Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

° Gold kann nicht mehr ignoriert werden - Preis zieht an

Gold kann nicht mehr ignoriert werden - Jetzt zieht der Preis auch in Euro offenbar nachhaltig an

(18.08.2003) Am Goldmarkt geschieht etwas, das Aufmerksamkeit verlangt. Der Preis des Edelmetalls zieht nun auch in Euro an. Er erreichte Ende vergangener Woche mit rund 325 Euro je Feinunze den höchsten Stand seit Anfang März.

Dies ist vorläufig nur ein Trend, doch kann aus ihm eine Tendenz entstehen. Die Nagelprobe ist in dem Augenblick fällig, in dem sich der amerikanische Dollar wieder ausgeprägt schwach zeigt. Wenn der Goldpreis auch dann noch in Euro weiter anziehen sollte, wäre dies ein Zeichen dafür, dass Anleger aller Klassen im Gold das bessere Geld, ob nun in Dollar oder Euro ausgedrückt, sehen.

Händler berichten, dass Fonds zunehmendes Interesse an physischem Gold zeigen, während eher kleinere Anleger beharrliche Nettoverkäufer vor allem von Goldmünzen seien. Letzteres verdient Beachtung im Sinne der "gegensätzlichen Meinung" (contrary opinion).

Die neuesten statistischen Erkenntnisse von Gold Fields Mineral Services (GFMS) besagen, dass die Produzenten ihre Sicherungs- oder Vorausverkäufe (Hedge Books) im zweiten Quartal weiter abgebaut haben und zu diesem Zweck nach vorläufigen Berechnungen 170 Tonnen erworben haben. Dies wäre ein Quartalsrekord. Im ersten Quartal sollen es 159 Tonnen gewesen sein.

GFMS berichtet aber auch, dass Anleger im zweiten Quartal Nettoverkäufer von Gold in Höhe von 17 Tonnen gewesen sein sollen. Im ersten Quartal seien sie noch als Nettokäufer von 118 Tonnen in Erscheinung getreten. Nettoverkäufe von dieser Seite waren zuletzt 2001 zu verzeichnen, und zwar in Höhe von 53 Tonnen.

An diese Angaben sollten jedoch keine Strategien geknüpft werden. Zum einen sind die Zahlen vorläufig. Zum anderen handelt es sich bei der Rubrik "Netto-Investment", also den Netto-Käufen beziehungsweise Netto-Verkäufen der Anleger oder Horter, um eine Art Rechnungsabgrenzungsposten von hochgradig variabler Natur.

Wenn über Gold diskutiert wird, dürfen auch die Goldminenaktien und die Indizes, in denen sie zusammengefasst sind, nicht vergessen werden. Hier ergibt sich ein sehr hausseträchtiges Bild, das bis jetzt nur zum Teil auch auf das Gold selbst ausstrahlt. Viele seriöse Anleger pflegen Goldminenaktien als Ersatz für physisches Gold zu kaufen.

Nicht zuletzt sind unter eher kurzfristigen Aspekten saisonale Einflüsse auf der Nachfrageseite zu beachten, die für die kommenden Monate mit hoher Wahrscheinlichkeit eher für steigende als für fallende Preise sprechen.

Gold verdient also gesteigerte Beachtung. Das gesamte Klima an den Finanzmärkten ist wie gemacht für wachsende Investmentnachfrage.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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