Richard Ebert
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Das Vorhersehen von Baisse und Hausse ist eine Illusion
Das Vorhersehen von Baisse und Hausse ist eine Illusion
Von Joachim Goldberg
24. März 2004 Indisch essen zu gehen ist immer ein Vergnügen. Einfach köstlich. Auch die Rechnung, die man zum Nachtisch präsentiert bekommt, fällt dieses Mal moderat aus. Gesättigt und zufrieden möchte man gerade das Lokal verlassen, da fragt der Ober plötzlich: "Und? Kann man wieder in Aktien investieren?"
Unwillkürlich erschrickt man ob dieser Frage.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: FAZ, 25.03.2004, Nr. 72 / Seite 26, http://www.faz.net)
Geschrieben von Richard Ebert
am
Ähnliches passierte auch mir!
Jetzt kommen die Leute und fragen nach einen Tipp. Ich hatte aus verschiedenen Klassen, also Arbeiter und Unternehmen, solche Fragen erhalten. Mir fällt dazu nur eins ein und dies ist meine Standardantwort geworden:
Ich habe kein Interesse noch irgendeinen einen Tipp zu geben oder zu helfen. Ich fange nicht mit den 10% übriggebliebenen Geld zu arbeiten an. Darauf folgt dann der Satz “Die und Der haben nur 50% verloren”. Bitte machen Sie etwas für uns. Ich sage nur noch nein, denn aus den 10% müsste ich 1000% machen und dann bin ich nur so gut wie Ihr es einmal gewesen seit. Auch bei -50% will ich mir mit diesen Leuten keine Freude machen. Ich muss über Jahre alles selbst finanzieren, dann arbeite ich täglich 12 bis 16 Stunden und habe kaum Freizeit. Mit den Superanalysten von n-tv, die unsere Aktienkultur lenkten stelle ich mich nicht in eine Reihe.
Der Privatanleger kommt, geht 2 mal in der Woche zum Fussball, zum Musik machen usw. und du arbeitest. Manchen hatte ich über Jahre kostenlos eine Prognose geben und die haben nicht reagiert. Meine Zeit ist mir wichtiger als solche Leute, die hier die Elite betreuen und selbst über keine erfolgreiche Börsenerfahrung verfügen. Aber sie haben Kontakte zu stock konservativen Bankkaufleuten, die ab und zu mal den Chart ansehen und mit dem Bauch entscheiden. Viel Glück auch weiterhin.
Disziplin ist ein Schlüssel zum Erfolg. Diesen Schlüssel haben die Privatanleger nicht. Kaum werden 20% erwirtschaftet, schon wollen sie verkaufen und doch lieber eine Immobilie kaufen.
Ich habe nur noch NULL BOCK auf die Privatkundschaft! Die sollen doch lieber die Banken nerven. Diese zu analysieren ist vergoldete Zeit. Es sind Investoren und keine Trader. Soll ich als Trader den Privatinvestoren folgen? Wo komme ich da hin?
Hinweis der Redaktion: Der erste Absatz wurde gelöscht. Hier wurden Ansichten wie vor 1945 geäussert.
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Beide Berichte bestätigen mir, dass ich als Longtermtrader mich rechtzeitig wieder vom Markt verabschiedet habe. Die letzte große Position hielt ich über 8 Jahre und verkaufte sie vor 2 Jahren dank Stopp Loss. Davor war ich aber auch mal bankrott und meine Frau hat mich mit ihrem Lohn durchgefüttert. So etwas verbindet!
Danach stieg ich wieder mit Aktien für meine Kinder auf niedrigem Niveau ein, da ich hoffte, dass es wieder aufwärts geht nach 16 Jahren familienfeindlicher(!) CDU-Regierung. Doch der Aufschwung erwies sich als historische Bullenfalle! Da ich Arbeitgeber, Arbeitnehmer und mein eigener Vermögensverwalter und noch viel mehr uno persona bin, leiste ich mir den Luxus der Unvoreingenommenheit.
Für mich ist es deshalb keine Illusion, um an das Thema anzuknüpfen, lange Phasen der Stagnation vorherzusehen. Für die nächsten 2 Jahre sehe ich diese - ich hoffe für uns alle, dass es nicht zig Jahre werden, wie nach 1932. Aber auch das hielte ich ob der demographischen Entwicklung für durchaus möglich.
Die Japaner waren ja ganz schlau: Für 1% haben sie sich Geld in Yen gepumpt und in Dollar für 5% in Bonds angelegt. Und das seit vielen Jahren. Nun ziehen sie das Geld wieder ab und die Notenbank von Japan muss diese Dollar kaufen und in Yen tauschen. Vermutlich legen sie die Kohle wieder im Nikkei an, denn der steigt ja schon seit Monaten ohne Grund, obwohl die Banken dort schon alle bankrott sind und es nur nicht wissen.