° Gold: Vorboten einer grossen Kaufwelle ?
Mit Silber wird gespielt – Aber bei Gold kann es jetzt Ernst werden
(29.07.2003) Silber zeigt seit längerem wieder einmal, was in ihm steckt. Sein Preis ist am Montag in der Spitze auf knapp 5,25 Dollar je Feinunze und damit auf das höchste Niveau seit mehr als drei Jahren emporgeschossen. Das muss nicht das Ende der Explosion sein, aber das Ende kommt unweigerlich.
Wen wir unter jenen, denen wir ein klares, fundiertes Urteil über diesen Markt zutrauen, auch immer hören und lesen, niemand vermag gravierende Gründe fundamentaler Art für diesen Preisanstieg zu erkennen.
Das eigentlich Aufschlussreiche an den jüngsten Ereignissen sind nicht die tatsächlichen Preissteigerungen, sondern das steile Emporschnellen der Zinsen für das Ausleihen von Silber (Lease Rates).
Dies deutet sehr stark darauf hin, dass die Hausse einige Baissiers am physischen Markt in arge Bedrängnis gebracht hat. Doch das wird sich geben, denn es ist ausreichend Silber vorhanden. Es wird am Markt erscheinen, sobald sich der aufgewirbelte Staub gelegt hat.
Wenn in diesen Tagen an irgendeinem Markt von einer spekulativen Blase gesprochen werden kann, dann bei Silber. Sie wird platzen, wenn auch der Letzte, der auf immer weiter steigende Preise setzt, gekauft hat.
Im Schatten der Hausse am Silbermarkt scheint sich jedoch etwas zu entwickeln, das sehr wohl zum nächsten großen Thema werden kann: Goldhandelsbanken berichten fast durchweg über eine sich belebende Nachfrage seriöser, also langfristig orientierter Anleger ("Smart Money") nach Gold. Noch seien die Volumina recht gering, doch wiesen sie eine steigende Tendenz auf.
Dieses Phänomen verdient herausragende Beachtung, denn es könnte der Vorbote einer größeren Kaufwelle am physischen Goldmarkt sein. Als Motiv käme gewiss nicht eine davonlaufende Inflation in Frage, sondern ein sich vertiefendes Misstrauen in die führenden Währungen, deren Wert durch die wieder massiv steigende Verschuldung der sich hinter ihnen verbergenden Staaten immer weiter ausgehöhlt wird.
(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)