Richard Ebert
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* ° Überlegungen zu Zinsen, Dollar und Plan B in der Schublade

Die Fed steckt zurück – Deflation bleibt auch für sie definitiv ein Thema – Einige wenig schöne Überlegungen zu den Zinsen und zum Dollar

(17.03.2004) Wieder einmal hat der Offenmarkt-Ausschuss (FOMC) der amerikanischen Notenbank (Fed) getagt. Und wieder einmal ist die Erklärung zu der Sitzung sehr aufschlussreich. Man muss wirklich genau lesen und die gewählten Worte mit denen der jeweils vorausgegangenen Erklärung vergleichen, um zu verstehen, was die Fed umtreibt.

In ihrer Erklärung vom 28. Januar 2004 schriebt das FOMC noch, es habe sich bestätigt, dass die Produktion im Lande lebhaft wachse. Jetzt aber spricht sie nur noch von Hinweisen auf einen solchen Prozess und bezeichnet die Expansion als solide. Das ist ein nicht zu verkennender qualitativer Abstrich am zuvor Gesagten.

Und zum Arbeitsmarkt erklärte das FOMC im Januar, die Schaffung neuer Jobs verlaufe zwar schleppend, doch es gebe andere Hinweise auf eine Besserung. Jetzt schreibt er, obgleich sich der Abbau von Arbeitsplätzen verringert habe, hole die Schaffung neuer Arbeitsplätze nicht auf. Dies drückt nicht nur Enttäuschung, sondern unheilvolle Besorgnis aus.

Unverändert blieb die Formulierung, dass sich, kurz ausgedrückt, die Chancen und Risiken zwischen einem unwillkommenen Abgleiten der Inflation (sprich: Deflationsgefahr) und zunehmender Teuerung die Waage hielten. Im Klartext bedeutet dies, dass das FOMC unverändert von Sorgen über deflationäre Tendenz geplagt wird.

Und diese Sorge ist sehr berechtigt. Wären die in den zurückliegenden Monaten in amerikanischer Währung verzeichneten Preissteigerungen bei den Rohstoffen, Öl und seine Destillate eingeschlossen, nicht gewesen, so würde jetzt wohl eindeutig Deflation in den USA herrschen.

Das ganze Gerede über höhere Leitzinsen dort hat einen gewissen, mit der Zeit aber zunehmend langweilenden Unterhaltungswert. Sinnvoll wäre ein solcher Schritt nur, wenn er dazu dienen würde, den sich an der Wall Street, am Immobilienmarkt und den Rohstoffmärkten bildenden Blasen ein geldpolitisches Ende zu setzen. Doch die Dinge haben sich inzwischen so weit entwickelt, dass die Fed einen solchen Eingriff nicht mehr wagen kann, ohne der bereits wieder schwächelnden Konjunktur einen weiteren Schlag zu versetzen.

So können Alan Greenspan & Co. nur darauf hoffen, dass sich die spekulativen Blasen auf erträgliche Weise von selbst auflösen und dass die Kapitalmarktzinsen niedrig bleiben oder noch weiter fallen.

Dass ersteres geschieht, ist wegen der geradezu hysterisch nach Unterschlupf suchendenden immensen Liquidität sehr unwahrscheinlich. Dass die Kapitalmarktzinsen weiter sinken und den Konsumenten mehr Luft verschaffen, ist wegen der sich wieder abschwächenden Konjunktur hingegen recht wahrscheinlich. Doch ob dies dann ausreichen würde, um die Wirtschaft mit nachhaltig stärkerem Konsum über Wasser zu halten, ist sehr zweifelhaft.

Und dann bleibt da noch der Dollar. Wir wissen inzwischen sehr genau, dass er seit geraumer Zeit fast nur noch von asiatischen Notenbanken gestützt wird, die verzweifelt versuchen, eine für sie konjunkturschädliche Aufwertung ihrer Währungen zu verhindern. Doch eine solche Politik lässt sich nicht endlos durchhalten.

Beginnt die Front der asiatischen Interventionisten erst einmal zu wanken oder zu bröckeln, steht der Regierung Bush und der Fed das nächste, dicke Problem ins Haus: die Gefahr eines unkontrollierten Absturzes des Dollar.

Was dann? Müssten die Zinsen in den USA erhöht werden, um den Dollar unter Kontrolle zu bringen? Vielleicht gar nicht einmal, denn die Kapitalmarktzinsen, die sich der unmittelbaren Kontrolle der Fed entziehen, würden sprunghaft steigen. Aber das würde der Wirtschaft in den USA gewiss den Garaus machen. Sehr rasch müsste die Fed in diesem Fall zu einer „unkonventionellen“ Geldpolitik übergehen und Anleihen aller Arten aufkaufen oder aufkaufen lassen. Aber würde dies dem Dollar helfen? Wahrscheinlich nicht. Im Gegenteil, die Liquiditätsschwemme würde astronomische Ausmaße annehmen und immer mehr nicht wirklich benötigte Greenbacks in den Kreislauf schleudern.

Die sich eröffnenden Szenarien sind kaum noch überschaubar und so gefährlich für den Rest der Welt, dass niemand dem in den USA vorgezeichneten Drama als unbeteiligter Zuschauer folgen kann. Zu verhindern wäre dieses Drama nur noch durch ein Wunder. Doch wir wissen wohl alle, wie es um Wunder bestellt ist, wenn sie dringend benötigt werden.

Falls sich die Dinge um den Dollar auf „normale“ Weise nicht mehr regeln lassen, müssen „unkonventionelle“ Mittel her. Man darf raten, woraus sie bestehen würden. Sicher ist jedenfalls, dass „Plan B“ und „Plan C“ bereits in den Schubladen liegen und sehr schnell auf den Tisch gelangen, wenn es wirklich ums Ganze liegt. Über dieses Thema intensiver nachzudenken, dürfte sich lohnen.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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stockm
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Da das Bild nicht angezeigt wird hier der Link

http://www.stockmove.de/stockmove/charts/81/ZINSSCHOCK2.PNG

select
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Wenn die Zinsen auf einem 40 Jahre Zinstief sich befinden ist es wahrscheinlich eine Illusion, dass bei steigenden Zinsen auch die Börsen mit einer Hausse "gleichlaufen" werden.

"Zu den europäischen Aktienmärkten erklärt Morgan Stanley, die Erfahrung spreche stark dafür, dass die Kurse bald kippen, nachdem die amerikanische Notenbank mit Zinserhöhungen beginnt. Während der zurückliegenden sechs Zyklen steigender Leitzinsen hätten die europäischen Börsen innerhalb von vier Wochen nach dem ersten Schritt einen Gipfel überschritten. Nur 1987 und 1999 hätten sie noch eine Weile gezögert. Diesmal bestehe aber die Sorge, dass die Kapitalkosten nach einer Anhebung des Leitzinses erheblich anziehen könnten.

Beim deutschen Dax dürfte das Aufwärtspotential zunächst auf 4130 Punkt begrenzt bleiben, erklärt HVB aus technischer Sicht. Stützung sei bei 3940 Zählern zu erwarten. Es ergäben sich negative Korrelationen zu Rohstoffen, Energie und Anleihen, die in der Vergangenheit regelmäßig Vorbote eines Ausverkaufs am Aktienmarkt gewesen seien. Der zeitliche Nachlauf eines solchen Ereignisses habe höchstens zwei Monate betragen.

An der Börse in Tokio wird sich der Topix-Index am Jahresende bei 1400 Punkten bewegen, sagt Goldman Sachs voraus.

Zum chinesischen Aktienmarkt erklärt Credit Suisse First Boston, die Wirtschaft des Landes gehe jetzt durch den Gipfel des aufstrebenden Konjunkturzyklus. Der folgende Abschwung dürfte zwei Jahre dauern und könne zu einer „harten Landung“ des Investitionsgütersektors führen. Der private Verbrauch werde aber wohl robust bleiben, so dass sich Anleger auf ausgewählte Konsumwerte konzentrieren sollten."

gefunden auf http://www.taurosweb.de/index.php?func=finance&id=03051&cat=100

Bis dann

select

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Grüsse Euch.

Na, dann wollen wir doch mal versuchen, das "Barometer" von "Weltuntergang" auf "realistisch" zu bringen. ;o)

Zuerst einmal möchte ich Euch den nächsten Link empfehlen. Das ist der 2005 US-Haushalt im Einzelnen.

http://www.gpoaccess.gov/usbudget/fy05/browse.html

Übrigens, das durchschnittliche US-Haushaltsdefizit betrug in den letzten 40 Jahren 2,2 % des BIP. Der Ausrutscher (!) 2004 mit ca. 4,5 % ist doch kein Beinbruch. Ich bitte Euch.

Versucht euch doch einmal den Staat als Privatperson vorzustellen. Gut er überzieht manchmal (ungenehmigt ?) sein Girokonto, hat schon einen grossen Disporahmen.

Aber er verdient gut. Hat schon ein paar riesige Sparguthaben. Grosse Besitztümer. Bekommt überall Kredit. Hat eine Top-Bonität. Die weiteren Aussichten sehen bei ihm gut aus.

An dem Kunden kann man gut verdienen.

Ciao

Franjo

Gast

@ Franjo

Ohne dir auf die Zehen treten zu wollen muß ich doch sagen daß dein ungezügelter Optimismus schon langsam richtig schmerzt.

Es geht um nüchterne kalte Lageeinschätzung. Optimismus bzw. Pessimismus trüben den Blick. Weg mit den Emotionen, die Gefühle ins Schlafzimmer sperren aus der Haut rauskriechen und dann möglichst losgelöst die Lage betrachten.

Gruß OPTRADE

select
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Paljusevic, Franjo

"Na, dann wollen wir doch mal versuchen, das "Barometer" von "Weltuntergang" auf "realistisch" zu bringen. ;o)"

Es wurde ja auch kein Weltuntergang gezeichnet. Aber Fakt ist, das die meisten Assetklassen sehr stark von den fallenden und niedrigen Zinsen profitieren konnten. Ich kann mich noch sehr stark errinnern als in den letzten Jahren die Zinssätze gesenkt wurden haben die Börsenteilnehmer in die Hände geklatscht und dann auf Long gedrückt. Fakt ist, dass dieser Gleichschritt bei einem Zinserhöhungszyklus nicht mehr funktionieren wird.

Die Zinsen werden steigen, dass ist klar wie Oskar. Und nun beginnt das Spiel von vorne. Jetzt werden viele Verlieren müssen, wenn die Zinsen steigen. Wenn die Wall Street & co in eine Korrektur laufen und die Zinsen steigen, werden viele Unternehmen eben auf die supertollen "leicht" verdienten Gewinne an der Börse verzichten müssen.

Wenn diese Gesetzmäßigkeit nicht funktionieren würde hätten wir eine gigantische Blase. Das können Sie wahrscheinlich nicht verneinen.

Der Dow Jones hat sich in 20 Jahren verzehnfacht unter einem niedrigem und fallenden Zinssatz. Jetzt wird einer neuer Zyklus beginnen. Er wird duch die Zinsanhebungen beginnen und alle Konsequenzen nachsichziehen. Eine Aktien, Anleihen und Immobilienhausse wird wahrscheinlich nicht dabei sein. Ich glaube diese Anlagen haben Ihre Hausse geschafft.

Vielleicht gebe ich Ihnen recht, dass das "bullische Kapital" nun den Weg nach Japan suchen wird und die Hausse (Nikkei 16000 Punkte?) weiterführen wird. Schließlich ist der Nikkei in einer Baisse geblieben und der Dow Jones hat seine Hausse durchgesetzt.

Nun könnte der Dow Jones auf short schalten und der Nikkei auf "stärker long" gehen.

Wie sehen Sie das?

Angenehmes Wochenende

Gruß select

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Moin, Moin.

Optrade, so bin ich nun mal. Wenn ich von einem Standpunkt überzeugt bin, stehe ich auf Biegen und Brechen dazu. Deinem Kommentar zufolge, habe ich es wohl etwas zu stark ausgereizt und es geht (wenn ich es richtig verstehe) etwas ins Nervige ? Gut, ich werde mich zukünftig versuchen zu zügeln und mich etwas zurückhaltender äussern.

Umgekehrt muss ich allerdings auch zugeben, dass die dauernde Negativmalerei über die weitere Zukunft der US-Wirtschaft ebenfalls ziemlich "schmerzhaft" ist ;o)

Wieso geht man davon aus, dass beginnende Zinserhöhungen bei super laufender US-Konjunktur schädlich für die weitere Konjunkturentwicklung sein könnten ? Ehrlich gesagt das bereitet mir Kopfschmerzen. Ich versteh es nicht.

Hey, die Zinsen sind fast bei Null.

Was spielt es da für eine Rolle, wenn Sie Ende des Jahres bei 2 oder 2,5 % stehen ? Die Zinsen sind auch dann immer noch günstig. Ja selbst 3, 4 oder 4,5 % sind noch billig. Vorausgesetzt natürlich, dass der Konjunkturmotor rund läuft und stark Fahrt aufnimmt. Ich denke das dieses bei den USA absolut der Fall ist.

Ich weiss nicht, ob ich damit select Genüge getan habe. Aber es macht einen Unterschied, ob

a) die FED eine Zinserhöhung vornimmt in einem Umfeld einer sich abschwächenden Konjunktur und gleichzeitig hoher Inflation bei relativ hohen Leitzinssätze (1987 lässt grüssen) oder

b) die Leitzinsen in einer Situation die wir jetzt haben "schonend" erhöhen. Sehr gute Konjunkturaussichten und nachhaltig guter Zahlen, bei moderaten Inflationsraten und "superniedrigen" Leitzinsen.

Hätten wir jetzt die Situation a) wäre ich ruhig und würde den Crash-Propheten recht geben. Diese Situation wäre höchst brisant. Dem ist aber nicht so.

Machen wir einmal ein Rechenspiel um wieder von diesen Schreckgespenstern wegzukommen.

Nehmen wir einmal an ein Staat hat eine Verschuldung von, sagen wir einmal beispielsweise 500.000.000.000,-- $ und die Zinsen waren bis jetzt auf dem Stand von 1 %, so betragen die jährlichen Zinszahlungen (für den Staat lächerliche ?) 5 Milliarden $.

Jeder weitere Prozentpunkt erhöht die Zinsbelastungen um 5 Milliarden. Ich frage aber einmal in die Runde, was sind zusätzliche 5 Milliarden Zinsbelastungen pro Jahr (!) bei einem BIP von 10.000 Milliarden $ ?

Mein Standpunkt bleibt weiterhin der gleiche wie bisher.

Keine Angst vor dem "Twin-Defict". Wer hat noch nie Schulden gehabt ? Schulden werden erst dann existenziell gefährlich, wenn man keinerlei andere Rücklagen oder werthaltige Güter hat, sondern nur noch den Schuldenberg alleine.

Ich hatte im Winter 1993 die einmalige Gelegenheit "live" den wahren Kollaps eines Staates, aufgrund "Überschuldung ohne Rücklagen" zu erleben. Devisen wurden sogar offiziell auf den Strassen (!) von der Bevölkerung aufgekauft. Hyperinflation bedeutet einen wahnsinnig schnellen, völligen Wertverlust der heimischen Währung.

Eine D-Mark wurde am Morgen für 10.000.000 angekauft, am Mittag schon für 50.000.000 und am Abend für 100.000.000. In Deutschland gab es dieselbe Situation 1923. Wiegesagt, diese Erfahrung möchte ich nicht missen. Es eröffnet mehr Klarheit wenn es heisst, ein Staat habe Finanzprobleme.

Defizite in Höhe von 4,5 % des BIP sind meiner Meinung nach absolut nicht existenziell gefährlich. Aber kommen wir zurück auf das eigentliche Diskussionsthema.

Die hinter uns liegende Baissephase ist "definitiv" vorbei. Es ist nur eine Frage der Zeit wann sich diese Tatsache an den Märkten widerspiegeln wird. Und zwar sowohl in Form eines stärkeren Dollars, wie auch steigender Aktienkurse.

Da die USA das Zugpferd der Weltwirtschaft sind, wird sich die dortige positive Entwicklung, ebenfalls positiv auf alle anderen Volkswirtschaften auswirken.

Der Anlasser "Niedrigzinspolitik" hat den Motor "US-Konjunktur" gestartet und er läuft. Wer mit im Wagen sitzt, der kann sich freuen. Wenn sich die Erkenntnis an den Märkten durchgesetzt hat, wird sich das auch in den Kursen auswirken. Alles läuft mit einer gewissen Zeitverzögerung ab. Das ist aber natürlich.

Allen noch ein schönes Wochenende

Franjo

select
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Paljusevic, Franjo

" Gut, ich werde mich zukünftig versuchen zu zügeln und mich etwas zurückhaltender äussern."

Ich persönlich finde es sehr gut, dass Sie so direkt und offen Ihre Meinung darstellen. Es hilft einem über die Inhalte genauer und intensiver nachzudenken. So geht es mir zumindest.

"Die hinter uns liegende Baissephase ist "definitiv" vorbei. Es ist nur eine Frage der Zeit wann sich diese Tatsache an den Märkten widerspiegeln wird. Und zwar sowohl in Form eines stärkeren Dollars, wie auch steigender Aktienkurse."

Natürlich akzeptiere ich Ihre Meinung. Aber man sollte vielleicht auch die geschichtlichen Gegebenheiten als Messlatte in Betracht ziehen. Durch eigene Interpretationen und persönliches Wunschdenken haben schon viele sich mit "dem Auto verfahren" oder einen Totalschaden erlebt.

Ich versuche mich als Realist zu sehen und versuche aus der Geschicht zu lernen. Und es geht nicht um "Rechthaberei", sondern um Gedankenaustausch was allen helfen soll.

Hierzu möchte ich Ihnen den Artikel von der FAZ überliefern. Auch hier ist die wohl auch bei Ihnen bekannte Entwickling der Währungspaare DM/USD und YEN/USD dargestellt, wie Sie auf die veränderte Zinsentwicklung geagiert haben.

Warum soll jetzt alles anders verlaufen?

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"Die Börsenhistorie verspricht für 2004 wenig Gutes

15. April 2004 Über den Blick zurück Rückschlüsse auf die weitere Entwicklung an den Finanzmärkten zu ziehen, gehört mit zu den liebsten Beschäftigungen von Börsianern. Wer die Arbeit auf sich nimmt und nach vergleichbaren Situationen zur aktuellen Ausgangslage sucht, der muß nur bis zu den Jahren 1993/94 zurückgehen.

Damals wie heute befand sich die amerikanische Wirtschaft auf dem Weg von einer Rezession in den Aufschwung und begleitet wurde das Ganze von einer expansiven Geldpolitik und steigenden Rohstoffpreisen.

Anleihen und Dollar waren schwach, Aktien traten auf der Stelle

Als die Konjunktur damals dann endlich angesprungen war, reagierte die amerikanische Notenbank mit einem Anziehen der Zinszügel. In diesem Zinszyklus stiegen die Leitzinsen von drei auf sechs Prozent. Das wiederum bekam den Anleihen schlecht, die inklusive des Kupons mit einem Minus von fast zwölf Prozent die schlechteste Entwicklung seit 1926 hinlegten.

Im Umfeld steigender Renditen tat sich auch der Aktienmarkt schwer. Trotz anziehender Konjunktur trat er per saldo längere Zeit auf der Stelle, wobei sich weniger zinssensitive Branchen weitaus besser schlugen als zinsreagible Sektoren. Und auch der Dollar kam nicht auf die Beine, da das Haushaltsdefizit schwerer wog als der positive Konjunkturmpuls und die steigenden Zinsen (siehe dazu auch die beiden Grafiken unten).

Geschichte regt auf jeden Fall zum Nachdenken an

Wiederholt sich die Geschichte, was nicht ganz ausgeschlossen ist, dann könnte es an den Finanzmärkten durchaus zu einer vergleichbaren Entwicklung kommen. Auf eine baldige Zinserhöhung haben sich die Marktteilnehmer nach den zuletzt überzeugenden amerikansichen Konjunkturzahlen jedenfalls schon eingestellt. Die Frage ist nur, wie stark der Zinszyklus diesmal ausfallen wird. Die große Unbekannte ist dabei die Inflation, die momentan in der Kernrate noch niedriger als vor zehn Jahren liegt.

Sollten die deflationären Tendenzen mittelfristig aber endgültig abgeschüttelt werden, dann könnte den Märkten sogar größeres Ungemach als 1993/94 drohen. Schließlich befinden sich die rekordtiefen Leitzinsen auf einem viel niedrigeren Niveau als damals und auch das Gefahrenpotential steigender Zinsen scheint höher zu sein. Zumindest sind sehr viele Anleger riskante Wetten auf dauerhaft niedrige Zinsen eingegangen. Wenn sich nun das Blatt zu ihren Ungunsten wenden sollte, dann besteht hoher Anpassungsbedarf. Zu einer gewissen Vorsicht mahnt auch die Tatsache, daß die Defizite in der Leistungsbilanz und im Staatshaushalt in Amerika jetzt viel größer sind als in der Vergleichsperiode.

So gesehen tröstet die Erkenntnis etwas, daß sich die Geschichte an der Börse nicht immer zwangsläufig maßstabsgetreu wiederholt. Zumal die Verantwortlichen dieses Mal den Vorteil haben, dank der historischen Erfahrungen theoretisch gegensteuern zu können. Zum Nachdenken regen die börsenhistorischen Erkenntnisse aber allemal an. Insbesondere auch deshalb, weil eine ähnliche Entwicklung wie damals bisher noch die wenigsten Marktteilnehmer wirklich auf der Rechnung haben."

Bis dann

select

CK
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Franjo

Meinem Eindruck nach beziehen sich viele der Autoren hinsichtlich Zinserhöhungsproblematik auf die Verschuldung der privaten Haushalte in den USA und eher weniger auf die des Staates.

Hierzu zwei Links:

Publikation von Prof. Dr. Illing der Uni München vom März 2004

http://www.sfm.vwl.uni-muenchen.de/downloads/publikationen/Geldpolitik_in_den_USA_(Schnelldienst).pdf

Publikationen der KfW - Macroscope 8, 9 und 11

http://www.kfw.de/DE/Service/OnlineBibl48/Volkswirts64/MakroScope.jsp

Grüsse CK

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hi select, Servus CK,

ok, hier die Zahlen. Die gesamten öffentlichen und privaten Schulden der USA beliefen sich Ende 2003 auf 22.086.700.000.000,- USD oder 75.640,-- USD pro US-Bürger.

Siehe auch http://www.bondmarkets.com/Research/osdebt.shtml

http://www.bondmarkets.com

Man könnte meinen das Klischee des überschuldeten Amerikaners mit 5 überzogenen Kreditkarten, voll ausgeschöpften Kreditrahmen und am besten noch ein hypothekenbeladenes Haus soll auf alle US-Bürger zutreffen.

Diese haben in der Mehrzahl ausser Schulden auch etwas auf den Sparkonten.

Zinserhöhungen führen zweifelsohne zu einer Zinsmehrbelastung. Allerdings steigen auch die Zinserträge der Sparguthaben.

Wenn Ihr nichts besseres zu tun habt, empfehle ich Euch mal das folgende interessante Dokument auszudrucken. Es befasst sich hervorragend mit unserer Diskussionsthematik.

http://www.federalreserve.gov/pubs/ifdp/2002/729/ifdp729.pdf

(64 Seiten starkes Dokument. Thema: Preventing Deflation. Lessons from Japan´s Experiences in the 1990´s)

Macht´s gut und geniesst das tolle Wetter.

Ciao

Franjo

CK
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Franjo

Die Durchschnittsverschuldung des einzelnen US-Bürgers ist meines Erachtens nicht übermässig aussagefähig. Sehr viel interessanter wäre es zu wissen, wie sich die Verteilung der Guthaben und Verbindlichkeiten darstellt. Leider war meine Suche nach einer entsprechenden Grafik bisher erfolglos.

Haben Sie vielleicht eine zur Hand?

Danke für den Link. Bin noch nicht dazu gekommen es zu lesen, werde es aber baldmöglichst nachholen.

Ich hätte auch noch einen, falls Sie nicht selbst schon darauf gestossen sind:

http://www.economagic.com

Dort findet man viele interessante US-Wirtschaftsindikatoren und Grafiken dazu.

Grüsse CK

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hi CK.

Danke für Deinen Link.

Anbei (um vielleicht noch etwas mehr Klarheit in die Problematik zu bringen ;o) ein Link zu einem OECD-Dokument, dass sich mit dem Wohlstand/Reichtum der privaten Haushalte in Europa, den USA und Japan befasst.

http://www.olis.oecd.org/olis/2003doc.nsf/43bb6130e5e86e5fc12569fa005d004c/91e34dc3d290e515c1256cdf003fa444/$FILE/JT00140238.PDF

Ciao

Franjo

CK
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Franjo

"Die ausgeprägte Investitionsdynamik zeigt, dass die konjunkturelle Erholung in den USA - auch wenn sie aus einer sehr expansiven Wirtschaftspolitik resultiert - kein angefachtes Strohfeuer ist. Ein tragfähiger Investitionsaufschwung scheint in Gang gekommen zu sein." (1)

"Betrachtet man die einzelnen Komponenten, so zeigt sich, dass sowohl der private Konsum als auch die Investitionen und die Staatsausgaben jeweils deutlich positive Wachstumsbeiträge lieferten." (2)

Sollten sich die fiskal- und geldpolitischen Massnahmen in tragfähigen Investitionen niederschlagen und nicht nur den Konsumenten anfeuern, wäre dass in meinen Augen tatsächlich ein positives Zeichen. Die Nettoinvestitionen sind schliesslich seit Mitte 2000 recht stark zurückgegangen. Diese Entwicklung hielt bis Ende 2002 unvermindert (für 2003 habe ich keine Grafik) an und wäre sicher kein Grund Purzelbäume zu schlagen. (3)

Was sich damit allerdings nicht ganz klären lässt, ist die vermeintliche Fragilität des privaten Konsums hinsichtlich Zinserhöhungen. Damit möchte ich auf Ihren zweiten Link zu sprechen kommen. Dieser schlüsselt zwar etwas ausführlicher die Aufteilung der Vermögen und Verbindlichkeiten auf, geht aber nicht auf deren Verteilung auf die Haushalte ein. Das ist meiner Meinung nach aber von besonderer Bedeutung. Es ist schliesslich ein Unterschied, ob Vermögen und Verbindlichkeiten relativ gleichmässig unter den Haushalten aufgeteilt sind oder sich die Nettobelastungen besonders auf die eine Hälfte und die Vermögen auf die andere Hälfte konzentrieren. Ca. 70% (inzwischen 90% laut manager-magazin (4)) des BIP gehen schliesslich auf den Konsumenten zurück und wenn die eine Hälfte schon an der Grenze des Machbaren hantiert, werden sich Zinserhöhungen recht wahrscheinlich negativ auswirken, hedonisches Quartals-BIP von 8,2% hin oder her. Hier wäre allerdings noch die Entwicklung der verfügbaren Einkommen zu beachten.

Wenn Sie also eine Quelle für solche Informationen haben, wäre ich Ihnen sehr dankbar wenn Sie mir diese nennen könnten. Ich hab nämlich bisher nichts finden können. Vor kurzem habe ich einen Ausschnitt aus einer Rede Greenspans, wenn ich mich recht erinnere vom 27.10.01, gelesen wo er auf diese Verteilung und deren Entwicklung eingegangen ist. Zumindest er muss also über solche Daten verfügen.

Abschliessend hätte ich noch zwei kleine Fragen an Sie:

1. Auf welche Fakten bzw. Ansichten stützt sich Ihre positive Sicht?

Gibt es Zahlen bzw. Informationen auf die Sie besonders achten, die Sie davon überzeugen, dass die vorgebrachten Argumente der "Pessimisten" übertrieben sind?

2. Wie schätzen Sie die Lage am Immobilienmarkt in den USA ein?

Grüsse CK

Quellen:

(1) + (2) http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/wochenberichte/docs/04-01-1.html

(3) http://www.iwkoeln.de/data/pdf/content/trends03-03-4.pdf

(4) http://www.manager-magazin.de/koepfe/mzsg/0,2828,284987-2,00.html

select
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Paljusevic, Franjo

"US-Notenbankchef Alan Greenspan sagte heute vor dem Bankenausschluss des Senats, dass nach seiner Einschätzung "das US-Bankensystem stark und gut positioniert ist um mögliche Zinserhöhungen zu verkraften". Diese Aussage wurde offenbar von den Investoren als Zeichen für eine bevorstehende Zinserhöhung gewertet. Die Kurse an der Wall Street und der Technologiebörse Nasdaq sowie die Kurse von US-Anleihen tendierten danach deutlich leichter."

Genau das wollte ich mit meinen Beiträgen darstellen. Fakt ist, dass die Börsen sehr stark unter niedrigen Zinsen steigen konnten. Ob das begründet ist das bei steigenden Zinsen die Aktien fallen "müssen" darum geht es nicht.

Die Psychologie der Marktteilnehmer ist so "programmiert", und deswegen werden sie mit Verkäufen reagieren.

Die Baisse ist definitiv nicht vorbei. Ich konnte keinen Bereinigungsprozess auf die kapitalistischen Exzessen der letzten 20 Jahre erkennen.

Wo soll das Wachstum denn herkommen. Mal ein etwas anderer Vergleich.

Es gibt in den westlichen Industrienationen viele übergewichtete "fette" Menschen. In den USA jeder dritte und hier in Deutschland leider auch schon zuviele. Hier ist auch besonders zu erkennen, das viele Kinder schon sehr dick sind.

Haben Sie schon einmal übergewichtete Japaner (außer Sumoringer :-), Chinesen, Inder, Koreaner u.s.w. gesehen? Wer wird wohl noch "zulegen" können? Wo kann den Wachstum entstehen?

Resümee der westlichen Gesellschaft: "Wir sind satt"! Also heißt es abnehmen und den Gürtel enger schnallen. So wird es kommen.

Übrigens sollte man nicht vergessen, warum die einen so "fett" und die anderen "dünn" sind. Der "fette" beutet den anderen aus. Das sind Ungleichgewichte. Und diese werden bereinigt. Das ist FAKT. Ein Blick in die Geschichte genügt.

Schönen Tag noch.

Gruß select

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ select

Klasse, kann ich nur noch unterschreiben. Insbesondere:

- woher soll das Wachstum kommen ?
- wir sind fett !

Bleibt aber noch Franjo recht zu geben. Egal was weltwirtschaftlich in den nächsten 10 Jahren passiert, der Focus wird auf Asien liegen, dann USA, dann Süd Amerika und Europa unter "ferner liefen" kurz über Afrika.

Somit liegt YMScalper mit seinen DOW = 7000, Walter und ich mit unseren DAX = 2400 gar nicht so schlecht.

select
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@Roland

"...unter "ferner liefen" kurz über Afrika."

Ein Kunde hat mir mal eine Frage gestellt!

Wir sind Weltweit investiert, nehmen alle Freibeträge von verschiedenen Nationen (Doppelbesteuerungsabkommen) mit, aber warum investieren wir nicht in Afrika?

Auch hier sieht man die Ungleichgewichte. Warum werden nicht Teile von Kapitalstömen nach Afrika geleitet. Es gibt doch Mrd von $ die um die Welt zirkulieren. Nein, die Big Boys haben einfach entschieden das eben kein Kapital nach Afrika fließen soll. Dafür werden halt Rüstungsgegenstände nach Afrika geliefert. Wenn ich nur an die Bilder von Äthiopien denke könnte ich "kotzen"! Sorry, ich finde keine bessere Bezeichnung im Duden.

Jeden Tag sterben Kinder an Hunger und Durst und die Armee von Äthiopien fliegt mit Kampfflugzeugen übers Land und bombardiert irgendwelche Grenzgebiete. Hut ab! Was wollen die denn "beschützen"?

Und über die Marken der Ausrüstungsgegenstände und deren Herkunft brauche ich glaube ich nichts sagen. Jeder kennt die Bilder, zumindest der wer hinschaut.

Und die USA stellt sich als Weltmacht, stärkste Wirtschaftsnation hin. Ja, Sie haben ja recht. Was SIE gewinnen, müssen andere verlieren.

Und auch das ist ein nicht übersehbares Ungleichgewicht. Es wird nicht morgen verändert sein, aber schneller als manche es glauben.

Gruß select

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hallo zusammen.

Naja, Übergewichtigkeit wird vor allem durch erhöhte Blutzuckerwerte und die davon hervorgerufene Insulinausschüttung hervorgerufen. Insulin verhindert leider, dass sich die Fettzellen "leeren" können und "animiert" diese zum weiteren Speichern von Fett.

Die einfache Lösung: "Weniger einfache Kohlenhydrate, die eine starke Erhöhung der Blutzuckerwerte/Insulinausschüttung provozieren" (Zucker, Puffreis, Weissbrot etc.). Die "Atkins-Diät" z.B. könnte daher so manche Speckrolle zum schmelzen bringen.

Soviel dazu. ;o)

CK, ich habe anbei einen Link zu einem interessanten Dokument der Minneapolis-FED, das sich mit dem Thema Reichtum/Armut beschäftigt.

http://minneapolisfed.org/research/qr/qr2631.pdf

Besondere Daten die mich veranlassen so optimistisch in die Zukunft zu sehen gibt es nicht. Es ist vielmehr die Tatsache, dass ich mich nicht so sehr auf die theoretischen Negativposten "Twin-Deficit etc." fixiere.

Ich muss daher nocheinmal wiederholen. Schulden sind erst dann existenziell bedrohlich, wenn nur noch diese vorhanden sind.

Wir haben zwei Möglichkeiten.

Möglichkeit a) Man respektiert die "negativen" Tatsachen die bedrohlich wirken und beziehen daher daher "logischerweise" eine Short-Position.

Möglichkeit b) Man ignoriert die "negativen" Tatsachen die eh schon seit Jahren Fakt sind und daher bei einer positiven Konjunkturentwicklung keinen Menschen mehr interessieren werden.

Ich denke wir befinden uns eher in Situation b).

Meiner Meinung nach wird Mr. Greenspan dieses heute Nachmittag näher erläutern. Es soll keiner überrascht sein. Heute Nachmittag wird die Rede von Mr. Greenspan übrigens "Live" auf CNBC übertragen.

Man soll nicht dem Trugschluss aufsitzen, dass steigende Zinsen immer schlecht für die Börsenkurse sind.

Nein, stellen wir uns die Situation so vor. Diese Superniedrigzinsen sind der Anlasser gewesen. Kein Mensch dreht den Zünschlüssel weiter, wenn der Motor schon angesprungen ist, sondern er lässt ihn los.

Daher Zinserhöhungen sind nur ein zurückkommen auf Normalniveau.

Ich sehe ruhigen Gewissens einem steigenden Dollar und steigenden US-Aktienkursen entgegen. Auch wenn es in der ersten Zeit zu Kursabschlägen aufgrund "panischer Reaktionen" kommen kann, weil sich einige Marktteilnehmer der Sache nicht bewusst sind, das es keine Zinserhöhung in dem Sinn ist, sondern nur eine Rückkehr auf ein Normalniveau der Leitzinsen.

Der Immobilienmarkt bzw. der Baubeginn von Häusern wird weiter gut laufen. In den USA gibt es ausserdem genügend Bauland.

Warum ich das ins Spiel bringe ? Nun, ich habe Grossbritannien im Hinterkopf. Die Hauspreise steigen dort deshalb und etablieren sich auch auf diesem hohen Niveau, weil einfach kein freies Bauland mehr da ist.

Macht´s gut.

Ciao

Franjo

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Franjo

Denkst Du wirklich es sind so wenige gewesen, die patriotisch konsumiert haben und denen es durch die niedrigen Zinsen nur leichter gemacht wurde weiter patriotisch zu sein?

Ob die Zinsen niedrig oder hoch sind. Meist verschulden sich die Menschen bis zur Halskrause. Bei Niedrigwasser haben sie sich erst recht mit allem möglichen Konsumkram eingedeckt, und ihre Schulden haben sie als Steine an den Beinen. Die können den Hals nicht mehr höher heben und sind auch bei Niedrigwasser kurz vor dem Ersaufen. Da reicht nur ein wenig ansteigender Wasserspiegel zum Sterben. Natürlich stimmt es, daß es dann egal ist, ob der Wasserspiegel noch einen Meter höher ist und Du das immer noch niedrig findest. Tot ist tot. Die Frage ist nur. Wieviel stehen auch bei Niedrigwasser bis zum Hals drin?

Es soll ja anfangs sehr viele Patrioten in den USA gegeben haben. Ob es der USA als Staat wirklich so gut geht? Wenn Du die meinst, die 80% des Kapitals haben, dann vielleicht. Aber die leben davon, daß der Rest die Produkte der Firmen konsumiert an denen sie ihre Anteile haben und wenn die Konsumenten wegbrechen sieht es eben nicht mehr so gut aus. Auch Amerika kann den Aufschwung nicht nur mit Rüstungsgütern finanzieren. Soviel Kriege können die hoffentlich nicht anfangen.

Ich bin deswegen immer noch skeptisch, ob eine Zinserhöhung so problemlos wäre. Wenn es wirklich kein Problem wäre hätten wir sie doch längst gesehen, oder?

Viele Grüße

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hi gautama2,

ich möchte Dir nur kurz ein bildliches Beispiel zu Deinen letzten zwei Sätzen geben.

Ich bin deswegen immer noch skeptisch, ob eine Zinserhöhung so problemlos wäre. Wenn es wirklich kein Problem wäre hätten wir sie doch längst gesehen, oder?

Wenn Du mit dem Fahrrad unterwegs bist und siehst vor Dir eine Brücke, dann trittst Du doch in der Ebene so stark wie möglich in die Pedale, um mit Deinem Schwung leichter über die Brücke zu kommen, an dem Steigungspunkt, an dem der Schwung nachlässt musst Du allerdings wieder in die Pedale treten. :o)

Ciao

Franjo

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Aha?

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Heute Nachmittag wissen wir mehr.

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Ja, bis dann.

Viele Grüße

select
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Passend zum Thema:

http://www.bis.org/publ/qtrpdf/r_qt0403g.pdf

Gruß select

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