° Baumwolle: 2003/04 kann es am Markt sehr eng werden
(14.04.2003) Langsam, aber sicher gesundet der Terminmarkt für Baumwolle. Die Zahl der spekulativen Kaufpositionen schwindet. Sie hatten vor kurzem erst Rekordhöhen erreicht. Dies bedeutet aber nicht, dass die Gefahr eines massiven Preiseinbruchs beseitigt ist. Er kann in dem Augenblick einsetzen, in dem die Notierungen nicht mehr nach oben zu bewegen sind. Der ideale Zeitpunkt für einen solchen Einbruch wäre gekommen, wenn die Anbauarbeiten in den USA, wo 2003/04 (August/Juli) die weltweit größte Ernte hervorgebracht werden könnte, im wesentlichen zufriedenstellend abgeschlossen sind.
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat am vergangenen Donnerstag seinen neuen "Erntebericht" vorgelegt. Wegen eines vermuteten höheren Weltverbrauchs dürfte der Weltbestand an Baumwolle in der laufenden Saison um rund 1 Millionen Ballen von je 480 Pound stärker zurückgehen, als es im März angenommen worden war. Er soll nach den jüngsten Erkenntnissen von 46,46 Millionen Ballen auf 36,62 Millionen Ballen schrumpfen.
Der Vorrat bewegt sich damit noch nicht auf kritisch niedrigem Niveau. Doch wenn die Weltproduktion, die 2002/03 gegenüber der letzten Saison von 98,35 Millionen Ballen auf 87,84 Millionen Ballen gesunken ist, in der kommenden Saison nicht wieder kräftig steigt, kann es brisant werden.
Diese Überlegung scheint denn auch der Hauptgrund dafür zu sein, dass sich die Spekulation so massiv auf der Kaufseite engagiert hat. Sie mag richtig liegen, wenn sie annimmt, dass eine starke Zunahme der Produktion nicht gelingen wird. Doch möglicherweise hat sie sich zu früh auf die "richtige" Seite geschlagen und muss erst noch einmal Federn lassen, bevor ihr der Markt wirklich Recht gibt.
(Quelle: Taurosweb)
Grafik: Baumwolle Dezember 2003 an der New York Futures Exchange
Zu Wochenbeginn durchbrach der wichtigste Terminmonat Dezember die alten Höchstpreise und hat damit technisch Luft nach oben.