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Der Zwischenfall vor Usedom

Man mag es ja kaum glauben:

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Nach einem Zwischenfall vor Usedom hat der Zoll des Nachbarlandes schwere Vorwürfe gegen die Besatzung des deutschen Ausflugdampfers „Adler-Dania“ erhoben.

Ein Sprecher der Stettiner Behörde sagte der „Ostsee-Zeitung“ vom Donnerstag, die polnischen Beamten seien an Bord des Schiffes an der Ausübung ihres Dienstes in polnischen Hoheitsgewässern gehindert worden. „Die deutsche Besatzung hat die polnischen Beamten gekidnappt.“ Jetzt ermittele die Stettiner Staatsanwaltschaft gegen den Schiffsführer. Er habe Signalraketen und das Grenzschutzboot der Polen ignoriert. Die „Adler-Dania“ wurde inzwischen vom polnischen Grenzschutz auf die Liste der unerwünschten Schiffe gesetzt.

Zu dem Zwischenfall vor Usedom war es am Mittwoch gekommen. Laut dem Neubrandenburger „Nordkurier“ sollen polnische Zöllner bei dem Zwischenfall auch geschossen haben. Die Insel- und Halligreederei Sven Paulsen mit Hauptsitz in Westerland auf Sylt stellte daraufhin am Mittwochabend den erst vor drei Wochen aufgenommenen Verkehr zwischen Usedom und den polnischen Häfen Swinemünde und Misdroy wieder ein.

Die Bundespolizei bestätigte, dass das Schiff während der Kontrolle durch drei Zöllner in polnischen Gewässern nach Deutschland abgedreht hatte. Der Reederei zufolge wurde es dabei vom polnischen Grenzschutz verfolgt.

Anzeige gegen drei Uniformierte

Die Reederei erstattete nach eigenen Angaben Anzeige gegen die drei Uniformierten wegen illegalen Aufenthalts an Bord. Ihren Angaben zufolge wollten die Männer die Spirituosenbestände des Schiffes in Swinemünde konfiszieren, konnten sich aber nicht ausreichend ausweisen.

Ein Sprecher des Bundespolizeipräsidiums Nord berichtete, dass der Geschäftsführer der Reederei seinen Kapitän während der Kontrolle angewiesen habe, nach Deutschland zurückzufahren. Die Bundespolizei kontrollierte nach dem Anlegen in Heringsdorf die Ausweise der Zöllner. Diese kehrten anschließend nach Polen zurück. Am nahen Grenzübergang Ahlbeck wurden sie von polnischen Sicherheitsbehörden in Empfang genommen. Dass Schüsse gefallen sein sollen, konnte der Sprecher nicht bestätigen.

Maschinenpistolenfeuer?

Laut „Nordkurier“ berichteten mehrere Crew-Mitglieder von Schüssen. Sie gingen von Maschinenpistolen- oder Gewehrfeuer aus. Andere Zeugen sprachen nach Angaben der Zeitung von Leuchtspurgeschossen.

Die Reederei erklärte, bereits im Sommer 2004 und Anfang Oktober 2006 hätten polnische Zöllner rund 560 000 Zigaretten grundlos konfisziert. Die Firma hatte erst Ende September den Schiffsverkehr nach Polen aufgenommen, nachdem ein jahrelanger Streit mit den polnischen Behörden um die Nutzung der Seebrücke beendet worden war.

(Quelle: http://www.Focus.de)

Geschrieben von PFTR am
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