Richard Ebert
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° Die EZB muss handeln - sofort und entschieden !

(07.05.2003) Diese Woche ist die Woche geldpolitischer Entscheidungen. Am Dienstag traf sich der Offenmarkt-Ausschuss (FOMC) der US-Notenbank. Am Donnerstag folgen die zuständigen Gremien der Bank of England (BoE) und der Europäischen Zentralbank (EZB).

Der FOMC hat bereits gesprochen. Die Leitzinsen sind unverändert geblieben, doch weist die Tendenz des Beschlusses auf die Möglichkeit einer noch lockereren Geldpolitik hin. Der Ausschuss spricht von enttäuschenden Konjunkturdaten. Die Chancen und die Risiken einer nachhaltigen Erholung in den kommenden Quartalen hielten sich die Waage.

Doch nun kommt es: Die Möglichkeit eines unwillkommenen, beträchtlichen weiteren Rückgangs der Inflation sei zwar gering, doch sei sie höher als eine Zunahme der Inflation von einem bereits niedrigen Niveau aus.

Ähnlich hatte sich Alan Greenspan in der vergangenen Woche vor dem Kongress geäußert. Im Klartext heißt dies: Die Notenbank ist besorgt über den Ausbruch von Deflation in den USA.

Man darf gespannt sein, was die EZB am Donnerstag unternimmt oder unterlässt und was sie zu ihrer Geldpolitik erklärt. Wahrscheinlich bleibt sie auf ihrem Kurs der Inaktivität und der Indifferenz gegenüber den Deflationsgefahren.

Schon kursieren wieder Mutmaßungen, hinter der geldpolitischen Inaktivität stehe das Streben, die Realpolitik besonders in Deutschland zu vernünftigen und auch dringendst gebotenen Reformen zu zwingen. Japan lässt grüßen!

Doch der Zug ist durch. Die EZB kann es sich nun nicht mehr leisten, die Realpolitik ins Visier zu nehmen und zu versuchen, sie mit ihrer Geldpolitik unter Druck zu setzen. Sie muss nun nach eigenem Konzept handeln, wenn Schlimmes verhütet werden soll.

Vor allem wird sie die Stärke des Euro mehr denn je zuvor in ihre Überlegungen einbeziehen müssen. Der schwache Dollar zehrt zunehmend an dem noch einigermaßen intakten Exportpfeiler des Euroraums. Die EZB muss Bereitschaft zu einer kompetitiven Abwertung des Euro erkennen lassen.

(Quelle: Arnd Hildebrandt / Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
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