Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

° Alarmsignale ! Die Zinsen müssen rasch und kräftig sinken !

Alarmsignale für die Zentralbanken: Sie müssen die Zinsen weiter senken – und zwar rasch und kräftig

(02.04.2003) Täglich hagelt es aus allen Ecken der Welt alarmierende Zahlen über den Zustand der Wirtschaft. Die einzige Ausnahme bildete zuletzt Japan, wo, entgegen allen Erwartungen, nun doch Anzeichen für eine leichte Besserung der Konjunktur zu erkennen sind. Doch mit Japan hat der Rest der Welt so seine Erfahrungen. Es kann dort über Nacht auch wieder schlechter aussehen. Und, was nicht zu vergessen ist, von welch niedrigem Niveau aus könnte sich die japanische Wirtschaft wohl erholen!

Den jüngsten Hammer hat der ISM Manufacturing Index für die USA am Dienstag beschert. Er ist für Februar weit über die Prognosen hinaus gesunken. Gleiches gilt für den Index der Purchasing Managers (PMI) sowohl aus Chikago als auch für zwölf europäische Länder.

Die Notenbanken sind wieder einmal akut gefragt. Sie haben ihren Kopf zuletzt in den Sand gesteckt. Wohlgefällige Standardausrede für ihre Untätigkeit ist der Irak-Konflikt. Als wäre dieses Phänomen die Ursache für die allgemeine Wirtschaftsschwäche! Die Ökonomen weisen gleich reihenweise nach, dass die Wurzeln für den konjunkturellen Verfall bereits lange vor dem Zeitpunkt zu erkennen waren, zu dem sich der nun militärisch gewordene Konflikt abzeichnete.

Was denken sich wohl die Notenbanken? Glauben sie, allen voran die Europäische Zentralbank, im Ernst, dass ein militärischer Sieg der Alliierten im Irak die wirtschaftliche Lage herumreißen würde? Etwa 100 Milliarden Dollar allein an Kriegskosten und viele Wochen nach dem Zeitpunkt, zu dem sie bereits konzertiert entschiedene geldpolitische Signale hätten aussenden können!

Die zweite Standardausrede, die aber zu Recht nur zaudernd geäußert wird, ist die Inflation. Wo ist wirklich eine sich hartnäckig ausbreitende Inflation zu erkennen? Nirgends. Gewiss, Öl ist tendenziell teurer geworden, doch stellt dies nicht das eigentliche Problem dar. Es liegt darin, dass die stark verteuerte Energie der Weltwirtschaft das Wasser noch weiter abgräbt, weil die höheren Kosten nur in Ausnahmefällen abgewälzt werden können.

Fazit: Vor allem die EZB muss ihren Leitzins rasch weiter senken, und zwar noch sehr viel stärker, als es sich die meisten heute vorstellen können oder wollen. Dies folgt schon daraus, dass die Aufwertung des Euro die monetären Bedingungen im Euroraum in den zurückliegenden Monaten so verschlechtert hat, als hätte die EZB ihren Leitzins um bis zu 75 Basispunkte erhöht!

Arnd Hildebrandt

Herausgeber Taurosweb

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Bild entfernt.

Der Markt sieht Zinssenkungen per Termin Juni 2003: Der Euribor, Zinssatz für 90 Tage Ausleihungen unter Banken, notiert bei 97.70 = nur noch 2,30 % Zinsen.

Geschrieben von Richard Ebert am
zocka

Welche Perspektiven offeriert uns denn die Europäische Notenbank? Einerseits die Aussicht einen fast vorbestraften französichen Notenbankchef und andererseits die Prolongation des bisherigen Amtsinhabers, welcher nunmehr seine nicht vorhandene Flexibilität mehrmals unter beweis gestellt hat.

Irgendwie hat man das Gefühl, das die Notenbank vom Markt schon lange nicht mehr ernst genommen wird. Zumindest hat die letzte Entscheidung zur Zinspolitik die Märkte nicht tangiert. Selbst wenn der psychologische Effekt einer Zinssatzsenkung erreicht wird, die Banken haben die letzte Zinssenkung zumindest bis dato noch nicht an Ihre Kunden, sprich den Verbraucher, weitergegeben.

In letzter Konsequenz handelt es ich um Papiertiger. Das Haus Europa steht auf einem mehr als nur schwammigen Fundament. Wer es zulässt, das er nicht mehr vor seiner eigenen Haustüre kehren darf, darf sich nicht wundern wenn alles verdreckt.

gruß

Hannes
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Bitte nicht so schwarz malen. Vor ein zwei Jahren habe ich die EZB auch wegen der unflexiblen Zinspolitik kritisiert, doch die EZB hat andere Vorgaben als die Fed und die BoJ. Sie ist nicht für das Wachstum, sondern für die Geldwertstabilität (nach innen) verantwortlich.

Und dann gibt es noch einen zweiten Punkt: Duisenberg hat es immerhin geschafft, dass wir noch einige Pfeile im Köcher haben, die Japaner und Amerikaner hätten gerne noch 2,5 % Zinssenkungs-Potential.

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