Richard Ebert
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° Kaffee: Bildet sich eine Risikoprämie für 2004/2005 ?

Technische Faktoren treiben die Kaffeepreise – Bilden sie aber in Wirklichkeit vielleicht schon eine Risikoprämie für 2004/05 ?

(07.01.2004) Die Kaffeepreise steigen am Weltmarkt recht eindrucksvoll. Der Aufschwung hat kurz vor Weihnachten eingesetzt und Anfang dieser Woche so richtig an Fahrt gewonnen. Nächstes Ziel sind in New York die Hochs vom September. London hat einen noch weiteren Weg bis zu diesen Hochs zu gehen, was sich mit dem gegenwärtig noch starken Angebot an Robustas erklärt.

Händler vertreten überwiegend die Ansicht, dass die zurückliegenden Preissteigerungen und vor allem der jüngste Schub von Abdeckungen der Baissiers „finanziert“ wurde. Diese Abdeckungen können sich zunächst noch fortsetzen, denn zuletzt verfügten die Fonds in New York noch immer über beachtlich hohe Netto-Baissepositionen.

Sollten die Hochs vom September überschritten werden, dürften die Fonds netto auf die Hausseseite überwechseln. Dies würde ein beachtliches Potential für weitere Preissteigerungen eröffnen, und zwar schon für die unmittelbare Zukunft.

Übereinstimmend berichten Händler, dass sich die physische Kaufbereitschaft der Röster an allen Plätzen in engen Grenzen halte. Offenbar seien sie heute bereits bis über den Winter hinweg hinreichend mit Ware eingedeckt.

Die Frage ist, ob dies wirklich zutrifft. Die Erfahrung spricht eher dafür, dass die Röster als Gruppe im Zuge weiterer Preissteigerungen nervös werden und doch noch oder wieder zu kaufen beginnen. Dies könnte einen weiteren Preisschub in Gang setzen und den Fonds auch eine „moralische“ Rechtfertigung für weitere Käufe geben.

Zu beachten ist für die nahe Zukunft vor allem, dass die Vietnamesen ihre Sicherungs- oder Vorausverkäufe in den nächsten Tagen verringern oder sogar ganz einstellen dürften. Am 22. und 23. Januar feiern sie das chinesische Neujahrsfest (Tet). Üblicherweise liegt der Kommerz im Lande an den Tagen vor und nach diesem Fest darnieder. Der Verkaufsdruck seitens Vietnams am physischen Markt könnte daher in den kommenden drei Wochen bis zur Bedeutungslosigkeit schwinden.

Das große Bild vom Kaffeemarkt zeigt für 2003/04 (Oktober/September) ein Produktionsdefizit, das aber ohne weiteres aus Überschüssen früherer Jahre ausgeglichen werden kann. Ein weiteres Defizit in der kommenden Saison würde der Markt aber wohl nicht ohne erhebliche Preissteigerungen tolerieren.

So gesehen, könnte man meinen, dass der laufende Aufschwung im eigentlichen Kern die Bildung einer Risikoprämie für eine mögliche Unterversorgung bedeutet. Sollte 2004/05 jedoch wieder ein größerer Überschuss entstehen, könnten die Baissiers wohl ein Riesenfass aufmachen. Entscheidend wird dies vom Umfang der neuen brasilianischen Ernte abhängen.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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