Richard Ebert
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° Gold: Was wird aus dem Wash. Abkommen ? Verkaufswelle ?

Was wird aus dem Washingtoner Goldabkommen ? – Von Herbst 2004 an kann eine physische Verkaufswelle drohen

(18.07.2003) Am Goldmarkt wird es langsam für jene interessant, die längerfristig disponieren müssen oder wollen. Es geht um die Frage, ob und, wenn ja, wie das im September 1999 geschlossene Washingtoner Goldabkommen verlängert wird, wenn es im September 2004 ausläuft. Die Ortsbezeichnung Washington führt in die Irre. Auf das Abkommen haben sich 15 europäische Zentralbanken mit Rückendeckung ihrer jeweiligen Länder verständigt. Dass es in Washington geschlossen und bekanntgegeben wurde, war eher ein Zufall.

Sinn dieses Abkommens war und ist, die Goldabgaben der verkaufswilligen europäischen Zentralbanken zu begrenzen und zu koordinieren, um den seinerzeit vom niedrigen Goldpreis hart bedrängten Produzentenländern Luft zu verschaffen.

Hinter den Kulissen wird schon seit längerem darüber diskutiert, wie das Abkommen verlängert werden könnte. Dabei spielt der Umstand eine bedeutende Rolle, dass vor einiger Zeit auch die Deutsche Bundesbank, die bisher praktisch nichts aus ihren Reserven abgab, Verkaufsabsichten geäußert hat.

Wegen der misslichen Haushaltslage und der Verletzungen der Maastricht-Kriterien suchen mehr und mehr Regierungen in Europa nach Möglichkeiten, ihre Kassen zu füllen. Nicht alle von ihnen können ohne weiteres auf die Goldreserven ihrer Notenbanken zurückgreifen. Dafür wären, wie vor allem in Deutschland, Gesetzesänderungen erforderlich.

Der Bundesbank geht es nach Aussagen ihres Präsidenten Welteke nur darum, einen Teil ihrer "toten" Goldreserven in Erträge abwerfende Investments umzuwandeln. Der Staat bekäme im Falle von Verkäufen nach dem gegenwärtigen Gesetzesstand nichts.

Es kann sehr gut sein, dass politische Interessen und Einwirkungen eine Verlängerung oder eine Neuauflage des Washingtoner Goldabkommens verhindern. Dann allerdings würden wohl Dämme brechen, weil jede Zentralbank wieder nach eigenem Gusto Gold verkaufen und/oder ausleihen könnte.

Zusammen mit den bis zum Herbst 2004 gewiss stark nachlassenden Käufen der Goldproduzenten, mit denen sie ihre Sicherungs- und Vorausverkäufe (Hedge Books) abbauen, könnte sich daraus eine fundamentale Konstellation ergeben, die den Goldpreis massiv unter Druck setzen würde.

Dies ist und bleibt aber nur ein, wenn auch gewichtiger Aspekt für den Goldmarkt. Daher sollte er bei allen mittel- bis längerfristigen Überlegungen nicht vergessen werden.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

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Das nachfolgende Chart zeigt die aneinandergehängten Dezember Kontrakte jedes Jahres. Der Terminmonat Dezember ist für Gold und Silber jeweils der meistgehandelte eines jeden Jahres.

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