° Gold und die Aufwertung des südafrikanischen Rand
Der Goldmarkt wird die Aufwertung des südafrikanischen Rand zu spüren bekommen
(30.04.2003) Es ist schon eine Binsenweisheit, dass der Dollarpreis für Gold stark vom Wechselkursverhältnis zwischen der amerikanischen Währung und besonders dem Euro beeinflusst wird. Weithin wird jedoch kaum oder gar nicht darauf geachtet, wie sehr der Goldmarkt auch von Wechselkursveränderungen zwischen dem Dollar und den Währungen bedeutender Produzentenländer geprägt werden kann.
Dies liegt daran, dass sich letzteres eher im Verborgenen abspielt und erst ans Tageslicht tritt, wenn tiefgreifende Folgen eingetreten und zunächst unumkehrbar sind.
In diesem Fall geht es um die Hausse des südafrikanischen Rand gegenüber dem US-Dollar. Der Rand hat seit Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent aufgewertet. Gegenüber dem Durchschnittskurs von 2002 ergibt sich sogar eine Aufwertung um rund 40 Prozent. Dies hat die in Rand berechneten Kosten der Goldproduzenten in Südafrika steil in die Höhe schnellen lassen.
Südafrika ist noch immer der führende Goldproduzent. Mit der Aufwertung des Rand schwinden die Anreize für Investitionen in den Goldbergbau. Die Minen pflegen sich in Zeiten steigender Kosten beziehungsweise schwindender Erlöse dadurch Luft zu verschaffen, dass sie zum Abbau stark goldhaltiger Vorkommen übergehen. Doch das können nicht alle Produzenten in gleichem Maße, weil die jeweiligen Vorkommen von unterschiedlichem Goldgehalt sind. Die Goldproduktion in Südafrika wird wegen des starken Rand jedenfalls nicht sofort spürbar sinken. Aber längerfristig werden sich die sinkenden Investitionen sicher bemerkbar machen, es sei denn, der Rand würde schon bald wieder stark abwerten.
Auf einem Feld, das den Goldpreis bereits kurzfristig berührt, wird der starke Rand aber Folgen haben: Die südafrikanischen Produzenten dürften den Abbau ihrer Hedge-Positionen stark verringern, vielleicht ganz einstellen und möglicherweise ihre Hedge-Books wieder ausweiten, also mit Sicherungsverkäufen beginnen. Dass sie mit diesem Prozess schon begonnen haben, kann vermutet werden. Jedenfalls entzieht dies dem Markt einen entscheidenden tragenden Pfeiler, denn alle Experten sind sich darin einig, dass der Abbau der Hedge-Books der wichtigste einzelne Grund für die zurückliegende Hausse am Goldmarkt war.
Arnd Hildebrandt
(Quelle: Taurosweb)
Grafik: Gold Juni 2003 an der Nymex New York
Der Goldpreis schwankt zwischen den gleitenden Durchschnitten für 20 und 50 Tage.
Ich sch... immer öfter auf "Experten". Ich habe vor ca. 15 Jahren damit angefangen, seit dem verdiene ich Geld, ob mit Immobilien oder sonst was. USE YOUR BRAIN! Der Quelle wegen, das Gesamtwerk.
Japans Notenbank lockert überraschend Geldpolitik - Wirkung fraglich
Von Lars Nicolaysen
Tokio (dpa) - Angesichts der dramatischen Kursstürze an der Tokioter Aktienbörse hat die japanische Zentralbank überraschend die geldpolitischen Zügel weiter gelockert. Der geldpolitische Rat der Bank von Japan (BoJ) entschied am Mittwoch einstimmig, den privaten Kreditinstituten noch mehr Liquidität bereitzustellen.
Zu diesem Zweck stockte die BoJ den von den Geldhäusern bei der Zentralbank gehaltenen Guthabenrahmen auf 22 bis 27 Billionen Yen (208 Milliarden Euro) auf. Bisher hatte er sich auf 17 bis 22 Billionen Yen belaufen.
Die Zentralbank begründete ihre Entscheidung mit den "schwachen und volatilen" Aktienkursen, vor allem der der Banken. Außerdem werde die Unsicherheit der wirtschaftlichen Lage noch zusätzlich durch den Ausbruch der Lungenkrankheit SARS in Asien verschärft.
Japans Banken verfügen über Aktienbestände von rund 150 Prozent ihres Eigenkapitals und sind deswegen den Schwankungen der Aktienmärkte besonders stark ausgesetzt. Der Nikkei-225-Index war in jüngster Zeit beinahe täglich von einem 20-Jahres-Tief auf das nächste gefallen.
Vor diesem Hintergrund erwägt die Regierung der Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" zufolge "aggressive" Schritte zur Stützung des Aktienmarkts. So hat Industrieminister Takeo Hiranuma dem Blatt gegenüber die Möglichkeit erwähnt, hierfür Mittel der staatlichen Postsparkasse einzusetzen.
Auch die Zentralbank will die angeschlagenen Geschäftsbanken mit zusätzlichen milliardenschweren Aktienabkäufen vor weiteren Börsenstürzen bewahren.
Experten bezweifeln jedoch die Wirksamkeit solcher kurzfristigen Maßnahmen. Die sinkenden Aktienkurse seien nicht der Kern des Problems, sondern nur ein Symptom der strukturellen Schwäche der japanischen Wirtschaft. Das Hauptproblem stellten die Not leidenden Kredite der Banken dar. Hinter jedem faulen Kredit stehe ein Unternehmen in Schwierigkeiten.
"Das Bankenproblem kann nicht gelöst werden, ohne eine Lösung der Probleme der Unternehmen", erklärte auch Masamoto Yashiro, Vorstandsvorsitzender der japanischen Shinsei Bank.
Japans Banken hätten "nie genügend Druck auf Kunden ausgeübt", bei denen Umstrukturierungen notwendig seien, sagte Yashiro. Stattdessen gewähren die Finanzinstitute solchen Unternehmen weiterhin neue Kredite, damit sie wenigstens ihre Zinsen tilgen können.
Zugleich drücken solche Firmen aber nach Darstellung von Experten die Preise für ihre Produkte, um auf diese Weise wenigstens kurzfristige Einnahmen zu erzielen. Dadurch aber verschärfen sie den Preisverfall, was auch gesunde Unternehmen in Bedrängnis bringt.
Für die Banken entsteht dadurch ein Teufelskreis: Zum einen können ihre Unternehmenskunden immer schwerer ihre Kredite zurückzahlen, zum anderen verfällt der Vermögenswert der Banken.
"Um aus dem Teufelskreis heraus zu kommen, helfen keine kurzfristigen Kursstützungen oder Liquiditätsspritzen für die Banken, sondern nur tief greifende strukturelle Reformen", sagte Andreas Nabor, Bankenexperte am Deutschen Institut für Japanstudien (DIJ) in Tokio. Die Banken müssten ihre Kreditkunden verschärft zur Umstrukturierung drängen oder die faulen Kredite konsequent abschreiben - was letztlich das Aus für viele Unternehmen des Landes bedeuten würde.
Nun will die Regierung mit einer neuen Restrukturierungsagentur mit dem Namen Industrial Revitalisation Corp (IRC) die Sanierung der Unternehmen vorantreiben. Für manche Experten ist der Erfolg jedoch noch ungewiss. Zum einen sei offen, zu welchem Preis die Organisation die Kredite von den Banken aufkaufen solle. Zum anderen fragen sie sich, weswegen der Staat das übernehmen soll, was eigentlich die Aufgabe der Banken sei.
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Kommentar: Wem immer noch nicht klar ist, wie eine deflationäre Depression abläuft, sollte den Text vielleicht zwei Mal lesen.
Genau DAS wird die Zukunft der gesamten kapitalistischen Weltwirtschaft sein. Frohes Demonstrieren für den "Sozialstaat" im übrigen wünschend plus Gruß!
Mein Kompliment Curtiss. Diese Erkenntnis muß man sich auch erst erarbeiten.
Experten sind Leute die sich meist selbst ruiniert haben und nun anderen Leuten erklären wie Sie es nicht machen sollen.
gruß