° Am Zuckermarkt könnte es 2003/04 sehr eng werden
(28.05.2003) Zucker zieht in New York wieder an. Die entscheidende Frage lautet jetzt aus charttechnischer Sicht, ob die die Hochs von Ende Februar/Anfang März und von Ende April verbindende Abwärtstrendlinie überschritten werden kann. Wenn ja, könnte ein ansehnlicher Aufschwung folgen, wenn nicht sogar ein neuer Haussezyklus entstehen. Die Auftriebskräfte sind in Form spekulativer Baissepositionen vorhanden. Sie könnten durch einen charttechnischen Ausbruch freigesetzt werden.
Die Nachrichtenlage ist dünn. Das Geschäft am Weltmarkt verläuft in ruhigen Bahnen. Es fällt jedoch auf, dass der Handel schon seit einer Weile sinkende Preise zum Kaufen nutzt. Dies hat dem Markt zunächst Stützung verliehen und die Notierungen schließlich steigen lassen.
Die fundamentale Situation am Zuckermarkt ist für 2002/03 (Oktober/September) keineswegs abschließend geklärt und für 2003/04 alles andere als übersichtlich. Für die laufende Saison wird unverändert ein Produktionsüberschuss vorausgesagt, wobei die Prognosen nach einem zwischenzeitlichen Rückgang aber wieder tendenziell steigen. Die kommende Saison könnte bestenfalls eine ausgeglichene Bilanz zwischen Produktion und Verbrauch hervorbringen.
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat jetzt neue Schätzungen vorgelegt. Darin wird die Weltproduktion 2002/03 mit dem Rekord von 143,275 Millionen Tonnen (Basis Rohzucker) ausgewiesen. Gegenüber der November-Schätzung stellt dies eine Zunahme um rund 4,5 Millionen Tonnen dar. Dem steht ein erwarteter Verbrauch von 136,55 Millionen Tonnen dar. Der Weltvorrat sinkt 2002/03 nach den Berechnungen des USDA dennoch von 34,038 Millionen Tonnen auf 32,233 Millionen Tonnen. Dieser Widerspruch erklärt sich mit der Methodik der Statistiker.
Für 2003/04 sagt das USDA eine Weltproduktion von 138,634 Millionen Tonnen voraus. Der Verbrauch soll sich auf 138,596 Millionen Tonnen belaufen. Das Ministerium erwartet, dass der Weltvorrat in der kommenden Saison von 32,233 Millionen Tonnen auf 27,084 Millionen Tonnen schrumpft.
Sollte sich die vom USDA errechnete Bestandsentwicklung als richtig erweisen, würde Zucker knapp. Deutlich höhere Preise müssten folgen.
(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)
Nicht zuletzt, nur anhand der fundamentalen Daten, denn Cuba und die ärmeren südamerikanischen Länder verwenden Zucker zur Herstellung von billigen Treibstoffzusatzstoffen und werden deshalb ihre Exporte drastisch zurückstellten.
Allerdings wird Zucker vorwiegend Technisch gehandelt, was mich gegen horrente Kursanstiege eher skeptisch macht.