Der perfekte Hedge von Short Options ?
Hallo,
ich stoße diesen Thread mal an, um herauszufinden wie man leerverkaufte Options am besten hedgt.
Bisher habe ich es immer so handgehabt, dass ich die Options spätestens bei Erreichen der doppelten Prämie wieder zurückgekauft habe, in der Regel aber schon früher.
Allerdings denke ich, dass es elegantere Methoden gibt.
Joe Ross schlägt in seinem Buch "Trading Optures & Fusions" folgendes vor:
1. Kurz bevor die geschrieben Options in Geld kommen, einfach weiter rollen. Entweder in die gleiche Richtung oder falls die Einnahmen nicht mehr reichen in einen anderen Monat oder bei einem Trendwechsel in die entgegengesetzte Richtung.
Ist eine gute Idee allerdings extrem marginintensiv, vor allem wenn ich die Position immer wieder erhöhen muss.
2. Einfach kurz bevor die Options ins Geld kommen, den Future als Hedge verwenden.
Wird in einigen Fällen sicherlich helfen, allerdings habe ich dann das Problem, dass ich für den Future einen Stop brauche. Wenn der Kurs anfängt zu pendeln, dann ist meine eingenommene Prämie schnell verbraucht. Außerdem kommen noch eine Menge an Commissions dazu, wenn ich das Spiel länger betreibe.
Die Short Option dann einfach zurückkaufen, kann ich auch nicht, da diese sich im Preis gegenüber dem Verkaufskurs vervielfacht haben, da ich immer ufotm options verkaufe (ufotm = unbelievable far out of the money).
3. Mein Vorschlag wäre, die Options zu verkaufen und einige Strikes bevor die Option ins Geld kommt, einfach einen Bull Call oder Bear Put draus zu basteln.
4. Eine weitere Möglichkeit, die ich mir überlegt habe wäre es den Future als Hedge zu nehmen und diesen dann mit einem protective Call/Put zu sichern. So ist meine Short Option gesichert und ich brauch mir um das Risk keine Gedanken zu machen, da ich ja die protective Option habe.
Sollte der Kurs wieder drehen, könnte ich den Future in der Mitte glattstellen und hätte dann einen synthetischen Future.
Was haltet Ihr von den Vorschlägen 3 und 4?
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#1]
zu1. ist Käse weil man sich auch todrollen kann. hochrolles, weiterrausrollen, andere Richtung, läuft alles auf selbe raus: if in trouble: DOUBLE (and good luck)
zu2. musst Du DELTA hedgen und dann gilt "hin und her macht Taschen leer"
zu3. wenn Du das short leg doch schon hast, dann musst Du doch für die andere Seite VIEL Geld ausgeben.
zu4. Dein protective call/put muss ja nah am Geld sein, da sonst wirkungslos = das wird wieder viel Geld kosten.
zu5. <g> ""da ich immer ufotm options verkaufe (ufotm = unbelievable far out of the money).""
Das ist zu weit raus - da gibts zu wenig Geld und irgendwann kommt die Eisenbahn eh vorbei gefahren wenn du auf dem Gleis stehst.
Ich habe mir abgewöhnt Optionen zu verkaufen, für die es nur ein Butterbrot gibt. Das bringt nix.
Meine Idee wäre, näher ran gehen, aber weniger Optionen short (gibt die gleiche Einnahme)aber Du kannst Dich noch "bewegen"
gruss hans
@ he96 [#2]
Ich habe mir schon gedacht, dass Du wieder der erste bist :)
Dass 1. und 2. nicht funktionieren und nur toll klingen, war mir klar. Options die ich verkaufe und gleichzeitig ufotm sind, müssen Minimum 400$ reinbringen, ansonsten bringt es echt nichts.
Dass es was kostet den protective Put/Call zu kaufen oder einen Bull Call /Bear Put daraus zu basteln ist klar. Da die Options meiner Leerverkäufe aber nur 60 Tage Restlaufzeit haben, ist der Zeitwert schon mal geringer und baut sich kontinuierlich ab. Da die Options ja ein gutes Stück aus dem Geld sind, wird in der Regel der Fälle der Future ein Stück brauchen, bis er nah genug an die Leerverkäufe heranläuft, weswegen die ATM Options dann aufgrund des geringen Zeitwerts billiger sind.
Wie hedgt Du Deine Short Options am besten? Was machst Du wenn mal eine zwei Sigma Bewegung auftritt?
Gruss Sebastian
@Sebastian
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist Optionen short zu gehen, ohne auch nur den geringsten Hedge zu fahren.
Variante A)
Optionen schreiben auf bestehende Aktienbestände (covered short call) um einen Zusatzertrag auf meinen Aktienbestand zu generieren (entspricht einem Discountzertifikat und senkt natürlich meine Gewinnchancen in der Aktie)
Variante B)
Wirklich nur die Vola handeln und anfänglich eine Deltaneutrale Position aufbauen und im Verlauf der Zeit bei Bedarf dieses anzupassen. Schwierigkeit ist dabei sicherlich, daß man bei jeder Anpassung Geld verliert. Die Kunst ist daher bei diesen Vola-Hedges weniger zu verlieren, als man für die Option (nämlich die Vola) bekommen hat. Diese Art des Tradings hängt natürlich von der Größenordnung und den Transaktionskosten ab.
Ansonsten kann ich hur he96 zustimmen, daß man eigentlich keine Pfennigoptionen verkauft, da man nur einen sehr geringen Ertrag hat aber wenn der doch unwahrscheinliche Fall einer massiven Bewegung eintritt man "tot" ist.
Eine alte Regel war bei uns am Optionshandelstisch: Geh keine Option unter 10 Pfennig short (gute alte DM-Zeiten ;-)).
Wenn Du einen Wert von 400$ angibst, mußt Du ja auch sehr viele Optionen verkaufen und das steigert das Risiko.
Gruß
Thaddeus
@Sebastian
Thaddeus schreibt:
"Ansonsten kann ich hur he96 zustimmen, daß man eigentlich keine Pfennigoptionen verkauft, da man nur einen sehr geringen Ertrag hat aber wenn der doch unwahrscheinliche Fall einer massiven Bewegung eintritt man "tot" ist."
Wenn es einmal gut geht, was auch anzunehmen ist, wird es wieder gemacht und wieder und immer wieder. Dann wird dieser unwahrscheinliche Fall nicht unwahrscheinlich bleiben, sondern der kommt dann mit absoluter Sicherheit!!! Dann kommt man auch nicht mehr raus! Vermutlich passiert das nicht beim ersten mal, aber wenn, Game over...
Gruß OPTRADE
@ Optrade [#5]
@ Thaddeus [#4]
Danke für Eure Beiträge. Ja das ist mir klar, dass es bei einer massiven Bewegung komplett aus ist. Deswegen versuche ich eine Strategie zu finden, die dieses Risiko abfangen kann.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#1]
Es hängt natürlich von der Erwartung ab aber sollte es mal etwas heißer werden, kann man auch die verkauften Kontrakte zurück kaufen + ein paar Kontrakte dazu. Diese long Position wird nun mit dem Verkauf von weiter OTM Optionen ergänzt. Das Resultat ist ein long vertical spread kombiniert mit nackten short Optionen weit(er) aus dem Geld (das Ganze zu vernünftigen Spesen konstruiert).
"Bisher habe ich es immer so handgehabt, dass ich die Options spätestens bei Erreichen der doppelten Prämie wieder zurückgekauft habe, in der Regel aber schon früher."
-> m.E. eine sehr gesunde Einstellung, finde ich
LG C
PS: Über ufotm-Optionsstrategien hat man im letzten Options Trader geschrieben. Die Resultate (über viele Jahre!) waren überzeugend und sehr konstant.
@Cicolia
Wenn man Optionslaufzeiten v. 1 Monat zu Grund legt und weit aus dem Geld fährt um möglichst sicher nicht in ATM zu enden so wird man schnell feststellen daß man sich im "Zehntel" Prozentbereich und darunter an Optionsprämie im Vergleich zum Underl. bewegt. Will man wirklich was verdienen so wird man mit einem Kontrakt auf keinen grünen Zweig kommen! Kommt dann aber wirklich ein Rutsch so wird es ein gewaltiger Absacker(oder Anstieg, wie im vergangenen Jahr bei Einzeltiteln mehrfach vorgekommen) und hat der Kurs erst einmal den Strike erreicht hat man absolut keine Chance mehr durch rollen der Positionen mit einem vernünftigen Chancen/Risikoverhältnis die Gefahr zu bannen! Und schnell ist dann in "solch einer Situation" der Strike um ein Prozent und mehr überrannt. Nun kann man rechnen wieviele solcher Operationen notwendig sind um den Verlust wieder zu kompensieren. Das ist meiner Meinung nach russisches Roulette (die Trommel hat möglicherweise ein paar Kammern mehr)und keine Lösung.
Gruß OPTRADE
@ alle Optionsprofis
Können die Profis mal ein Beispiel für eine Position nennen, die sie unter den genannten Aspekten für noch vertretbar halten?
Wer ist eigentlich all die Optionen short, die ein delta von <10 haben?
@ gamma [#9]
So wie es aussieht, offenbar alle ich :).
Dass man mit dem Verkauf von Options erfolgreich sein kann, beweisen allerdings James Cordier und Michael Gross von Liberty oder Max Ansbacher, der allerdings nur S&P Opions handelt und damit sehr erfolgreich ist.
Gruss Sebastian
@ Cicolia [#7]
Verstehe ich das richtig?
Du kaufst die short Options zurück und gehst gleichzeitig diesen Strike long und verkaufst dann weitere short Options auf einem entfernteren Strike?
Wann fängst du dann an diese Strategie zu fahren?
Gruss Sebastian
@ gamma [#9]
Auch ich würde das mal gern in der Praxis sehen. Den Kas haben wir nämlich schon vor 15 Jahren in allen Variationen durchgespielt.
Wenn man schreibt, dann in beide Richtungen Calls und Puts und dann ist es wichtig Deltaneutral zu sein. Auf dem Papier kein Problem. Wir reden hier von nackten Optionen. Wenns klappt hat man aufs Jahr knapp 30% Rendite.
Kommt aber richtig Vola in die Sache wirds schon problematischer. Rückkauf, Neuaufbau der Position usw. Plötzlich dreht der Markt wieder genau in die andere Richtung und das gleiche Spiel von vorne.
Kommt nämlich richtig Vola in den Markt beginnen sich die Spreads entsprechend auszuweiten. Wie man hier kostengünstig und fair handeln soll weis ich nicht.
Zweifelsohne lässt sich mit dem Schreiben von Optionen weit aus dem Geld auch dergleichen verdienen. Es reicht allerdings einmal ein Ausreisser und die Arbeit von Jahren ist im Arsch.
Das glaubt man sowieso erst, wenn es einen einmal erwischt hat. Vorher ist man immer schlauer und orientiert sich an anderen die auch schon lange so Geld verdienen. Dabei vergisst man oft am Friedhof vorbeizuschauen, wo die Opfer liegen.
Für mich gibts nur noch Long Call und Put, wenn überhaupt. Wegen den paar Nutscherl Ertrag fahre ich keine solchen Risiken ungedeckte Optionen zu schreiben.
gruss
@gamma
"Wer ist eigentlich all die Optionen short, die ein delta von <10 haben?"
Zum einen sind das Leute wie Sebastian und zum anderen waren diese Strikes vielleicht schon mal näher am Geld. Man könnte diese dann natürlich versuchen wieder zu schließen, jedoch ist es aus den oben genannten Gründen nicht so einfach für diese Verkäufer zu finden (zu einem akzeptablen Preis). Daher bleiben diese Optionen häufig in den Büchern - gehen darin so etwas unter - und werden über das Delta einfach mitgehedgt.
Generell würde ich keine Option short gehen und nur auf den Verfall hoffen. Entweder mache ich das als Covered-Version oder die Delta-Hedge-Variante, die man auf mit den verschiedensten Kombinationen (auch der von Cicolia) spielen kann.
Gruß
Thaddeus
@ Walter [#12]
Du hattest mal geschrieben (frag mich nicht wo) dass die großen Jungs mit entsprechend tiefen Taschen das von dir beschriebene Risiko
minimieren können, wenn Sie ganze Serien schreiben (oder so?). Kannst Du das nochmal erklären bzw. den Link dazu reinstellen.
Grüße
Jens
@ Sebastian:
Zu Deiner double out rule: guter Ansatz.
„Was haltet Ihr von den Vorschlägen 3 und 4?“
Wenn der big move schon gelaufen ist, HAST du bereits Geld verloren. Alles was Du jetzt reparieren willst kostet Dich noch mehr Geld. Sicherlich kannst Du Dir allerhand neue Strategien basteln, aber es bringt Dir die Kohle nicht mehr zurück. Es gibt kein heiligen Grahl der Dich vor Verlusten schützt. VOR dem move kannst Du sicher mit Futures delta hedgen etc. aber das ist ja wieder eine komplett andere Strategie als naked selling.
„Options die ich verkaufe und gleichzeitig ufotm sind, müssen Minimum 400$ reinbringen, ansonsten bringt es echt nichts.“
Muss man doch alles relativ zur Margin und Kontogröße sehen. Stell Dir mal vor Du machst $400 im Monat bei $10.000 Margin. Das sind knapp 50% p.a.!! Die Leute würde Dir die Bude einrennen, damit Du Geld für sie verwaltest!
@ Die Short Optionen Verteufler-Fraktion ;-)
Wenn ich ein S&P 500 Future kaufe und dafür $15K Margin auf den Tisch lege, dann muss ich dass auch bei einem OTM call machen. D.h. ich kann mich gar nicht überverkaufen, da ich Kapital brauche. Wenn ich einen 1500 S&P call verkaufe und der ins Geld läuft bin ich ab 1500 EINEN Future short, nicht mehr und nicht weniger, wo ist das Problem ? Wie @ Cicolia bereits erwähnte, im letzten Options Trader Magazin war ein Interview mit dem Manager von ich glaube Zenith. Die verkaufen OTM S&P 500 puts und machen damit >20% p.a. und Sharpe Ratio ist trotzdem klein. Er verkauft Optionen die 1/8 Kosten, und kauft diese dann bei 1/16 zurück! Die paar $ Prämieneinnahme reichen uns natürlich nicht, wir wollen ja das große Geld machen.
Gruss
GMT
@ GMTMaster [#15]
Es ist ja unstreitig, das man mit dem Schreiben von Optionen durchaus eine Performance von 20-30% erreichen kann. Dies zumindest Statistisch.
Das ganze setzt nun aber eine Vola voraus, die sich in normalen Grenzen bewegt.
Nehmen wir nun an sie schreiben ständig Puts auf den SP und das mit Optionen die weit aus dem Geld sind.
DieOptionen mit dem statistisch sichersten Zeitprämienverfall sind die mit einer Laufzeit bis zu 6 Wochen.
Mit der kummulativen Wahrscheinlichkeitennormalverteilung sind sie sogar in der Lage die Totalverlustwahrscheinlichkeit mathematisch zu bestimmen.
Das ganze funktioniert bei normaler Vola.
Was aber wenn Sie plötzlich eine Bewegung erhalten, in der der SP 20 ,30 oder mehr Punkte in wenigen Handelsminuten verliert? Wie reagieren Sie da?
Wo liquidieren Sie den Short? Kommt Ihnen die Börse nicht zuvor mit einem Margincall oder einer Zwangsliquidierung der Position.
Dann hedge ich halt mit einem Future. Gut, was passiert wenn der Markt sich wieder fängt und die Position ins Gegenteil läuft. Wo stellen Sie den Future glatt?
Alles Fragen die ich gerne mal bei solchen Strategien in der Praxis umgesetzt sehen möchte.
Ich erinnere mich nur an den Anschlag in London. Da war es so.
Einzelne Serien zu schreiben ist für mich absoluter Harakiri. Das ganze Geschäft klappt meineserachtens nur, wenn ich laufend alle Serien schreibe und zwar Calls und Puts und das fortlaufend in jegliche Vola.
Nur dazu haben wir alle den Arsch zu weit unten, ich zumindest.
Das es Firmen gibt, die Tatsächlich auch 20% und mehr pro Jahr mit dem Schreiben von Optionen gemacht haben, bezweifle ich nicht. Letztendlich reicht aber dann irgenwann eine Bewegung um die Arbeit von Monaten oder sogar Jahren zu vernichten.
gruss
@ GMTMaster [#15]
Wo gibt es das Option Trader Magazin? Ist das als PDF oder Print erhältlich?
@ Walter [#16]
"Was aber wenn Sie plötzlich eine Bewegung erhalten, in der der SP 20 ,30 oder mehr Punkte in wenigen Handelsminuten verliert? Wie reagieren Sie da?"
Das ist genau die Sache, die ich versuche irgendwie zu hedgen. Meine "double out rule" ist einfach, gut und zuverlässig aber wird nur in 99% der Fälle greifen. Wenn ein derartiges Ereignis auftritt wie Du beschrieben hast, versuche ich noch eine Lösung zu finden.
Gruss Sebastian
Ich kann mich noch gut erinnern, als nach Einführung der DTB damals diese Art von Geschäften von unserer Bank getätigt wurden. In Workshops wurden die Berater dahingehend geschult, wie man Geld macht.
Die anfänglichen Erfolge waren recht überzeugend. Unangenehmer wurde es dann, als in der Kuwait-Krise die Jungs beim Vorstand antreten mussten, und ihm die Verluste zu erklären, und das Konzept wie man denn diese wieder bereinigt.
War keine schöne Zeit damals und die Reglementierungen für den Handel von Futures und Optionen wurden dramatisch verschärft. Wie immer halt bei den Banken, reagiert wird immer nur, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, und dann aber wieder so, das es massiv überzogen ist.
Die Bank hats überlebt, aber nur weil Ausreichend Substanz vorhanden war.
Als Privatmann werden Sie Futter für die Fische.
gruss
@ Sebastian [#17]
Da wünsche ich Ihnen viel Glück bei der Findung.
Eines ist sicher. Sie müssen nur lang genug im Geschäft bleiben, und der Tag wird kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Wenn ich überhaupt was gelernt habe an der Börse, dann die Erkenntnis das alles möglich ist, selbst das Gegenteil davon.
gruss
Eine weitere Idee den Erwartungswert zu erhöhen, wäre die Options nur bis zur halben Prämie zu riskieren, da ich dann ein besseres Risk Reward bekommen kann. Allerdings muss ich dann näher an den Kurs heran.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#17]
Wo gibt es das Option Trader Magazin? Ist das als PDF oder Print erhältlich?
http://www.optionstradermag.com/sly24/OptionsTrader1206.pdf
Im www sind sicherlich auch noch die älteren ausgaben auffindbar.
MfG
Ehrlich gesagt, ich verstehe die Aufregung über die short Optionen nicht. Ein nackter put hat ja dasselbe G/V-Profil wie ein covered call und covered call wird man hier eher als konservativ und urlangweilig abstempeln.
Das ganze ist doch die Frage der Dosierung und wer sein ganzes Vermögen in die Margin investiert, dem ist nicht zu helfen.
@Walter
Den Kas haben wir nämlich schon vor 15 Jahren in allen Variationen durchgespielt: "Es ist ja unstreitig, das man mit dem Schreiben von Optionen durchaus eine Performance von 20-30% erreichen kann."
..und ich habe schon vor 15 Jahren gefragt, wie Du auf diesen Kas gekommen bist
Viele Grüße C
@ Cicolia [#22]
Könntest Du mir noch kurz meine Frage von #11 beantworten?
@ kanada [#21]
Danke. War irgendwie etwas auf der Leitung gestanden. Habe des Option Trader Magazin auch abonniert, ging aber irgendwie in den vielen Mails bei mir unter.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#23]
Ich persönlich glaube, der perfekte Hedge (nach dem Du im Threadtitel fragst) für eine bestimmte Option ist, die gleiche Option als Gegengeschäft zu handeln. Natürlich ergibt das keinen Sinn. Darum: Ein *sinnvoller* Hedge kann sich meines Erachtens nicht aus dem Instrument, sondern nur aus der Anlagestrategie oder Spekulationsidee ergeben.
Vor diesem Hintergrund wird auch Cics Beispiel in [#22] nachvollziehbar, nämlich daß ein nackter Short Put als unnötig riskant eingeschätzt wird, während ein Covered Call trotz ähnlichem Payoff als eher konservative Strategie gilt.
Wieso bist Du eigentlich auf die Idee gekommen, ungedeckt OTMs zu shorten? Betreibst Du diese Stillhaltergeschäfte wirklich aufgrund einer konkreten Prognose, namentlich auf Stagnation des Underlyings?
@ Sebastian [#23]
Du kaufst die short Options zurück und gehst gleichzeitig diesen Strike long und verkaufst dann weitere short Options auf einem entfernteren Strike?
Ja
Wann fängst du dann an diese Strategie zu fahren?
Noch bevor der ursprüngliche Strike verletzt wird, manchmal baue ich solche Positionen vom Anfang an auf. (Hängt von der Erwartung ab: in diesem Fall geht man von einer moderaten Bewegung in die "falsche Richtung" aus oder man schließt sie zumindest nicht aus.)
LG C
@ Cicolia [#25]
Danke. Verwendest Du dann ein Ratio? Denn ansonsten wäre es ja ein normaler Bull Call/Bear Put.
@ Livetour [#24]
"Wieso bist Du eigentlich auf die Idee gekommen, ungedeckt OTMs zu shorten? Betreibst Du diese Stillhaltergeschäfte wirklich aufgrund einer konkreten Prognose, namentlich auf Stagnation des Underlyings?"
Ich kann hier eigentlich nur den Satz wiederholen, der von allen Shortsellern kommt. Ich brauche nur wissen wo das Underlying nicht hingeht. Auf Sicht von 30 bis 60 Tagen kann man meist (natürlich nicht zu 100%) bestimmen wie die fumdamentals sind und wohind der future gehen könnte. Außerdem finde ich, dass der Verkauf von Options in einem Trend, wie aktuell dem S&P extrem hohe Gewinnwahrscheinlichkeit hat. Allerdings muss ich natürlich allen Gegnern dieser Strategie Recht geben, dass eine zwei Sigma Bewegung die ganze Arbeit zerstört.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#26]
Ich brauche nur wissen wo das Underlying nicht hingeht.
Ich finde, mit so einer Prognose weißt Du schon zuviel, um dann 'nur' short zu spielen. Wenn Du beispielsweise davon ausgehst, daß der S&P nicht fallen wird, und tatsächlich steigt der Index weiter, dann lagst Du mit Deiner Einschätzung zwar richtig, hast aber meines Erachtens trotzdem zu wenig Geld dran verdient (siehe auch Optrade [#8]).
Wenn Deine Prognosequalität gut genug ist, daß Du dauerhaft mit naked shorts zu überleben in der Lage bist, solltest Du profitablere Optionsstrategien finden. Damit würde sich dann auch die Frage nach einem sinnvollen Hedge ganz anders stellen.
Höhere Gewinne wirken ja auch wie eine Art Hedge. :-)
@ Sebastian [#26]
"Verwendest Du dann ein Ratio?"
Natürlich
"Auf Sicht von 30 bis 60 Tagen kann man meist (natürlich nicht zu 100%) bestimmen wie die fumdamentals sind"
Ich denke, dass auf Sicht von 30 bis 60 Tagen die Fundamentals Wurscht sind. Hier würde ich eher auf die technische Analyse setzen, Fundamentals als Grundlage für > 12 Monate (ist aber nur meine leienhafte Meinung).
@Livetour
"hast aber meines Erachtens trotzdem zu wenig Geld dran verdient "
Die Frage des Targets hat eine zentrale Bedeutung. Es muß halt noch genug Fleisch auf dem Knochen bei einem persönlich vertretbaren Risiko sein (-> Strikewahl). Wenn man als Ziel eine Rendite von z.B. 8 % p.a. (und ein Exitszenario) definiert, kann man relativ gut schlafen und auch manche Hoppalas gut überstehen, wenngleich es natürlich keine Garantie gibt. Wenn man 30 % anstrebt, wird man herbe Verluste nicht vermeinden können.
Trotzdem glaube ich, dass auf Sicht von vielen Jahren die systematischen Optionskäufer und -verkäufer etwa pari Aussteigen. Der Markt regelt es (die Optionspreise) schon. (Schade, dass Walter wieder so hartnäckig schweigt und die Quelle seiner Behauptung über die 30 % Rendite nicht verraten möchte. Daher für mich nur ein gefährlicher Bullshit)
LG C.
@ Livetour [#27]
"Ich finde, mit so einer Prognose weißt Du schon zuviel, um dann 'nur' short zu spielen. Wenn Du beispielsweise davon ausgehst, daß der S&P nicht fallen wird, und tatsächlich steigt der Index weiter, dann lagst Du mit Deiner Einschätzung zwar richtig, hast aber meines Erachtens trotzdem zu wenig Geld dran verdient "
Da gebe ich Dir absolut Recht. Deswegen halte ich den Leerverkauf von Options als einziges Mittel um Geld zu verdienen für ineffizient. Ich selbst verkaufe Options nur dann, wenn ich mir über die Richtung trotz fundamentaler Analyse nicht sicher bin.
Bei Erdgas habe ich beispeilsweise in den letzten Monaten die weit aus dem Geld liegenden 13- und 14-er Options verkauft, da ich mir sehr sicher war, dass der Markt in Anbetracht der massiven Bestände keine Rallye hinlegen wird. Bear Puts Spread oder long Puts oder outright Shorts im Future wollte ich aber auch nicht, da der Markt sehr weit gefallen war und ich mir nich sicher war, ob noch Potential da war. Im nachhinein, hätte eine Shortposition Geld verdient, zum Zeitpunkt meiner Einschätzung hielt ich jedoch den Verkauf von Options für am sinnvollsten.
Trendfolge mit Short Options wie es von vielen Leerverkäufern wie James Cordier, Michael Gross oder Max Ansbacher beschrieben wird, halte ich für sinnlos. Ich versuche wenn möglich immer unbegrenzten Gewinn einzufahren und das Risiko zu limitieren. Wenn es aber nicht anders geht, dann mache ich ab und an auch das Gegenteil.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#29]
"Ich versuche wenn möglich immer unbegrenzten Gewinn einzufahren und das Risiko zu limitieren. Wenn es aber nicht anders geht, dann mache ich ab und an auch das Gegenteil."
Vorab ich habe keine Ahnung von Options aber in deiner Aussage schliesst das eine das andere nach meiner Meinung aus. Oder der unbegrenzte Verlust bleibt offen.
In der Summe liegt der Erfolg nur auf einer Richtung des Trades long oder short - ein "halb Schwanger" gibt es nicht. Ich würde eher einen leichen Strangle nach oben oder unten fahren aber kein "half Strangel on da zero Row".
Bellamona hat dazu spitzen Positionen in den Fleischmärkten aufgezeigt. Sowohl die Position mit Optionen gesichert war hat er auf eine Richtung mit Futures getradet und den Future ab einem positiven Grad abgeworfen.
Man mindert das Verlustrisiko auf einer Seite das war für mich eine elementare Erkenntnis. Dazu gehört aber auch das Anpassen einer Position ab dem berechnenden Schlüsselwert.
Das ist das Managen einer Handelsposition in "Rheinkultur" für mich. ;O)
@ Cicolia [#28]
Zitat:
Schade, dass Walter wieder so hartnäckig schweigt und die Quelle seiner Behauptung über die 30 % Rendite nicht verraten möchte
Sorry, war nicht meine Absicht eine Frage zu ignorieren. Habe nur den Thread einfach nicht gelesen.
Die Aussage beruht auf Statistiken von Hornblower und Fischer aus Anfang der 90er Jahre. Sie beruht aber auf der Kernaussage, das dieses nur möglich ist, wenn man alle Serien schreibt. Was heisst Puts Calls alle Basispreise und Laufzeiten und das in jegliche Vola.
Ich habe auch gesagt, das gerade diese Variante eine Privatpersonen mangels Liquidität nicht erfolgreich ausführen kann. Das Schreiben diverser einzelner Serien bestätigt die obiges Aussage keinesfalls.
Allein die Tatsache, das die bereits kurz vor der Pleite gestandene Citibank sich durch den Verkauf von Optionen (Optionsscheinen in Europa) hier wieder saniert hat, spricht doch Bände und bestätigt obige Statistik.
gruss
Ich verfolge die Diskussion hier sehr aufmerksam und und stimme mit denen überein, die das schreiben nackter Optionen außerhalb eines ausgewogenen Gesamtkonzepts eher ablehnen. Den einzigen (glücklicherweise durch den Markt korrigierten) großen Fehler in diesem Jahr habe ich gemacht, als ich zu meinen wohl austarierten 8/10/12/15er Optionen glaubte, bei Silber Dez07 (damals zu Dollar 10,40 Futurepreis) zusätzlich 10 x 20er Calls zu 0,40 short gehen zu müssen. Das war im Februar. Drei Monate später war der 20er Call auf 2 Dollar gestiegen und ich 80.000 Dollar im minus, während meine übrigen Positionen normal arbeiteten.
Meine damalige Erwägung, zur Sicherung Futures zu kaufen (etwa zu 14-15) habe ich glücklicherweise verworfen.
Abgesehen von diesem Fauxpas gehe ich am Optionsmarkt stets nur Positionen ein, die entweder abgesichert oder ein Null-Summen-Spiel sind oder ich zumindest im voraus weiß, was bei Eintritt des >worst case< zu machen ist.
Dabei ist die laufende Optimierung und Anpassung der bestehenden Positionen an die Marktverhältnisse neben dem erstrebten Gewinn der eigentliche Reiz.
Gruss Alfred
@ Walter [#31]
Gibt es zu der Statistik noch weitere Details? Wenn man z.B. über 30 % Rendite redet, welche Invest-Basis, Margin, Zeitraum, Underlying werden zugrundegelegt? Was heisst jegliche Vola? (Vola, die man sich theoretisch ausgerechnet hat oder zu der man tatsächlich gehandelt hat?)
Das gleichzeitige Schreiben von tief ITM puts and calls kann nicht viel bringen, da sich die Gewinne und Verluste weitgehend aufheben. Bei ATM Optionen führt das Ergebnis zu einem Nullsummenspiel - ich habe mir mit der Auswertung am Beispiel vom DAX einmal Mühe gemacht und das Resultat hier gepostet. Es bleiben also nur noch die OTM Optionen übrig.
In den früheren Zeiten gab es tatsächlich Fehlbewertungen von Optionen zugunsten von den Schreibern. Ich bin aber der Meinung, dass diese nun vom Markt korrigiert wurden und werden. 30 % Rendite würden sich ja schnell rumsprechen und jeder (der sich das leisten kann) würde verkaufen. Das Ergebnis wäre ja Druck auf den Preis, bis die Bewertung wieder ausgeglichen wird.
Eine Sanierung der Citibank mit Optionsscheinen kann ich mir noch vorstellen, nicht aber mit fair bewerteten Optionen.
Und warum hat sich Hornblower Fischer mit der Umsetzung der eigenen Erkenntnisse nicht selbst saniert, wenn es so einfach ist??
Gruß C.
Was haltet Ihr dann davon Leerverkäufe in Ratios von 3:1 oder ähnlichem vorzunehmen?
Beispielsweise:
Verkauf 3 50-er Puts im Crude (März) und Kauf 1- 52-er Put (auch März) um das Risiko abzufangen, falls der Markt gegen einen läuft?
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#34]
Ich mache immer ratio-spreads. Eins-zu-eins ist zu simpel und kostet viel net-debit (je nach strategie).
1:3 ist natürlich schon ein gewisser "Hebel", wenn Du nicht 1:2 machen willst, kannst Du ja auch an 2:3 denken (oder 2:5 wenns mehr sein soll).
Alternativ/zusätzlich kann man auch immer dran denken etwas auf der "anderen Seite" zu verkaufen = ein paar calls dazumischen short. Du wirst ja fast immer am Zeitwertverfall verdienen - natürlich bei völliger Fehlprognose und schnellem gegensätzlichem Kursverlauf wirst du wenig spass haben an den short calls.
Ich würde immer empfehlen sowas in Hoadley durchzuspielen.
gruss hans
@ he96 [#35]
"Ich würde immer empfehlen sowas in Hoadley durchzuspielen."
Das mach ich sowieso.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#36]
DANN siehst Du ja genau das man immer LOCKER ein paar mehr shorts als die longs machen kannst :-)
Stell doch mal Deine Ideen hier damit ein...
gruss hans
@ he96 [#37]
"Stell doch mal Deine Ideen hier damit ein..."
Hier mal ein Vorschlag:
Die IV der Erdgas Options ist immer noch sehr hoch und fällt weiter. Die Laufzeit der Februar Options beträgt nur noch 13 Tage. Aufgrund der hohen Lagerbestände sowie des warmen Wetters, rechne ich nicht damit, dass sich der Future großartig nach oben bewegen wird.
Deswegen folgende Strategie:
Kauf 2 x 7$ Calls @ 0,17
Verkauf 6 x 7,50$ Calls @ 0,071
Gutschrift: 860$
Max Profit @ 7,50 + 13,5% vom aktuellen Niveau = 10.860$
Max Loss: unlimited @ 7,75@ + 17,5% vom aktuellen Niveau
Stop Loss: double out rule
RR: 12,6
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#38]
""sowie des warmen Wetters""
NGG07 ist am Freitag mal eben 5% gestiegen und im Radio habe ich gehört es gäbe "drüben" Warnungen sich beim aktuellen Kälteinbruch länger als ZEHN MINUTEN draussen aufzuhalten...
Wie "warm" ist es denn JETZT und in den nächsten TAGEN nun wirklich ?
gruss hans
@ he96 [#39]
Nächste Woche gibt es angeblich eine Kältefront. Allerdings wird diese die rekordhohen Bestände innerhalb von 13 Tagen sicherlich nicht aufbrauchen. Außerdem wäre ein kleiner Anstieg sogar gesund.
Gruss Sebastian
@ Sebastian [#40]
""Außerdem wäre ein kleiner Anstieg sogar gesund.""
DA haste natürlich Recht - nur: 5% mal 13 Tage würde leicht ungesund enden :-))
gruss hans
@ he96 [#41]
Das stimmt aber ich denke der Trade hat ein ganz gutes Potential. Werde am Dienstag den Trade mal eingehen und dann sehen wir schon was passiert.
Gruss Sebastian
Heute ist im Traders ein Interview mit Swiss Alpha. Rendite von über 250% in drei Jahren. Allerdings lassen die Herren nicht viel über ihren Ansatz raus.
Gruss Sebastian
Im aktuellen Options Trader Mag ist ein sehr interessantes Interview mit Michael Anderson. Seine Rendite liegt bei 93,5% seit März 2004.
Der Handelsstil basiert auf Iron Condors im S&P mit einer Restlaufzeit von 45 bis 55 Tagen.
Das interessante ist, dass er im Gegensatz zu allen anderen Shortsellern nicht die double out rule verwendet sondern die triple out rule. Er stellt also nur dann glatt wenn sich die einzunehmende Prämie verdreifacht hat. Außerdem liquidiert er auch nicht wenn die Strikes erreicht werden.
Gruss Sebastian
Weil gerade der Iron Condor angesprochen wird.
Im Blog http://optionsjunky.blogspot.com/ wird eine Strategie vorgestellt um beim Iron Condor eventuelle Verluste zu minimieren. (Linke Seite unter "Learning Video Clips")
- RUT Iron Condor adjustments
- One of many ways to initiate an Iron Condor
MfG