DAX: Kommt es ab 2.730 Punkte zu einer Short-Sqeeze?
Wie in der letzten Standortbestimmung dargestellt, sollte der Markt noch weiteres Aufwärtspotenzial bis wenigstens 2.730 Punkte besitzen. Ab diesem Niveau sollte der DAX in ein kräftiges Widerstandsbündel münden, das ihm ein weiterer Anstieg verwehren würde. Weiterhin ging ich davon aus, dass der Markt ab Erreichen dieses Niveaus zunächst in eine Seitwärtsbewegung übergeht und wenigstens für die vergangene Woche kein größerer Druck mehr aufkommen sollte. Mit dieser Einschätzung lag ich jedoch falsch!
Der DAX stieg bis 2.750 Punkte und legte dann aber noch einmal den Rückwärtsgang ein. Dabei verlor er bis 2.560 Punkte.
Alles andere als eine Seitwärtsbewegung. Wie bereits in den letzten Wochen zuvor, konnte sich der DAX aber erneut oberhalb der Marke von 2.500 Punkte stabilisieren und zum Wochenschluss noch einmal zulegen. Per Saldo bleibt nun ein Minus von 26 Punkte.
Die aktuelle Umfrage spiegelt deutlich die starke Volatilität des Marktes wider. Denn die befragten Teilnehmer verändern ihre Wunschkauf- und verkaufniveaus ebenfalls sehr schnell und vor allem sehr deutlich.
Grundsätzlich lässt sich aus den Daten ablesen, dass sich die Stimmung allgemein wieder verschlechtert hat.
Die Kaufbereitschaft ab 2.260 und 1.900/2.000 Punkte hat deutlich nachgelassen. Stattdessen ist eine überdurchschnittliche Zunahme auf der Verkaufsseite bei 2.800/40 Punkte zu verzeichnen. Zwei Gründe könnten dafür ausschlaggebend sein:
1. Die erneute Stabilisierung oberhalb der 2.500er Marke hat zu dem Stimmungswechsel geführt, dass dieses Niveau nicht mehr unterschritten wird oder
2. Der erneute Test hat dazu geführt, dass die Marktteilnehmer nun davon ausgehen, dass dieses Niveau in absehbarer Zeit fällt und sie erst deutlich darunter wieder zugreifen wollen.
Letzteres ist wohl wahrscheinlicher. Denn im ersten Fall hätte sich zwangsläufig die Kaufbereitschaft ab 2.550/620 erhöhen müssen. Das aber ist nicht der Fall. Stattdessen haben sich die befragten Marktteilnehmer auf die Verkaufsseite eingeschworen. Es scheint, als wollen sie einen möglichen Aufwärtsimpuls zum prozyklischen Ausstieg nutzen. Vielleicht hängt das aber auch mit dem Kreuzwiderstand ab zirka 2.840 Punkte zusammen?
Weiterhin deutet der Kursverlauf das Abbild einer inversen Kopf-Schulter-Formation an. Die potenzielle Nackenlinie verliefe aktuell bei 2.730 Punkte. Kommt es hier zu einem deutlichen Kaufimpuls, so stellt sich natürlich die berechtigte Frage, wie schnell sich die Marktteilnehmer diesem anschließen und ihre „Vorsätze" über Bord werfen? Dann nämlich könnten auch mögliche Shorties in den Markt gezogen werden. Eine Short-Squeeze wäre die Folge.
Die Grafik finden Sie diesmal unter http://www.animusx.de