Richard Ebert
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Dauerthema: Eurex US - Der Kampf um Marktanteile

FRANKFURT/M. Amerikas Terminbörsen sind offenbar nervös geworden. Mit aller Macht versuchen sie, den Eintritt des weltgrößten Konkurrenten Eurex am US-Markt zu verhindern. Bekanntlich will die weltgrößte Terminbörse am 2. Februar 2004 mit einer eigenen Börse in Chicago starten.

Noch vor wenigen Wochen hatten die US-Terminbörsen erklärt, sich dem Wettbewerb stellen zu wollen. Jetzt fahren das Chicago Board of Trade (CBOT) und die Chicago Mercantile Exchange (CME) jedoch härtere Geschütze auf und intervenieren bei den US-Behörden gegen den geplanten Start von „Eurex US“. CBOT-Vorstand Bernhard Dan bestätigte gegenüber dem Handelsblatt seine ablehnende Haltung.

Eurex-Vorstandschef Rudolf Ferscha hatte vor kurzem noch abgewiegelt, als dem Handelsblatt konkrete Hinweise auf einen sich in den USA aufbauenden Widerstand gegen die Eurex-Pläne vorlagen. Jetzt haben sich die Dinge jedoch zugespitzt. „Es geht in die Endrunde – die Entscheidung liegt beim US-Kongress“, verlautet aus Eurex-Kreisen. Ein Unterausschuss des Repräsentantenhauses wird im Rahmen einer Anhörung am 16. Oktober über den von der Eurex bei der Aufsichtsbehörde CFTC eingereichten Antrag zur Gründung einer US-Börse entscheiden. Dieses Vorgehen wird von Fachleuten in Chicago als „außergewöhnlich“ bezeichnet. Dass dieser Fall auf eine so hohe politische Bühne getragen wird, zeige die Gefahr, die US-Terminbörsen im erfolgreichen Eurex-Geschäftsmodell für ihr eigenes Geschäft und möglicherweise für ihre Existenz sehen.

Der Ausgang der Anhörung sei offen, hieß es in Chicago. Denkbar sei sowohl die uneingeschränkte oder an Bedingungen geknüpfte Genehmigung als auch die Ablehnung. Der Unterausschuss besteht aus 30 Kongressmitgliedern, die überwiegend aus der Agrarregion des Mittleren Westens der USA stammen. Bekanntlich verfügen die beiden genannten Börsen auf dieser politischen Ebene über sehr enge Bande. Man sei auf alles gefasst, hieß es von deutscher Seite in Chicago. „Gegen politische Interessen hat die ökonomische Vernunft manchmal keine Chance“, wurde ergänzt.

Sollte die Eurex durch das Verbot der Gründung einer eigenen US- Börse ausgebremst werden, hätte sie die Option, sich an existierenden Börsen zu beteiligen oder Börsen zu übernehmen, um so eine Börsenlizenz zu erhalten. Die Aufsichtsbehörden könnten dies jedoch als eine Umgehung eines ausgesprochenen Verbots interpretieren und verbieten. Bei einer Ablehnung des Eurex- Antrags ist nicht auszuschließen, dass die Deutsche Börse AG als Mutter der Eurex diplomatische Kanäle nutzen wird, um die Angelegenheit auf Regierungsebene zu lösen.

Nachdem sich das Geschäftsmodell der Eurex als überlegen erwiesen hatte, bauten CBOT und CME zuletzt zwei Fronten gegen die Eurex auf. Zum einen zeigten Vertreter beider Börsen Mitte Juni vor dem Repräsentantenhaus in Washington die Gefahren auf, die ein Eintritt der Eurex als erste Auslandsbörse in den USA mit sich bringen könnte. Dabei wurden vor allem aufsichtsrechtliche Bedenken geäußert. Die US-Aufsichtsbehörde könnte in Notfällen eventuell ihrer Kontrollfunktion nicht mehr gerecht werden, weil die Börse in ausländischem Besitz sei. Zudem bestehe die Gefahr, dass die Eurex am Heimatmarkt erzielte Gewinne zur Subvention ihres US-Geschäfts einsetze und so ungleiche Wettbewerbsverhältnisse bestünden.

Darüber hinaus hat das CBOT zuletzt versucht, die Anteilseigner der Clearing Corporation davon abzuhalten, der geplanten Kapitalbeteiligung der Eurex an diesem Abwicklungsdienstleister zuzustimmen. Sollten sich die Mitglieder der Clearing Corp. gegen eine Beteiligung der Eurex entscheiden, sei die Gefahr der Liquidation des Clearingunternehmens gegeben, warnt deren Vorstandschef Dennis Dutterer.

Die Clearing Corp. hatte zuletzt eine Übernahmeofferte des CBOT abgelehnt und einen Vertrag mit der Eurex abgeschlossen. Die Mitglieder der Clearing Corp. werden am 23. Oktober über eine geplante 15-Prozent-Beteiligung der Eurex abstimmen. Bei der Abstimmung geht es nicht um den mit der Eurex abgeschlossenen Clearingvertrag, sondern nur um die Frage der Kapitalstruktur. Rudolf Ferscha und Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth hatten Chicagos Bürgermeister Richard M. Daly zuletzt einen Antrittsbesuch abgestattet und dabei auch den Aspekt der Schaffung von Arbeitsplätzen durch die „Eurex US“ betont.

(Quelle: Handelsblatt 10.10.03)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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Eurex klagt gegen US-Konkurrenten CBoT und CME

Frankfurt, 14. Okt (Reuters) - Die vor der Expansion in die USA stehende Derivatebörse Eurex hat Kartellklage gegen die Wettbewerber Chicago Board of Trade (CBoT) und Chicago Mercantile Exchange (CME) eingereicht.

Der CBoT und der CME werde der Versuch vorgeworfen, den Markteintritt eines neuen Wettbewerbers illegal zu blockieren, teilte die zur Gruppe Deutsche Börse gehörende weltgrößte Derivatebörse Eurex am Dienstagabend mit. Daher habe die US-Tochter der Eurex vor einem US-Bundesgericht Klage auf Unterlassung und Schadensersatz eingereicht. CME und CBoT waren für eine Stellung nicht zu erreichen.

Die Eurex will Anfang 2004 ihre eigene Börse in Konkurrenz zu CME und CBoT errichten und tritt dabei in einen von diesen weitgehend dominierten Markt ein. Das elektronische Handelssystem der Eurex gilt unter Experten als ernste Bedrohung für das vom Parketthandel bestimmte Geschäft der mächtigen US-Wettbewerber. Daher gilt der Markteintritt des europäischen Unternehmens in den USA als Politikum. Die Eurex US wartet noch auf die Zulassung als Börse in den USA.

Die Eurex wird gemeinsam von der Deutschen und der Schweizer Börse betrieben. Auf Grund der Vertragsgestaltung liegt die Federführung jedoch bei dem Frankfurter Börsenbetreiber.

BETEILIGUNG AN THE CLEARING CORPORATION SCHLÜSSELROLLE

Eine Schlüsselrolle bei der US-Expansion nimmt die Beteiligung der Eurex an The Clearing Coperation (TCC, vormals BOTCC) ein, die aber noch von deren Anteilseignern abgesegnet werden muss. Vorgeworfen werde CME und CBoT, sie hätten TCC-Anteilseignern finanzielle Anreize geboten, um gegen die Restrukturierung der Gesellschaft zu stimmen, teilte die Eurex mit. "Wir glauben, dass diese (CME und CBoT) versucht haben, unsere Geschäftsbeziehungen zur Clearing Coperation auf illegale Weise zu beschädigen", sagte ein Eurex-Sprecher. Die TCC, die über Jahrzehnte als Abwicklungsdienstleister für die CBoT gearbeitet hatte, soll demnächst das Clearing für die Eurex US übernehmen. Die Abstimmung über die Übernahme einer 15-prozentigen Beteiligung der Eurex an der TCC ist für den 23. Oktober angesetzt. Am 16. Oktober ist ein Hearing über den Antrag der Eurex auf Börsenzulassung geplant.

ben/ban

newstrader.
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Meines Erachtens zeigt die Entwicklung, daß sich die Eurex auf dem richtigen Weg befindet! Die Amerikaner fühlen sich in die Ecke gedrängt. Wahrscheinlich aus gutem Grund!

Wie so oft muß man sich auch hier fragen, ob man dem Start der Eurex-US nicht gerade dadurch ein höreres Gewicht und eine höhere öffentliche Aufmerksamkeit verschafft, als dies ohne diese mitleiderregenden Aktionen (Intervention bei der Regierung, usw.) möglich gewesen wäre.

Ich bin noch nicht von dem Erfolg der Eurex-US überzeugt. Ich zweifle zwar nicht an der Qualität der neuen Börse, jedoch scheint mir die Produkt-Palette bislang noch etwas rudimentär zu sein. Viele interessante Produkte wird man wahrscheinlich aus lizenzrechtlichen Gründen nie anbieten können, und bei allen übrigen möglichen Produkten wird man sich wahrscheinlich schwer tun einen Fuß auf den Boden zu kriegen, nach unserem Ausscheren aus der "Anti-Terror-Allianz" im Irak-Krieg sowieso. ;-)

Alleine der Name "Eurex-US" schreit nicht gerade nach einem Marketing-Erfolg. Mir hätte ein etwas passenderer und "phantasievollerer" Name, wie z.B. USEX [(c) by Klaus Gagel] besser gefallen! ;-)

Wie dem auch sei: Für die Eurex wird der Start in den USA sicher kein Spaziergang. Da wird man viel Ausdauer beweisen müssen!

Gruß!

Richard Ebert
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US-Börsenaufsicht bremst Eurex

Die deutsch-schweizerische Terminbörse Eurex ist aus dem beschleunigten Zulassungsverfahren der US-Börsenaufsicht CFTC herausgenommen worden. Der zwischen der Eurex und ihren US-Konkurrenten schwelende Streit um den Markteintritt eskaliert.

Die US-Börsenaufsicht Commodity Futures Trading Commission (CFTC) änderte den Genehmigungsmodus für die Eurex US und nahm sie aus dem sogegannten Schnellverfahren (Fast Track) heraus. Gründe wurden nicht genannt. Nach Angaben der Eurex läuft der Entscheidungszeitraum der CFTC nun 180 Tage - gerechnet ab Antragstellung am 16. September - und nicht mehr wie bisher 60 Tage. Die weltgrößte Derivatebörse sieht den Starttermin für ihren geplanten US-Handelsplatz dennoch nicht gefährdet. "Wir haben keinen Grund, anzunehmen, dass dies zu einer Verschiebung des für den 1. Februar 2004 geplanten Start führt", sagte ein Eurex-Sprecher am Dienstag (Ortszeit) in Chicago.

Die 1998 aus der Deutschen Terminbörse (DTB) und der Schweizer Soffex entstandene Handelsplattform Eurex ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Börse und der Schweizer Börse. Auf Grund der Vertragsgestaltung erhält das Frankfurter Unternehmen den Löwenanteil der Gewinne.

Entscheidung belastet Aktie

Unsicherheit über den Eurex-Starttermin in den USA belastete nach Händlereinschätzung die Aktien der Deutschen Börse. Die Papiere gaben am Mittwochvormittag gegen den Markttrend 1,5 Prozent auf 45,80 Euro nach.

Die Analysten taten sich allerdings mit einer Bewertung der CFTC-Entscheidung schwer. "Die CFTC-Entscheidung macht einen pünktlichen Start der Eurex US zumindest nicht wahrscheinlicher", sagte ein Analyst. "Es ist schwer abzuschätzen, wie es weitergeht. Die Eurex hat immer noch die Chance, die Genehmigung rechtzeitig zu bekommen und wie geplant zu starten. Aber auch eine Verschiebung ist denkbar", sagte Alexander Plenk, Analyst bei der Bankgesellschaft Berlin.

Die Experten gehen davon aus, dass die CFTC sich angesichts des enormen Drucks der Wettbewerber zu der Änderung des Genehmigungsverfahrens entschlossen hat. Offenbar wolle man sich als Behörde durch gründliches Arbeiten unangreifbar machen.

Klage gegen US-Rivalen

Eurex tritt mit ihrer Expansion in die USA in Konkurrenz zum Chicago Board of Trade (CBoT) und der Chicago Mercantile Exchange (CME). Die Eurex klagt gegen ihre Rivalen und will so ihren für Februar 2004 geplanten Start in Amerika sichern. Sie wirft den beiden Mitbewerbern vor, ihren Markteintritt illegal zu blockieren und hat vor einem US-Bundesgericht eine Kartellklage erhoben. Mit der Klage eskaliert ein lang schwelender Streit. Hintergrund ist das rigide Vorgehen der US-Börsen, die den Markteintritt von Eurex verhindern wollen.

Das elektronische Handelssystem der Eurex gilt unter Experten als ernste Bedrohung für das vom Parketthandel bestimmte Geschäft der mächtigen US-Wettbewerber. Eurex will fast alle Produkte anbieten, die auch die Amerikaner den Marktteilnehmern offerieren, das aber billiger. Daher gilt der Markteintritt des europäischen Unternehmens in den USA als Politikum. Am Donnerstag soll ein Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses in einer Anhörung über den Eurex-Antrag zur Gründung einer US-Börse entscheiden.

(Quelle: Financial Times Deutschland, http://www.fte.de)

Richard Ebert
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Eurex entfacht in den USA schon vor dem Start Preiskampf

Chicago (vwd) - Die Pläne der Deutschen Börse AG, Frankfurt, in den USA mit einem Ableger der Terminbörse Eurex an den Start zu gehen, entfachen dort schon vor dem eigentlichen Start einen Preiskampf, der den anstehenden Verdrängungswettbewerb ankündigt.

Im Frühjahr 2004 will die Deutsche-Börse-Tochter Eurex in den USA mit dem Derivatehandel beginnen, am Dienstag dieser Woche hat die etablierte US-Terminbörse Chicago Board of Trade (CBoT) deutliche Gebührensenkungen angekündigt. "Unser Preissystem wird einfache und umsatzorientierte Boni enthalten", sagte der CEO und President des CBoT, Bernard Dan, und kündigte für Ende der Woche weitere Details an. Die durchschnittliche Gebühr je elektronische Transaktion von Mitgliedern des CBoT wird laut Dan zu Jahresbeginn 2004 auf 0,055 USD von 0,12 USD sinken. Unternehmen sollen dann im Mittel mit 0,225 USD statt 0,275 USD zur Kasse gebeten werden, Nicht-Mitglieder mit 0,85 statt 1,05 USD.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: FAZ, http://www.faz.net)

Richard Ebert
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Chicago (vwd) - Die Eurex hat mit Fed-Chairman Alan Greenspan einen einflussreichen Befürworter ihres geplanten US-Ablegers gewonnen. In einem an den Kongress gerichteten Brief hat Greenspan für die vorgesehene US-Terminbörse der Tochtergesellschaft von Deutsche Börse AG, Frankfurt, und schweizerischer Swiss Exchange SWX Partei ergriffen. Wettbewerb habe schon immer der Wirtschaft im allgemeinen und den Finanzmärkten im speziellen geholfen, innovativ und effizient zu sein, argumentiert Greenspan darin.

Greenspan verwarf auch die - insbesondere von den konkurrierenden Terminbörsen Chicago Board of Trade (CBOT) und Chicago Mercantile Exchange (CME) - vorgetragenen Bedenken, einem ausländischen Unternehmen eine entsprechende Lizenz in den USA zu erteilen. Alle Unternehmen unterlägen den US-Bestimmungen, und es gebe auch beim Handel mit US-Treasurys bereits eine Anzahl ausländischer Adressen, selbst bei den Haupthändlern, die von der Fed beauftragt seien.

Zusätzliche Handelsplätze sorgten auch für mehr Liquidität, sagte Greenspan weiter. Diese könnte sich - angesichts der Absicherungsfunktion der US-Treasurys - auch auf andere Finanzmärkte erstrecken und zu steigendem Wirtschaftswachstum führen. Alle Einwände gegen eine US-Eurex sollten ausschließlich an die zuständige Aufsicht der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) gerichtet werden, erklärte Greenspan.

Für den Donnerstag hat das der CFTC vorstehende Agriculture Commitee wegen der Einwände des CBOT und der CME gegen die US-Eurex eine Anhörung angesetzt. Aus Finanzkreisen war zu hören, dass die beiden US-Terminbörsen auf die vollständige Anwesenheit der Mitglieder des Agriculture Commitee gedrängt hätten, da die eigentlich zuständige Unterkommission dem protektionistischen Standpunkt nicht sehr zugetan sei. Der Chairman der Unterkommission General Farm Commodities and Risk Management Agriculture, Jerry Moran, werde als direkter Empfänger des Briefes von Greeenspan diesen während der Anhörung verlesen, hieß es aus den Kreisen.

Richard Ebert
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Brokertec Futures Exchange stellt Betrieb ein

Börse könnte vor Übernahme durch die Eurex stehen

ck Frankfurt - Die Brokertec Futures Exchange stellt den Betrieb ein. Die auf Derivate auf US-Staatsanleihen spezialisierte amerikanische Terminbörse hat am Donnerstag den Handel in sämtlichen Kontrakten, die nach dem Dezember 2003 verfallen, eingestellt. Darüber hinaus teilte die in Hoboken, New Jersey, ansässige Börse mit, dass sie den letzten Handelstag für die Kontrakte mit Verfallmonat Dezember auf den 26. November vorzieht und den Handel auf Transaktionen beschränkt, die zur Liquidation existierender Positionen dienen. Damit schließt die Börse effektiv am 26. November die Pforten.

Handelsumsätze sehr gering

Die Brokertec Futures Exchange, eine vollelektronische Börse, die die Technologie der schwedischen OM nutzt, wurde im Juni 2001 zugelassen. Eigentümer ist ein Konsortium führender Investmentbanken, darunter CSFB, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Lehman Brothers, JPMorgan, Morgan Stanley und UBS. Ihre Produktpalette besteht aus Futures auf fünf-, zehn- und dreißigjährige Treasuries. Clearing-Haus ist The Clearing Corp., die diese Funktion auch für die Eurex US wahrnehmen soll. Die Handelsumsätze der Börse sind stets sehr gering gewesen, so dass es ihr nie gelungen ist, dem Chicago Board of Trade (CBoT) nennenswerte Marktanteile abzunehmen.

Die Einstellung des Betriebs könnte ein vorbereitender Schritt für eine Übernahme durch die Eurex sein. Schon seit geraumer Zeit kursiert das Gerücht, dass Brokertec geschlossen und möglicherweise in die Eurex integriert wird. Am 1. Februar 2004 soll die geplante US-Börse der Eurex den Betrieb aufnehmen. Die Eurex US wird zunächst u. a. Derivate auf US-Staatsanleihen anbieten und damit den direkten Wettbewerb mit dem CBoT um Marktanteile aufnehmen.

Mitte September gab die Eurex bekannt, dass sie US-Marktteilnehmern den Erwerb von Anteilen an ihrer neuen Börse anbietet. Dafür sei ein "signifikanter Anteil" vorbehalten. Die Investmentbanken und Handelshäuser, die sich von der Eurex US bessere Konditionen im börslichen Derivatehandel erhoffen und daher das Projekt unterstützen, sind weitgehend identisch mit den Brokertec-Eigentümern. Es wird vermutet, dass die Eurex die Brokertec-Börse übernimmt und abwickelt und im Gegenzug sich die Eigentümer der Brokertec Futures Exchange an der Eurex US beteiligen.

(Quelle: Börsen-Zeitung, 14.11.03, http://www.Boersenzeitung.com)

Richard Ebert
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Eurex - US-Start möglicherweise nicht wie geplant am 1. Februar

Chicago, 22. Dez (Reuters) - Die deutsch-schweizerische Terminhandelsplattform Eurex und die Clearing Corp sind offenbar von ihrem Versprechen abgerückt, den Handel der Tochter Eurex US am 1. Februar 2004 zu starten.

Man sehe den geplanten Termin nach dem Eingang von Korrespondenz der US-Aufsichtsbehörde für die Warenterminbörsen (CFTC) nicht mehr als gesichert an, hieß es in einer Mitteilung.

Mehrere Mitglieder der US-Terminbörse Chicago Board of Trade (CBOT) hatten die US-Börsenaufsicht gedrängt, den Zulassungsantrag der Eurex abzulehnen. Bis zum Ablauf der Frist für öffentliche Stellungnahmen am vergangenen Freitag waren etwa zehn Briefe von CBOT-Händlern auf der Internet-Seite der CFTC verzeichnet, die die ablehnende Haltung des CBOT-Managements gegenüber der Eurex-Zulassung unterstützten.

Die zur Deutsche Börse gehörende Eurex hatte Anfang Dezember mitgeteilt, 157 Kunden hätten bereits die Mitgliedschaft bei der Tochter Eurex US unterzeichnet.

Richard Ebert
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FRANKFURT/M. Der harte Konkurrenzkampf zwischen den Terminbörsen Eurex und Chicago Board of Trade (CBOT) eskaliert. Beide Kontrahenten werden sich möglicherweise bald in den USA vor Gericht treffen. Die deutsch-schweizerische Eurex wirft dem US-Konkurrenten wettbewerbswidriges Verhalten vor. Zugleich kontert das CBOT den Angriff der Eurex US mit dem neuen Angebot von Produkten, die bislang eine Domäne der weltgrößten Terminbörse Eurex sind.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Handelsblatt, 26.4.2004, Udo Rettberg, http://www.handelsblatt.com)

Richard Ebert
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Chicago/Frankfurt, 18. Mai (Reuters) - Die US-Derivatebörse Chicago Board of Trade (CBoT) hat die US-Börsenaufsicht aufgefordert, dem neuen Konkurrenten Eurex US die Genehmigung eines weltweiten Abrechnungssystems (Global Clearing Link) zu versagen. Damit versucht die zweitgrößte US-Derivatebörse erneut durch Einspruch bei Behörden gegen den neuen, zur Gruppe Deutsche Börse gehörenden Wettbewerber vorzugehen.

Der Plan der Eurex schaffe Risiken für Anleger, insbesondere da Vermögenswerte durch das System im Falle der Insolvenz eines Marktteilnehmers unter die deutsche Rechtsprechung fielen, hieß in einem am Montag verbreiteten elfseitigen CBoT-Schreiben an die Commodity Futures Trading Commission (CFTC). Der Global Clearing Link soll es Anlegern in Zukunft erlauben, morgens Derivate auf der Eurex in Frankfurt zu erwerben und diese Positionen 21 Stunden später in Chicago wieder zu schließen. Eurex-Chef Rudolf Ferscha hatte die Zulassung dieses Abrechnungssystems zuletzt in einem Reuters-Interview als wichtige Erfolgsbedingung für die bislang unter dünnen Handelsumsätzen leidende US-Tochter genannt. Die Anfang Februar gestartete Eurex US hat bislang nur marginale Marktanteile erkämpfen können. Es wird erwartet, dass die CFTC spätestens bis zum dritten Quartal ihre Entscheidung fällen wird. Die Eurex wollte die Eingaben der Wettbewerber nicht kommentieren.

Neben der CBoT kritisierte auch die andere große Terminbörse der USA, die Chicago Mercantile Exchange (NYSE: CME - Nachrichten) (CME) die Pläne der Eurex und ihres Partner The Clearing Corp (TCC). "Die CME wendet sich nicht generell gegen die Pläne eines grenzüberschreitenden Clearings, aber wir glauben, der Antrag der TCC beinhaltet viele Allgemeinplätze und spricht wichtige Punkte nicht an", hieß es in einem Schreiben der CME. CME und CBoT hatten im Vorfeld der Börsenzulassung für die Eurex US Anfang des Jahres ebenfalls Einwände bei der Börsenaufsicht geltend gemacht.

Marktteilnehmer hatten sich indes zuletzt für die Zulassung des Global Clearing Links ausgesprochen. "Lehman ist ein starker Befürworter des Global Clearing Link (...) und wir bitten die Commission respektvoll den Antrag der TCC zum Clearing von Eurex Transaktionen anzunehmen", schrieb die US-Investmentbank Lehman Brothers Anfang vergangener Woche in einer Eingabe an die CFTC.

Richard Ebert
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Eurex US erwägt neues Marktmodell - Börse prüft Ausweitung der Marktmacher-Aktivitäten

bn New York (16.06.04) - Die Eurex US denkt über ein neues Marktmodell nach und erwägt dabei unter anderem die Aussetzung der Handelsgebühren. Wie ein Sprecher der Muttergesellschaft Eurex in den USA auf Anfrage erklärt, prüft die deutsch-schweizerische Terminbörse derzeit verschiedene Initiativen. Dazu zähle die Ausweitung des bestehenden Marktmacher-Programms, um europäische Handelsstunden einzuschließen, heißt es. Allerdings sei noch nichts entschieden, geschweige denn mitgeteilt worden.

Fauxpas im Internet

Der Sprecher spielte damit auf eine irrtümlich und voreilig auf die Website der Eurex gestellte Mitteilung an, die in der US-Derivatebranche für Wirbel gesorgt hat. Nutzern der Eurex US würden ab 21. Juni sämtliche Handelsgebühren erlassen, war dort vorübergehend zu lesen gewesen. Bald darauf war die Erklärung von der Homepage verschwunden.

Die Aussetzung der Handelsgebühren soll dem Vernehmen nach Teil eines größeren Pakets von Änderungen am Marktmodell sein. Mit ihnen will die im Februar gestartete Börse zu mehr Umsatz kommen. Neben einer Ausweitung der Aktivitäten der Market Maker sollen zu diesen Änderungen auf Händler ausgerichtete Anreize und auch Möglichkeiten einer Beteiligung am Umsatz zählen. Die Marktmacher unterstützen den Handel an Eurex US durch das Stellen verbindlicher Geld- und Briefkurse. Bislang müssen sie nach den Bestimmungen des Marktmodells während 70 % der Kernhandelszeit auf beiden Seiten des Buches Präsenz zeigen. Die Kernhandelszeit der in Chicago beheimateten Eurex-Tochter dauert von 14.20 Uhr bis 21 Uhr MESZ. Durch die Zusammenführung des US-amerikanischen mit dem europäischen Handel will die Börse auf Dauer indes die tägliche Handelszeit auf insgesamt 21 Stunden ausdehnen.

In ihre Tochter hatte die Eurex große Hoffnungen gesetzt. Unter Analysten galt die US-Expansion als eines der ehrgeizigsten und wichtigsten Projekte, mit denen sich die Deutsche Börse, an die der Löwenanteil des Eurex-Gewinns fließt, neue Einnahmequellen erschließen will. Am 8. Februar war Eurex US nach eigenen Angaben als "Führer bei kosteneffizientem Pricing und offenem Marktzugang" gestartet. Bisher ist der Versuch, dem Chicago Board of Trade (CBoT) mit Kontrakten auf US-Staatsanleihen Marktanteile streitig zu machen, jedoch gescheitert. Dem Rivalen ist es mit kräftigen Gebührensenkungen gelungen, die Marktteilnehmer bei der Stange zu halten. Für Mai hat die Terminbörse zum dritten Mal in Folge einen monatlichen Umsatzrekord ausgewiesen.

In ihrem Bemühen um einen Erfolg auf dem US-Markt setzt die Eurex auch auf eine noch in der Genehmigungsphase stehende Abrechnungsverbindung zwischen Eurex US und Eurex. Der Clearing-Link werde die volle Fungibilität von europäischen und US-Kontrakten bieten, hieß es Ende Mai auf der Hauptversammlung der Deutschen Börse.

(Quelle: Börsen-Zeitung)

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