Richard Ebert
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° Der Dollar wertet ab / Steht am Ende in Chaos ?

Der Dollar geht seinen Weg - Steht am Ende des Chaos ? – Die Regierung Bush lässt keinen Fehler aus

(11.12.2003) Der amerikanische Dollar läuft in die Richtung, in die er gehen muss. Er wertet ab. Dies ist der wohl einzige Erfolg versprechende Weg, um die chronisch hohen und womöglich noch wachsenden Leistungsbilanzdefizite der USA wieder auf ein akzeptables Niveau schrumpfen zu lassen.

Klarer ausgedrückt: Ein abwertender Dollar muss die Importe verringern und die Exporte fördern. So gesehen, ist ein immer schwächer werdender Dollar eine Form des Protektionismus. Allerdings eine passive, im relativ freien Spiel der Marktkräfte entstehende und somit akzeptierte Variante.

Da aber angenommen werden kann, dass die Regierung Bush die Schwäche des Greenback wohlwollend verfolgt und in nicht öffentlich werdenden Verhandlungen besonders mit asiatischen Ländern sogar propagiert, ist diese Form des Protektionismus doch nicht ganz so passiv, wie es erscheinen mag.

Wir werden zu dem Thema Protektionismus noch einiges erleben, bis die derzeit nackte Furcht der Regierung in Washington vor einem neuerlichen Absturz der Konjunktur schwindet. Sie hat es mit europäischem Stahl versucht und ist gescheitert. Sie hat es mit chinesischen BH’s versucht und wird scheitern, weil es in den USA gar keine nennenswerten BH-Produzenten gibt, die Schutz verdienten. Und sie haben es zuletzt mit einer Reihe von Gegnern des Irak-Feldzuges versucht, indem sie diese von der direkten Teilnahme am Wiederaufbau dieses Landes ausschließen wollen.

Try and Error. Learning by Doing. Multiple Choice. So gut das in einigen Bereichen funktionieren mag, es geht in den großen Fragen vor allem dann selten gut aus für die amerikanische Führung, wenn nicht alles am Kapitaleinsatz hängt. Doch nun geht ihr auch noch das Kapital und damit ein guter Teil ihrer Macht aus.

Nichts anderes verrät die Abwertung des Dollar. Es fließt einfach nicht mehr ausreichend „Stoff“ in die USA, um den Greenback stabil zu halten. Dass dies im Augenblick erwünscht ist, kann nicht über einen tief sitzenden Vertrauensverlust in die Regierung Bush hinwegtäuschen. Sie lässt Obsessionen erkennen, wo perspektivisches Denken am Platze wäre. Sie hat Pläne, aber keine Konzepte. Und sie lebt weit über ihre materiellen Verhältnisse, wo wenigstens der Wille zur Sparsamkeit wünschenswerte wäre.

Wenn sich da nicht bald etwas ändert, schmilzt das Vertrauen auf einen Punkt, der eine nicht nur ungeordnete, sondern chaotische Abwertung des Dollar wahrscheinlich macht. Und dann gnade uns allen, wer auch immer die Dinge lenkt.

Man muss sich fragen, was dieser Regierung noch alles einfällt, um Vertrauen zu vernichten, bis im November nächsten Jahres der Vorhang zur Präsidentenwahl heruntergeht. Jedenfalls ist das, was sie bis jetzt geboten hat, nicht gut für Amerika und auch nicht gut für den Rest der Welt.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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F
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Hallo zusammen.

Ich denke die Tatsache, dass der Dow Jones Index wieder im fünfstelligen Bereich notiert, sollte hier am Rande miterwähnt werden.

Viele Grüsse

Franjo

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