Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

° Gold wird sich als das beste Geld erweisen

Gold wird sich als das beste Geld erweisen – Aber bis das weithin wahrgenommen wird, vergeht noch etwas Zeit

(22.07.2003) Der Goldpreis ist wieder auf dem Weg nach oben. Wohlgemerkt: in US-Dollar. Wieder einmal zeigt die Kehrseite einen sich abschwächenden Dollar. Der Mechanismus ist klar, denn Gold verhält sich zur amerikanischen Valuta wie eine andere solide Währung.

Diese Mechanik hat nichts mit der fundamentalen Situation am Goldmarkt zu tun. Sie gibt nicht viel her für einen real, also auch gegenüber dem Euro steigenden Goldpreis. Erst wenn Gold gegenüber allen bedeutenden Valuten anzuziehen beginnt, stellt sich die Frage, wo die Gründe liegen. Der Punkt wird kommen, aber noch ist es nicht so weit.

Bei Gold geben auf der Angebotsseite die Verkäufe der Zentralbanken den Ausschlag. Auf der Nachfrageseite nimmt der Abbau der Sicherungs- oder Vorausverkäufe seitens der Produzenten (Hedge Books) die entscheidende Rolle ein.

In den kommenden Monaten wird man sehr aufmerksam darauf achten müssen, wie die Verringerung der Hedge Books weitergeht. Sie steuert auf ein natürliches Ende zu, denn irgendwann gibt es nichts mehr zum Abbauen.

Dann bricht auf der Nachfrageseite ein wesentlicher Pfeiler weg. Sollte dies zeitlich mit Hinweisen darauf zusammentreffen, dass sich die europäischen Zentralbanken nicht auf eine Verlängerung ihres Washingtoner Goldabkommens vom September 1999 einigen können, wäre dies ein schwerer Schlag für den Goldmarkt.

In diesem ersten Abkommen hatten sie sich darauf verständigt, ihre Goldverkäufe und auch andere Operationen am Goldmarkt wie das Ausleihen physischer Ware begrenzen, um den Markt nicht weiter zu belasten. Würde das Abkommen nicht verlängert, könnte jede Zentralbank in Westeuropa Gold nach eigenem Gutdünken verkaufen.

Doch es kann sich durchaus auch so fügen, dass die physische Nachfrage seriöser, langfristig orientierter Anleger in der Zwischenzeit ausreichend zunimmt, um schwindende Nachfrage der Produzenten auszugleichen und auch steigende Verkäufe der Zentralbanken aufzunehmen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn die monetären Bedingungen in der Welt verschlechtern sich wegen der neuen Schuldenorgie bedeutender Staaten rapide.

Im Gegensatz zu vielen Auguren, die in der massiv wachsenden Verschuldung die Voraussetzungen für einen massiven Inflationsschub sehen, argwöhnen wir hinter dem Prozess eine gravierende Aushöhlung des "inneren Werts" der bedeutenden Währungen. Im Zusammenspiel zwischen diesen Valuten geht es dann vordergründig nur noch darum, wie schnell und wie aussichtslos das eine oder das andere Land in die Schuldenfalle gerät.

Anleger aller Klassen werden aber schon früh erkennen, dass in einer solchen Situation physisches Gold das bessere Geld ist. Nicht ohne Grund gab es in der Vergangenheit immer wieder Phasen, in denen Gold als das einzige wahre Werterhaltungs- oder Wertaufbewahrungsmittel gegolten hat.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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