt. Die privaten Anleger und Spekulanten wurden von allen ´maßgeblichen und anderen Medien´ aber dahingehend informiert, dass die Inflation nicht mehr zu stoppen sei und Gold daher schon binnen weniger Jahre unweigerlich noch von US$ 850 auf US$ 3000 sowie Silber von US$ 50 auf US$ 200 ansteigen müssen. Nach jedem Kurssturz war daher die weitaus überwiegende Anzahl der Privatanleger der Meinung dass einzigartige Schnäppchen vorliegen und mit dem Einsetzen der Teilerholungen wurden daher immer von privater Seite Eindeckungskäufe grössten Stils vorgenommen.

Da diese Privatanleger dabei aber wie sich letztlich immer wieder herausgestellt hat jeweils nur in ein offenes Messer gerannt sind, hat sich diese ´unnötige Kaufhektik´ im Lauf der Jahre und Jahrzehnte aber doch ´deutlich gelegt´. Gleiches konnte ich seit dem Platzen der japanischen Aktienblase Anfang 1990 feststellen. In den ersten Jahren dieser Extrembaisse sind die meisten Privatspekulanten noch bei jeder größeren Aufwärtszuckung euphorisch und erwartungsvoll eingestiegen. Derzeit, ein gutes Jahrzehnt später, notiert der Nikkei-Index mit Kursen im Bereich um und unter 10.000 gerade noch bei etwa EINEM VIERTEL seines Höchststandes von knapp 39.000 per Ende 1989. Von den zu Beginn der Baisse noch ausgegebenen Parolen „Demnächst in diesem Theater: „Nikkei 50.000 bis 80.000 “ ist auch nichts mehr zu hören. Ganz im Gegenteil .Die „Miesmache“ der japanischen Aktien erreicht zur Zeit einen Höhepunkt. Dies könnte vielleicht schon als adäquate Begleitmusik von längerfristigen Eindeckungskäufen ´massgeblicher Commercials´ gedeutet werden.

Worauf ich letztlich hinaus will: Ich möchte jene Anleger, welche irregeleitet von der allgemeinen Medienberichterstattung zur Zeit noch sehnlichst darauf warten, dass die Aktienhausse der 90er Jahre demnächst wieder eine Neuauflage erfährt, ausdrücklich warnen! "Es war in der Finanzgeschichte noch niemals feststellbar, dass sich nach dem Platzen einer extremen Blase am selben Markt kurz danach schon wieder eine neuerliche Blase ausgebildet hat. Geradezu typisch ist aber, dass jeweils zur Jahrzehntwende Blasen platzen, aber immer an einem anderen Markt (Anfang 1980 war davon der Gold- und Silbermarkt betroffen, Anfang 1990 der japanische Aktienmarkt und Anfang 2000 die internationalen Aktienmärkte).

Kaum bekannt sind folgende Fakten: Die Finanzmärkte werden von einem großen 30-Jahres-Inflationszyklus geprägt (Inflationshochs in den USA: 1920/1950/1980 -2010!). Grundsätzlich kann dazu festgestellt werden dass sich dabei jeweils 15 inflationäre mit 15 desinflationären Jahren abwechseln. Noch bezeichnender ist aber eine Unterteilung in INFLATIONS– DESINFLATIONS– und ÜBERGANGS-Jahrzehnte. Dementsprechend können die Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wie folgt eingestuft werden:

1.INFLATIONS-JAHRZEHNT (1910-1920, 1940-1950, 1970-1980, 2000-2010 )

2.DESINFLATIONS–JAHRZEHNT (1920-1930, 1950-1960, 1980-1990)

3.ÜBERGANGS-JAHRZEHNT (1930-1940, 1960-1970, 1990-2000)

In jedem dieser drei Jahrzehnte sind andere Kapitalanlagen sinnvoll, ja sogar absolut ÜBERLEBENS-NOTWENDIG! Unkenntnis oder Ignoranz dieser Zyklik hat fatale Folgen. Diese Zyklik lässt z.B. auch klar erkennen, warum in den siebziger Jahren (INFLATIONS-JAHRZEHNT) mit Edelmetall-Investments das grosse Geld gemacht wurde und warum aber in den achtziger Jahren (DESINFLATIONS-JAHRZHNT)derartige Investments kein bisschen gewinnbringend verlaufen sind und überwiegend nur Extremverluste beschert haben! "Bei allen längerfristigen Kapitalanlagen muss auf den grossen Inflationszyklus Bedacht genommen werden!" Die grossen langfristigen realen Wertverluste bei Aktienanlagen wurden aber immer in den Inflationsjahrzehnten und manchmal schon in der zweiten Hälfte der Übergangsjahrzehnte verzeichnet.

Wer genau zu diesen Zeiten sein Aktieninvestment begründete, hat dabei meist den Grundstein zur Verarmung gelegt oder musste schier unendliche Geduld aufbringen. Zu den Eigentümlichkeiten zählt aber, dass breite Bevölkerungskreise die Anlagemöglichkeit Aktie immer just um diese Zeit entdeckt hat. Dies hat mit Zufall schon nichts mehr zu tun.

gruß

Quelle: Midas

Geschrieben von Gast (nicht überprüft) am
STH
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Hallo Walter, hallo Forumsteilnehmer

Welche Strategie sollte man in Inflationsjahren wählen ?

1. auf ein Steigen der Edelmetalle oder
2. eher auf ein Steigen der Zinsen (ist dies in der derzeitigen Wirtschaftssituation überhaut möglich) setzen

Mit vorweihnachtlichen Grüßen - STH

F
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Hallo STH, hallo liebe Leser,

in jeder Phase hoher Inflation hat es sich bewährt, einen sicheren Hafen für sein Kapital in Form von Edelmetallen oder Sachwerten auszuwählen.

Bei Staatsanleihen kommt es darüberhinaus immer auf die Qualität bzw. Bonität des Staates an der sie begibt. (Beispiel Argentienien, noch vor einem Jahr ein relativ guter Schuldner, heute nahe dem Staatsbankrott).

Es kann in Krisenzeiten zu Überraschungen an der Zinsfront kommen.

Eines sollte man sich deshalb immer vor Augen halten:

"Die Inflation ist niemals tot".

Wenn man ein Investment in Edelmetallen plant, kann man ein Direktinvestment in Barren bzw. Münzen vornehmen.

Die Anlage in Aktien guter Minengesellschaften sollte man dem allerdings vorziehen, da es bei steigenden Edelmetallpreisen, meist zu einem überproportionalen Ansteigen der Minenaktien kommt.

Noch eine Alternative auf steigende Edelmetallpreise zu spekulieren ist natürlich der Kauf von Calloptionen auf Gold, Silber, Platin u.w.

Goldinvestments bedurften in der Zeit von 1980 bis heute einem langen Atem.

Ob die Höchstkurse von 1980 jemals wieder erreicht werden können ist fraglich. Es kommt vielleicht auch darauf an, wie stabil sich die Weltkonjunktur zeigt, ob relativ schnell Erfolge in der Terrorbekämpfung zu sehen sein werden und ob der Euro als Bargeld ein Erfolg wird.

Die Wahrscheinlichkeit steigender Gold- und Silberpreise ist jedenfalls hoch.

Viele Grüsse

Ihr

Franjo

ladowa

STRATEGIEN IM INFLATIONSJAHRZEHNT

Der richtige Zeitpunkt für Umschichtungen von Aktien in Goldminenwerte kann dann erkannt werden, wenn man die jeweils gegenläufigen Wellen bei der Inflation und M3-Geldmenge genau beachtet, dazu noch das Verhalten der Commercials beim Gold und beim S&P 500 und einige markttechnische Indikatoren berücksichtigt.

Dies sind die wesentlichen Grundzüge einer sinnvollen AKTIEN- GOLDMINEN- STRATEGIE für das Inflationsjahrzehnt. In den Inflationsjahrzehnten erleben die Edelmetalle und Minenwerte ihre Sternstunden.

Überhaupt werden Sachwerte Trumpf!

Wegen der extrem hohen Volatilität von Goldminen-Aktien macht es absolut Sinn dass Werte ins Depot aufgenommen werden, welche sich durch eine stabile und kontinuierliche Kursentwicklung in derartigen Phasen auszeichnen. Eine Glättung der extrem hohen Volatilitäten im Depot von Goldminenaktien kann in solchen Zeiten durch die Berücksichtigung von IMMOBILIEN-FONDS (offen) und -AKTIEN erzielt werden.

In den Inflationsjahrzehnten 1910/20, 1940/50, 1970/80 bzw. manchmal schon in der zweiten Hälfte des Übergangsjahrzehntes haben die ganz grossen Kriege des Jahrhunderts stattgefunden (1.Weltkrieg, 2.Weltkrieg, Vietnamkrieg und die Nahostkriege von 1967 und 1973). Die derzeitigen Entwicklungen am Balkan und im Nahen Osten deuten schon an, dass auch dieser Zyklus weiterhin Bestand hat. Die Phänomene Krieg & Inflation treten immer gemeinsam auf! In den Inflationsjahrzehnten stellten daher immer auch Rüstungsaktien eine positive Ausnahme dar.

Bei Kapitalanlagen in Kriegszeiten gilt es aber eine ganze Reihe von Erfahrungswerten zu berücksichtigen, denn in solchen Zeiten vergreift sich der Staat meist rücksichtslos am Vermögen seiner Bürger.

Diese Thema wird uns in den nächsten Jahren noch öfter beschäftigen. Grundsätzlich sollte man sich jedoch damit auseinandersetzen, das obige Szenarien wohl unsere Börsenzukunft beeinflussen werden. Allein schon die Beobachtung des persönlichen Umfeldes mahnt zur Vorsicht. Sachwertanlagen werden als der letzte Schrott verschrien. Immobilien bescheren den Besitzern zur Zeit nur Verluste oder zumindest sehr viel Probleme. Gold und Silber werden derzeit nur als Abfallprodukte bezeichnet.

gruß

ladowa

Es sieht so aus, als würde obiger Artikel eine relative schnelle Aktualität erfahren.

Goldkurse in der Kasse, sowie Silber, Platin und Palladium in Realtime finden sie unter anderem auf Pro Sieben im Videotext auf Seite 162.

gruß

ladowa

Still und leise lebt das Gold auf. Goldaktien haben bereits Zugewinne von über 150 % erreicht. Zum Einstieg wird eben nicht geklingelt.

Das Gerücht das die Deutsche Bundesbank Gold verkaufen wird, um damit Aktien zu kaufen, hätte noch vor 5 Monaten zu einem kräftigen Goldrutsch geführt. Heute werden derartige Aussagen zur Kennnis genommen und entsprechend belächelt.

gruß

F
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

So ist es. ;o)

gruss

franjo

ladowa

Hallo,

interessanter Thread (mit geringem "Zeitwertverlust"!) - dem zur Weltwirtschaftslage jetzt noch ein (Adenauer-?) Zitat hinzugefügt werden könnte: "Vor einiger Zeit war die Lage ernst, aber nicht hoffnungslos, heute hingegen ist die Lage hoffnungslos, aber nicht mehr ernst." Dies zumindest nach den hyper-euphorischen Stimmungslagen (ifo, Verbrauchervertrauen uva.) und dem aktuell immensen Spread zwischen "realen" harten Zahlen und Fakten sowie "sentimentalen" Erwartungen und Einschätzungen. Die Stimmung ist (fast unerklärlich) frühlings-optimistisch und hat damit im Vergleich schlagartig Werte erreicht, denen, egal was passiert, eigentlich nur Enttäuschung und kräftige emotionale Rückschläge folgen können. Mit Turbulenzen und Übertreibungen in jeder Richtung ist also zukünftig ziemlich sicher zu rechnen (siehe z.B. Vola-Dax sogar unter 19 - danach gings immer "aufwärts" mit der Vola).

Geschichte wiederholt sich prinzipiell (Zyklik), jedoch oft auf einem "neuen Basisniveau", also unter veränderten Umständen. Irgendwie scheint mir die Aufteilung in "einfache große Zyklen" nicht geheuer. Die 90er hatten (scheinbar) eine relativ moderate Inflation, aber nur im monetären Bereich. Während die Aktienkurse doch "inflationiert haben" wie vor 1930 die Eierpreise. Nur das man das Hausse nannte und nicht etwa Aktien-Inflation. Speziell Japan hatte hierbei zeitlichen Vorlauf gegen den Rest der Börsen, also einen "verschobenen Zyklus". Die letzte Immobilien-Hausse (oder -Inflation?) ist auch schon ein Weilchen her - offenbar gibt es keinen ganzen, einheitlichen Zyklus für alle Bereiche von Wirtschaft. Weshalb ein einfacher Lösungsansatz wie "Flucht in Sachwerte" der Sache einfach nicht richtig gerecht wird.

Der Begriff "Des-Inflation" (oder Deflation?) erweckt den Eindruck, daß dies so etwa das Gegenteil von Inflation sei. Für den Trader (sofern er Long und Short operiert), mag das richtig sein. Bei Inflation ist "Kaufen" das richtige Mittel - da alles prinzipiell heute noch billiger ist als morgen oder in 8 Wochen (cash is trash...).
Der Trader kann alles einfach auch "Verkaufen", was "zu teuer" ist (ohne es aber real zu besitzen), für den Normalbürger oder "Normal-Investoren" gibt es diese Möglichkeiten eher oft nicht. (Wäre gern zb. den vor paar Jahren für 10.000.- DM gekauften PC "short gegangen", statt hinzunehmen, daß es heute 50mal schnellere für weniger als ein Fünftel gibt!)

Für den Trader heißt Deflation also "erfolgreiches Leer-Verkaufen", für den Share-Holder, Fabrik-, Immobilien-, PC-Holder oder sonstige "Besitzer" hingegen Wertvernichtung. Gegen die man teilsweise nicht mal gegen an hedgen kann.

Die "Vernichtung" ist seit längerem überall zu sehen: Vernichtung von Arbeitsplätzen, Vernichtung von Firmen, sowohl der traditionellen als auch der New Economy, aktuell Handwerk/Mittelstand, sinkende Preise (von "künstlichen" Anstiegen wie Steuererhöhungen einmal abgesehen), damit auch sinkender Wert vorhandener langlebiger Güter, Vernichtung von Buchwerten allgemein, speziell aber im Aktienbereich, alles irgenwie "deflationär". Und übergreifend, siehe zb. Verlust an ideellen traditionellen Werten oder Abbau von (inflationierten !?) Sozialsystemen, Abbau staatlicher Goldreserven, Verlust an Fachwissen durch breit angelegte Computerisierung usw usw.

Gegen Inflation kann man sich ganz gut schützen, aber vielen dieser deflationären Entwertungen ist man eher hilflos ausgeliefert. Inflation hat irgendwas von "hell brennen" (Latein?) - dazu gibts mal kein "einfaches Gegenteil". Stattdessen (als Folge?) Deflation, also Asche, "verbrannte Erde", allgemeine Verluste und allgemeine Depression. Aber auch "Nährstoff" für den nächsten Zyklus. In dem Sinn ist Krieg eigentlich nicht rein inflationär, jede explodierte Bombe oder Rakete stellt eine Vernichtung von Brutto-Inlandsprodukt dar. Ohne meßbare Gegenleistung, da es kaum noch Eroberungs- oder Beutekriege gibt. Weiß nicht so genau, aber kamen die großen Inflationsschübe nicht immer erst nach den jeweiligen Kriegen ? Und die "Depression" erst nach Inflation und Deflation ?

Gold als "Sicherheitsfaktor" hat sicher eine große Bedeutung ganz allgemein, auch ohne Abhängigkeit von Inflation. Was nicht für alle Sachwerte gilt. Nach dem 11. September sind die Immobilien-Bewertungen erstmal kräftig in den Keller gegangen. Bei monetären Krisen steigen alle Sachwerte, in Deflationen oder im Kriegsfall muß das wohl nicht unbedingt sein. Selbst Cash hat Tücken. Zunächst, was man an den Aktienmärkten beobachten konnte, ist Cash nicht die schlechteste Alternative. Auch der Goldbesitzer und Leerverkäufer sitzt nach Glattstellen am Ende auf Cash. Aber irgendwann könnte der Punkt kommen, wo die "relative Aufwertung" von Cash kippt. Weil parallel dazu das "Gewicht" der reichlich vorhandenen (Cash-) Schuldenberge immer mehr zunimmt? Folge könnte dann eine "Fusion" von Cash und Schulden sein - und erst kurz davor sollte man in dann "billig gewordene" Sachwerte (einschließlich Aktien) einsteigen. Aber auch ja nicht zu spät ... (zum Glück gibts ja die vielen "Fachmedien", gegen deren Empfehlungen man nur antizyklisch handeln muß...) :-)

Jedenfalls sieht es für die nächste Zukunft eher komplizierter aus als es die letzten 15 Jahre war. Timing wird eine extrem wichtige Rolle spielen, flexibles Anlegen und Handeln (incl. Trading, auch Richtung Short) wird eher Sinn machen als "statisches Festlegen", egal ob in Renten oder Gold oder andere Werte. Und phasenweise auch auf Cash (was immer so schwerfällt) sitzen, falls in vermeintlich sicheren Häfen grad landunter ist. Es kann einfach auch passieren, daß zeitweise "fast alles fällt", sodaß Umschichten keinen Sinn mehr macht. Die hohen "Stimmungsschwankungen" zeigen, daß das Ganze instabil ist, trotz (Zwischen-) Erholung an den Aktienmärkten. Und da 70 % aller Anleger kein Gold im Depot haben, Silber angeblich garnix mehr wert ist, sind Überraschungen auch extremer Art leicht möglich.

Womit dieser (ehemals) vorweihnachtliche Thread immerhin auch an Ostern noch aktuell bleibt. Was man von manchen anderen Tendenzaussagen nicht grad behaupten kann ...

Vor-österliche Grüße, TS

und PS: Gold auf 3000 Dollar? Wohin müßte dann der Dollar fallen, schließlich gibt es eine langfristig inverse Korrelation von Gold und Dollar - aber das ist ein andres Thema ...

curtiss
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

1000,- Dollar reichen mir !

Gruß

ladowa

Ich weiss nicht, ob der Goldpreis explodiert.

Jedoch eins ist jetzt schon sicher. In ein paar Jahrzehnten wird das Angebot sich dermaßen verengen dass der Preis für Gold steigen muss !

Marzell.
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Anbei ein Zitat aus dem Zurich Trend vom Februar 2002:

"Die Minen verkaufen Gold gegen Dollar. Mit dem Rand-Verfall und dem dadurch hohen Dollarkurs entstanden Riesengewinne. Die Minen sind damit in der Lage, ihre Investitionen nachhaltig zu erhöhen, die zu 60 % aus inländischen Lieferungen resultieren. Importe sind dafür kaum notwenig.

Die Ertragsqualität der Minen hat sich also massiv verbessert. Gleichzeitig gilt: Der Konzentrationsprozess bei den Südafrika-Minen wird beschleunigt. Das gilt schon seit Jahren als notwendige Regel. Die Machtkonzentration in relativ wenigen Händen wird damit begünstigt. Der Anteil der Südafrikaner liegt bei etwa 60 %.

Was hat das mit dem Goldpreis zu tun?

Die Lücke zwischen Jahresproduktion und effektiver Goldnachfrage beginnt sich zu schliessen. Sie beträgt seit mehr als sechs Jahren rund 500 Jahrestonnen. Ausgefüllt wurde sie bislang durch die Verkäufe der Notenbanken. Das ist passé. Somit wird sich das Gap nur zu steigenden Goldpreisen schliessen lassen."

Soweit das Zitat.

Ein Kurs von den genannten 3000 $ wird sich meiner Meinung nach nur bei sehr heißer Spekulation einstellen. Viele Private haben sich bei der letzten Spekulation, es muß vor 1975 gewesen sein, die Finger verbrannt. Aber es gibt neue Private und das Spiel kann sich wiederholen.

Fundamental kann sich durchaus ein Preis von 500 oder 600 Dollar einstellen, zumal wenn man die im ZurichBrief genannte Machtkonzentration der Produzenten berücksichtigt.

Herzlichst
Albert

curtiss
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Im Bezug zur Thematik:

http://www.bialuch.de
"der Gestank nimmt zu" (auf Vermögensberatung und dann Marktanalyse gehen)

Köstlich !

Marzell.
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Die Finanz &Wirtschaft veröffentlichte am Samstag (Ausgabe Nr. 37) einen lesenswerten Beitrag über die Preissausichten von Gold und Goldminen.

http://www.finanzinfo.ch/newsletter

Herzich
Albert

Richard Ebert
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Eine herzliche Bitte an curtiss, Bruchband und andere:

Wenn Sie Links verwenden, schreiben Sie doch bitte vorher zwei, drei Sätze um was es geht, eine Art Zusammenfassung. Die Links sind meistens sinnvoll, aber durch die fehlenden Texte geht jeder aufgebaute Dialog innerhalb eines Themas völlig verloren.

ladowa

Nicht vergessen: Wir befinden uns im Inflationsjahrzehnt !

gruß

kronebitter
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Hallo liebe Forumteilnehmer

Warum sackte eigentlich 1991 zu Beginn des Golfkrieges der Goldpreis um 10 % ab ?

Eventuell kann sich noch jemand an diese Zeit sehr gut erinnern.

ladowa

Das kann ich sehr gut, da live erlebt. Nur kam die Geschichte über Nacht, das heißt in Europa konnten nur noch die Gegebenheiten abgearbeitet werden.

Der Ölpreis stieg nach dem Start der Flugzeuge kurzfristig in Asien auf 40 Dollar. Nachdem die Irakis lediglich blind in die Nacht gefeuert hatten, und quasi keine wirksame Flugabwehr vorhanden war, stürtze der Ölpreis auf 20 Dollar und der Goldpreis um 10 %. Gold hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich eine Art Krisenbonus, mehr nicht.

Heute ist der Goldpreisanstieg nachhaltiger und wesentlich bedrohlicher. Im Gold ist heute meineserachtens kein Kriegsbonus enthalten, da der Irak militärisch absolut keine Bedrohung darstellt. Der Goldpreisanstieg ist eine Reaktion auf das mangelnde Vertrauen der Anleger in die Wirtschaftspolitik.

gruß

Norden-Trader
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Quelle des folgenden Zitats am Ende des Beitrags

Extrakt: Gold und andere Sachwerte beginnen eine Boomphase

Golden Christmas Bells are Ringing

Today was truly a golden day. For the first time in five years, gold traded above the $330 mark to close at $332.10. As the 5-year chart of gold shows, it appears that gold may have formed a double bottom in 1999 and in 2001. Since its bottom in 2001, it has been a bumpy and volatile ride upward, strewn with many potholes in between. But those who have been in gold since its rise, this has been a time of great profits.

The graphs of the XAU and the HUI show gains not seen since the days of the Internet. The HUI is up 110 percent this year and is up 280 percent from its low on November 14, 2000. The hedged gold stocks within the XAU haven’t done as well, but have sure beaten the socks off most tech stocks. The XAU is up 39 percent this year and is up 80 percent from its low of November 17, 2000. The hedged XAU is up more than the NASDAQ has lost.

These Charts Tell The BIG Story

This is the story Wall Street doesn’t want investors to know about. The markets are transitioning from a bull market in paper to a bull market in “things.”

It wasn’t just gold and silver that were rising today, but the prices of most “things” were going up; while the price of paper was going down.

The dollar fell, most of the major stock indexes were down, and the 30-year bond fell.

It didn’t matter where you looked, whether you were looking at gold, silver, oil, natural gas, heating oil, soybeans or cocoa, things were on the rise. The CRB Index, as shown in this graph, hit a new yearly high today to close at 233.64.

Too Many Holes in the Dike

Washington and Wall Street had their hands full today. As the daily graphs below illustrate, the dike was springing leaks everywhere. The major averages struggled and took investors on a wild roller coaster ride throughout the whole day.

The Dow and the S&P 500 ended the session on a negative note. The Nasdaq barely made it into positive territory. However, the moment one leak was plugged, another one sprung. The minute the stock market was fixed, the bond market began to crater. When bonds rallied, stocks began to plunge.

And throughout the day, gold rose like a phoenix and stayed there all day long; while the dollar headed to lower lows.

The graphs of the Dollar, the Dow Industrials, the S&P 500, and the 30-year bond show all of the leaks that had to be plugged.

The most dangerous leak was the price of gold. On this day at least, it couldn’t be stopped. There were simply too many other problems springing up to keep gold down. Gold is a financial and political barometer. When it rises, it tells you there are problems in the financial system and in government. As I have written over the last few weeks, gold may be taking its queue from the policy change at the Fed. The Fed is hell-bent on avoiding deflation and will print, monetize and do everything in its power to avoid another 1930’s and another Japan.

There is simply too much debt in the U.S. economy. Corporations have too much debt. Consumers are overstressed with debt and the government at all levels is hemorrhaging from budget deficits. In periods of deflation, debt burdens become more onerous. Debtors would prefer inflation so that debt burdens can be inflated away. With deflation it is just the opposite, so deflation has become the new war at the Fed.

They were never really in the inflation fighting business to begin with, since it is the Fed that creates inflation through the expansion of the money supply. As this graph of M3 shows, the money supply is growing now at an annual rate of over 20 percent.

The best way to illustrate this transition from paper to things, other than the charts shown in this WrapUp, is to look at the following table:

Asset/Index 2002 Returns
Gold Bullion +18.96%
Silver +4.00%
HUI +109.92%
XAU +38.51%
CRB +21.60%
Oil +30.95%
Natural Gas +58.78%
Cocoa +75.10%
Soybeans +31.58%
Wheat +13.80%

Paper
Dow Industrials -14.80%
Dow Transports -11.50%
Dow Utilities -29.81%
S&P 500 -21.47%
NYSE Composite -18.43%
Value Line Arith. -15.13%
Wilshire 5000 -20.23%
Nasdaq Composite -28.24%
Dollar Index -10.32

They Can't Hide The Truth Forever

If you are a Wall Street analyst, a stockbroker, or a financial reporter, how do you keep explaining falling financial assets and the rising value in things? For three years economists, analysts and journalists kept talking about a second-half recovery. It was only after the events of 9-11 that it was widely admitted that the U.S. economy was in a recession and we were in a bear market. How do you hide the fact that the HUI is up over 100 percent and Cisco, JDS Uniphase, AOL Time Warner, and Oracle are all down over 80 percent, and in many instances tech stocks and telecomms are down over 90 percent while many gold, silver and junior mining stocks are up 100-500 percent. It is a difficult job to spin because the news isn’t getting any better. This is a battle that Wall Street and Washington will fight at all costs. Once confidence is lost in paper it doesn’t return for a very long time. It could be decades or more as in the last paper bubble of the late 60’s. I would like to suggest reading “The Next Big Thing” for those who want to see how these events change very slowly, but when they do, they become powerful trending forces.

Herds Move Slowly

Trends in the market are never permanent. The bull market of the last two decades has now turned into a bear market that is in its early phase, just as the new bull market in “things” is just emerging. Like all new trends, when they emerge they are seldom believed and are discredited by the status quo. The vast majority of investors are still chasing the last bull market. The recent run up in the SOX during mid-October and November, and the recent run up of select Internet stocks, are good examples of this trend. People change their views very slowly and reluctantly. However, when they do, they move en masse as they did between 1995-2000. Most investors missed the first two-thirds of the bull market. The vast majority of money that came into stock mutual funds came into the market after 1995. It was no different than the last bull market in things. The big run up in energy stocks, gold, silver, and most commodities did not occur until the mid and late 70’s. Most investors bought gold and silver after 1977 just as they bought tech stocks during and after 1997. As I mentioned, the herd changes its mind reluctantly and slowly. When the herd moves, they give us the final and most explosive third of a bull market.

This brings me back to gold and silver, oil and natural gas, and other commodities. They are all in their first stage of a new bull market. This has yet to be recognized by the masses or those on Wall Street. Very few Wall Street firms even have commodity trading departments. Most of them were sold, closed down or abandoned years ago, so they aren’t prepared for the new bull market in commodities. Despite the recent run up in precious metals, energy and grains this year, this is just the beginning. These markets, I believe, will continue to rise for the remainder of this decade. However, a word of caution--they won’t go straight up. Refer to the graphs of gold and the HUI above. You will see that the trend line is up. There will be more corrections ahead. Gold may move strongly here in the short-run if they don’t try to knock it down tomorrow. For those who are new to this market, establish your positions slowly and over time. Try to learn and understand the fundamentals of what is driving it. That way you won’t panic when the corrections come around. You might want to follow the Sinclair rule of taking profits in one third of your position when the metals and commodities rally and buying back when the markets correct which they will do continually. This allows you to build working capital and at the same time remain firmly invested in the new trend.

As to this new trend, it is reported that monthly sales of American Gold Eagles have averaged 38,200 ounces a month. This is more than triple the average of 11,920 during the first half of the year. If you are buying physical, take delivery and possession. You may not be able to buy it later on when the herd wakes up to what is happening to paper. There simply isn’t enough gold and silver in the COMEX to handle investment demand. In the case of gold there is always central bank sales. But they have already departed with an estimated one-half or one-third of their reserves. They would look pretty stupid selling or dumping the rest of their reserves in order to keep prices contained. There is growing concern over the state of the U.S. economy and especially the financial markets given the level of debt in the system. That is why you need to have a position in order to profit from it. And if you are buying physical, you need to take delivery because there is a day coming when you may not be able to take delivery. A good example is what happened to Japanese investors in platinum and palladium.

Today's Market

Today's casino action was another roller coaster ride for investors. Major indexes bounced all over the place between big losses and minor gains. Only the NASDAQ managed to pull out of its tailspin. Rising unemployment claims and oil prices would suggest big problems lie ahead for the economy. Economic expectations, along with profit estimates, are starting to come down for next year. Interest rates have to remain low for debt-based consumption to be maintained. As long as the consumer can keep borrowing money the economy will be kept out of recession. However, the minute interest rates rise, it is all over for the consumer and the economy. That is why the Fed will monetize debt-- government, corporate or financial -- if necessary.

The markets fell early this morning after the government reported that first-time unemployment claims rose to an eight-month high. A higher retail sales report helped to stem the damage. But the retail report should be read more closely for there are potential problems contained within in it. Consumers are spending money very selectively. Furniture sales and home electronic sales were the key strong areas. In the case of furniture, sales have been helped by the housing boom and sales incentives such as no money down, no sales taxes, and no payments for two years. The rest of the retail report looked weak. There were also more accounting scandals and earnings warnings that were reported today. They have become so commonplace that they are no longer news, despite the fact that they keep cropping up.

The real winners today were oil and gold stocks as the price of those commodities rallied strongly. Volume hit 1.23 billion on the NYSE and 1.41 billion on the Nasdaq. The VIX fell .59 to 30.81 and the VXN fell .57 to 51.05.

Overseas Markets

European stocks fell as a reduction in the European Central Bank's growth estimate for the region suggested that some profit forecasts also may be cut. Carmakers including Bayerische Motoren Werke AG dropped as a report showed sales slid last month. The Dow Jones Stoxx 50 Index shed 1.6 percent to 2484.22, erasing its gain over the prior two sessions and narrowing its rebound from September's five-year low to 9.2 percent.

Japan's Nikkei 225 Stock Average fell in the slowest trading day in four months. TDK Corp. and other computer-related exporters dropped after a stronger yen threatened to reduce the value of their overseas sales. The Nikkei lost 18.97, or 0.2 percent, to 8708.69. The Topix index fell 0.1 percent to 851.32. The index swung 19 times between gains and losses within 5 points, the narrowest trading range since Aug. 14.

Copyright © 2002 Jim Puplava
December 12, 2002
Zitat aus:
http://www.kitco.com = dort können die hier fehlenden Charts studiert werden.

Dennis
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Hallo Walter!

Inflation? Wo? Beim Öl, Gold usw. ok. Aber du meinst doch sicherlich nicht die Wirtschaft, oder? Denn hier kriegen wir höchstwahrscheinlich die Deflation. Japan ist dafür das beste Beispiel. Bei einer Inflation müßten zudem die Aktien steigen, weil die Menschen ja kein Bargeld haben wollen! Hat man in Argentinien miterleben können. Zur Stragtegie bei Bonds in Krisenzeiten; hier ist es sicherlich am besten sehr kurzfristige Bonds zu kaufen. Alles mit über ein Jahr Laufzeit würde ich nicht anfassen.

Die heutige Krise ist 1929/1933 ähnlicher, als die meisten es wahr haben wollen!

Neulich hörte ich Gottfried Heller, als er diesen Vergleich anstellte. "Damals hatten wir eine Weltwirtschaftskrise heute nicht" noch nicht.

Wenn der DOW nicht mehr künstlich hochgehalten wird von den FED's, wird der AMI-Laden doch total zusammenbrechen. DOW unter 5000, wenn nicht noch viel tiefer! Und dann kriegt der Heller auch seine Weltwirtschaftskrise!

ladowa

Selten einen solchen Unsinn gelesen ;-)

Ich bin immer wieder erstaunt wie leichtgläubig Anleger sind. Kaum wird in fast jedem drittklassigem Börsenmagazin Gold angepriesen kommen die Lemminge aus ihren Löchern ;-))

Die Schlagzeile, ich glaube es war im letzten "Finanzen-Heftchen": Gold die 100% Chance mit 0% Risiko! Klingt doch toll, oder ;-))

Gerade werden die Übertreibungen in den Aktienmärkten abgebaut, da werden die Lemminge schon in die nächste völlig übertriebene Goldhysterie getrieben. Manche Goldminenaktien sind 2002 über 700% gestiegen obwohl Gold auf Eurobasis um nur 8% gestiegen ist und trotzdem wird zum Kauf von Goldminenaktien geraten ;-))

Es gibt keinen einzigen fundamentalen Grund Gold zu kaufen, die Goldproduktion hat sich seit 1890 verzehnfacht (siehe Chart !) und über den Goldverbrauch gibt es keine einzige ernstzunehmende Statistik!

Der Goldpreisverfall wurde ausschließlich durch die Beschränkungen der Notenbanken verursacht, diese haben sich dazu bereit erklärt nicht mehr als 400 Tonnen pro Jahr auf den Markt zu werfen. Heuer wird diese Quote neu verhandelt.

Gold ist kein Schutz gegen Deflation, dass ist ausgemachter Blödsinn. Dieser Irrglaube fußt in der Tatsache, dass Gold beim Börsencrash 1929 kaum an Wert verlor. Einzig und allein die Goldpreisbindung an den Dollar verhinderte ein Einbrechen des Goldpreises. Heute gibt es keine Goldpreisbindung mehr!

In keinem anderen Rohstoff ist der Überhang an Angebot und Verbrauch so groß wie beim Gold! Man sollte sich nämlich bewusst machen, dass Gold nicht "verbraucht" wird! Selbst Goldzähne werden wiederverwertet. Gold das einmal gefördert wurde, bleibt größtenteils auf ewig erhalten: Schmuck und Goldbarren liegen im Tresor bis es verkauft oder vererbt wird!!

Zusätzlich kommt noch die einfache Manipulation des Goldpreises. Bill Gates könnte mit seinem Privatvermögen die gesamte Goldproduktion von 2 Jahren kaufen!
Billy Boy hat über 80 Milliarden Dollar, die gesamte Goldproduktion hat aber lediglich einen Gegenwert von 40 Milliarden!

Nur zum Vergleich, der LCTM-Hedge Fonds verfügte kurz vorm Zusammenbruch über ein Anlagevermögen von 1 BILLION Dollar! Dieser hätte also, rein theoretisch, die Goldproduktion von 25 Jahren aufkaufen können ;-))

Es gibt noch viel zu sagen.

aureleus

curtiss
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Hallo,

ganz schön emotional, warum? Ich kann meine Charts noch nicht hier reinstellen. Da gibt es den DOW und den POG (Price of Gold) seit 1980 (bitte nebeneinander oder untereinander stellen), da kann man die Hoch / Tiefs mit einer Linie verbinden, sehr beeindruckend.

Sicher ist Gold reif für eine Korrektur, aber unbestritten ist, dass Gold am USD hängt und der wird noch ein wenig fallen, wetten?

Also man muss keine Ideologie um Deflation oder Inflation bemühen, die Amis müssen den USD runter bringen und werden es machen, wegen Ihrer fehlenden Wettbewerbsfähigkeit und um das Defizit schneller abzubauen, der Rest ist bekannt.

Börse / Wirtschaft kann man auch als Rotation der Sektoren betrachten.

Gruß
C

ladowa

Der Thread stammt vom 23.12.2001

Die Goldaktien haben seitdem mehr als 300% zugelegt. Der Goldpreis war seit dem Frühjahr 2000 wohl die einzige Anlageform nach dem Sparbuch, die einen Profit erwirtschaftet hat. Über die Performance an den Aktienmärkten müssen wir uns wohl wirklich nicht unterhalten. Also bitte, erst denken und dann schreiben.
Würde der Thread von heute stammen, würde ich Ihnen recht geben.

Im Moment, und da haben sie recht, würde ich auch kein Gold mehr kaufen, im Gegenteil.

Gold war und ist immer ein Hort der Seriösität und Stabilität. Natürlich wird man damit nicht die Performance einer Enron oder EM-TV erreichen können, nur diesen Anspruch wird Gold gar nicht haben wollen. Gold hat alle Krisen und Kriege und Trends mehr oder weniger Schadlos überstanden. Gold war bereits in der Wiege der Menschheit ein Zahlungsmittel und wird dies auch künftig sein. Der Grund liegt eben darin, das sie Gold nicht herstellen können. Der gesamte Goldbestand in der Welt läßt sich in einen Würfel von 10 Meter Kantenlänge unterbringen. Es liegt im Interesse der Notenbanken einen niedrigen Goldpreis zu haben, denn nur so läßt sich das wackelige Finanzsystem dem braven Bürger verkaufen. Selbst wenn es Bill Gates und Microsoft nicht mehr geben wird, wird es Gold als Zahlungsmittel noch geben. Das internationale Finanzwesen lebt von Vertrauen und hier haben die Politiker und Banker in der Vergangenheit dramatischen Schaden angerichtet.

Nochmals, es geht bei Gold nicht darum gewaltige Rendite zu erreichen, sondern es geht darum sein Vermögen zu Schützen und Krisensituationen zu überstehen.

Ich traue keinem Bill Gates und keiner Notenbank und schon gar nicht irgendeinen Politiker. Ich vertraue in letzter Konsequenz nur Gold, wenn es darum geht Vermögen langfristig zu wahren und zu erhalten.

gruß

curtiss
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Silber könnte bald besser abgehen?

Nur wie lagert man die Menge, ohne das es gleich ein Vermögen kostet?

hardworker
Mitglied seit
11 Jahre 7 Monate

@ Walter

Im Dezember 2001 hatten Sie mit Ihrem Gold-Tip ein gutes Händchen. Wieviel von Ihrem Kapital haben Sie wirklich damals in Gold investiert? War das Ihre Hauptidee oder eine von vielen? Ein Analyst sieht von seinen 100 Empfehlungen später auch am liebsten die Renner.

Auf jeden Fall ist Ihr Beitrag beeindruckend! Trotzdem habe ich noch einige Bedenken. DAX und EURO-STOXX 50 haben die Drittelung wie ehemals das Gold schon hinter sich.

An die Silberspekulation kann ich mich noch gut erinnern. Der corner der (Öl-) milliardenschweren Brüder Hunt hat die Preise so getrieben. Sie ließen sich jeden Kontrakt bei Fälligkeit physisch liefern. Damit haben sie sich ihr eigenes Grab geschaufelt. Der Geldbedarf überstieg doch alle Erwartungen, weil die Preise so extrem kletterten. Und an wen kann man dann einen Berg von Silber gewinnbringend verkaufen, wenn man ihn durchschnittlich zu 12 Dollar gekauft hat und vorher stand er bei 5 Dollar? Wegen der historischen Beziehung (range ca. 1:20 bis 1:50) ist damals auch Gold mitgezogen worden. Ohne Lamar Hunt wäre das Gold wohl damals nicht über 300 ggestiegen.

Japanische Verhältnisse kann man nicht auf DAX-Werte übertragen. Die Überkreuzkäufe mit enormer leverage mußten bei den erreichten KGV's von ca. 100(1989) einfach das Kartenhaus zum Einsturz bringen. Bei Immobilien war es noch wilder. Alleine der Grundstückswert des Bodens der zum Kaiserpalast gehört, war zu den damals üblichen Tokyo-Preisen genau so hoch wie der Wert aller Grundsrücke in Kalifornien zusammen. Das konnte nicht gut gehen. Ich finde es sogar erstaunlich, daß in Japan trotz dieser Probleme nicht schon 3/4 aller Firmen pleite sind. Übrigens würde der Nikkei nicht so tief stehen, wenn man seit 1989 nicht so viele Werte in Techno ausgetauscht hätte. Mit den Aktien der großen Firmen wie Sony, Toyota, Hitachi und Matsushita hat man seit 1989 nichts verloren trotz Fünftelung des Index!

Meine Meinung zu dem wirklich respekteinflößenden 30-Jahre-Zyklus: Das ist genau 1 Generation. Erfahrung ist halt nicht erblich. Und für die alten Hasen sind 30 Jahre ganz schön lang um die Parallelen frühzeitig zu erkennen.

Seit 3 Jahren müßten wir mit der 30-Jahre-Theorie wieder inflationieren. Ich sehe aber nur eine dramatische Deflation bei den sogenannten Sachwerten. Krieg nur in der Inflation? Also kommt kein Irakkrieg?

Wenn Nordentrader sich zu einem so langen Artikel hinreißen läßt, dann ist das ein großes Kompliment an Walter.

Aureleus und Walter möchte ich mich anschließen. Auch wenn sich Gold nicht herstellen oder vermehren läßt: es kann neue Funde geben und bei höheren Preisen werden viele alte Minen wieder aktiviert und die Hortung wird große Bestände abgeben. Für Gold gibt's keine Zinsen, Sie haben nur Kosten damit. Die paar Krügerrand, die ich vor 20 Jahren gekauft habe, sind noch ca. 1/3 davon wert, naja inzwischen vielleicht die Hälfte.

Meine Taktik: Weil die Zukunft immer ungewiß ist: Mix aus 4 Töpfen die miteinander nicht kommunizieren dürfen: Immo, Aktien, Anleihen, Tradingkonto. Aufteilung je nach Temperament. Über allen steht ein geregeltes bzw. nachhaltiges Einkommen, das für alle 4 Töpfe etwas übrig hat. Nicht einmal die eigene Firma darf über 50% am Gesamtvermögen ausmachen, außer am Anfang bzw. bei vertretbarer Größe bis maximal 2 Mio €. Bei erratischen Entwicklungen, diese muß jeder selber definieren, wird ein gewisser Teil abgeschöpft. Das erste Ziel ist natürlich die selbstbewohnte Immobilie. Wenn dann die 4 Töpfe über längere Zeit gespeist werden, kann kommen was will. Weder Inflation noch Deflation, nur ein Krieg im eigenen Land oder der Tod kann außer Disziplinlosigkeit die Idylle noch zerstören.

MfG

hw

ladowa

@ Hardworker

Um Ihre Frage zu beantworten. Es waren keine 15%. Ich sehe den Vermögensaufbau wie eine Pyramide. An der Basis sollte die schuldenfrei Immobilie stehen, im Mittelstück Renten und Aktien und an der Spitze sind durchaus Derivate angebracht. Selbst wenn Sie im Terminmarkt alles in den Sand setzen, so wird Ihr Finanzgebäude nicht umfallen.

Der Erfolg wird auch durch die Liquidität erreicht. Nur wer in der Lage ist außergewöhnliche Situationen an der Börse auch finanziell zu Nutzen kann langfristig als Gewinner hervorgehen. Ich selbst durfte es erleben, das Immobilien von heute auf morgen von der Bank in der Werthaltigkeit einfach um 30% herabgestuft wurden. So einfach ist das. Sie erhalten dann wie an der Börse einen Margin-Call welcher umgehend zu bedienen ist. Alles was nicht binnen wenigen Tagen zu Geld gemacht werden kann, ist bei mir als Spekulationsobjekt gestorben.

gruß

ladowa

Ich habe in den letzten Tagen von diversen Leuten Mails erhalten mit der Bitte um eine Einschätzung betreffend des Goldes und deren langfristigen Perspektiven.

Auch um neue Kunden und Freunde für dieses Forum zu gewinnen habe ich auf den Artikel aus dem Dezember 2001 in der TerminmarktWelt verwiesen. Geändert hat sich meine Einstellung nicht.

gruß

select
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Walter

Wenn Gold in diese Richtung laufen sollte (Überschrift), hat nicht nur die Geld-, sondern auch die Fiskalpolitik mehr als Probleme. Ich möchte über diese Thesen keine Kommentare abgeben, weil sich wahrscheinlich jeder intelligente Mensch diese Szenarien in seine Kalkulationen einbezieht.

Wenn ich der Meinung bin das Gold diese Richtung geht, dann denke ich zumindest das jemand von ein paar Problemen weltweit ausgeht. Es können also die Probleme, die derjenige sieht, nicht auch in einer schweren Deflation auftreten.

Wenn also eine starke Deflation auftritt, dann steigt doch der Geldwert und die Preise fallen. Warum sollte dann Gold steigen? Denn schließlich können nicht alle Ihr Geld "Krisensicher" anlegen. Da sollte man sehr wohl andere Betrachtungen mit einbeziehen.

Warum sind sich alle so sicher das wir eine starke Inflationsphase bekommen? Und wenn man ganz einfach denkt, könnte man ableiten das "Die anderen", Industrie, Medien u.s.w. uns halt eine Inflationsphase suggerieren.

Die Wahrheit sieht meist anders aus. Die Masse liegt doch immer falsch.

Gruß select

Ronin
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Mit allem Respekt, Freunde, aber ein nüchterner Blick auf die Entwicklung des Goldpreises in EURO in den letzten zwei Jahren sollte die künstliche Aufgeregtheit, die seit einiger Zeit von interessierten Kreisen hierzu angeregt wird, deutlich abkühlen lassen.

Wer in Euro bilanziert, blieb bisher besser im Euro, statt in Gold zu gehen. Wegen der Zinsen und wegen null Risiko. Wer in USD bilanziert, ging besser in den Euro, statt in Gold. Wegen der Zinsen.

Erst wenn Gold in Euro mal wenigstens 20 % gewinnt, lohnt sich die Überlegung, ob dies irgendetwas mit dem Geldwert zu tun hat.

Ist natürlich nur meine unmaßgebliche Meinung.

ftrader
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Ronin

Nüchtern betrachtet steigt Gold seit dem Tief in 1999 gerade nicht nur in USD, sondern auch in Euro und Yen! Es ist richtig, das es in Euro die letzten zwei Jahre kein großer Zuwachs war, der Trend entwickelt sich aber seit Sommer 99 und zwar aktuell ca. in

USD + 57%
EUR + 41%
YEN + 56%

Charts hierzu: http://www.decisionpoint.com/ChartSpotliteFiles/031017_currgold.html

trendling
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Ich vermute zwar Stephan Heibel und sein Börsenbrief sind hier schon bestens bekannt, aber weil der Artikel sehr gut passt, stelle ich ihn hier rein.

80 Jahre Hyperinflation 1923 in Deutschland

Am 16.11.1923, also Sonntag vor genau 80 Jahren, wurde die
Rentenmark eingefuehrt.

Ich gehe davon aus, dass kaum jemand von Ihnen lebhafte
Erinnerungen an diese Phase der Deutschen Finanzgeschichte hat.
Der aelteste mir bekannte iWatch-Leser, Herr Trautnitz, war
damals gerade 3 Jahre alt.

Auf dem Hoehepunkt der Hyperinflation zirkulierte in Deutschland
eine wahre Flut von Papiergeld. In den vorhergegangenen drei
Monaten hatte sich die im Umlauf befindliche Geldmenge jeweils
verzehnfacht. Fuer die astronomisch hohen Betraege, die auf den
Banknoten vermerkt waren, standen jedoch keine Werte mehr. Fuer
die woechentlichen Lohnzahlungen wurde koerbeweise Papiergeld von
den Banken abgeholt. die Hyperinflation hatte dazu gefuehrt, dass
Laender, Kommunen, Reichsbahn und grosse Privatunternehmen
eigenes Geld (Notgeld) gedruckt haben.

Direkt nach der Lohnzahlung wurden die Geschaefte gestuermt.
Denn, wenn man heute noch fuer seine Millionen Mark Mehl, Milch
und Reis kaufen konnte, so war die Wahrscheinlichkeit gross, dass
dieses Paket morgen schon wieder 1,5 Mio. Mark kosten wuerde. Die
Lebensmittel aber, die man zu Hause in der Vorratskammer aufhob,
wuerden auch naechste Woche, naechsten Monat, teilweise naechstes
Jahr zu gebrauchen sein. Bei dem Papiergeld war dies nicht der
Fall. Die Kirchenkollekte wurde schliesslich mit Waeschekoerben
durchgefuehrt.

Auf dem Speicher meiner Grosseltern fand ich als kleines Kind
einmal einen Brief, der mit 2,3 Mrd. Reichsmark frankiert war.
Sie werden sicherlich aehnliche Erfahrungen haben: In meiner
Kindheit versuchte mich mein Grossvater stets fuer das Sammeln zu
begeistern: Briefmarken und Muenzen standen ganz oben auf der
Liste... von ihm.

Fuer mich waren Muenzen und Briefmarken stets
Gebrauchsgegenstaende und ich pruefte, ob die Briefmarke
abgestempelt war. Sie war ohne Stempel. Eine unglaeubige freudige
Erregung entwickelte sich in mir: Ich sah die Chance, diese
Briefmarke gegen ihren Nennwert bei der Post einzutauschen.

Nun ja, Sie werden das Ende dieser kleinen Anekdote kennen:
Natuerlich zahlte die Post auf Reichsmark keine D-Mark aus. Mein
Grossvater erzaehlte mir jedoch zu diesem Anlass in spannenden
Worten die Wirren dieser Tage. Obwohl in diesen Tagen Deutschland
voll von Millionaeren war, konnte sich kaum jemand ein Haus oder
einen Urlaub leisten. Das Geld war wertlos.

Wie konnte es dazu kommen? 1871 wurde die Reichsmark eingefuehrt
und war stets mindestens zu einem Drittel durch Gold gedeckt,
fuer den Rest gab es andere Sicherheiten. Wie eigentlich immer
war es der Krieg, in diesem Falle der erste Weltkrieg, in dessen
Umfeld die Golddeckung aufgehoben wurde. Am 04. August 1914 wurde
durch das Ermaechtigungsgesetz die Reichsbank von der Pflicht
enthoben, die Reichsmark jederzeit gegen Gold zu tauschen.

Der Verlauf des Krieges und die anschliessenden
Reparationszahlungsverpflichtungen an die Alliierten fuehrten
nicht dazu, dass die Werte hinter dem Papiergeld in gleichem
Masse anstiegen. Vielmehr verschuldete sich Deutschland durch
seine Ruestungsausgaben so sehr, dass die Inflation bereits gegen
Ende des Krieges begann. Mit der Festsetzung der
Reparationszahlungen 1921 beschleunigte sich die Inflation und
wurde schnell zur Hyperinflation.

Da die Reichsbank alleine mit dem Gelddrucken nicht nachkam,
halfen Gemeinden und Unternehmen aus: Sie druckten ebenfalls Geld
und nannten es Notgeld, mit dem sie ihre Angestellten dann
bezahlten. Fuer dieses Notgeld bekamen Arbeiter und Angestellte
dann Sachwerte wie Weizen, Speck, Zucker, Kohlen, Strom oder Gas.
Am Ende waren 700 Trillionen Reichsmark und weitere 524
Trillionen Mark Notgeld im Umlauf.

Reichsfinanzminister Hans Luther macht angesichts dieser Lage am
16.11.1923 vor dem Reichstag darauf aufmerksam, dass es nur EINE
wirklich gute Loesung gebe: Rueckkehr zu einer durch Goldreserven
gedeckten Waehrung.

Am Dienstag, dem 20.11.1923, wurde dann eine Billion Papiermark
durch eine Rentenmark abgeloest. Auch gegenueber dem Ausland
verpflichtete man sich zu einer Deckung der neuen Waehrung durch
die Goldreserven.

1 US$ = 4,2 Rentenmark (oder auch Goldmark) = 4,2 Billionen
Papiermark - der Begriff Goldmark statt Rentenmark setzte sich
im Volksmund aufgrund der Golddeckung durch. Ein klares Zeichen
dafuer, welchen Stellenwert das Gold beim Volk hatte.

Hauptverantwortlich fuer die Reform war Bankier Hjalmar Schacht
als Reichskommissar fuer Waehrungsangelegenheiten und
Reichsbankpraesident. Luther ist es in kurzer Zeit gelungen, das
Sanierungswerk zum Abschluss zu bringen. Am 20.11. wurden die
Notenbankpressen fuer Papiergeld stillgelegt. Verantwortlich fuer
den Erfolg war aber auch das Verhalten der Bevoelkerung und der
Regierung: Des Zahlenzaubers der Inflation ueberdruessig, wurde
die neue Waehrung anerkannt. Beendigung der oeffentlichen
Schuldenwirtschaft! Luther formulierte treffend, die oeffentliche
Hand und die Wirtschaft muessten mit einem Schlag von "der
suessen Gewohnheit der Inflation" ablassen und die Vorstellung
aufgeben, der Staat koenne jederzeit mit der Notenpresse
Geldmittel bereitstellen.

Geldnoten, mit denen nicht einmal mehr die Kinder spielen
wollten, wurden anschliessend zum Anzuenden des Herdfeuers
genutzt.

Ich habe das Gefuehl, dass ich mir einmal eine Zigarre mit einem
100-Euro-Schein anzuenden werde. Und das wird nicht aus Dekadenz
geschehen, sondern vielmehr weil meiner Erwartung nach der Euro
bereits heute zum Scheitern verurteilt ist: Keine Golddeckung und
die ersatzweise Bindung an die Wirtschaftsleistung der jeweiligen
Laender ist durch Frankreich bereits zur Genuege missachtet
worden und durch Deutschland nun sogar gebilligt - denn naechstes
Jahr wird auch Deutschland in der heutigen Position von
Frankreich stecken.

i W A T C H . F R E E
- US-BOERSENBRIEF -
4. Jahrgang - Ausgabe 46 (14.11.2003)
http://www.ekip.de/index.php

ladowa

Hallo trendling,

Wie stehst Du zu den letzten i-Watch-Zeilen?

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass wir keinen Goldstandard mehr haben. Denn sonst würde ich wahrscheinlich in einem Zelt hausen. Inflation = Lebensqualität/ Standard.

Vor der Hyperinflation müßte man sich eigentlich ein paar Immobilien auf Pump zulegen und einfach abwarten bis der Spuk wieder vorbei ist. Die Schulden wären dann wie von Geisterhand weggeblasen und voila: Das Häusl steht schuldenfrei da;-)

Schulden machen ist eben "in".

Gruß,
Swingtrader

select
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ alle

Es ist natürlich eine einfache und tolle Kalkulation, dass bei einer aufkeimenden "Hyperinflation" Immobilien zu kaufen sind. Dann hoffen und danach Geld ausgeben.

Ich stelle mir einfach die Frage, warum die Immobilienpreis noch um ein vielfaches steigen sollen. Wegen der Inflation. Nein! Diese oben genannte Situation wird zwar wahrscheinlich eintreten, aber erst wird eine andere Situation eintreten.

Und damit ich dann in das "große" Immobiliengeschäft eintreten kann, brauche ich Cash. Dies könnte man auch bei den Rohstoffen sehen. Viele kennen bestimmt den unten angehangenen Text, aber ich glaube er ist deswegen wichtig, um gegebene Gedankenströme vielleicht wieder zu neutralisieren. Man sollte sich nicht zu sehr auf eine Seite lehnen.

Natürlich ist die unten genannte Person nicht der "heilige Gral", aber es sind Punkte dargestellt die man nicht einfach vernachlässigen sollte.

Und wenn für die großen Schuldner auf dem Wunschzettel die Inflation steht, dann heißt das noch lange nicht, dass das der Weihnachtsmann die Inflation bringt.

Übrigens können auch in einer Deflation Zinsen steigen.

Zitat: 'Einer, der sich erfolgreicher als die meisten anderen Anleger mit dem Thema Börse auseinander gesetzt hat, ist ganz ohne Zweifel Sir John Templeton. Seit Jahrzehnten steht Templeton mit seinen Anlageentscheidungen in schöner Regelmäßigkeit auf der richtigen Seite. Die Gedanken, die der mittlerweile 90jährige Begründer des legendären Templeton-Growth-Fund kürzlich gegenüber dem „Equities Magazine“ äußerte, könnten manchem Daueroptimisten allerdings den Angstschweiß auf die Stirn treiben.

Bis zu 20 Prozent der Hypotheken auf Eigenheime in den USA seien akut vom Ausfall bedroht, fürchtet Templeton, weil die Häuslebauer ihre Schulden nicht mehr bezahlen können.

In seiner Begründung macht Templeton folgende Rechnung auf: Während in der Vergangenheit jede ausgeprägte Börsenschwäche mit einem deutlichen Rückgang der Immobilienpreisen einher gegangen war, haben die Preise für Wohneigentum in den USA während der laufenden Baisse um rund 20 Prozent zugelegt. Getrieben von den niedrigen Zinsen haben sich die US-Bürger in Schulden gestürzt und so den Immobilienmarkt immer weiter angefacht.

Man braucht nicht viel Phantasie, um dem Argument Templetons zu folgen, wonach diese Situation eine enorme Sprengkraft beinhaltet: Anders als nach der Baisse der 20er und 30er Jahre, als sparen noch gefragt war, seien die US-Haushalte heute verschuldet wie noch nie in der Geschichte.

Templeton, der nach eigenem Bekunden heute bärischer eingestellt ist als vor Jahresfrist, erklärt: „Die Verschuldung Amerikas beträgt aktuell 32 Billionen US-Dollar und ist damit dreimal so groß wie die Wirtschaftsleistung eines gesamten Jahres. Zu keiner Zeit war eine Nation derart hoch verschuldet.

Die Schuldenlast ist heute höher als auf dem Höhepunkt der Aktienhausse vor drei Jahren. Viele Eigenheimbesitzer haben höhere Verbindlichkeiten als ihre Immobilie wert ist.

Diese Argumente sind natürlich nicht neu, dann aber verweist "Sir John" auf einen Aspekt, den die meisten Börsianer wohl weit unterschätzen:

Sollten die Immobilienpreise auch nur um 20 Prozent sinken, eine Tatsache, die in einer Baisse unausweichlich sei, stünden zahllose Eigenheimbesitzer vor dem Bankrott, warnt Templeton.

Darin sieht der Altmeister der Kapitalanlage auch den entscheidenden Unterschied zur Situation in den 30er Jahren: Seinerzeit hätten viele Hausbesitzer ihre Immobilien bar bezahlt.

Ein Umstand, der heute undenkbar sei. Während die Häuslebauer in den 30er Jahren vom Einbruch bei den Immobilienpreisen kaum betroffen waren, es gab ja kaum jemanden, der verschuldet war, hätte ein Rückgang der Preise heute verheerende Folgen. Zwangsversteigerungen wären nach Ansicht Templetons die unausweichliche Konsequenz.

Was dies für die taumelnde US-Wirtschaft bedeuten könnte, wagt man sich kaum vorzustellen. Verbrauchervertrauen? Restlos im Eimer. Konsumausgaben? Wovon bitteschön?

Um einen Rat befragt, wie man sich als Anleger in dieser Situation verhalten solle, sagt Templeton: "Kaufen Sie US-amerikanische Immobilien, wenn die Preise um 90 Prozent (kein Druckfehler!) gefallen sind.'

Gruß select

Ronin
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ ftrader:

Eine Betrachtung seit 99, als Gold ausgerechnet ein 20-Jahres-Low machte, ist zu tendenziös gewählt.

Dem Chart ist zu entnehmen, daß Gold in Euro heute billiger ist als vor 10 Jahren. Dazu gab es keinerlei Zinsen. Dabei hatten wir in diesem Zeitraum eine durchaus erhebliche Inflation, so daß man mit Gold also enorm an Kaufkraft verloren hat. Eine Bundesanleihe dagegen hätte man vor 10 Jahren mit einer Rendite von 7 % (soweit ich mich recht erinnere) kaufen können, was das Investment mit Zinseszinsen bis heute verdoppelt hätte, bei einer 30-jährigen Anleihe sogar zuzüglich fetter Kursgewinne. Das riskante Gold hätte sich also in Euro verdoppeln müssen, um mit einer völlig risikolosen Anleihe auch nur gleich zu ziehen. Dabei hätte der Anleger noch die enorme Volatilität von Gold zehn Jahre lang ertragen müssen. Nach allen üblichen Kriterien war Gold damit ein ausgesprochen lausiges Investment.

Nur mit sehr viel Weltuntergangs-Ideologie im Kopf in Kombination mit gewaltigen Scheuklappen kann man diese Fakten igorieren und darauf setzen, daß die Zukunft VÖLLIG anders läuft. Wer vom Investieren und Traden mit EIGENEM Geld lebt, kann sich so viel Tagträumerei und Fanatismus nicht leisten.

Übrigens: Anfang der achtziger Jahre, als ich mit dem Investieren begann, gab es genau die gleichen Argumente pro Gold wie heute: Exorbitante Staatsverschuldung, unausweichlicher Bankrott aller Entwicklungsländer, Handelsdefite, Budgetdefizite, ein abstürzender Dollar, drohenede Mega-Inflation, Wirtschaftskrisen, eingeschränkter Handlungsspielraum von Notenbanken und Regierungen.

Und es folgten zwei Jahrzehnte beispielloser Prosperität! War eine interessante Lektion für alle, die bereit waren, hinzuschauen.

slowturtle
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

In EURO hat sich der Goldpreis kaum bewegt, spiegelt also eigentlich eher die Schwäche des Dollars als die Stärke des Goldes.

Einzig interessant in einem solchen Umfeld sind die Goldminenaktien, die als Derivat zum Goldpreis die jeweilige Preisbewegung vervielfachen. Dieser Hebel wirkt sich auch dann noch positiv aus, wenn man die gestiegenen Aktienkurse in EURO umrechnet.

Aber Achtung. Der Hebel kann genauso nach hinten los gehen.

Ich weiss nicht, ob ich mich heute noch massiv in diese Branche bewegen würde.

ladowa

Wenn man auf der Suche ist nach Prognosen zu einem explodierenden Goldpreis wird man immer fündig. Man wird auch immer die Begründung finden dass unser monetäres System seine Grenzen erreicht hat und es gar keinen anderen Ausweg gibt als explodierende Rohstoffpreise.

Wenn man einen Aktiencrashpropheten sucht wird man auch immer fündig. Eine Prognose ist nichts weiter als eine Prognose. Auch wenn Gold so schön glänzt, hat Gold immer noch einen zukünftigen Preis.

Wahrsagerei und Goldpreis scheinen eine öfflichkeitswirsamere Mischung zu sein als z.B. nur Aktiencrashwahrsager. Man muß schon was bieten.

Was soll das ganze Theater eigentlich? Einen gewissen Unterhaltungswert würde ich der ganze Sache trotzdem zugestehen.

trendling
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Swingtrader

Zu den letzten i-Watch-Zeilen:

Da ich keine Volkwirtschaft studiert habe, muss ich mich auf einfachere Modelle beschränken, als den Goldstandard. Das anzünden eines 100-Euro-Scheines kann wohl noch einige Jahrzehnte warten, ist aber durchaus realistisch. Irgendwann müssen die Staatsschulden wieder bereinigt werden, das geht nur wenn das Volk ärmer wird. So gesehen stecken wir doch bereits mitten in einer riesigen Inflation. Der steigende Außenwert des Euros kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Lebensunterhalt ständig teurer wird. Was soll das anderes sein als Inflation, wenn jemand für die gleiche Arbeit immer weniger an Waren und Dienstleistungen einkaufen kann? Als langjähriger Aldi-Fan fällt mir z.B. auf, dass die Körbe mit den Sonderangeboten, besonders Kleidung, mindestens um einen Tag eher leer sind als zu DM Zeiten.

Wo ist der Sichere Hafen?

Mir fehlt der Glaube an das Gold als Retter in der Not. Anlageimmobilien befinden sich eher noch im Blasenbereich, als am Boden. Besonders wenn man in Deutschland an die schrumpfende Bevölkerung denkt erscheint ein Investment nur in Ballungszentren oder im Ausland sinnvoll.

Ich weis auch nicht was man jetzt haben muss, um morgen das beste aus dieser Meinung machen zu können, darum werde ich einfach so tun, als gäbe es keine Probleme auf der Welt und halte mich an den einfachen Rat. Streuen, streuen, streuen.

Grüße

trendling

ftrader
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Warum denn so emotional?

Sicherlich ist die Überschrift ´Gold auf 3.000 Dollar ?´ etwas provokativ, aber deshalb auch mit Fragezeichen versehen.

Aktuelles Zitat von Walter in einem anderen Thread: ´Ich habe die Fantasie mir vorzustellen, das nach 23 Jahren Frustration am Silbermarkt auch wieder etwas bessere Zeiten einkehren. Dies gilt im übrigen für alle Rohstoffe. Richtiges Geld können Sie an den Märkten nur verdienen, wenn Sie einen Hintern aus Blei haben.´

Dem kann ich nur zustimmen. Fakt ist doch das Gold eine 20-jährige Baisse gesehen hat und 1999-2001 einen Boden ausbildete. Dies lief konträr zu den großen Aktienindizes, die ab Anfang der 80er Jahre bis 2000 haussierten. Wie wohl die meisten hier zugeben werden, haben wir seit 2000 eine Aktienmarkt-Baisse erlebt, deren Ende noch offen scheint. Dem Gold wird aber seit dieser Zeit keine Hausse zugebilligt, obwohl der Preis je nach Währung ca. 40-60% zugelegt hat.

Dies ist geradezu typisch für den Beginn großer Trends, die am Anfang lange mit Skepsis verfolgt werden. Das gleiche Verhalten konnte am Aktienmarkt bis 1984/85, also mehrere Jahre nach Beginn der Hausse beobachtet werden. Die Gold-Hausse der 70er Jahre fand statt, während die Aktienmärkte seitwärts liefen.

Zur Erinnerung: Der Thread stammt vom 23.12.2001, deshalb zunächst ein Chart der die damalige Situation verdeutlicht (Dow Jones linke Skala, Gold in $ rechte Skala):

ftrader
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Wie ging es seither weiter?

Die sich sukzessiv seit Beginn der 80er Jahre aufbauende relative Stärke der Aktienmärkte im Vergleich zu Gold fand 2001 ihr Ende (Bruch der roten Spread-Aufwärtstrendlinie im unteren Chartteil). Seither hat sich ein neuer Abwärtstrend gebildet (blaue RS-Linie), d.h. Gold zeigt relative Stärke.

Nun zur aktuellen Situation:

Sicherlich stellt die Marke von 400$ eine psychologische Hürde dar, die es zu überwinden gilt. Oberhalb von 420$ gibt es aber relativ wenige charttechnische Hürden.

Ein erstes Indiz für ein Ende bzw. eine Unterbrechung der Aufwärtsbewegung könnte ein Bruch der RS-Trendlinie (blau) nach oben liefern. Symptome einer spekulativen Blase (Vgl. 1979/80) vermag ich beim Gold aktuell nicht zu erkennen. In einem stabilen Aufwärtstrend stellen Rückschläge i.d.R. Einstiegsgelegenheiten dar.

@ Ronin, @ ThoHans

Dies hat mit Weltuntergangsstimmung relativ wenig zu tun. Auch ist ein willkürlicher Vergleich heute mit vor zehn Jahren unangebracht.

Chart-Quelle: sharelynx.net

ftrader
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Zum Schluß noch ein grösserer historischer Zeitrahmen >100Jahre:

ladowa

@ alle

Natürlich sind die Gold 3000 provokativ. Schreibt man Gold geht auf 380 interessiert das niemand, schreibt man obiges Kursziel erreicht man kontroverse Diskussionen.

Ich stelle nur fest, das die Beiträge von manchen gar nicht gelesen werden, sondern das pauschal abgeurteilt wird.

Es ist richtig, das mit Gold in den letzten 20 Jahren kein Geld verdient werden konnte. Nichts anderes wurde im Beitrag vermittelt. Die 80er Jahre waren Deflationär und die 90er sogenannte Übergangsphasen.

Ab dem 31.12.2001 als der Beitrag erschein, ist Gold nur noch in eine Richtung maschiert. Ob Euro oder Dollar fakturiert in Gold wurde verdient, was man von Aktien nicht behaupten konnte.

Ich würde mir wünschen, das man vor jeder sachlichen Kritik die Beiträge zumindest durchliest und für beleidigende Mails habe ich gar kein Verständnis.

gruß

Ronin
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Der Thread ist bisher ziemlich sachlich, Walter. Deshalb nochmals zur Sache:

An den Märkten ist grundsätzlich jederzeit alles möglich, also sogar eine echte Goldhausse.

ABER: Mit Gold wurde in den letzten 20 Jahren nicht nur kein Geld verdient, inflationsbereinigt wurde sogar massiv Geld verloren. Wer zu dem Zeitpunkt in großem Stil kaufte (vor 23 Jahren), als Gold mit genau den gleichen Argumenten wie heute jedem Kleinanleger wärmstens ans Herz gelegt und ins Depot gedrückt wurde, hat bis heute eine regelrechte Vermögensvernichtung erleiden müssen.

In den letzten 20 Jahren hatten wir zwei zügige Anstiege des Goldpreise jeweils von ca. 300 auf über 500, die sich aus heutiger Sicht als Bärenmarkt-Rallies darstellen. Welche nüchternen Fakten sprechen konkret dafür, daß die vergleichsweise lahme Aufwärtsbewegung seit 1999 von 250 auf 400 etwas anderes ist?

Warum sollen die Fundamentalgründe pro Gold, die vor 23 Jahren falsch waren und eine damals völlig unvorstellbare historische Baisse in Gold nicht verhindern konnten, jetzt richtiger sein?

Ich habe aus vielen Diskussionen mit Goldfreunden den Eindruck gewonnen, daß die kommende Goldhausse für die Befürworter einfach eine Glaubenssache, ein Dogma ist, das nicht mehr hinterfragt werden darf, schon gar nicht mit dem Verstand. So ähnlich wie der Jüngste Tag für die Katholiken. Das schließt (siehe oben) nicht aus, daß sie damit irgendwann in gewissem Umfang richtig liegen.

select
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Ronin

Ihre dokumentierten Punkte sehe ich auch so. Aber nur im Moment. Ich bin sehr wohl der Auffassung das wir in eine starke Goldhausse laufen können.

Aber dies ist noch zu früh. Außer die Gesetzmäßigkeiten des Preises ändern sich bei Gold in einer Deflation.

Gruß select

ftrader
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Zitat Ronin: "Mit Gold wurde in den letzten 20 Jahren nicht nur kein Geld verdient, inflationsbereinigt wurde sogar massiv Geld verloren. Wer zu dem Zeitpunkt in großem Stil kaufte (vor 23 Jahren), als Gold mit genau den gleichen Argumenten wie heute jedem Kleinanleger wärmstens ans Herz gelegt und ins Depot gedrückt wurde, hat bis heute eine regelrechte Vermögensvernichtung erleiden müssen"

Volle Zustimmung! Zur Erinnerung: Die letzte Gold-Hausse begann Ende der 60er-Jahre und war 1980 zu Ende. Wer am Gipfel einer Spekulationsblase einsteigt (Gold 1980, Nikkei 1989, Neuer Markt 2000) vernichtet sein Vermögen.

Die Situation Heute ist aber nicht mit der vor 23 Jahren vergleichbar! Auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole: Symptome einer spekulativen Blase (Vgl. 1979/80) vermag ich beim Gold aktuell nicht zu erkennen. Die vergleichsweise lahme Aufwärtsbewegung seit 1999 von 250 auf 400 widerspricht geradezu der Vermutung, das wir uns hier in einer Übertreibungsphase befinden.

Das momentan angeblich jedem Kleinanleger Gold empfohlen wird ist mir völlig entgangen. Ich lasse mich zwar nicht von den Medien und Gazetten berieseln, aber das Gold eine Titelseiten-Story wert war wäre mir schon aufgefallen. Gold ist momentan ausserhalb der Schlagzeilen und völlig von der allgemeinen Öffentlichkeit unbeachtet! Selbst Elliott-Gurus wie Prechter geben dem gelben Metall keine Chance. Stattdessen ist in den Medien die Aktienhausse neue geboren und jeder wird in Aktien getrieben. Der Optimismus und das Spekulationsfieber ist in diesem Segment in letzter Zeit teilweise noch größer als im Jahr 2000 vor dem Platzen der Blase.

Wie erkennt man einen Aufwärtstrend und dessen Ende? Die einfachste Möglichkeit ist, den Preis zu beobachten. Entsteht über die Zeit betrachtet ein Muster höherer Tiefs und höherer Hochs, so liegt ein sauberer Aufwärtstrend vor! Dies hat nichts mit Elliott-Waves oder Trendlinien etc. zu tun!

Genau dieses Muster liegt bei Gold insbesondere seit 2001 vor (siehe obige Charts). In den kurzen aber heftigen Bärenmarkt-Rallies während der 20-jährigen Baisse wurde dieses Muster schon bald nach dem jeweiligen Hoch gebrochen, d.h. es entstanden immer tiefere Swing-Tiefs. Eine starke Bestätigung im grösseren Zeithorizont für die seit 1999 laufende Aufwärtsbewegung wäre ein Preis >418$, dem Hoch von 1996. Dann ist die Serie tieferer Hochs 1980-1996 gebrochen.

Aber wie schon weiter oben in diesem Thread angedeutet: Wenn man sich hier nicht als Trader sondern als Investor betätigt braucht man entsprechendes Sitzfleisch, da sich große Trends nicht von heute auf morgen entwickeln und es immer wieder Rückschläge gibt.

Literaturempfehlung für Zusammenhänge in globalen Trends: Technische Intermarket-Analyse von John J. Murphy.

Chart-Beispiel: Grundstein einer Hausse. Gold bildete 1968-1970 einen Boden aus und zeigte bis 1972 einen vergleichsweisen moderaten Anstieg, der aber durchaus dem zuvor genannten Kriterium eines Aufwärtstrends gerecht wurde. Diese waren die Kinderschuhe der damaligen Hausse, die zu Preisen über 800$ in 1980 führte! Die oben vorgestellten Methoden (Aufwärtstrend und Dow/Gold-Ratio bzw. Spread) hätten auch hier zu einem frühzeitigen Einstieg geführt, bevor die Hausse in der Euphorie starb!

newstrader.
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ ftrader

Ich würde den Ausführungen zustimmen, mit einer kleinen Ausnahme: Es ist bekannt daß vor allem Hedge-Fonds zuletzt massiv Gold long gegangen sind. Aus diesem Grund wurde ein Teil der möglichen Aufwärts-Dynamik aus dem Gold genommen und es ist mit Angebotsüberhang oberhalb der $ 400 Marke zu rechnen.

Es kann also durchaus etwas dauern bis wir uns dauerhaft über diese Marke hinwegsetzen, falls der Aufwärtstrend anhält.

ladowa

Hallo RSPhoenix,

hast Du eine Adresse, wo noch weitere Positionen, außer Gold, von HedgeFunds angeführt sind?

Besten Dank im voraus.

Gruß,
Swingtrader

newstrader.
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Swingtrader

Hallo,

meinst Du jetzt einen bestimmten Hedge-Fond oder ganz allgemein? Es ist natürlich nicht so, daß solche Fonds ihre Positionen realtime irgendwo posten. Dennoch ist sowas im Markt i.A. bekannt, da die großen Fonds natürlich nicht völlig unbemerkt größere Positionen kaufen oder verkaufen können. Das geht über Banken an den Markt und die Banker kennen ihre größeren Kunden natürlich. Zudem sind bestimmte Aktivitäten meldepflichtig und werden von den Behörden überwacht.

Der folgende Artikel vom September beschreibt das:

http://www.gold-eagle.com/editorials_03/behrmann090303.html

Hier ein Ausschnitt:

Precious metals dealers report unusual purchases of gold by macro Hedge Funds that actively deal in foreign exchange and bond and equity markets. Gold has been defying conventional metal analyst wisdom as large hedge funds have built up sizeable positions in precious metals, crude oil and oil products, base metals, cocoa and other commodities. Gold and silver are leading the way as they generate most publicity and both have shifted to higher ground with Funds aiming at an eventual assault on the $400 an ounce barrier.

[...]

The pivotal points for gold are first $380 and then $390 an ounce. If sufficient momentum carries the metal through the first barrier, options delta hedging will take place and the price could test $390 and then $400. The lower support level is $365. Silver, platinum and palladium are likely to follow gold. The big question - when do the Funds take sizeable profits? Physical demand in Asia has evaporated and scrap supplies will increase at present price levels. More and more metal will have to be absorbed by Funds to keep the momentum going. The US Commodity Futures Trading Commission showed that Futures and Options bull positions on COMEX, the New York exchange, amounted to 13.7 million ounces on August 26. Of this amount 10 million were in the hands of hedge and managed futures funds, some 6 million ounces higher than their bull positions in the first half of August. On a single day last week, gold Futures and Options open positions on the Exchange surged by almost 19,000 contracts to a record 262,000 contracts, equivalent to more than a quarter of normal annual gold demand. Fund exposure to all commodities is extensive.

Aber Du hast ja nach anderen Positionen gefragt. Natürlich gibt hier selten belegbare oder belastbare Aussagen. Was ich gerade zuletzt gehört habe war, daß bei EUR/USD über 1.1830 größere Stops lagen, die dann von bestimmter Seite bei der passenden Gelegenheit "aktiviert" wurden, was dann entsprechende Konsequenzen nach sich zog. Bei Gold sahen wir vor einigen Wochen ein analoges Szenario.

Generell sind diese Fonds sehr aktiv in Devisen. Hier ein Beispielreport vom Mittwoch:

We saw hedge funds as decent USD/CHF sellers throughout the move, which reflects the recent drop in risk appetite as well as general market positioning. This started when EUR/USD was still below 1.1800. Technical traders' EUR/USD purchases into a liquidity vacuum took over on the break of 1.1850-60. The new highs since then reflect buying on dips from accounts that missed the initial move, and medium-term systems going long. EUR/USD would need to trade below 1.1860 to negate fresh upside potential.

Aber das sind natürlich alles immer nur Einzelereignisse. Meines Erachtens interessant um es in einer Analyse zu berücksichtigen aber nicht konkret genug um damit zu handeln.

Gruß!

ftrader
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Spricht ein Hedge-Fonds-Engagement gegen steigende Preise? Die Marken 400 und 420$ werden sicher nicht auf Anhieb genommen werden. Eine Hausse bildet sich im Preis über die Zeit, und der Markt hat manchmal viel Zeit! Nichts für ungeduldige Naturen. Auch in einem Aufwärtstrend sind größere Rückschläge möglich. Diese sorgen dafür, das die für den Fortbestand einer größeren Bewegung nötige Skepsis erhalten bleibt. Erst wenn ein Markt parabolisch ohne große Rückschläge steigt ist das Ende der Gesamtbewegung nahe.

Ich erinnere mich noch gut, wie es 1984 am Deutschen Aktienmarkt ausgelöst durch einen Metallerstreik ebenfalls zu einem großen Rückschlag kam, nachdem er von Herbst 1982 an ohne deutliche Rücksetzer angestiegen war. Dem Anstieg ging eine Bodenbildung 1980-1982 voran. Die Muster und Abläufe für das Entstehen einer großen Hausse, die sogar mehrere Dekaden andauern kann, haben immer eine gewisse Ähnlichkeit. Auch kann man oft beobachten, das es in etwa der Zeitlichen Mitte einer großen Gesamtbewegung zum größten Rücksetzer bzw. zu einer längeren Verweildauer der Kurse kommt, bevor dann anschließend der parabolische Anstieg in Angriff genommen wird. Auf die zurückliegende Goldhausse bezogen war dies in den Jahren 1974-76 der Fall.

Fortsetzung folgt.

ftrader
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Andere Commodities befinden sich ebenfalls im Aufwärtstrend. Nachfolgend ein Langfristchart des CRB-Index der an den US-Futures-Märkten gehandelten Rohstoffe. Dieser Index steht aktuell (259,09 / Wochenhoch 263,6) bereits leicht über seinem Hoch von 1996.

Gold zeigt im Vergleich zu den anderen Commodities seit Ende 2000 Relative Stärke, zu sehem im fallenden Spread-Trend CRB/Gold.

Chartquelle: sharelynx.net

Profile picture for user pullPUSH
pullPUSH
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Walter [#1]

Ich habe mir eben einmal die Zeit genommen und diesen Thread komplett gelesen.

"Gold als "Sicherer Hafen" in unsicheren Zeiten." - Diese Aussage hat für mich die Substanz auf der ein Finanzsystem aufbaut.

Nur was vollzieht sich im Moment an den Börsen?

Gold - Höchststände?
Öl - Höchststände?
Europäische Aktien - Kurs auf neue Höchststände?
Asien - Kurs auf neue Höchststände?

Ich habe die Frage bereits schon mal im Forum gestellt. Doch fiel darauf gar keine Antwort.

Wie passt denn das nun alles noch in Bild?

ladowa

Historisch liefen die jeweiligen Anlageklassen relativ entgegengesetzt.

Für mich sind das alles Anzeichen einer riesigen spekulativen Geldmenge die im Markt ist und investiert werden will. Es ist einfach zuviel Geld für wenig Waren/Immos/Aktien da - Faktum: Inflation ist das Ergebnis.

Hätte die Weimarer Generation ihre Kohle in 20er Goldmarkstücke investiert, so hätten sie heute noch ihr Geld und nicht alles während der Inflation verloren.

Ich habe noch Kreditrechnungen für ein haus (Bj 1934) liegen, damals wurde Kredit in Goldmark umgerechnet. Handelte sich um 9000 Reichsmark. 9000RM sind heute nix mehr wert, aber die 9000Goldmark entsprechen genau dem Wert des heutigen Hauses, also hat Gold seinen wert über 70 Jahre lang behalten, welchen Währung kann das von sich behaupten? Wer gibt uns die Sicherheit, dass es in 20 Jahren noch den Papierdollar oder Euro gibt?

- Wer Gold hat, hat immer Geld -

-> nur zu teuer sollte man nicht einsteigen ;-)

Profile picture for user pullPUSH
pullPUSH
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ tradejunky [#50]

"aber die 9000Goldmark entsprechen genau dem Wert des heutigen Hauses"

- Oh oh oh, mein lieber Freund - da muss ich wiedersprechen. Der angegebene Wert in Goldmark ist aus dem Jahr 1914 angegeben (inflationsfreies Jahr). Anhand diesen fixen Wertes und dem "Baupreisindex" konnte zu jedem folgenden Jahr der "Wert" sprich die Kosten zum Neuaufbau des Hauses berechnet werden.

Den in der Baubranche fliesen ebenso schwankende Faktoren wie Lohnkosten, Materialkosten etc. zusammen die so IMMER jährlich angepasst wurden. Um eine Unterversicherung zu vermeiden.

Es gibt die Faustformel "1914 Wert" : 97 X 1000 = Wert in Euro (so pi mal Daumen) also 9000 Goldmark : 97 X 1000 = 92.784 Euro

"Historisch liefen die jeweiligen Anlageklassen relativ entgegengesetzt."

- Und genau das ist das entzieht sich meinem Verständnis. Diese Relationen scheinen sich total verschoben zu haben.

Grüße

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Help?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Register now

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich