° Baumwolle: Knappere Bestände in 2003/04
(03.07.2003) Die Baumwollpreise in New York sind auf die Flächenschätzung für die amerikanische Ernte 2003/04 (August/Juli) vom Montag hin deutlich gestiegen. Ob dies der Beginn einer dauerhaften Aufwärtsbewegung ist, erscheint fraglich. Dafür könnte die Jahreszeit noch nicht reif sein. Doch die Flächenschätzung des Landwirtschaftsministeriums in Washington (USDA) könnte in Verbindung mit der neuen Statistik des International Cotton Advisory Committee (ICAC) mittelfristig durchaus für deutlich höhere Baumwollpreise sprechen. Sehr wahrscheinlich ist nach Darstellung von Marktbeobachtern nur, dass die spekulativen Fonds ihre bereits in der vergangenen Woche aufgegebenen Netto-Baissepositionen verstärkt in Kaufengagements umgewandelt haben. Diese Kaufengagements sollen nach der Vorlage des Flächenschätzung deutlich gestiegen sein.
Das USDA schätzt anhand konkreter Beobachtungen, dass die Baumwollfläche in den USA mit 13,9 Millionen Acres nur geringfügig unter dem Niveau des vergangenen Jahres liegt. Daher wird es nun auf die Flächenerträge ankommen, wenn der Umfang der neuen Ernte berechnet werden soll. In der Region am Golf von Mexiko sind die Wuchsbedingungen zuletzt sehr mäßig gewesen. Nach Lage der Dinge deutet vieles darauf hin, dass die Ernte in den USA das Ergebnis von 2002 deutlich unterschreitet. Dafür dürfte die Nachfrage spürbar wachsen und den Überhang zur Saison 2004/05 hin in die Nähe dessen schrumpfen lassen, was als latente Knappheit bezeichnet werden kann. Das zügig laufende Exportgeschäft 2002/03 stützt diese These.
Das ICAC kündigt in seiner neuen Schätzung für 2003/04 eine Weltproduktion von 94,4 Millionen Ballen (je 480 Pound) an. Ihr soll ein Weltverbrauch von 96,8 Millionen Ballen gegenüberstehen. Diese Aussagen sind nicht neu, aber sie untermauern die Erwartung, dass die neue Saison gewiss nicht im Zeichen einer Baumwollschwemme stehen wird. Viel hängt dann davon ab, wie sich der Bedarf Chinas an hochwertiger Ware entwickelt. Das Land deckt ihn üblicherweise in großem Umfang in den USA.
(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)